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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2017

Braucht Zeit

Der Ursprung des Bösen
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Dem Psychiater Mathias Freires bekommt es mit einem mysteriösen Fall zu tun. Patrick Bonfils wurde in der Nähe eines Tatortes gefunden, an dem ein Mord nach Motiven der griechischen Sage begangen wurde. ...

Dem Psychiater Mathias Freires bekommt es mit einem mysteriösen Fall zu tun. Patrick Bonfils wurde in der Nähe eines Tatortes gefunden, an dem ein Mord nach Motiven der griechischen Sage begangen wurde. Das Opfer wurde ermordet und ihm anschließend der Kopf eines Stieres aufgesetzt. Die vorgefundenen Spuren weisen auf Patrick, doch dieser kann sich an nichts erinnern. Freires diagnostiziert eine Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Dinge zu erinnern. Während der Therapie bringt Freires Patrick mit seiner Lebensgefährtin zusammen, beide werden kurz darauf ermordet. Als ein weiterer Mord, ebensfalls nach Motiven der griechischen Sagen geschieht, weisen, wie in den ersten Fällen auch, Spuren zu Freires. Doch auch er kann sich an nichts erinnern. Freires diagnostiziert auch bei sich die Unfähigkeit und forscht nach dem Ursprung.

Das Buch beginnt zunächst sehr langatmir, als Leser braucht man viel Geduld. Trotzdem ist der Beginnd es Buches wichtig für die Handlung, man kann ihn also nicht einfach überspringen. Die Beschreibungen und Begriffe aus der Psychiatrie tragen auch nicht gerade zur Spannung bei, sie sind eher ermüdend, sofern man sich mit der Materie noch nie beschäftigt hat. Doch sobald Freires sich auf die Suche nach seiner Identität begiebt, dreht sich das Buch um 180 Grad. Es wird spannend und man fängt an zu verstehen, warum die ersten Seiten so wichtig waren. Die Charaktere sind gut durchdacht und führen ein Eigenleben. Die Handlung ist gut durchdacht und zeugt von intensiver Recherche Grangés in Sachen Psychiatrie.

Schade, daß dieses Buch so eine lange "Einlaufphase" benötigt.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Die Serie lässt nach

Mörder weinen
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In der Galerie Specht auf Sylt sollen vier Bilder des Malers Arthur Faust, der ein paar Wochen zuvor mit seinem Privatflugzeug abgestürzt ist und dabei zu Tode kam, versteigert werden. Nun wollen seine ...

In der Galerie Specht auf Sylt sollen vier Bilder des Malers Arthur Faust, der ein paar Wochen zuvor mit seinem Privatflugzeug abgestürzt ist und dabei zu Tode kam, versteigert werden. Nun wollen seine vier Freunde die ihnen aus dem Elemente-Zyklus von ihm geschenkten Bilder verkaufen, denn sie benötigen dringend Geld. Die Vernissage läuft gut. Doch am anderen Morgen wird der Galerist erschlagen aufgefunden. Die Mordwaffe: eines der Bilder. Und auf diesem hat der Täter eine Botschaft hinterlassen. Kurz darauf gibt es aus dem Freundeskreis einen weiteren Toten. Das bewährte Ermittlerteam Kreuzner, Blanck und Winterberg nehme die Ermittlungen auf und stolpern dabei natürlich wieder über den bekannten Sylter Journalisten Fred Hübner, der seinerseits recherchiert....

Dies ist bereits der vierte Fall um das sympathische Sylter Ermittlertrio. Jedoch kann man diesen Fall locker ohne Vorkenntnisse lesen. Das Buch beginnt spannend, hält dies jedoch leider nicht bis zum Schluß durch. Vor allem die ständigen Alkoholrückfälle von Fred Hübner nerven mich langsam. Die Charaktere werden sehr schön weiter ausgebaut und sie entwickeln sich im Laufe der Serie. Besonders schön finde ich an dieser Serie den lokalen Bezug zu Sylt. Es werden durchaus auch die Probleme der Insel mit der Prominenz angesprochen.

"Mörder weinen" ist kein schlechtes Buch, aber auch nicht das stärkste der Serie. Ich habe den Eindruck, als ob insgesamt aus der Serie so langsam die Luft raus ist.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Etwas überzogen

Pandablues
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Charlotte, mittlerweile Praktikantin im Zoo als Pinguinpflegerin, lebt mit ihrem Traumprinzen Eric zusammen und versucht, ihn davon zu überzeugen, eine größere Wohnung zu suchen. Doch dann muß sei feststellen, ...

Charlotte, mittlerweile Praktikantin im Zoo als Pinguinpflegerin, lebt mit ihrem Traumprinzen Eric zusammen und versucht, ihn davon zu überzeugen, eine größere Wohnung zu suchen. Doch dann muß sei feststellen, daß er ihr irgendetwas verheimlicht, denn er führt Telefonate, die er ihr verheimlicht und spricht die Gesprächspartnerin mit "Schatz" an. Und an dem Umzug scheint er auch nicht sonderlich interessiert zu sein. Wird sich für sie noch alles zum Guten wenden?

