Cover-Bild Der Herzschlag der Toten
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 23.10.2024
  • ISBN: 9783442494934
Ralf H. Dorweiler

Der Herzschlag der Toten

Historischer Kriminalroman
Hamburg 1887. In einem Kontor wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, die mit zahllosen Messerstichen getötet wurde. Der Fall wird zur Bewährungsprobe für den frisch zum Criminalcommissar beförderten Hermann Rieker. Bei seinen Ermittlungen trifft er auf Johanna Ahrens, Tochter eines Richters, die heimlich arme Frauen im Gängeviertel unterrichtet. Da Johanna in der Toten eine ihrer Schülerinnen erkennt, stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an. Dabei lernt sie einen Totenfotografen kennen, dessen Anatomiekenntnisse eine entscheidende Wendung für den Fall bringen. Doch als ein weiterer Mord die Hafenstadt erschüttert, wird klar: Der Täter kann jeden Moment erneut zuschlagen ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2024

Ein Pageturner der besonderen Art!

0

Der historische Kriminalroman "Der Herzschlag der Toten" von Ralf H. Dorweiler spielt im Jahr 1887 im aufstrebenden Hamburg. Die Speicherstadt wird gerade errichtet und die Stadt rüstet sich auf seine ...

Der historische Kriminalroman "Der Herzschlag der Toten" von Ralf H. Dorweiler spielt im Jahr 1887 im aufstrebenden Hamburg. Die Speicherstadt wird gerade errichtet und die Stadt rüstet sich auf seine größer werdenden Rolle im weltweiten Handel.
In einem alten Kontor wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die mit mehreren Messerstichen in den Rücken zu Tode gekommen ist. Die Richterstochter Johanna Ahrens findet heraus, dass es sich bei der Toten um eine ihrer Schülerinnen handelt. Johanna unterrichtet hinter dem Rücken ihrer Eltern in den schlechteren Vierteln Hamburgs arme Frauen in Schreiben und Rechnen. Gepackt durch ihre Neugier, wer für den Mord verantwortlich ist, macht sich Johanna auf die Suche nach Antworten und lernt dabei einerseits den jungen, gerade beförderten Criminalcommissar Hermann Rieker kennen und andererseits einen Totenfotografen, dessen Erfahrungen im Umgang mit Leichen ihr entscheidende Hinweise auf den Mörder geben können.

Der Roman ist der erste aus einer angekündigten Reihe von historischen Kriminalromanen von Ralf H. Dorweiler. Seine bisherigen Romane sind alles in sich geschlossene Bücher, so dass er sich mit diesem Roman auf Neuland wagt. Die Vorliebe für historische Genauigkeit merkt der Leser das ganze Buch hindurch, nicht nur durch die Verwendung eindrücklicher Beschreibungen sondern auch durch die Verwendung zeitgenössischer Begrifflichkeiten und Schreibweisen, aufgelockert durch typische Begriffe der "Hamburger Schnauze" und aus dem Plattdeutschen. Diese Mischung macht es dem Leser leicht, dem Fluss der Geschichte zu folgen und erzielt auch in so mancher spannenden Situation den ein oder anderen Schmunzler.

Die agierenden Figuren fügen sich sehr gut nachvollziehbar in den historischen Kontext ein. So ist es dem Leser ein leichtes, beispielsweise die Anforderungen an eine junge Frau aus dem gehobeneren Kreis der Gesellschaft und auch die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten nachzuvollziehen.

In der Figur der Johanna Ahrens hat R.H.Dorweiler eine junge Frau geschaffen, die sich durchaus über die Vorzüge ihrer Stellung als Tochter eines Richters im Klaren ist. Dennoch hat sie den Blick für den schlechter gestellten Teil der Bevölkerung, insbesondere der Frauen, nicht aus dem Auge verloren und setzt sich eben für diese Frauen ein, indem sie ihnen auf eigene Kosten und mit einem gewissen Risiko das Lesen, Schreiben und Rechnen beibringt. Sie wagt es allerdings nicht, sich den Frauen gegenüber als diejenige auszugeben, die sie in Wirklichkeit ist. Durch die selbstständige Ermittlung in dem Mordfall ihrer Schülerin zeigt sich auch hin und wieder eine gewisse Naivität und Unbedarfheit, die durchaus aus ihrer Erziehung resultieren kann. Es gibt Situationen in dem Roman, in der sie nicht über die möglichen Konsequenzen ihres Handelns nachdenkt und dadurch sich und auch den Erfolg der Ermittlung in Gefahr bringt. Dennoch ist Johanna in ihren ganzen Wesen eine wirklich liebenswerte Figur, mit der der Leser mitfiebert und versucht, dem Mörder auf die Schliche zu kommen.

