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Veröffentlicht am 21.10.2023

Humorvolle Weihnachtsunterhaltung

Der Markt der Weihnachtswunder
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Der 79jährige Johann liebt seine Heimat Himmelshusen über alles. Doch ihm fehlen die Kraft und die Mittel, um sein in die Jahre gekommenes Haus zu sanieren. Deshalb hat seine in Amerika lebende Tochter ...

Der 79jährige Johann liebt seine Heimat Himmelshusen über alles. Doch ihm fehlen die Kraft und die Mittel, um sein in die Jahre gekommenes Haus zu sanieren. Deshalb hat seine in Amerika lebende Tochter Stine beschlossen, ihn in der Seniorenresidenz "Moi Diek" anzumelden. Johann ist verzweifelt, will er doch Himmelshusen nicht verlassen. Als die junge Antea davon hört, hat sie eine Idee. Ein Weihnachtsmarkt muß her und der Gewinn wird Johann gespendet. Doch ihre Idee findet zunächst keine Freunde, und Antea und ihr Jugendfreund Thore müssen einiges auf die Beine stellen, um die Dorfbewohner umzustimmen!

Das Autorenduo Felicitas Kind, bestehend aus Gitta Edelmann und Regine Kölpin, lassen mit "Der Markt der Weihnachtswunder" wunderbar adventliche Stimmung aufkommen. Man wird von der Stimmung richtig verzaubert. Die Charaktere sind so liebevoll dargestellt und sympathisch, daß man sich in ihrer Mitte wohlfühlt. Antea, die zielstrebig Johann vor der Seniorenresidenz retten will, Gabriela, die Kölnerin, die eigentlich wieder nach Köln möchte und plötzlich in der Dorfgemeinschaft aufgenommen wird, Johann, der völlig verzweifelt ist und trotzdem voller Elan mit anpackt und nicht zuletzt Wilko und Thore, die auf Freiersfüßen wandeln - sie alle muß man einfach mögen. Ja, dieses Buch hat eine gehörige Prise Weihnachtsromantik, aber dies macht den Reiz des Buches nicht allein aus. Denn man bekommt auch eine Portion Humor mitgeliefert. Die Bemühungen einiger Groothusener Bewohner, den Weihnachtsmarkt zu sabotieren, sind absolut witzig. Hier sind nicht die hellsten Leuchten des Nordens am Werk. Auch die Bemühungen von Wilko, die Frau fürs Leben zu finden, sind urkomisch.

Hier bekommt man einen sehr unterhaltsamen, humorvollen und romantischen Weihnachtsroman, geprägt von Zusammenhalt und Fürsorge!

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Veröffentlicht am 20.10.2023

Wirklich spannend

Lady Blake und das Grab im Meer
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Der Sommer auf der Karibikinsel Mustique ist vorbei und die Touristen sind abgereist. Nur die Gruppe der reichen Engländer ist noch da und läßt sich auch nicht von einem heranziehenden Tropensturm aus ...

Der Sommer auf der Karibikinsel Mustique ist vorbei und die Touristen sind abgereist. Nur die Gruppe der reichen Engländer ist noch da und läßt sich auch nicht von einem heranziehenden Tropensturm aus der Ruhe bringen. Lady Veronica Blake, die ehemalige Hofdame von Prinzessin Margaret, ist extra für eine große Geburtstagsparty angereist und gesellt sich zu ihnen. Da erfährt sie, daß eine Freundin ihrer Patentochter Lily spurlos verschwunden ist. Sie hat an Lilys Projekt zur Rettung der Korallen mitgearbeitet, das Lilys Mutter auf Mustique ins Leben gerufen hat und Lily nach deren Tod weiterführt. Lady Blake unterstützt den einzigen Polizisten der Insel bei den Ermittlungen. Dann kommt es zu unheimlichen Ereignissen und eine weitere Person wird vermißt. Als der Tropensturm losbricht, ist die Insel von der Welt abgeschnitten und ein Mörder ist noch auf der Insel.

