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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2024

Man muß sich erst eingewöhnen

Miss McMurray rechnet mit dem Schlimmsten
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Una McMurray arbeitet bei einer Lebensversicherung. Ihr Hobby sind Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Dabei bemerkt sie, daß in britischen Küstenorten die Menge der Todesfälle stark von der ...

Una McMurray arbeitet bei einer Lebensversicherung. Ihr Hobby sind Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Dabei bemerkt sie, daß in britischen Küstenorten die Menge der Todesfälle stark von der Statistik abweicht. Bei einem Besuch bei ihrer Mutter in Eastbourne stößt sie gleich auf zwei eigentümliche Vorfälle. Eine ältere Dame wurde von einem Blumenkorb erschlagen und ein Rentner überlebte den Zusammenstoß mit einem Einkaufswagen nicht. Beide Opfer waren mit dem neuen Mann ihrer Mutter, Ken, befreundet. Sie nimmt Ken und die Vorfälle genauer unter die Lupe

Zu "Miss McMurray rechnet mit dem Schlimmsten" muß man sich erst Zugang beschaffen. Una blieb mir zunächst fremd und ich konnte mit ihr und ihrer Art einfach nichts anfangen. Ebenso fand ich die ständigen Wahrscheinlichkeitsrechnungen sehr ermüdend. Doch je mehr ich hier gelesen hatte, desto mehr Verständnis bekam ich für Una und ich begann sie zu mögen. Jo Cunningham hat hier einen typisch britischen Krimi geschaffen. Ruhig von der Gangart, ganz ohne nervenaufreibende Szenen. Geschickt führt sie den Leser in die Irre, man verfolgt ständig neue Fährten und rätselt mit. Wer Agatha Christie mag, wird Una lieben!

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Anders als gedacht

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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König Antoine und Königin Helene von Bellemontagne versuchen, ihreTochter Cerise mit einem Prinzen zu vermählen. Cerise empfängt dazu jeden Monat Prinzen, doch der richtige ist nie dabei. Bis plötzlich ...

König Antoine und Königin Helene von Bellemontagne versuchen, ihreTochter Cerise mit einem Prinzen zu vermählen. Cerise empfängt dazu jeden Monat Prinzen, doch der richtige ist nie dabei. Bis plötzlich Kronprinz Reginald von Corvinia vor ihr steht. Jetzt hat es die Prinzessin eilig, wimmelt es doch im Schloß vor lauter Drachen. Ungeziefer, das sich in jedem Mauerspalt eingenistet hat! Diese müssen bekämpft werden, denn was soll Reginald denken! König Antoine engagiert Drachenbekämpfer Robert und das Abenteuer beginnt!

Peter S. Beagle, bekannt als Autor von "Das letzte Einhorn", hat mit "Ich fürchte, ihr habt Drachen" eine neue außergewöhnliche Geschichte geschrieben, die so ganz anders als sein bekanntes Werk ist. In dieser Geschichte bekommt man es mit Hauptcharakteren zu tun, die eigentlich gern etwas anderes wären. Drachenbekämpfer Robert will die Drachen eigentlich gar nicht töten, sondern hält sogar welche als Haustiere, Cerise, die als Prinzessin den Erwartungen nicht entspricht und eigene Vorstellungen hat und Prinz Reginald möchte eigentlich auch nicht Prinz sein. Sogar die Drachen sind hier anders als erwartet. Es gibt zwar auch ein paar wenige große, furchteinflößende Exemplare, hauptsächlich sind die Drachen hier jedoch klein und werden als Haustiere ziemlich niedlich dargestellt. Sprachlich geht der Text sehr in den poetischen, leicht getragenen Bereich, was aber wunderbar zur Geschichte paßt. Dadurch ist das Buch allerdings auch etwas schwergängiger zu lesen und man muß sich erst daran gewöhnen. Wer bei der Inhaltsangabe auf ein lustiges Buch gehofft hat, muß seine Erwartungen etwas zurückschrauben. Man erhält hier keine krachende Komödie, bei der man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt, sondern bekommt es mit ganz feinem, getragenen Humor zu tun.

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Veröffentlicht am 31.08.2024

Spannender Thriller

Der tiefste Punkt
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Während eines Sturmes vor der deutschen Ostseeküste sinkt das Ausflugsboot "Hedwig" mit einer Hochzeitsgesellschaft Alle 24 Passagiere aus dem kleinen Dorf Reetna kommen ums Leben. Informatikerin Nina ...

Während eines Sturmes vor der deutschen Ostseeküste sinkt das Ausflugsboot "Hedwig" mit einer Hochzeitsgesellschaft Alle 24 Passagiere aus dem kleinen Dorf Reetna kommen ums Leben. Informatikerin Nina glaubt jedoch, ihren Mitbewohner und besten Freund Simon, nach dem Unglück noch gesehen zu haben. Gemeinsam mit Matthew, einem Seenotrettungspiloten, nimmt Nina die Ermittlungen auf und gerät in tödliche Gefahr. Zeitgleich befindet sich die Astronautin Shana an Bord der ISS, von wo aus versucht wird, Wilderer in Kenia zu überführen. Was haben beide Geschehnisse miteinander zu tun?