Der junge Criminalcommissar Hermann Rieker wurde gerade erst befördert und der Mord an der jungen Gelegenheitsprostituierten Ansje ist sein erster Fall, in den er sich mit viel Herzblut "reinhängt". Leider stößt seine Beförderung dem ein oder anderen Kollegen ein wenig sauer auf, so dass sie versuchen ihm Steine in den Weg zu legen. Im weiteren Verlauf erfährt der Leser, dass es nicht nur die Beförderung an sich ist, die den Kollegen an Rieker nicht gefällt. Auch an dieser Stelle hat es R. H. Dorweiler geschafft zu zeigen, wie viel es damals galt, wo man herkommt und wer man dadurch sein durfte. Menschen aus anderen Gesellschaftsschichten hatten es oft mehr als schwer in eine andere Gesellschaftsschicht aufzusteigen. Rieker ist sich seiner Vergangenheit sehr bewusst und hat deswegen in manchen Situationen noch Schwierigkeiten, sich zu behaupten und für seine Sache einzustehen. Im Laufe des Romans kann der Leser der Entwicklung des jungen Commissars beiwohnen und mit ihm gemeinsam seine Entwicklungsschritte durchleben.

R. H. Dorweiler ist es mit diesem Roman gelungen, das Hamburg zur Kaiserzeit wieder auferstehen zu lassen und den Leser mit auf eine Reise zu nehmen, bei der die Spannung konstant gehalten und mit eingängigen Beschreibungen von Gerüchen, Schmutz und den damals vorherrschenden Lebensbedigungen atmosphärisch erlebbar gemacht wird.
Mir persönlich ist es sehr schwer gefallen, den Roman, wenn auch nur kurz, aus der Hand zu legen, weil ich gedanklich so im damaligen Hamburg von Johanna und Hermann gefangen war und den Fall unbedingt mit den beiden lösen wollte. Die Mischung aus Schauer, Zeitgeist, Wortwitz und Humor des Autors haben für mich den Roman zu einem absoluten Pageturner werden lassen und ich bin heute schon gespannt darauf, wie es im zweiten Fall weitergehen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2024

Spannend und historisch perfekt

0

Dieser Roman bietet Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Eine junge Frau wird grausam ermordet, ein junger Kommissar ermittelt, die Tochter eines Richters die sich in den Fall einmischt. Das ...

Dieser Roman bietet Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Eine junge Frau wird grausam ermordet, ein junger Kommissar ermittelt, die Tochter eines Richters die sich in den Fall einmischt. Das sind die Zutaten für den Krimi.

Aber das Buch ist noch viel mehr .Denn Johanna, die Tochter des Richters, unterrichtet heimlich Frauen aus armen Verhältnissen im Schreiben und Rechnen, Hermann der Kommissar hat eine Vergangenheit.

Was mich aber am meisten begeistert hat, waren die historischen Einblicke. Ob es nun die Einblicke in das Leben vor n Johanna war oder die Polizeiarbeit der Zeit . Ganz besonders interessant fand ich den Totenfotografen. Davon habe ich noch nie gehört und fand es wirklich skurril.

Dieser Roman ist ein sehr gelungener Mix aus Krimi und historischen Roman. Es hat Spaß gemacht mitzurätseln und in das alte Hamburg abzutauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2024

Absoluter Pageturner mit Atmosphäre und Charme

0

Absoluter Pageturner mit Atmosphäre und Charme


Der Herzschlag der Toten ist ein echter Pageturner und ich habe ihn wirklich atemlos verschlungen. Mit sehr viel Atmosphäre erleben wir in gerade mal 6 ...

Absoluter Pageturner mit Atmosphäre und Charme


Der Herzschlag der Toten ist ein echter Pageturner und ich habe ihn wirklich atemlos verschlungen. Mit sehr viel Atmosphäre erleben wir in gerade mal 6 Tagen, wie im historischen Hamburg (wir befinden uns im April 1887) ein "Criminalcommisar" und die Tochter eines Richters gemeinsam Morde aufklären. 

