Profilbild von thebookpassion

thebookpassion

Lesejury Star
offline

thebookpassion ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit thebookpassion über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2017

Atemberaubend

Der Weg der Könige
0

Einst wurde die Welt durch übermenschliche Krieger beschützt. Doch dieses Zeitalter liegt lang zurück und die Krieger sind nur noch Legenden und alte Geschichten. Nur die Splitterpanzer und die Spitterklingen ...

Einst wurde die Welt durch übermenschliche Krieger beschützt. Doch dieses Zeitalter liegt lang zurück und die Krieger sind nur noch Legenden und alte Geschichten. Nur die Splitterpanzer und die Spitterklingen sind von dem lang zurück liegenden Zeitalter vorhanden.
Der König von Roschar heimtückisch ermordet und das Reich scheint zu zerbrechen. Dalinar, der Bruder des verstorbenen Königs wird seitdem von unheimlichen und düsteren Visionen heimgesucht. Dalinar versucht fortan das Königreich wieder zu vereinen, denn es steht ihnen allen eine schreckliche Zeit bevor.
Während dessen erlebt der Soldat Kaladin ein Schicksalsschlag nach dem anderen und erscheint die Hoffnung langsam aber sicher aufzugeben.
Shallan versucht dagegen ihre Familie zu retten in dem sie einen schwerwiegenden Diebstahl plant. Und keiner der Drei ist sich wirklich bewusst, wie wichtig sie für das Schicksal des Königreiches sind.

,,Der Weg der Könige“ hat mich schon nach den ersten Seiten vollkommen verzaubert und wehe dem, der mich beim Lesen gestört hat.
Brandon Sanderson ist es gelungen eine wunderbare komplexe und kreative Welt zu erschaffen, die mit keiner anderen, sei es eine fiktive oder die reale Welt, zu vergleichen ist. Der Autor hält sich, wie es grade im Fantasy- Genre gang und gebe ist, nicht an eine mittelalterlich angelehnte Welt sondern verleiht seiner Welt durch viele kreative Ideen etwas sehr individuelles. Schon früh fällt auf, dass sich der Autor wirklich bin ins kleinste Details mit der Welt auseinander gesetzt hat und vieles bedacht hat. Roschar wird regelmäßig von Großstürmen heimgesucht und so haben sich auch die Pflanzen und die Tiere an die äußeren Umstände angepasst. Die Pflanzen wachsen beispielsweise nur in Sturmrichtung und sind sehr biegsam, um den Sturm trotzen zu können.
Brandon Sanderson erschafft aber auch eine ganz neue Art von Magie. So besitzt der Großsturm bestimmte magische Kräfte, die sich verschieden ,,Begabte“ zu nutzen machen können. Sie können mit der Hilfe dieser Energie z.B. peitschen oder durch einen Seelengießer bestimmte Substanzen umwandeln. Zudem verleihen die Splitterpanzer und die Splitterklingen den Träger eine gewisse Stärke und Macht im Kampf. Auch wird die Welt von mysteriösen Wesen bewohnt, die in der Welt als Sprengsel bekannt sind. Ich möchte jedoch nicht näher auf die Magie der Welt eingehen, da ich niemanden etwas vorwegnehmen möchte und jeder diese erfrischend neuen Ideen selbst entdecken sollte.
Auch um eine gut ausgetüftelte und authentisch wirkende Kultur hat sich Brandon Sanderson gekümmert. Das Königreich Roschar ist vereint und doch zerbrochen. Das Königreich wird von einem sehr jungen König regiert und dem König unterstehen jeweils verschiedene Hochprinzen, die ihr eigenes Land regieren. Die Hochprinzen sind jedoch im ständigen Kampf um mehr macht und daher vollkommen zerstritten.
Von den einstigen Geschichten über strahlende Helden sind nur noch die Splitterrüstungen und Klingen übrig geblieben und viele Menschen können sich nicht mehr richtig an die Vergangenheit ihres Landes erinnern. Wer jedoch eine Splitterrüstung oder Klinge sein eigen nennen kann, ist in der Gesellschaft von Roschar hoch angesehen und die Träger werden als Helden verehrt. Zudem wird das Königreich durch ein Kastensystem regiert, denn nur Menschen mit hellen Augen ist es vorbehalten zu herrschen bzw. höhere Stellungen in der Gesellschaft einzunehmen und Menschen mit dunkeln Augen werden als Diener etc. angesehen. Brandon Sanderson verdeutlicht damit einfach, nach welchen willkürlichen Merkmalen man teilweise entschieden wird, wer das Sagen hat und wer nicht.
Zudem fand ich es sehr interessant, dass das Schreiben und die Wissenschaften den Frauen vorbehalten ist und es als unmännlich gilt, wenn ein Mann lesen kann und so steckt hinter jedem erfolgreichen Mann eine gerissene und intelligente Frau.
Trotz der Fülle an Informationen verliert der Autor nie den roten Faden und es gelingt ihm zudem stätig Spannung aufzubauen obwohl die Geschichte sehr weitläufig ist und ich sehr viele Informationen über die Welt und die Figuren erhalten habe. Wenngleich viele Informationen auf mich eingeprasselt sind, habe ich nie den Überblick verloren und ich wollte einfach immer mehr von dieser Faszinierenden Welt aber auch mehr über die Figuren und die Konflikte erfahren.