Das Besondere an "Lady Blake und das Grab im Meer" ist, daß die Autorin Anne Glenconner mit dieser Geschichte nicht nur einen spannenden Kriminalroman geschrieben hat, sie gibt zudem auch viel von sich preis. Sie erzählt immer wieder rückblickend von ihrem Leben als Hofdame von Prinzessin Margaret. Man erfährt also nebenher sehr viel von der Schwester der Königin. Die beiden Frauen müssen sich wirklich nahe gestanden haben, denn Anne Glenconner erzählt sehr liebevoll von der Prinzessin. Der Krimi führt den Leser auf die Trauminsel Mustique. Die Strände, die herrliche Natur und das Wetter können schon Neid erwecken. Doch auch bei den Superreichen gibt es schwarze Schafe und so tappt der Leser lange im Dunkeln, wer der unheimliche Mörder ist. Man stellt fest, daß so ziemlich jeder auf der Insel etwas zu verbergen hat. Dieser Krimi ist spannend und macht Spaß. Das liegt auch an der eleganten Sprache von Anne Glenconner. Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Wieder sehr spannend

Nordwestschuld
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Die Soko St. Peter-Ording übernimmt den Fall der vermissten 55jährigen Karla Hensel. Diese hatte kürzlich via Facebook einen Mann kennengelernt, dem sie laut ihrer Mitarbeiterin Inken mehrmals Geld überwiesen ...

Die Soko St. Peter-Ording übernimmt den Fall der vermissten 55jährigen Karla Hensel. Diese hatte kürzlich via Facebook einen Mann kennengelernt, dem sie laut ihrer Mitarbeiterin Inken mehrmals Geld überwiesen hat. Ihrer Meinung nach hätte es sich bei dem Mann um einen Love-Scammer gehandelt. Kurz darauf werden am Strand Skeletteile der seit 2 Jahren vermissten Elke Färber aus Itzehoe gefunden. Die Umstände ihres Verschwindens sind ähnlich wie bei Karla.

Svea Jensen läßt mit "Nordwestschuld" nun zum vierten Mal in St. Peter-Ording ermitteln. Für diejenigen, die die Serie bereits kennen, ist es wie ein nach Hause kommen zu guten Bekannten. Die Charaktere wirken alle sehr natürlich und lebensnah. Es kommt zu Reibereien, so, wie es im wahren Leben halt auch vorkommt. Dies ist wirklich erfrischend. Das Thema war diesmal für mich nicht ganz so spannend, da dies für mich eine recht unwirkliche Welt darstellt. Gruselig empfinde ich die Tatsache, daß die hier abgedruckten Facebooknachrichten nicht erfunden sind, sondern tatsächlich so versandt wurden. Wer da nicht gut aufpasst, ist schnell in der Falle. Die Auflösung der beiden Fälle bringt jedoch richtig Spannung in diesen Krimi und die Fäden laufen überzeugend zusammen. Das Setting St. Peter-Ording läßt auch hier wieder während des Lesens eine frische Brise um die Nase wehen. Sand, Strand und Nordseeflair sind wieder gut mit dabei!

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Wieder superspannend

Der Schattenmann
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Kommissar Knudsen und sein Team des LKA Altona bekommen es mit einem ungewöhnlichen Mord zu tun. Die männliche Leiche liegt eingewickelt wie eine Mumie und verdurstet in ihrer Wohnung in Hamburg - Altona. ...

Kommissar Knudsen und sein Team des LKA Altona bekommen es mit einem ungewöhnlichen Mord zu tun. Die männliche Leiche liegt eingewickelt wie eine Mumie und verdurstet in ihrer Wohnung in Hamburg - Altona. An der Wand eine mit roter Farbe geschriebene mysteriöse Botschaft. Knudsen und sein Team tappen im Dunkeln - bis weitere Leichen mit diesen Botschaften gefunden werden. Die Mordmethoden unterscheiden sich, sind jedoch allesamt von absoluter Grausamkeit geprägt. Knudsens Freund La Lotse gibt letztlich einen entscheidenden Tip- dieser führt in die Vergangenheit Hamburgs auf eine einsame Insel in der Elbe...