Ich habe zum ersten Mal von einem Totenfotografen gelesen und bin den sehr sympathischen Protagonisten atemlos durch düstere Gassen und Keller gefolgt. Johanna Ahrens, die Tochter des Richters, ist eine mutige und sehr moderne Frau - nicht nur für die historische Zeit! - die heimlich jungen Frauen Lesen und Schreiben beibringt. Hermann Rieker, der Commisar, ist ein junger Mann, der eine harte Vergangenheit hinter sich hat und durch einen väterlichen Mentoren zu einem modernen Ermittler ausgebildet wurde. Die Beiden bilden ein absolut tolles Gespann und ihr erster Fall ist so spannend geschrieben, dass ich das Buch am Schluss nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich freue mich sehr, dass das eben ihr erster Fall von hoffentlich vielen war und werde diese Reihe auf jeden Fall weiter lesen!!! 

Ich empfehle euch das Buch wärmstens weiter und bin begeistert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2024

Sündhaftes Hamburg anno 1887

0

"Der Tod war schöner, wenn Baudelaire über ihn schrieb." (S.70)
Ausgerechnet Baudelaire! Eine junge Dame der guten Gesellschaft, Tochter eines angesehenen Richters, versteckt unter ihren Röcken die düsteren ...

"Der Tod war schöner, wenn Baudelaire über ihn schrieb." (S.70)


Ausgerechnet Baudelaire! Eine junge Dame der guten Gesellschaft, Tochter eines angesehenen Richters, versteckt unter ihren Röcken die düsteren Gedichte des französischen enfant terrible. Sie selbst versilbert nicht nur das edle Geschmeide, dass ihr Patenonkel ihr einst geschenkt hat, sondern unterrichtet auch noch inkognito Frauen der unteren Schichten, und stolpert darüber mitten hinein in einen Kriminalfall.

Was für eine Herausforderung - und wahrscheinlich sogar ein Glücksfall für den frisch ernannten Criminalcommissar Hermann Rieker, der im eigenen Polizeiapparat offenbar wenig Freunde, dafür aber Neider und Gegner hat. Zudem trägt er Erfahrungen aus einer Vergangenheit mit sich, welche die Lektüre um spannende Aspekte bereichern. Nun soll er binnen kürzester Zeit den Mord an der Gelegenheitsprostituierten Ansje lösen, die zufälligerweise bei Johanna Ahrens, der Richtertochter, in die Schule ging.

Und schon ist man mittendrin in diesem spannenden Kriminalfall (den man damals wohl noch mit C schrieb). Gerade diese Kleinigkeiten, das C in aus dem Lateinischen stammenden Wörtern, die französische Schreibweise Bureau, aber auch die Verwendung plattdeutscher Ausdrücke machen das Lesen zu einem atmosphärischen Genuss. Die Beschreibungen der dunklen Seite der Hansestadt sind so lebendig, dass man beim Lesen hautnah das Gefühl hat, dabei zu sein. Schmutz und Körperflüssigkeiten, Gerüche und authentische Beschreibungen der Armut und Not, all dies heben die Besonderheit dieses Romans hervor. Ich hatte nicht das Gefühl, dass dies nur dem Zweck dient, eine düstere Atmosphäre heraufzubeschwören, sondern dass es dem Autor darum ging, ein realistisches Bild der damaligen Zustände zu zeichnen. Und gerade deshalb ist dieser Kriminalfall so unglaublich spannend.

Die Polizeiarbeit im 19. Jahrhundert musste sich noch erfinden. Wissenschaftliche Methode hielten Einzug in die Ermittlungen, die „Criminalpolizei“ war eine neue Erfindung. Im Roman begegnet uns zudem ein heute ausgestorbenes Berufsbild: der Totenfotograf. Dies zeugt von einem anderen Umgang mit dem Tod, der damals viel stärker zum Leben gehörte. Es wird ebenso deutlich, dass Klassenunterschiede über den Tod hinaus eine Rolle spielten.

Es gelingt Ralf H. Dorweiler, den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten. Schon lange nicht mehr hat mich ein Krimi so gefesselt. Ich habe mit Johanna Ahrend und Hermann Rieker mitgefiebert, bin Spuren gefolgt, habe mich in die Irre führen lassen habe jede einzelne Zeile genossen. Hier war einfach alles stimmig, die detailliert beschriebenen Personen, der Geist der Zeit, der wohl dossierte Schauer und auch der immer wieder durchscheinende Wortwitz und Humor des Autors. Chapeau!