Ich liebe den Schreibstil von Brandon Sanderson, denn er ist detailreich aber einfach nicht zu überladen und es gelingt ihn immer wieder verschiedene Atmosphären heraufzubeschwören und zu verdeutlichen. Witzige Dialoge lockern die stellenweise sehr ernsten und auch düsteren Textpassgen auf und haben mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht.

Der Autor skizziert sehr ambivalente Figuren ganz nach dem Motto ,,Ohne Licht keinen Schatten“. Jedoch kann man die Beweggründe jeder Figur, durch die wunderbaren Schilderungen des Autors, gut verstehen und auch immer bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen.
Dalinar, der Bruder des ermordeten Königs, setzt alles daran, den Tod des Königs zu rechen. Er wird jedoch langsam des Kämpfens müde und setzt sich andere Prioritäten. So ist es ihm von äußerster Wichtigkeit, sich an den Ehrenkodex ,,Der Weg der Könige“ zu halten und es ist ihm egal, dass er sich in den Augen andere lächerlich macht. Es lässt sich jedoch auch nicht von der Hand weisen, dass er versucht das Königreich in eine bestimmte Richtung zu lenken und er auch nicht davor zurück schreckt seine Rolle als Onkel gegenüber dem amtierenden König geltend zu machen.
Durch widrige Umstände wird Kaladin zu einem Sklaven doch wie durch ein Wunder überlebt er immer wieder aussichtslose Situationen. Er besitzt schon fast einen Krankhaften willen andere vor jedem Leid zu beschützen und versagt dabei leider viel zu oft. Er ist verzweifelt und hoffnungslos und voller innerer Konflikte. Grade er ist mir an Herz gewachsen und ich habe Seite um Seite mit ihm mitgelitten und gehofft, dass es ihm gelingt seine innere Stärke wiederzufinden.
Auch Shallan konnte mich von Anfang an faszinieren, denn sie macht sich auf eine weite Reise, in der Hoffnung das Mündel einer sehr berühmten Wissenschaftlerin zu werden um so die Chance zu erhalten ihre Familie vor dem Sicheren Untergang zu bewahren. Sie wirkt sehr lebendig und hat eine wirklich spitze Zunge und ich musste wegen dem ein oder anderen Spruch herzlich lachen. Zudem kann sie begnadet Zeichnen und der Roman ist mit ihren Zeichnungen versehen, sodass man sich viele ungewöhnliche Pflanzen, Tiere, Gegenstände etc. sogar ansehen kann.

Alles in allem zählt ,, Der Weg der Könige“ definitiv zu meinen Lesehighlights. Der Spannungsaufbau, die grandios ausgearbeitete Welt und auch das Sprachgefühl des Autors haben mich einfach verzaubert.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Solide

Die Lieder der Erde
0

Das heilige Buch der Kirche schreibt vor, dass jeder, der Magie wirken kann verbrannt werden soll und so wird ein jeder verfolgt, der Verdächtigt wird Magie wirken zu können und so kommt es das Gair, ein ...

