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Veröffentlicht am 25.02.2017

Lieblingsbuch

Sirius
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Der kleine Foxterrier Levi wird in Berlin im Jahre 1938 geboren. Sein Start ins Leben ist nicht gerade toll, er muß erleben, wie seine Geschwister von der Gestapo erschossen werden. Der Züchter war Jude. ...

Der kleine Foxterrier Levi wird in Berlin im Jahre 1938 geboren. Sein Start ins Leben ist nicht gerade toll, er muß erleben, wie seine Geschwister von der Gestapo erschossen werden. Der Züchter war Jude. Einzig Levi überlebt durch Glück und schauspielerischem Talent. Er findet in Familie Liliencron, einer jüdischen Familie, eine tolle Heimat. Doch das Glück soll nicht lange halten. Gemäß eines Gesetzes darf nicht mehr jeder Name genutzt werden, so wird auch Levi umgetauft. Er heißt von nun an Sirius. Eines Tages kommt es, wie es kommen muß, Familie Liliencron flieht nach Amerika. Natürlich ist Sirius dabei. Herr Liliencron bekommt eine Anstellung bei Warner Brothers. Dort wird Sirius entdeckt. Er kommt zum Film, wird Konkurrent des berühmte Foxterriers Asta. Er lernt alle Berühmtheiten der damaligen Zeit kennen, von Fred Astaire über John Wayne bis Frank Sinatra. Als er mit einem Zirkus auf Tournee geht, geschieht etwas Schlimmes: Er wird vertauscht und landet wieder in Berlin. Durch einen Zufall findet ihn ein Hauptsturmführer, durch den er Zutritt zu den Mächtigen des Dritten Reiches bekommt. Er lernt Hermann Göring, Eva Braun, ja - er wird sogar Schoßhund von Adolf Hitler. Nun sitzt er in der Höhle seiner bisherigen Feinde. Wird er seine Familie jemals wiedersehen?

"Sirius" ist ein Buch, das sehr zu Herzen geht. Auf der einen Seite die tragische Geschichte eines kleinen, unschuldigen Hundes, der in seiner Familie sein großes Glück gefunden hat, auf der anderen Seite die Geschichte von Familie Liliencron, die als jüdische Familie die Nazizeit nur durch Flucht überleben kann. Das Buch ist sehr schön geschrieben und vermittelt dem Leser die Zeit des Zweiten Weltkrieges auf anrührende Weise aus der Sicht des kleinen Sirius. Jedoch ist dies keineswegs kitschig! Im Gegenteil, durch diese Sichtweise wird diese Geschichte zu etwas ganz besonderem und hebt sich deutlich von den anderen Romanen aus dieser Zeit ab. Die unterschiedlichen Sorgen von Mensch (Überleben) und Hund (er hat in der Hektik der Flucht seinen gelben Ball im Garten vergessen, ober der wohl noch da ist?) sind wundervoll dargestellt. Auch die Geschehnisse aus dieser Zeit sind toll vermittelt. So kommt hier einiges zur Sprache, der Überfall in der Normandie, das Hitlerattentat - es wird alles gut vermittelt.

Eine schöne Geschichte, die dem Leser so manche Träne ins Auge treibt!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Unbedingt lesen

Seefeuer
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Die Nordsee in den fünfziger Jahren. Ein heftiges Unwetter bricht über die Küste herein, der Strom fällt aus. Dadurch sind sogar die Leuchtfeuer tot. Vor der Küste sinkt die "Trinity", nur ein kleines ...

Die Nordsee in den fünfziger Jahren. Ein heftiges Unwetter bricht über die Küste herein, der Strom fällt aus. Dadurch sind sogar die Leuchtfeuer tot. Vor der Küste sinkt die "Trinity", nur ein kleines Mädchen überlebt die Katastrophe.

Die Nordsee heute. Marie Vosskamp, Tochter einer Teedynastie, arbeitet in der Seehundaufzuchtstation Friedrichskoog. Marie hält nichts mehr zu Hause, seit ihre Mutter einen neuen Mann an ihrer Seite hat, dem Marie keinerlei Sympathien entgegen bringt. Ihre Mutter hat sich voll und ganz der Malerei verschrieben und Marie´s einziger Lichtblick ist ihre Großmutter. Umso wohler fühlt sie sich in Friedrichskoog. Während einer Rettungsaktion verfängt sich das Schiff in den Überresten eines Wracks - es ist die "Trinity". Einen Tag später erreicht Marie ein Anruf: ihre Großmutter hatte eine Schlaganfall. Am Bett erzählt Marie von den Begebenheiten, und die ansonsten teilnahmslose Großmutter zeigt Regung.... Als ein Taucherteam die Schätze der "Trinity" bergen will, überschlagen sich die Ereignisse, und Marie erfährt von Familiengeheimnissen, die lieber versteckt geblieben wären...

"Seefeuer" ist ein richtig toller Thriller. Obwohl als Jugendbuch vermarktet, könnte es ebenso in den Regalen der "Erwachsenenbücher" stehen. Im Gegenteil, es würde so manches "Erwachsenenbuch" um längen schlagen! Der Schreibstil ist wunderbar, die Spannung von Anfang bis Ende greifbar. Die Szene im Hafen, als Marie von der angeblich verwirrten alten Frau wegen der Trinity angesprochen wird, knisterte fast vor "Spökenkiekerei". Hier wird die Lösung wirklich erst zum Schluß verraten, und man hat bis zur letzten Seite keine Ahnung, wer es nun mit Marie ehrlich meint. Marie und ihre Freunde in Friedrichskoog sind so toll beschrieben, daß sie einem sofort ans Herz wachsen. Aber auch ihre Mutter, der neue Freund und die Großmutter sind sehr liebevoll und detailliert beschrieben.

