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Veröffentlicht am 30.01.2020

In Ostfriesland stolpert Frau Brenner über Leichen!

Mord in Oldersum. Ostfrieslandkrimi
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Die pensionierte Rechtsmedizinerin Dr. Josefine Brenner verbringt ihren Urlaub in Oldersum, als zwei Tote im dortigen Stadtpark aufgefunden werden. Die Leichen liegen an unterschiedlichen Stellen, scheinen ...

Die pensionierte Rechtsmedizinerin Dr. Josefine Brenner verbringt ihren Urlaub in Oldersum, als zwei Tote im dortigen Stadtpark aufgefunden werden. Die Leichen liegen an unterschiedlichen Stellen, scheinen nichts miteinander zu tun zu haben. Bei den Leichen handelt es sich um die junge einheimische Mareike und den älteren, zugezogenen Björn Siebert. Während Mareike mit dem Tuch erdrosselt wurde, das Josefine am Abend zuvor ihrer Nachbarin schenkte, sieht es bei Björn nach einem gewaltfreien Tot aus. Doch Josefine und ihre Freunde suchen nach einem Motiv....

"Mord in Oldersum" von Susanne Ptak ist bereits der 10. Fall für Josefine. Für mich war es der erste und ich kann bestätigen, daß man dieses Buch auch als Einzelband lesen kann. Man wird mit allen nötigen Details versorgt, so daß man der Handlung folgen kann und die Charaktere versteht. Die Charaktere sind übrigens allesamt sympathisch und lassen es in diesem Buch menscheln. Man wird als Leser sofort warm mit ihnen und mag sie sehr. Es gibt auch einen vierbeinigen Charakter - Sir Toby, den Mops von Josefine. Ein aufgewecktes Kerlchen, der die Runde der Freunde bereichert. Susanne Ptak schreibt einfach herrlich. Man kann ihrem Stil flüssig folgen, kann die Handlungsweisen nachvollziehen und versteht die Zusammenhänge. Sie läßt Ostfriesland lebendig werden, beschreibt Land und Leute so, wie es in Wahrheit ist: rauh, aber herzlich. Dabei verliert sie sich aber nicht in übermäßigen Beschreibungen, sondern verliert den Kriminalfall nicht aus den Augen. Mit ihm erzeugt sie Spannung von Beginn bis Ende, präsentiert dem Leser mehrere Verdächtige und gibt die Lösung erst zum Schluß preis.

Die Serie rund um Dr. Josefine Brenner ist für mich eine sehr erfreuliche Neuentdeckung, die ich gern empfehle!

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Voller Gefühle und Magie

Sturmwächter 2. Die Magie von Arranmore
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Arranmore droht Gefahr: Die böse Zauberin Morrigan ist erwacht, Seelenstelzer kommen auf der Insel an, um sie zu unterstützen. Sie benötigt das Blut des Sturmwächters, um wiederaufzuerstehen. Fionn, der ...

Arranmore droht Gefahr: Die böse Zauberin Morrigan ist erwacht, Seelenstelzer kommen auf der Insel an, um sie zu unterstützen. Sie benötigt das Blut des Sturmwächters, um wiederaufzuerstehen. Fionn, der Sturmwächter, benötigt Magie - doch seine Magie gehorcht ihm noch nicht. Seine einzige Chance, die Insel vor Morrigan zu beschützen liegt darin, den Gezeitenbeschwörer zu finden, der vor Jahrhunderten in den Tiefen des Meeres verschwand und mit seiner Hilfe die Meereskrieger zu rufen. Schafft er dies mit seinen Freunden zusammen?

Catherine Doyle hat mit "Sturmwächter - Die Magie von Arranmore" eine Fortsetzung der Geschichte um Fionn geschrieben, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht. Auch hier sprüht das Buch vor Magie und Legenden, die zum Teil doch recht gruselig und unheimlich sind. Dadurch wird das Buch auch für Erwachsene sehr interessant! Fionn und seine Freunde erleben spannende Abenteuer, die den Leser an das Buch fesseln und nicht mehr loslassen. Dabei schreibt Catherine Doyle so bildlich, daß man meint neben Fionn zu stehen und den Gezeitenbeschwörer zu suchen. Auch die Landschaft der Insel wird perfekt beschrieben. Man merkt, daß die Autorin eine persönliche Beziehung zu dieser Insel hat, denn hier steckt Herz in den Beschreibungen! Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar und sowohl für Jugendliche, als auch Erwachsene angebracht. In diesem Buch geht es aber auch sehr gefühlvoll zu. Inwiefern kann ich nicht verraten, denn dann würde ich einen wichtigen Punkt der Handlung verraten. Für mein Empfinden sollte man die Bücher in Reihenfolge lesen, sonst könnte es mit den Zusammenhängen in diesem Band schwierig werden. Die Handlung baut sehr auf "Das Geheimnis von Arranmore" auf.

Wieder hat mich Sturmwächter überzeugt - und ich hoffe, Fionn darf noch viele Abenteuer erleben!

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Top historischer Roman

Narren und Sterbliche
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London, 1595. Richard Shakespeare arbeitet als Bühnendarsteller unter seinem Bruder, der ihn jedoch stets nur die Frauenrollen überlässt. Als die Saison im Winter beendet ist, probt die Gruppe ein Stück ...

London, 1595. Richard Shakespeare arbeitet als Bühnendarsteller unter seinem Bruder, der ihn jedoch stets nur die Frauenrollen überlässt. Als die Saison im Winter beendet ist, probt die Gruppe ein Stück aus der Feder von William Shakespeare. Mit Erfolg - die Theaterwelt Londons wird auf die Darsteller und ihr Stück aufmerksam. Die Konkurrenz wird zur Gefahr...

Bernard Cornwell hat sein Können mit "Narren und Sterbliche" wieder unter Beweis gestellt. Seine Bücher sind trotz der Themen leicht und fließend zu lesen und an keiner Stelle langatmig. Das Gegenteil ist der Fall. Einmal begonnen, ist man so in der Handlung drin, daß man nicht mehr aufhören kann. Der Autor erweckt das alte London mitsamt seinen Theatern zu Leben. Man erlebt diese Welt hautnah und bekommt einen guten Eindruck der Bedingungen in dieser Welt. Dieses Buch eignet sich inhaltlich selbst für ein Theaterstück - es ist so vielseitig. Man erhält spannende Abenteuer, Helden, die gegen Verrat kämpfen und Liebe, gepaart mit Eifersucht. Für jeden Geschmack ist etwas dabei! Die Charaktere, die hier erschaffen wurden, sind vielseitig wie das Leben selbst. Man mag sie und interessiert sich für ihr Leben und ihr Überleben.

Ein Buch, so vielfältig wie die Theaterwelt, in der man den Menschen Shakespeare näher kennenlernt. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Perfekt - wie nicht anders zu erwarten

Der Attentäter
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Im Juni 1914 machen sich drei Serben auf den Weg nach Sarajevo. Ihr Auftrag: Der österreichische Thronfolger Franz-Ferdinand soll während eines Militärmanövers ermordet werden. Die Attentäter sind bestens ...

Im Juni 1914 machen sich drei Serben auf den Weg nach Sarajevo. Ihr Auftrag: Der österreichische Thronfolger Franz-Ferdinand soll während eines Militärmanövers ermordet werden. Die Attentäter sind bestens vorbereitet, doch Major Markovic will den Thronfolger retten. Dessen Tod würde eine Katastrophe hinter sich her ziehen.

Wieder einmal hat Ulf Schiewe ein spannendes historisches Thema in einen historischen Roman verpackt. Er erzählt hier, was sich im Laufe der letzten Woche vor dem Attentat ereignet hat. Jeder Tag wird in einem Kapitel dargestellt, was die Geschichte wie ein Tagebuch wirken läßt und die Spannung immens erhöht. Man erfährt viel über die Gemütswelt der Akteure. Sowohl der Thronfolger und seine Familie, als auch die Attentäter werden hier sehr gut beschrieben. Mir hat es gut gefallen, daß auch die Attentäter als Menschen mit Gefühlen dargestellt werden. Ihre Zweifel an dem Vorhaben bringen auch sie dem Leser näher und man versteht ihre Beweggründe. Ulf Schiewe vermittelt hier wie gewohnt viel historisches Wissen. Man lernt bei ihm immer etwas dazu, ohne daß es langatmig wird. Denn eines sind seine Bücher garantiert: gut recherchiert und dabei sehr unterhaltsam und spannend. Geschickt läßt er fiktive und reale Charaktere miteinander agieren, die damalige Zeit wird in Lebensumständen, Problemen und Gefühlen sehr lebendig.

Dieses Buch hat zwar den "Titanic-Effekt"(man weiß, wie es endet) ist aber unendlich spannend und bekommt von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.01.2020

Gelungener Auftakt

Der Duft der weiten Welt
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Mina Deharde lebt im Jahre 1912 in Hamburg. Ihr Vater betreibt einen Kaffeekontor in der Speicherstadt. Mina verbringt dort jede freie Minute, ihr Interesse am Geschäft ist hoch. Doch eine Frau kann das ...

Mina Deharde lebt im Jahre 1912 in Hamburg. Ihr Vater betreibt einen Kaffeekontor in der Speicherstadt. Mina verbringt dort jede freie Minute, ihr Interesse am Geschäft ist hoch. Doch eine Frau kann das Geschäft nicht übernehmen, ein Erbe fehlt. Mina träumt davon, mit ihrem Jugendfreund nach New York auszuwandern, jedoch plant ihr Vater anderes für ihr Leben. Wie wird sich Mina entscheiden?

"Der Duft der weiten Welt" von Fenja Lüders ist der Auftakt zu einer Trilogie. Fenja Lüders fängt das Leben in der Hamburger Speicherstadt zu der Zeit perfekt ein. Man erlebt historische Fakten, bekommt ein Gespür für die Situation der Bevölkerung. Gerade die Rolle der Frau wird hier gut thematisiert. Die Kämpfe, die sie damals zu bestehen hatten und welch Schwierigkeiten es zu überwinden galt, sind heute fast nicht vorstellbar. Hier hat die Autorin wirklich gut recherchiert und vermittelt ihr Wissen auf leicht verständliche Art. Die Charaktere sind sehr interessant gestaltet. Gerade Mina wirkt durch ihr Handeln ihrer Zeit weit voraus. Ihr Interessenkonflikt zwischen dem, was sie möchte und dem, was erwartet wird, wird überdeutlich klar und ihr Werdegang ist interessant zu verfolgen. Fenja Lüders hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Man verfolgt die Geschichte, als wäre man ein Teil von ihr. Man erhält einen spannenden und fundierten historischen Roman, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Aber sie überlagert auch nicht die Handlung, so daß man nie das Gefühl hat, daß es jetzt ins kitschige abdriftet. Im Gegenteil. Dieses Buch bereitet sehr viel Spaß durch seine Ausgewogenheit.

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