Das heilige Buch der Kirche schreibt vor, dass jeder, der Magie wirken kann verbrannt werden soll und so wird ein jeder verfolgt, der Verdächtigt wird Magie wirken zu können und so kommt es das Gair, ein Novize der Kirche, bezichtigt wird Magie wirken zu können. Doch wie durch ein Wunder, wird er nicht zum Tode verurteilt und er kann der Kirche erstmal entkommen. Auf seiner Flucht trifft er auf die Magie begabten Hüter des Schleiers, die ihn nach und nach in ihre Geheimnis einweihen und ihm helfen die Magie zu beherrschen.

Elspeth Cooper hat das Rad nicht neu erfunden und so dreht sich ihr Roman vor allem um den uralten Kampf Gut gegen Böse. Jedoch trumpft sie mit einer wirklich interessanten Idee bezüglich der Magie auf, denn die Magie manifestiert sich im sogenannten Sang. Die Welt ist von Musik und Farben durchtränkt und nur wenig Begabte können die Melodie der Welt wahrnehmen und verändern.
Wie so oft im Fantasy Genre ist die Welt von ,,Das Lied der Erde“ sehr mittelalterlich angehaucht und die Hexen bzw. Magier Verfolgung spielt eine zentrale Rolle. Die Kirche verurteilt alle Angeklagten zu einem grausamen Tode und kennt keine Gnade. Die Kirche kommt in dem Roman insgesamt nicht gut weg, denn sie ist voller Gegensätze und wiederspricht ihren eigenen Normen und Werte, wenn sie dadurch einen Vorteil für sich herausziehen kann.
Vor allem die Zeit, die Gair in der Akademie verbringt, um seine magischen Fähigkeiten auszubauen, haben mir wirklich gut gefallen. Nach und nach habe ich zusammen mit dem Protagonisten mehr über den Sang und über die verschiedenen Ausprägungen und Fähigkeiten kennengelernt. Zudem mochte ich es, wie die Autorin das Leben in der Akademie beschreibt und Gair sich nach und nach an das Schulleben und an die Leute gewöhnt und auch Freundschaften schließt.

Der Roman zeichnet sich vor allem durch ein sehr gemächliches Tempo und es gibt keine extreme Spannungskurve, dennoch habe ich mich die ganze Zeit über gut unterhalten gefühlt und dank der lebhaften Beschreibung des Schullebens wurde es nie langweilig.
Die Autorin verzichtet auf ,,komplizierte“ und allzu verschachtelte Sätze, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Obwohl die Wortwahl also eher leicht gehalten ist, ist der Schreibstil durchaus Bildgewaltig und ich konnte mir viele Szenen bildlich vorstellen.

Die Geschichte ist in unterschiedlichen Handlungsstränge aufgeteilt, sodass ich einen guten Überblick erhalten habe. Der Fokus liegt jedoch definitiv beim Protagonisten.
Gair kann sehr stur sein und hat ein wirklich extremes durchalte Vermögen, was ihm das ein oder andere Mal auch zugutekommt. Gair wirkt einfach wie ein typischer Held, der sich erst nach und nach bewusst wird, was für Kräfte er besitzt und wie er die Welt damit verändern kann.
Und jetzt kommen wir zu einem Kritikpunkt die ganze Zeit über bleiben mir die Charaktere einfach zu flach und nicht greifbar. Ich hätte einfach gerne mehr Informationen erhalten und grade die Nebencharaktere wirken absolut blass und farblos. Ich habe einfach nur ein grobes Bild von den Figuren erhalten und könnte noch nicht mal eine genaue Beschreibung der einzelnen Figuren abgeben, da man einfach nichts Wichtiges über die einzelnen Charaktere erfährt. Zudem wirken dir Figuren einfach zu stereotypisch auf mich und sind einfach nichts besonders.