"Der Schattenmann" ist der neueste Streich von Kester Schlenz und Jan Jepsen. Mit "Der Bojenmann", dem ersten Fall für Knudsen und La Lotse, haben sie die Messlatte sehr hoch gelegt - und sie auch diesmal nicht unterschritten. "Der Schattenmann" hinkt diesem Fall weder in Spannung noch in ausgefallenen, qualvollen Mordmethoden hinterher. Besonders reizvoll ist hier, daß der Bojenmann auch hier noch eine Rolle spielt. Deshalb wäre es gut, die Bücher in Reihenfolge zu lesen, allerdings kommt man auch ohne Vorkenntnisse klar, da die wichtigsten Details kurz erläutert werden. Die Charaktere rund um Kommissar Knudsen sind für mich schon wie alte Bekannte. Sehr gelungen sind die menschlichen Beziehungen. Knudsen und seine Kollegin Dörte, die nur mit Mops Günther zusammenlebt, La Lotse, Tochter Maria und Ziehsohn Morf - sie alle sind einfach liebenswert. Besonders schön sind hier wieder die realen Schauplätze. So gibt es die Elbinsel Kaltehofe tatsächlich - zum Glück hatte sie jedoch eine andere Funktion. Man hat das Gefühl, mit diesem Buch direkt in diese wunderschöne Stadt versetzt zu werden und bekommt das hanseatische Flair direkt nach Hause geliefert.

Ich mag diese Serie sehr und hoffe, es dauert nicht mehr allzu lange, bis Knudsen und La Lotse wieder ermitteln!

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Ein Krimi aus durchlauchter Feder

Der Tote auf der Treppe
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England im Jahr 1950. Lady Anne Coke ist gerade erst 18 Jahre alt geworden, als sie nach Norfolk zu ihrer Familie gerufen wird. Ihr Großvater ist auf seinem Landsitz tödlich verunglückt. Vermutlich ist ...

England im Jahr 1950. Lady Anne Coke ist gerade erst 18 Jahre alt geworden, als sie nach Norfolk zu ihrer Familie gerufen wird. Ihr Großvater ist auf seinem Landsitz tödlich verunglückt. Vermutlich ist er die Treppe heruntergefallen. In seiner Hosentasche wurde die Nachbildung einer kostbaren Halskette aus dem Familienschmuck gefunden. Außerdem hatte er in seinem Kalender den Namen Lavender Crane notiert. Schon allein dieser Name sorgt bei Lady Anne für eine Gänsehaut, denn so hieß ihr Kindermädchen. Diese Frau hatte die kleine Anne bestialisch gequält und verschwand eines Tages ganz plötzlich. Anne glaubt, daß ihr Großvater ermordet wurde. Zusammen mit dem jungen Maler Charles beginnt sie zu ermitteln. Dabei stört es sie nicht, daß Charles überzeugter Sozialdemokrat ist. Sie verfolgen Spuren, die bis in den zweiten Weltkrieg reichen und decken ein unglaubliches Verbrechen auf.

Die Autorin des Krimis "Die Tote auf der Treppe" gibt in ihrem Nachwort zum Buch zu, daß einiges aus der Handlung ihren Kindheitserinnerungen entspricht. So auch die Figur des Kindermädchens. Dafür hat Anne Glenconner mein tiefes Mitgefühl. So etwas zu erleben muß für ein kleines Mädchen furchtbar gewesen sein. Dieser außergewöhnliche Krimi gibt bei all der Spannung in der Handlung auch noch Einblicke in die Traditionen des britischen Adels und in das Erbrecht. Staunend erlebt man, wie schon die nachfolgende Generation dazu erzogen wird, auf jeden Fall im Sinne dieser Traditionen zu handeln. Diese Informationen bekommt man mit diesem Buch aus erster Hand, denn die Autorin war tatsächlich die Hofdame von Prinzessin Margaret, der Schwester von Queen Elizabeth. Ein so spannendes Buch aus so durchlauchter Feder ist schon etwas Besonderes.

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