Judith Gridl verwebt in ihrem Thriller "Der tiefste Punkt" zwei Erzählstränge, die vermeintlich überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Auf spannende Weise gerät man hier schnell in den Sog des Geschehens und wird Stück für Stück an den Zusammenhang herangeführt. Beide Handlungsstränge sind für sich spannend und werden im Wechsel erzählt, so daß man immer wieder einfach auch noch das nächste Kapitel unbedingt lesen muß. Die Charaktere sind durchweg gut dargestellt, man erlebt sie sowohl als Privatperson, als auch im Rahmen ihrer Arbeit, so daß sie nicht fremd und farblos bleiben. Man empfindet ihre Emotionen hautnah und fühlt sich stets mit ihnen verbunden. Judith Gridl schreibt sehr lebendig, locker und leicht lesbar, so daß dieses Buch richtig Spaß zu lesen bereitet.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Macht nachdenklich

Die Dahlien-Morde
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Reagen Carsen meidet nach einem traumatischen Erlebnis in ihrer Jugend Smartphone, Internet und Social Media. Darunter leidet ihr kleines Gartencenter Voodoo Lily, denn ohne Werbung bleiben die Kunden ...

Reagen Carsen meidet nach einem traumatischen Erlebnis in ihrer Jugend Smartphone, Internet und Social Media. Darunter leidet ihr kleines Gartencenter Voodoo Lily, denn ohne Werbung bleiben die Kunden aus. Da begegnet ihr Bryce, der sie davon überzeugt, sich das Internet zunutze zu machen. Als kurz darauf in der Nähe ihrer Wohnung eine Frauenleiche gefunden wird, die ihr zum verwechseln ähnlich sieht, hat Reagan Panik, daß ihre Vergangenheit sie eingeholt hat.

"Die Dahlienmorde" von Ashley Kalagian Blunt ist ein Thriller, der noch im Nachhinein auf den Leser einwirkt. Denn der ungelöste Mord an Elizabeth Short in Los Angeles aus dem Jahr 1947 fand tatsächlich statt. Dazu die Thematik "Frauenhass", der in Foren ausgelebt wird - man bekommt hier Einblicke in diese Welt, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Ashley Kalagian hat hier Charaktere erschaffen, die zunächst sympathisch wirken, wenn ich auch die Geheimniskrämerei von Reagan nicht ganz nachvollziehen konnte. Ebenso hatte ich schnell einen Verdacht, bei wem es sich um den Mörder handelt - aber der wahre Hintergrund blieb mir bis zum Schluß verborgen, so daß die Spannung keinen Abbruch erlitt. Die Autorin verfügt über einen wunderbaren Schreibstil, läßt den Leser an allem intensiv teilhaben und vermittelt sogar botanisches Wissen. Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Schön kuschelig

Was die Gezeiten versprechen. Die St.-Peter-Ording-Saga
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In St. Peter-Ording schreibt man inzwischen das Jahr 1997. Julias Tochter Carolina steht kurz vor dem Abitur und wünscht sich so sehr Schauspielerin zu werden. Als in St. Peter-Ording eine Fernsehserie ...

In St. Peter-Ording schreibt man inzwischen das Jahr 1997. Julias Tochter Carolina steht kurz vor dem Abitur und wünscht sich so sehr Schauspielerin zu werden. Als in St. Peter-Ording eine Fernsehserie gedreht wird, sieht sie ihre Chance gekommen. Sie freundet sich mit einigen jungen Schauspielern an und diese besorgen ihr einen Termin beim Casting in Hamburg. Ihre Familie ist gar nicht begeistert von ihren Plänen. Sie hätte viel lieber gesehen, daß sie eines Tages das Strandcafe übernimmt. Auch Caros Freund Jonas reagiert sehr verhalten auf ihre Pläne. Als der junge Schauspieler Nick Carolina zu einem Casting nach Los Angeles mitnehmen will, steht die Beziehung mit Jonas kurz vor dem Aus. Als Jonas dann dringend Carolinas Hilfe braucht, muß sie sich entscheiden, wohin sie gehört.

Die St. Peter-Ording Saga von Tanja Janz hat ihren dritten Teil bekommen. Mit "Was die Gezeiten versprechen" geht die Familiengeschichte um das Strandcafe weiter. Die Handlung ist dem zweiten Teil allerdings sehr ähnlich, so daß den Leser keine Überraschungen erwarten. Wie immer steht der Zusammenhalt der Familie im Vordergrund und es fällt nie ein böses Wort. Deshalb ist die Handlung sehr kuschelig. In dieser Serie tun mir die Männer ein wenig leid. Sie spielen immer nur eine untergeordnete Rolle. Die wirklich toughen sind immer nur die Frauen. Der Schreibstil von Tanja Janz lädt direkt zum Wohlfühlen ein. Probleme kommen kaum vor und wenn doch, dann werden sie mit viel Liebe gelöst. Man kann sicher sein, daß zum Schluß alle wieder glücklich sind. Deshalb ist das Buch die ideale Ferienlektüre.

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