Alles in allem hat die Autorin es geschafft, die Bausteine des alt Bekannten gut zusammenzusetzen und eine durchaus solide Geschichte zu erschaffen. Vor allem die Szenen, die in der Akademie spielen konnten mich begeistern. Dagegen konnten mich die Figuren nicht vollkommen überzeugen, da sie einfach zu stereotypisch sind und ihnen einfach das besondere Etwas fehlt. Trotzdem werde ich die Fortsetzung lesen, in der Hoffnung, dass es der Autorin gelingt den Figuren mehr Leben einzuhauchen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Toller Abschluß

Der Erbe des Skorpions
0

Nach dem Tod des großen Skorpions entbrennt ein blutiger Bruderkrieg, denn alle Prinzen begehren die Herrschaft und die damit einhergehende Macht. Jarok versucht sich in dieser grausamen Welt durch zuschlagen ...

Nach dem Tod des großen Skorpions entbrennt ein blutiger Bruderkrieg, denn alle Prinzen begehren die Herrschaft und die damit einhergehende Macht. Jarok versucht sich in dieser grausamen Welt durch zuschlagen und kommandiert eine Truppe der Stadtwachen. Er besitzt ein außergewöhnliches Talent, denn er kann so ziemlich jeden Verbrecher aufspüren und merkt, wenn Gefahr naht. Einer der Prinzen wird auf seine Fähigkeiten aufmerksam und Jarok zählt bald zu den obersten Leibwächtern. Schnell merkt er, dass der Prinz ein gewissenloser und skrupelloser Mensch ist, denn der Prinz beginnt die unehelichen Kinder seines Vaters zu ermorden. Doch es scheint so, als ob auch Jarok ein düsteres Geheimnis hat. Kann er sein Geheimnis bewahren?

,,Der Erbe des Skorpions“ spielt in der vertrauten Welt der Schatten Trilogie und ist somit der sechste Band. Erneut erlebt man eine neue Facette der grausamen und gefährlichen Welt. Voller Neugier habe ich angefangen das Buch zu lesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie das Ende des Krieges rund um den großen Skorpion ausgeht und welche Wendungen sich der Autor einfallen lässt. Ich hatte die ein oder andere Idee und ich wurde von Torsten Fink vollkommen überrascht, denn so ein unvorhersehbares und spannendes Ende hätte ich tatsächlich nicht erwartet.

Torsten Fink schreibt in seiner typischen schnörkellosen Schreibstil und konnte mich daher wie gewohnt schon nach wenigen Seiten begeistern. Im Gegensatz zu den anderen Bänden, die in der gleichen Welt spielen steht in diesem Band nur eine Person im Vordergrund und so ist auch nur ein Erzählstrang vorhanden, der stetig voranschreitet. Alle neuen und ungewohnten Situationen erkundet man daher mit dem Protagonisten, so ist mir Jarok super schnell ans Herz gewachsen und ich wollte unbedingt seine Geheimnisse erfahren. Man begleitet Jarok bei seiner Entwicklung und sieht wie er von einem einfach Bauernjungen zum Leibwächter eines Prinzen wird. Schnell befasst sich Jarok mit den Vor- und Nachteile die seine Rolle als Leibwächter mit sich bringen und vor allem moralische Fragen plagen ihn, da er oft nicht mit dem Prinzen übereinstimmt und das Verhalten sogar absolut abstoßen findet. Es gibt wirklich kaum Nebenfiguren und die Geschichte fokussiert den Protagonisten extrem, sodass mit der Sympathie zum Protagonisten die Geschichte steht oder fällt, denn ich kann mir sehr vorstellen, dass es sehr schwer ist die Geschichte gespannt mitzuversorgen, wenn man den Dreh und Angel Punkt, also Jarok, nicht mag.

Es gelingt Torten Fink gekonnt, denn Wahnsinn des Prinzen perfekt und wirklich authentisch darzustellen und bis zu einem gewissen Punkt konnte ich den Prinzen sogar verstehen.

Schlussendlich konnte mich auch ,,Der Erbe des Skorpions“ überzeugen und vor allem das überraschende Ende hat mir einfach super gefallen, da sich der Autor einfach etwas getraut hat. Obwohl ,,Der Erbe des Skorpions“ ein einzel Roman ist würde ich empfehlen zunächst die Schatten Trilogie zu lesen, da man in der Trilogie wichtige Hintergrundinformation erfährt.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Düster

Prinz der Dunkelheit
0

Nachdem der Kronprinz Jorg ansehen musste, wie seine Mutter und sein kleiner Bruder blutrünstig ermordet werden, denkt Jorg nur noch an Rache. Er möchte die Verantwortlichen bitter dafür bezahlen lassen. ...

Nachdem der Kronprinz Jorg ansehen musste, wie seine Mutter und sein kleiner Bruder blutrünstig ermordet werden, denkt Jorg nur noch an Rache. Er möchte die Verantwortlichen bitter dafür bezahlen lassen. Doch sein Vater, der König, weigert sich den Grafen Renar zu bestraffen, denn er erhält eine nicht zu verachtende Entschädigung. Rasend vor Wut, dass sich sein Vater so schnell bestechen lässt, flüchtet Jorg vom Königshof, zusammen mit einer Bande Gesetzloser.
Vier Jahre später versetzt Jorg und seine Gesetzlosen, die er auch die Brüder nennt, das Land in Angst und Schrecken. Sie zünden Dörfer an, morden und vergewaltigen ohne Skrupel. Sein Rachedurst scheint keine Grenzen zu kennen und auch sein Ehrgeiz steht seinen Rachegelüsten in nichts nach, denn mit 15 möchte er König sein.

,,Prinz der Dunkelheit“ ist ein absolut treffender Titel für diesen Roman, denn die Geschichte befasst sich nicht mit dem typischen strahlenden Helden, der voller Güte ist und egal was er durchleben muss er immer als guter Mensch heraus geht. Jorg ist der Böse, er ist brutal, voller Hass und absolut gewissenlos. Man wird sofort in das Geschehen geworfen und schnell wird klar, was einem in diesem Roman erwartet.

Ich hatte zunächst etwas Startschwierigkeiten, da Jorg absolut kein Sympathieträger ist und ich seine abgeklärte und blutrünstige Art zunächst sehr befremdlich fand. Zudem ist es einfach ungewohnt so viel über die Gedankengänge des psychopathischen Bösewichts zu erfahren. Nachdem ich mich jedoch auf die Geschichte eingelassen habe, hat mich der interessante Protagonist von Seite zu Seite mehr in seinen Bann gezogen.
Mark Lawrence spielt extrem mit gängigen Klischees, so wird er nicht müde zu betonen, dass Jorgs Kindheit so traumatisierend war, dass ihm fast nichts anderes übrig blieb als ein Psychopath und zum Massenmörder zu werden.
Sicherlich gibt es die ein oder andere blutrünstige Szene, doch der Roman strahlt nicht aufgrund solcher vereinzelter Szenen so eine Düsternis und Brutalität aus, denn vor allem die Gedankengänge und Vorstellung von Jorg füllen die Seiten mit Dunkelheit.
Jorg wirkt wesentlich älter als 14 Jahre. Er schafft es ohne Probleme Menschen zu manipulieren und er wirkt sehr abgeklärt. Vor allem frage ich mich, wie es ein 14 Jähriger geschafft hat, dass ihm eine ganze Horde von wesentlich älteren Gesetzlosen folgen. Jorg hat zudem eine unfassbar interessante Sicht auf das Leben, denn für ihn ist das Leben ein Spiel und jeder möchte gewinnen.
Auch den Nebencharakteren wie z.B. den Gesetzlosen haftet etwas sehr dunkles und brutales an, ich möchte ihnen nicht Nachts begegnen. Mark Lawrence skizziert die Nebenfiguren jedoch eher Oberflächlich und weniger detailliert.

Auch die Welt die Mark Lawrence in ,,Prinz der Dunkelheit“ skizziert hat mein Interesse geweckt, denn es handelt sich bei diesem Buch um einen Zukunftsroman, die Welt wie wir sie kannten ist untergegangen und unendlich viel Wissen ist verloren und so leben die Menschen wieder in mittelalterlichen Verhältnissen. Die Welt ist daher eine interessante Mischung aus phantastischen Elementen wie z.B. Geister aber auch Elemente aus unserer Welt wie z.B. berühmte Philosophen wie Sokrates.