"Pandablues" ist die Fortsetzung von "Pinguinwetter". Hier trifft man sie alle wieder: Freundin Mona, Finn, das Chaoskind und Charlotte´s Mutter Renate, die in Grönland mit ihrem Mann lebt. Sie alle sind auch hier wieder in chaotischer Mission unterwegs. Und man freut sich, wieder von ihnen zu lesen. Denn sie alle sind sympathisch beschrieben. Das Buch liest sich sehr flott weg, denn der Schreibstil ist locker und lustig, nicht besonders anspruchsvoll. Genau wie die Handlung. Man kann es einfach so mal zwischendurch lesen, ohne dabei groß nachdenken zu müssen. Meiner Meinung nach, ist das Chaos hier jedoch leicht übertrieben. An manchen Stellen ist es einfach ein zuviel an völlig chaotischen Situationen, aus der sich Charlotte wieder hinausmanövrieren muß. Was ihr natürlich auch immer ohne größeren Schaden gelingt. Etwas weniger hätte hier auch gereicht. Es wirkt manchmal schon sehr bemüht, noch mehr lustiges Chaos einzubringen.

Pandablues reicht leider nicht mehr an Pinguinwetter heran!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Mir fehlte Vorwissen

Vor deinem Grab (Jan-Tommen-Thriller 2)
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Der Pneumologe Dr. Bernhard Valburg besucht auf dem Friedhof das Grab seiner Frau. Was er dabei findet, schockt ihn sehr: jemand hat ein Grab für ihn ausgehoben, mit Kreuz, Name, Geburts- und Sterbedatum. ...

Der Pneumologe Dr. Bernhard Valburg besucht auf dem Friedhof das Grab seiner Frau. Was er dabei findet, schockt ihn sehr: jemand hat ein Grab für ihn ausgehoben, mit Kreuz, Name, Geburts- und Sterbedatum. Sein Todesdatum wäre demnach einen Tag später. Er ruft die Polizei an, doch dort wird er zunächst für einen verrückten Junkie gehalten. Am nächsten Tag wird er erschlagen in diesem Grab aufgefunden. Das Ermittlerquartett bestehend aus Kommissar Jan Tommen, Rechstmedizinerin Zoe, Praktikant und Hobbyhacker Max und dem Geldeintreiber Chandu haben schnell eine verdächtige Spur: Valburg hatte auf dem Parkplatz mit jemand Unbekanntem Streit. Als noch weitere Morde nach dem gleichen Muster geschehen, stehen die Vier vor einem Rätsel. Denn die Zeit drängt....

Zunächst muß ich sagen, daß ich mit keinem der vier Hauptcharaktere richtig warm geworden bin. Sie sind mir nicht sympathisch, sondern zum Teil (Chandu) eher unsympathisch. An manchen Stellen kommen einzelne Charaktere eher "billig und stillos" rüber. Der Schreibstil von Alexander Hartung ist einfach gehalten, verständlich und nicht besonders anspruchsvoll, gut zu lesen, wenn man sich einmal nicht besonders konzentrieren kann. Manche Sachen sind mir einfach zu unglaubwürdig. Wie kann jemand noch als Kommissar arbeiten, wenn er seine Freundin erschossen hat? Und ein Türsteher und Geldeintreiber, der für die Polizei arbeitet? So etwas kann ich nicht nachvollziehen. Aber vielleicht fehlt mir da auch die Kenntnis der Vorgeschichte, denn dies Buch ist bereits der zweite Teil einer Serie. Die Handlung selbst ist gut durchdacht und auch spannend geschrieben - keine Frage. Diese Idee ist schon außergewöhnlich.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Mittelmaß

Zweisiedler
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Ein kleines Dorf in der Nähe von Paris. Dort leben Edna und Thierry in stiller Einsamkeit, doch in Nachbarschaft. Thierry, ein alter Mann, der im Dorf keinen Kontakt hat, Edna, die mit dem Leben zusammen ...

Ein kleines Dorf in der Nähe von Paris. Dort leben Edna und Thierry in stiller Einsamkeit, doch in Nachbarschaft. Thierry, ein alter Mann, der im Dorf keinen Kontakt hat, Edna, die mit dem Leben zusammen mit ihren Tieren sehr zufrieden ist. Bis beide eines Tages die Nachricht bekommen, daß ihre Häuser einem Freizeitpark zum Opfer fallen sollen. Sie nehmen den Kampf auf. Doch dann verliebt sich Edna in den Architekten Philipe Carpe. Als Philipe spurlos verschwindet sucht Edna die Nähe von Thierry. Er erzählt ihr von einem Geheimnis, das ihn für immer mit der Dorfgemeinschaft verbindet. Und was hat es mit dem 12jährigen Paul auf sich, der plötzlich in Edna´s Leben auftaucht und von sich behauptet, ihr Sohn zu sein?

Die Charaktere sind sehr gut und liebevoll beschrieben, man lernt sie kennen und kann ihre kleinen Eigenheiten nachvollziehen. Besonders Edna und ihre Tierliebe fand ich gelungen. Auch gegen den Schreibstil kann man nichts sagen, er ist flüssig und liest sich gut. Nur die Spannung kommt hier doch deutlich zu kurz. Das Buch beginnt etwas langatmig, steigert sich dann etwas, doch leider fällt die Spannungskurve dann wieder drastisch ab, so daß man als Leser das Gefühl hat, überhaupt nicht von der Stelle zu kommen.