Seefeuer ist ein richtig toller Nordseethriller, mich hat er einfach total begeistert!

Veröffentlicht am 25.02.2017

War nichts für mich

Todesmut
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Evan Delaney und Jo Beckett ermitteln im Todesfall Phelps Whylie. Seine Leiche wurde in der kalifornischen Wüste in einer Mine gefunden. Keiner kann sich die Todesumstände erklären. Jo macht sich mit einem ...

Evan Delaney und Jo Beckett ermitteln im Todesfall Phelps Whylie. Seine Leiche wurde in der kalifornischen Wüste in einer Mine gefunden. Keiner kann sich die Todesumstände erklären. Jo macht sich mit einem Freund auf Spurensuche in der Wüste.

Autumn, 21 Jahre alt und verwöhnte Millionärstochter, bekommt zu ihrem Geburtstag von ihrem Vater ein Realitygame geschenkt. 5 ihrer Freunde dürfen dabei sein.

Als Jo auf die Truppe trifft, entdecken sie eine Leiche im Kofferraum des Wagens von Autumns "Spielgefährten". Irgendjemand hat von diesem Reality-Game ganz andere Vorstellungen. Die Lage spitzt sich zu.

Was zunächst spannend und rasant beginnt, wird mit der Zeit doch ziemlich langatmig. Denn das Buch ist sehr dick und hat eigentlich kein anderes Thema als wilde Verfolgungen und immerfort nur Überlebenskampf. Die beiden Themen fehlen auf keiner einzigen Seite. Das nächste Problem in diesem Buch ist die Vielzahl der Charaktere. Ich persönlich hatte echt Schwierigkeiten, zu unterscheiden, wer jetzt "Gut" und wer "Böse" ist. Man ist immer wieder am zurückblättern, um mit den ganzen Namen klar zu kommen.

Ein Buch, in dem es mit der Spannung etwas zu gut gemeint wurde, denn etwas weniger Verfolgung und Bedrohung hätte durchaus besser getan.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Macht Spaß

Mein Mann, der Rentner
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Rosa hat ein gutes Leben. Sie wohnt in einem schönen Haus, trifft sich mit ihren Freundinnen zum Kaffee, besucht regelmäßig ihre Tante im Seniorenheim und hilft ehrenamtlich bei der Tafel. Doch jetzt ergreift ...

Rosa hat ein gutes Leben. Sie wohnt in einem schönen Haus, trifft sich mit ihren Freundinnen zum Kaffee, besucht regelmäßig ihre Tante im Seniorenheim und hilft ehrenamtlich bei der Tafel. Doch jetzt ergreift sie die Panik. Ihr Mann Günther geht in Rente! Sie glaubt, daß ihr Mann ohne Arbeit nicht leben kann und mit seinem Rentnerleben nicht zurecht kommt. Günther entwickelt zu Rosa´s Erstaunen unendlich viele Interessen. Zugegeben, einiges geht gehörig daneben, aber Günther wird ein richtiges Multi-Talent. Irgendwie ist Rosa auch damit nicht zufrieden. Als Günther auch noch verdächtig oft von Heidrun redet, dreht Rosa etwas durch. Es muß erst einiges passieren, damit Rosa ihren "neuen" Günther zu schätzen weiß.

Wir haben hier ein herrlich amüsantes Buch. Rosa und Günther sind ein typisches Ehepaar im mittleren Alter. Ich glaube, jedes Paar wird einiges von sich in den Beiden erkennen. Die Schreibweise im Stil eines Tagebuchs gibt dem Buch etwas flottes und wird nie langweilig. Ich empfehle dieses Buch nicht nur Leuten im Alter von Rosa und Günther. Auch junge Leute sollten es lesen. Vielleicht denken sie dann schmunzelnd an ihre Eltern.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Keine Empfehlung

Dunkle Wasser
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Ronnie lebt gezwungenerweise in einem kleinen Dorf. Ihre einzige Freundin ist die kleine Karen. Die Freundschaft begann, als Karen sich beim Spielen verletzt hat, und Ronnie ihre Eltern informiert hat. ...

Ronnie lebt gezwungenerweise in einem kleinen Dorf. Ihre einzige Freundin ist die kleine Karen. Die Freundschaft begann, als Karen sich beim Spielen verletzt hat, und Ronnie ihre Eltern informiert hat. Seitdem hängen die beiden oft zusammen, Kareb führt sie ins Landleben ein. Doch dann findet Ronnie Karen während ihrer Joggingrunde tot am Fluß auf.

Dies ist eines der wenigen Bücher, die ich nach der Hälfte beendet habe, denn ich hatte das Gefühl, hier meine Zeit zu verschwenden. Die Charaktere sind einfach nicht greifbar, die Handlung plätschert so vor sich hin ohne auch nur einmal richtig spannend zu werden. Dazu immer wieder völlig belanglose Rückblicke, was Ronnie mit Karen erlebt hat. Der Schreibstil ist weder toll noch schlecht, einfach mittelmäßig. "Dunkle Wasser" ist einfach ein Buch, daß mich völlig kalt gelassen hat und pure Langeweile verbreitet hat. Ich bin sehr froh, hierfür nicht viel Geld ausgegeben zu haben.