Die Sprache ist vor allem ordinär und Stellenweise ist sie auch sehr plump, dies wirkt aber alles andere als unpassend sondern passt einfach zu der düsteren und brutalen Geschichte. Die Gedanken und Gespräche werden einfach nicht beschönigt und an die Lebensumstände der Figuren angepasst.

Alles in allem ist ,,Prinz der Dunkelheit“ ein wirklich interessanter Roman und hebt sich deutlich vom restlichen Genre ab, denn noch nie habe ich ein Roman aus der Sicht des wirklich psychopathischen Bösewicht gelesen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Überzeugend

Der Prinz der Klingen
0

angsam aber stetig fängt der Unbekannte sich an sein vergangenes Leben zu erinnern. So weiß er, dass sein Name Sahif ist und er ein Schatten ist, ein Meisterassasiene, dazu Ausgebildet zu töten. Er versucht ...

angsam aber stetig fängt der Unbekannte sich an sein vergangenes Leben zu erinnern. So weiß er, dass sein Name Sahif ist und er ein Schatten ist, ein Meisterassasiene, dazu Ausgebildet zu töten. Er versucht vor den Intrigen seiner Halbschwester zu fliehen, da ihre Pläne nur Unglück für ihn bedeuten. Jedoch erfährt Sahif von ihr, dass seine ehemalige Geliebte noch lebt, in der Hoffnung, dass seine Geliebelte ihm helfen kann sich an alles wieder zu erinnern, macht er sich auf die Suche nach ihr. Doch kann er ihr trauen oder steckt wieder ein perfider Plan seiner Halbschwester dahinter?

Geschickt spinnt der Autor den roten Faden vom ersten Band der Schattenprinz Trilogie weiter. Er verwebt alte Konflikte mit neuen und steigert die Spannung damit noch zusätzlich. Die Welt nimmt immer mehr Form an, da man zusammen mit der Protagonisten Ella neue und Gefährliche Orte entdeckt und erkundet. Erneut bin ich in die düstere und magische Welt abgetaucht.

In ,,Prinz der Klingen“ herrscht eine deutlich düstererer Atmosphäre als im ersten Teil, da sich die Konflikte zugespitzt haben und es um Leben und Tod geht. Es gibt für alle Beteiligten einfach kein Mittelweg, entweder ganz oder gar nicht. Diese drückende und bedrohliche Atmosphäre hat Torsten Fink perfekt eingefangen.

Die Geschichte wird wieder aus mehreren Sichten geschildert. Die einzelnen Abschnitte der Erzählstränge sind dabei weder zu kurz noch zu lang, sodass man sich gut in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen kann und auch die anderen Geschehnisse bzw. Protagonisten immer präsent sind. Zudem verliert Torsten Fink die einzelnen Erzählstränge nie aus den Augen, er führt die Wege der Protagonisten zusammen und trennt sie auch wieder.

Nach und nach wachsen mir die Charaktere ans Herz und vor allem Ella und die magischen Mahre haben es mir einfach angetan. Ich konnte mich in alle Figuren super hineinversetzten, selbst die Feinde konnte ich bis zu einer bestimmten Grenze verstehen.

Ella ist nach wie vor eine taffe und herzliche junge Frau, die Stellenweise sicherlich auf die Hilfe von Sahif angewiesen ist, sich aber auch zu wehren weiß.
Auch Sahif hat man in diesem Band besser kennengelernt und er wirkt in diesem Band noch um einiges düsterer, da er sich immer mehr an sein dunkles und blutrünstiges Leben erinnern kann. Einzig und allein Sahifes Halbschwester konnte mich nicht vollkommen überzeugen, da mir ihre Figur einfach zu klischeehaft erscheint. Das arme kleine Mädchen, das keine Liebe von ihrem Vater erhalten hat, möchte sich jetzt an allen rechen und die absolute Macht an sich reißen.

Alles in allem konnte mich auch der zweite Band der Schattenprinz Trilogie überzeugen. Die Charaktere sind allesamt wirklich toll und liebevoll ausgearbeitet und auch die düstere und bedrohliche Atmosphäre des Romans hat mich in seinen Bann gezogen.