Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
online

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2024

Gemütlicher Krimi

Toskanische Schatten
0

Francesco Scotti kehrt in seine alte Heimat Montecatini zurück. Als Eliteagent in Neapel ist er bei einer Razzia gegen die Mafia aufgeflogen und muß nun als Provinzermittler untertauchen. Scotti kann sich ...

Francesco Scotti kehrt in seine alte Heimat Montecatini zurück. Als Eliteagent in Neapel ist er bei einer Razzia gegen die Mafia aufgeflogen und muß nun als Provinzermittler untertauchen. Scotti kann sich nur schlecht damit abfinden, will es sich aber nun gemütlich machen. Doch daraus wird nichts, wird doch die Leiche des 80jährigen Orlando Palmieri gefunden. Zunächst sieht der tödliche Sturz von der Felsmauer aus wie ein Unfall, doch Scotti sieht sich schnell mit einem Mordkomplott konfrontiert, das ihm sein ganzes kriminalistisches Können abverlangt.

"Toskanische Schatten" ist der erste Fall für Kommissar Scotti. Antonello Rossi hat mit Francesco Scotti einen Kommissar geschaffen, der das typisch italienische in sich vereint. Gemütlich, ohne Hektik, das Essen und guten Wein liebend. Da stört es auch nicht, wenn er zu einem Termin zu spät kommt. Aber wenn er etwas will, dann will er es und so gibt er nicht eher auf, bis der Fall gelöst ist. Auch seine Schwierigkeiten bei seiner Ankunft und der nicht herzliche Empfang stören ihn nicht, er macht das Beste daraus und findet schließlich Freunde, auf die er sich verlassen kann. Dabei ist es schon manchmal witzig, wie er mit seiner noblen Kleidung aus dem Rahmen fällt. Antonello Scotti beschreibt die Toskana und die Gemütlichkeit der Bewohner sehr bildhaft und manchmal schon fast zu ausführlich. Dadurch springt diese Gemütlichkeit fast aus dem Buch heraus und auch der Kriminalfall selbst wirkt eher ruhig und beschaulich. Man bekommt hier ein unaufgeregtes, aber wunderbares Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2024

Fesselnder historischer Krimi

Maybrick und die Toten vom East End
0

1910 in London. Ein Unbekannter macht Jagd auf die Kinder des Arbeiterviertels. Der neue Divisionsinspektor Joseph Maybrick, der selbst ein Kind der Slums ist, bekommt es an seinem ersten Tag in der H-Division ...

1910 in London. Ein Unbekannter macht Jagd auf die Kinder des Arbeiterviertels. Der neue Divisionsinspektor Joseph Maybrick, der selbst ein Kind der Slums ist, bekommt es an seinem ersten Tag in der H-Division mit der Leiche eines Kindes zu tun und es gibt Hinweise auf ein weiteres Opfer. Maybrick und sein Kollege Dave Roberts nehmen die Ermittlungen auf!

Vanessa Glas entführt den Leser mit ihrem Krimi "Maybrick und die Toten vom East End" in das London des Jahres 1910. Sie schafft es vortrefflich, die damalige Zeit sehr echt darzustellen. Die Armut in den Slums wird so hautnah dargestellt, daß es einem schaudert und man sich fragt, wie die Menschen das ertragen konnten. Manche Dinge übersteigen einfach die Vorstellungskraft. Die Charaktere sind hier sehr vielseitig. Auf der einen Seite hat man den sympathischen Maybrick, der durch seine Herkunft eine besondere Beziehung zum Armenviertel hat und der versucht einfach für jeden da zu sein. Auf der anderen Seite dann sein Kollege Dave Roberts, eine Koryphäe in seinem Beruf, der jedoch aufgrund seines Wesens keine wahren Freunde hat. Das Buch wird aus den Perspektiven vieler verschiedener Charaktere erzählt. Einerseits macht es die Handlung spannend, andererseits muß man hier gut aufpassen, um stets zu wissen, aus wessen Sicht man nun liest.
Insgesamt ein solider Krimi und für Freunde historischer Kriminalromane empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2024

Die Schattenseite von Social Media

Die Influencerin
0

Sarah ist erfolgreiche Fitness-Influencerin. Sie teilt auf ihrem Account alles - selbst die privatesten Dinge. Doch das Blatt wendet sich, als eine ihrer Followerinnen Selbstmord begeht. Ihre Community ...

Sarah ist erfolgreiche Fitness-Influencerin. Sie teilt auf ihrem Account alles - selbst die privatesten Dinge. Doch das Blatt wendet sich, als eine ihrer Followerinnen Selbstmord begeht. Ihre Community gibt Sarah die Schuld daran. Hatekommentare überfluten sie, so daß sie sich gezwungen sieht, ihren Account zu löschen. Doch dies endet darin, daß sie von einem Stalker verfolgt wird. Für Sarah beginnt ein Alptraum.