Mir bleibt nur ein großer Applaus und eine eindeutige Leseempfehlung.

P.S. Don`t judge a book by its cover – Das Cover finde ich ebenfalls sehr gelungen. Die düstere Atmosphäre des nächtlichen Hamburgs, im Hintergrund St. Jacobi, die engen Gassen des Gängeviertels, erleuchtet von einer einsamen Laterne. Ein Mann und eine Frau, beide gut gekleidet (sie von einem Korsett eingeschnürt), erklimmen eine Treppe.

Um noch einmal Beaudelaire zu erwähnen:

Pour ne pas oublier la chose capitale,
Nous avons vu partout, et sans l'avoir cherché,
Du haut jusques en bas de l'échelle fatale,
Le spectacle ennuyeux de l'immortel péché
(Zitat aus le voyage, 1857)

Nur, dass hier absolut gar nichts langweilig war!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2024

Spannungsgeladener Auftakt einer neuen historischen Krimireihe

0

Wenn man sowohl historische Romane als auch Krimis gern liest, ist ein historischer Kriminalroman genau das Richtige! „Der Herzschlag der Toten“ von Ralf H. Dorweiler ist der Auftakt einer neuen Reihe.
In ...

Wenn man sowohl historische Romane als auch Krimis gern liest, ist ein historischer Kriminalroman genau das Richtige! „Der Herzschlag der Toten“ von Ralf H. Dorweiler ist der Auftakt einer neuen Reihe.
In Hamburg wird im Jahre 1887 eine mit zahlreichen Messerstichen ermordete Frauenleiche in einem alten Kontor gefunden.
Diesen Fall übernimmt der frisch gebackene Kriminalkommissar Hermann Rieker und wird damit nicht nur von seinem Vorgesetzten und Kollegen auf eine harte Probe gestellt.
Johanna Ahrens, die Tochter eines bekannten Hamburger Richters, gibt ihm den entscheidenden Hinweis, wer die Tote ist. Doch nicht nur das – sie ermittelt auch auf eigene Faust und begibt sich damit in große Gefahr.
Als dann noch eine zweite Frauenleiche gefunden wird, werden die Ermittlungen immer dringlicher, um weitere Morde zu verhindern.
Ich hatte an diesen Roman hohe Ansprüche, da ich schon einige der historischen Romane von Ralf H. Dorweiler gelesen habe und war gespannt auf die Mischung aus historischem Hintergrund und Kriminalfall.
Der Autor schafft es, durch seine Beschreibungen und Personenkonstellationen ein gutes Gefühl für die damalige Zeit und ihre Konventionen zu schaffen.
Die Protagonisten sind authentisch und lebensnah und haben so einige eigene Geheimnisse und Hintergründe, die es während des Lesens spannend machen, ihre Erlebnisse zu verfolgen.
Die damaligen Ermittlungsmethoden, die strategische Herangehensweise des Kriminalkommissars, aber auch der Konkurrenzdruck im Kollegium waren interessant zu verfolgen.
Die Stellung der Frau zur damaligen Zeit wurde ebenfalls deutlich gemacht, sodass ich wie so oft beim Lesen vergangener Zeiten sehr froh bin, im Hier und Jetzt als unabhängige Frau meinen Weg gehen zu können.
Durch die Wahl älterer Wortgebilde gelingt es dem Autor zusätzlich, dass man sich sofort in der Zeit zurückversetzt fühlt.
Der Fall an sich ist spannend von Anfang an. Kurze Zeit habe ich gedacht, schon ab der Hälfte des Buches genau zu wissen, wer der Täter und was passiert ist, doch wie erhofft wurde ich durch unerwartete Wendungen überrascht.
Interessant war für mich auch die Beschreibung der Tätigkeit eines Totenfotografen und das entsprechende Nachwort des Autors. Mir war dieser früher existierende Beruf völlig unbekannt.

Fazit:
Für Freunde des Krimis und historischen Romans präsentiert der Autor hier eine spannende, düstere und atmosphärische Geschichte.
Ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle für Hermann Rieker und Johanna Ahrens!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere