Ein Krimi wie aus einer Zeitkapsel
Alte Taten, neuer ZornKriminalinspektor Carl Bruns hat im Mai 1949 in Essen einen brisanten Fall zu lösen. Der Richter Dr. Vahrendonk ist vergiftet worden. Carl ermittelt unter Hochdruck, doch für einige Kollegen des Richters ...
Kriminalinspektor Carl Bruns hat im Mai 1949 in Essen einen brisanten Fall zu lösen. Der Richter Dr. Vahrendonk ist vergiftet worden. Carl ermittelt unter Hochdruck, doch für einige Kollegen des Richters forscht er dabei zu viel in der Vergangenheit des Toten. Immer wieder wird er ausgebremst. Neben den vielen Hinterbliebenen der Opfer seiner Todesurteile gibt es auch einige Leute aus seinem heutigen Umfeld, die allen Grund hätten, ihn zu hassen. Carl läuft die Zeit davon, denn auch seine Hochzeit mit Anne steht bevor. Da taucht plötzlich ein ehemaliger Kamerad von Annes totgeglaubtem Ehemann auf und behauptet, daß Heinz noch lebt. Das stellt natürlich die Lebensplanung von Anne und Carl total auf den Kopf. Auch Annes Schwestern Frieda und Lotti haben Probleme, die sie aber gemeinsam lösen wollen. So hoffen sie alle auf ruhigere Zeiten.
Die Romane von Eva Völler sind immer ein Garant für tolle Geschichten. Auch diesmal ist ihr mit dem zweiten Teil ihrer Nachkriegskrimiserie aus dem Ruhrgebiet "Alte Taten, neuer Zorn" ein spektakuläres Buch gelungen. Darin prangert sie die Karrieren vieler Richter und Staatsanwälte an, die nach Kriegsende sofort wieder in den Staatsdienst übernommen wurden. Der Krimi ist überaus spannend und auch das menschliche kommt darin nicht zu kurz. Aus heutiger Sicht kann man sich kaum vorstellen, mit wie wenig die Menschen damals zufrieden waren. Eva Völler beschreibt die Schicksale dieser Leute mit ganz viel Herz. Der Leser fühlt sich deshalb sofort mit den Menschen in diesem Roman verbunden. Bis zum Schluß bleibt man über die Lösung des Falles im Unklaren. Genau so sollte ein realistischer Krimi sein: Spannend und trotzdem menschlich.