Rebecca Russ nimmt sich in "Die Influencerin" einem sehr brisanten, aktuellen Thema an. Sie zeigt auf, welchen Einfluss Influencer haben können und welchen Preis sie für ihre Bekanntheit zahlen müssen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Denn es ist nicht nur die schöne Welt vor der Kamera, sondern ein Job, der sehr schnell ins Gegenteil umschlagen kann, wenn man seine Follower erstmal gegen sich aufgebracht hat. Die Autorin hat diesen Thriller aus wechselnden Perspektiven geschrieben. Dadurch erhöht sich die Spannung. Man verfolgt dadurch das Geschehen nicht nur aus Sarahs Sicht, sondern auch aus Sicht des Stalkers. Dadurch erlebt man alles hautnah und kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen. Die Hatekommentare, die jedem Kapitel vorangestellt sind, zeugen davon, was Sarah auszuhalten hatte. Der Spannungsbogen wird außerdem durch viele Wendungen hoch gehalten, die bis zum Schluß rätseln lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2024

Ein Makler ermittelt

Mord unterm Reetdach
0

Auf Sylt wird am Abend des Sonnenwendfeuers die Leiche des Urgesteines Hinnerk Petersen in dessen Garten aufgefunden. Petersens Haus soll nun der Immobilienmakler Kristan Dennermann verkaufen. Doch Dennermann ...

Auf Sylt wird am Abend des Sonnenwendfeuers die Leiche des Urgesteines Hinnerk Petersen in dessen Garten aufgefunden. Petersens Haus soll nun der Immobilienmakler Kristan Dennermann verkaufen. Doch Dennermann stößt auf Ungereimtheiten und Gerüchte und forscht nach. Dabei stößt er auf einen großen Kreis Verdächtiger und Dennermann gerät selbst ins Visier des Mörders.

"Mord unterm Reetdach" ist der erste Krimi des Sylter Immobilienmaklers Eric Weissmann. Er läßt hier gekonnt sein Wissen rund um den Immobilienmarkt auf Sylt mit einfließen und spickt die Handlung mit witzigen Geschehnissen und Charakteren, von denen ich denke, daß sie nicht unbedingt seiner Phantasie entsprungen sind, sondern ihm in seiner Laufbahn tatsächlich so begegnet bzw. passiert sein könnten. Dies macht das Buch auf eine ganz eigene Weise sehr unterhaltsam. Die Geschichte wird aus der Sicht von Kristan erzählt, wodurch man einen tiefen Bezug zu ihm bekommt. Seine Liebe zu seinem Corgi Prince of Wales macht ihn noch sympathischer, als er ohnehin schon ist. Der Kriminalfall erweist sich als spannend, man bekommt es mit vielen Verdächtigen zu tun und kann hier richtig gut rätseln, wer nun der Mörder ist. Doch bis zur Lösung muß man wirklich bis zum Schluß warten. Eric Weissmann kennt und liebt Sylt. Dies merkt man auf jeder Seite. Anschaulich beschreibt er die Insel und natürlich die Häuser, so daß man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein.

Mit diesem Buch erhält man einen leicht lesbaren Krimi, der durch einem sympathischen Hauptcharakter in einer traumhaften Kulisse besticht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2024

Drei Thriller in einem

Survivor
0

Hannah erwacht inmitten dichter Wälder in einem zerstörten Autobus. Sie und die restlichen Überlebenden sind in den Trümmern gefangen.

Meg kommt in einer Gondel hoch über verschneiten Bergen wieder zu ...

Hannah erwacht inmitten dichter Wälder in einem zerstörten Autobus. Sie und die restlichen Überlebenden sind in den Trümmern gefangen.

Meg kommt in einer Gondel hoch über verschneiten Bergen wieder zu sich. Daran, wie sie dorthin kommt, kann sie sich nicht erinnern. Ihre Begleiter sind 5 Fremde und ein Toter.

Carter hat sich mit seinen Begleitern in einem einsam gelegenen Retreat verschanzt. Ihr Generator droht im Schneesturm zusammenzubrechen. Es zieht Unheil herauf.

In jeder der drei Gruppen lauert ein Mörder....

C. J Tudor liefert mit "Survivor" einen ganz besonderen Thriller. Hier hat man drei verschiedene Hauptcharaktere, die sehr gut und bildlich dargestellt werden, jedoch nicht unbedingt die volle Sympathiepunktzahl bekommen. Sie müssen ihre jeweilige Situation meistern und kämpfen gegen Kälte und um das pure Überleben, insbesondere gegen ein tödliches Virus und einen Mörder. Und hier steckt die große Spannung, denn man weiß nie, wem man letztendlich trauen kann und wer der Mörder nun ist. Zunächst hat man das Gefühl, daß man hier tatsächlich drei verschiedene Thriller in einem liest. Man findet einfach keine Verbindung. Doch zum Schluß fügt sich alles gut zusammen und Zusammenhänge werden klar. C. J. Tudor fängt den Leser mit Raffinesse ein. Angefangen bei ihrem guten Schreibstil bis hin zur kniffligen Story unterhält das Buch perfekt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere