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Veröffentlicht am 03.02.2024

Ein spektakulärer Fall

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Dr. Anne van der Zwaan ist die Hafenärztin. Sie behandelt die Ärmsten der Armen - besonders Frauen. In letzter Zeit beobachtet sie, daß immer mehr Süchtige zu ihr kommen. Als es dann zu mehreren Todesfällen ...

Dr. Anne van der Zwaan ist die Hafenärztin. Sie behandelt die Ärmsten der Armen - besonders Frauen. In letzter Zeit beobachtet sie, daß immer mehr Süchtige zu ihr kommen. Als es dann zu mehreren Todesfällen kommt, beginnt Anne nach der Quelle des Rauschgifts zu suchen. Sie bringt dabei nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch ihre Freundin Ju. Kommissar Berthold Rheydt ist ihr diesmal keine große Hilfe. Er hat selbst genug Probleme. Er hat seine totgeglaubte Frau Elisabeth in Hamburg gesehen und muß deshalb nach Föhr fahren, um die Sache zu klären. Vorher kann er seine Helene nicht heiraten. Doch die will Psychologie studieren und ist nicht sicher, ob Berthold das gutheißen wird. Außerdem merkt sie, daß sie beobachtet wird. Es gibt also viel zu tun für Kommissar Rheydt und seine Leute. Aber auch die Frauen sind nicht wehrlos.

"Ein Leben für die Hoffnung der Menschen" ist der vierte Fall für "Die Hafenärztin". Henrike Engel hat diesmal einen besonders lebhaften Krimi geschrieben. Es passiert viel darin und auch alte Fälle fließen mit ein. Ich finde diese Geschichte besonders spannend. Sie ist voll von überraschenden Wendungen. Henrike Engel beschreibt die Situationen, die die Personen an ihre Grenzen bringen, besonders intensiv. Man spürt die Erschöpfung der Menschen ganz deutlich. Und trotzdem geben sie alles, um den anderen zu helfen. Die Spannung in der Handlung baut sich immer mehr auf, so daß es schwer fällt, das Buch an die Seite zu legen. Erst am Schluß kann man aufatmen. Der vierte Band um "Die Hafenärztin" ist sehr zu empfehlen, denn er hat alles, was ein Leser braucht: Spannung und Herz!

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Ein vielversprechender Auftakt

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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Ailis, Donella und Haily sind Cousinen aus dem schottischen Clan der Hards. Zum Ende des 19. Jahrhunderts ist ihr Lebensweg vorgezeichnet, aber die Mädchen träumen von ganz anderen Dingen. Ailis fühlt ...

Ailis, Donella und Haily sind Cousinen aus dem schottischen Clan der Hards. Zum Ende des 19. Jahrhunderts ist ihr Lebensweg vorgezeichnet, aber die Mädchen träumen von ganz anderen Dingen. Ailis fühlt sich zu den Sternen hingezogen und will sie erkunden, Donella ist fasziniert von dem Gedanken, eines Tages fliegen zu können und Haily will unbedingt eine berühmte Sängerin und Tänzerin werden. Bei ihnen ist Emily, die Tochter der Köchin im Hause von Hailys Eltern. Sie wurde als Spielgefährtin für Haily ins Herrenhaus geholt, doch die behandelt sie immer mehr wie eine Leibeigene. Als die Cousinen auf eine Mädchenschule geschickt werden, ist es klar, daß Emily sie begleiten soll. Für das Mädchen öffnet sich so eine Welt, die sonst für sie verschlossen bliebe. Nach dem Schulabschluß sollen alle vier ihren vorgezeichneten Weg gehen, aber sie wollen ihre Träume nicht aufgeben und kämpfen erbittert für ihre Rechte.

"Himmelsstürmerinnen" ist der Auftakt einer neuen Dilogie von Sarah Lark. Mit dem Buch "Wir greifen nach den Sternen" fängt die Reihe auch richtig gut an. Es hat mich von Anfang bis Ende fasziniert. Die Geschichten der vier jungen Mädchen, die für ihre Träume kämpfen, wurden so lebendig erzählt, daß man davon nicht mehr los kommt. So ernst dieses Thema auch ist, Sarah Lark bringt auch manchmal ein paar witzige Situationen mit hinein. Das lockert die Handlung wunderbar auf. Zudem lernt man eine Menge über das schottische Erbrecht und die gnadenlosen Methoden, mit denen die Menschen damit umgegangen sind. Da konnte man fast froh sein, wenn man nichts zu vererben hatte.

Mit diesem Buch ist Sarah Lark ein vielversprechender Auftakt einer mit Sicherheit interessanten Reihe gelungen!

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Sehr gut - trotz einiger Schwächen

Das Mörderarchiv
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Frances Adams wurde mit 17 Jahren von einer Wahrsagerin prophezeit, daß sie eines Tages ermordet werden würde. Sie nahm dies sehr ernst, wurde deshalb als Spinnerin abgetan. Doch 60 Jahre später ist sie ...

Frances Adams wurde mit 17 Jahren von einer Wahrsagerin prophezeit, daß sie eines Tages ermordet werden würde. Sie nahm dies sehr ernst, wurde deshalb als Spinnerin abgetan. Doch 60 Jahre später ist sie tot - sie wurde tatsächlich ermordet. Um ihr Erbe gibt es nun einen Wettstreit, denn Frances hat verfügt, daß derjenige, der ihren Mord aufklärt, alles erbt. Ihre Großnichte Annie ermittelt nun mit Hilfe des von Frances angelegten Mörderarchives nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen ihre Mitstreiter. Wem im Dorf Castle Knoll kann sie überhaupt trauen?

"Das Mörderarchiv" von Kristen Perrin ist ein typisch britischer Krimi im Stile von Agatha Christie. Er kommt komplett ohne blutige Szenen aus, lebt von der Ermittlungskunst der Charaktere und deren Undurchschaubarkeit. Denn man weiß nie, wem man hier trauen kann. Außer Annie steht hier jeder unter Verdacht, man erhält immer neue Details, durch die neue Spuren gelegt werden und wirklich schlau wird man aus niemandem. Die Handlungsweisen der Charaktere tragen auch nicht gerade dazu bei, daß jemand für unschuldig gehalten werden kann. Dies macht diesen Krimi auch ohne Action unheimlich spannend. Sehr interessant sind die Kapitel aus Frances Tagebuch. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, welche Zeitebene ich hier interessanter fand. Ein kleines Manko sind ein paar unlogische Szenen, z. B. beim Rätsel um die Kombination des Zahlenschlosses. Irgendwie fehlen da für mich ein paar Zahlen. Auch der Schluß, der ziemlich rasant ging, ließ bei mir die Frage aufkommen, wie Annie auf diese Lösung gekommen ist. Dies wurde für mich einfach zu oberflächlich beschrieben und zu schnell abgehandelt. Kristen Perrin schreibt auf angenehme Weise, vermittelt dabei britische Wohlfühlatmospäre. Man kommt von diesem Buch gar nicht mehr los. Ich habe mich mit diesem Buch sehr wohl gefühlt und empfehle es gern weiter!

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Mord in der Hamburger Oberschicht

Alsternacht
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Die Leichen von vier angesehenen Männern der Hamburger Oberschicht werden nackt und entstellt an beliebten Orten aufgefunden. Privatermittler Dr. Elias Hoppe, Ex - Soldatin Janne Bakken und der LKA - Profiler ...

Die Leichen von vier angesehenen Männern der Hamburger Oberschicht werden nackt und entstellt an beliebten Orten aufgefunden. Privatermittler Dr. Elias Hoppe, Ex - Soldatin Janne Bakken und der LKA - Profiler Zille suchen gemeinsam nach dem Mörder und den Motiven für diese Morde. Ihre Ermittlungen führen sie in die Hamburger Kaufmannsgilde und deren dubiosen Geschäftsbeziehungen ins Ausland. Doch ein entscheidendes Detail scheint im Verborgenen zu liegen.

"Alsternacht" von Leo Hansen ist der Auftakt zu einer Krimiserie aus der wunderschönen Stadt Hamburg. Hier bekommt man wirklich viel Hamburg geboten. Angefangen bei den tollen Beschreibungen der Stadt, bei denen man z. B. mit Janne ein reales St. Pauli - Feeling bekommt, bis hin zur typisch hanseatischen Kaufmannsgilde, ist dieser Krimi so hanseatisch - mehr geht fast nicht. Solch eine Regionalität gefällt mir ausgesprochen gut, denn so wirken die Schauplätze und Handlungen authentisch und sind nicht auswechselbar. Leo Hansen macht es dem Leser sehr einfach, sich schnell im Geschehen zurecht zu finden. Er hat hier sympathische Charaktere geschaffen, zu denen der Leser sofort Zugang findet. Gerade Janne hat mir schon zu Beginn sehr imponiert - sie kommt in jeder Lebenslage klar und weiß sich zu helfen. Zur Not hilft ihr da ihre Nahkampfausbildung. Leo Hansen gibt der Handlung einen sehr guten Spannungsbogen, der von Beginn bis Ende konstant hoch bleibt und immer wieder durch neue Details und wechselnde Erzählstränge gestärkt wird. Zum Schluß verwebt sich hier alles zu einer kompakten Einheit, die eine schlüssige Auflösung des Falles bietet.

Von mir bekommt dieser Krimi eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Urlaubsflair inklusive

Inselaffäre
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Auf Norderney sorgt ein Fotoshooting junger Cosplayer für Aufsehen. Es herrscht Partystimmung. Eigentlich könnte Inselpolizist Martin Ziegler ruhig bleiben, doch es steht auch die Hochzeit von Pensionsbesitzerin ...

Auf Norderney sorgt ein Fotoshooting junger Cosplayer für Aufsehen. Es herrscht Partystimmung. Eigentlich könnte Inselpolizist Martin Ziegler ruhig bleiben, doch es steht auch die Hochzeit von Pensionsbesitzerin Daniela an, bei der er Trauzeuge ist. Auch Polizeipsychologin Ruth Keiser ist eingeladen. Zum Glück - denn es gibt im Schrebergarten einen mysteriösen Todesfall. Keiner ahnt, daß alles noch viel schlimmer kommen soll...

"Inselaffäre" ist nun der dritte Fall für Martin Ziegler und Ruth Keiser. Man kann diesen Krimi aber auch sehr gut einzeln lesen, denn Anja Eichbaum schreibt so, daß man auch ohne Vorkenntnisse gut zurecht kommt. Die Fälle selbst sind in sich abgeschlossen, einzig das Privatleben entwickelt sich natürlich weiter, der Leser wird aber gut über das vorherige Geschehen informiert. Anja Eichbaum schreibt auf wunderbar flüssige und lockere Art. Man sieht alles sehr bildhaft vor sich und bekommt ein Gefühl von Urlaub. Zu authentisch sind die Beschreibungen Norderneys. Wer schon dort war, wird hier einiges Wiedererkennen. Ebenso authentisch wirken die Handlungsweisen. Man kann alles gut nachvollziehen und sie sind logisch durchdacht. Auch die Charaktere wirken so, daß man das Gefühl hat, echte Personen vor sich zu haben. Aus vorherigen Fällen bekannte Personen sind bereits vertraut, andere werden es sehr schnell. Hilfreich dabei ist das dem Buch vorangestellte Personenregister. Dieser Regionalkrimi verfügt zudem über eine gewisse Portion Humor, die typisch nordisch ist. Herzlich und derb. Genau so, wie ich ihn mag. Anja Eichbaum schafft es gekonnt, durch überraschende Wendungen die Spannung stets hoch zu halten und den Leser immer wieder neu zum miträtseln zu bekommen. Ein absolut empfehlenswerter Krimi vor toller Kulisse!

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