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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Restlos überzeugt!

Tote Hippe an der Strippe
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Loretta Luchs arbeitet an einer Sex-Hotline. Der Job macht ihr seit Jahren Spaß und sie hat dort gute Freundinnen gefunden. Alles könnte so schön sein, wenn nicht die beiden Tussis Belinda und Jeannett ...

Loretta Luchs arbeitet an einer Sex-Hotline. Der Job macht ihr seit Jahren Spaß und sie hat dort gute Freundinnen gefunden. Alles könnte so schön sein, wenn nicht die beiden Tussis Belinda und Jeannett dort anfangen würden. Und dann kommt es knüppeldick: Chef Dennis wird erpresst, jemand will sein Geschäft übernehmen. Als er überfallen wird, seine neue Freundin entführt und seine geliebten Zwergseidenhühner brutal getötet werden, fällt der Verdacht von Loretta und ihren Freunden schnell auf die neuen Kolleginnen. Um die beiden zu überführen, zieht die Clique alle Register.

Auch der nun schon 5. Band rund um Loretta ist ein Erlebnis! Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr gut im Fluß. Das Buch liest sich schnell und gut verständlich. Mit dem Ruhrgebietsdialekt, vor allem bei Frank, dürfte wohl niemand Verständnisprobleme haben. Es ist nicht schwer zu verstehen und auch nicht übertrieben. Im Gegenteil: durch den Dialekt wird das Buch authentisch und die Figur Frank wird so richtig sympathisch. Überhaupt sind die Charaktere rund um Loretta wieder sehr gut dargestellt. Egal ob ihre Freunde oder Feinde - sie alle bekommen von Lotte Minck Leben eingehaucht und man bekommt eine genaue Vorstellung von ihnen. Obwohl dies ein Buch mit Humor ist, wird es an keiner Stelle albern. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz und ist durchgehend gleich hoch. Humor und Spannung halten sich in dieser Serie wirklich die Waage.

Auch dieser Band hat mich restlos überzeugt und bekommt von mir den Titel: unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Historischer Roman mit Krimianteil

Die Bastardtochter
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Enneleyn, uneheliche Tochter des Grafen Johann von Manten und bei ihm groß geworden, heiratet den Ritter Guntram von Eggen. Sie ist davon überzeugt, eine gute Partie gemacht zu haben. Doch schnell merkt ...

Enneleyn, uneheliche Tochter des Grafen Johann von Manten und bei ihm groß geworden, heiratet den Ritter Guntram von Eggen. Sie ist davon überzeugt, eine gute Partie gemacht zu haben. Doch schnell merkt sie, daß sie sich getäuscht hat. Er spielt ein falsches Spiel mit ihr und zeigt sich nach außen hin freundlich, Enneleyn gegenüber zeigt er sein wahres Gesicht. Doch was verbirgt er vor ihr? Und vor allem: was plant er, um nicht nur ihrer Familie Schaden zuzufügen?

"Die Bastardtochter" ist der dritte und letzte Teil der Kreuz-Trilogie von Petra Schier. Man kann diesen Band locker ohne Vorkenntnisse lesen da jedes Buch die Geschichte einer anderen Frau beschreibt, jedoch ist es viel interessanter, wenn man die ganze Serie kennt. Und auch sehr lohnend....
Petra Schier hat einen wunderbaren Schreibstil, dem man leicht folgen kann und die Geschichte auch komplett versteht. Die einzelnen Handlungsstränge sind sehr gut ausgearbeitet und trotzdem es mehrere sind, verliert man als Leser niemals den Überblick oder muß noch einmal zurückblättern, um alles zu verstehen. Hier ist alles klar und übersichtlich geschrieben. Die Handlung ist wirklich total spannend und der Spannungsbogen bleibt unbeeinträchtigt bis zum Schluß des Buches bestehen. Die Charaktere sind allesamt sehr gut dargestellt und man kann sie sich im einzelnen gut vorstellen, ganz egal, ob sie in den Vorgängerbänden schon vorkamen oder nicht. Aber auch das mittelalterliche Koblenz war klar und deutlich beschrieben, so daß man die Stadt wirklich vor Augen hatte.

Dieses Buch beinhaltet wirklich alles. Man hat hier einen historischen Roman mit Krimitouch, aber auch eine sehr schöne Liebesgeschichte. Diese Mischung gelingt Petra Schier mal wieder aufs Feinste. Deshalb kann ich dieses Buch wirklich jedem empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Suchtfaktor!

Die stille Braut
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Martinsfehn in Ostfriesland. Am Kreihenmeer, einem Badesee, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde gestaltet wie eine Braut, weißes Kleid, Ehering, in der Hand ein Rosenstrauß. Um sie herum ...

Martinsfehn in Ostfriesland. Am Kreihenmeer, einem Badesee, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde gestaltet wie eine Braut, weißes Kleid, Ehering, in der Hand ein Rosenstrauß. Um sie herum liegen Rosenblätter und Grablichter brennen. Nola van Heerden beginnt mit ihren Ermittlungen und gemeinsam mit ihrem Team findet sie heraus, daß die Tote vor 4 Jahren aus einem Internat für Gehörlose verschwand. Sie stößt auf ein Geheimnis, was für die Beteiligten so gefährlich ist, daß es zu weiteren Todesfällen führt...

"Die stille Braut" ist der zweite Fall für das Team um Nola van Heerden. Man kann diesen Krimi aber auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Barbara Wendelken schafft es, auch den Neu-Leser gekonnt in die Geschichte zu führen und die Charaktere so gut zu vermitteln, daß man nicht merkt, schon ein Buch verpaßt zu haben. Die Charaktere werden von Anfang an gut vorgestellt und es gibt immer wieder Rückblicke, die eventuelle Wissenslücken erklären. Der Spannungsbogen wird hier von der ersten Seite an gesponnen. Es geht schon im Prolog sehr spannend zu und dies wird sich auch bis zum letzten Satz des Buches nicht ändern. Die Autorin hat hier sehr gut verschiedene Spuren gelegt, die allesamt spannend zu verfolgen sind. Man grübelt wirklich bis zum Ende über die richtige Lösung und hat nie auch nur den leisesten Verdacht, wie es nun wirklich war. Auch Ostfriesland selbst ist hier wunderbar beschrieben. Man sieht es förmlich vor sich.

Ich kann dies Buch nur empfehlen, ein Buch mit Suchtfaktor!



Veröffentlicht am 15.09.2016

Solider Regionalkrimi

Krabbenkönig
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Mats Flemming fährt regelmäßig mit dem LKW Krabben für "Königs Krabbenhus" von Cuxhafen nach Marokko zum Pulen. Doch diesmal macht er in Marokko eine schreckliche Entdeckung: im Kühlanhänger liegen nicht ...

Mats Flemming fährt regelmäßig mit dem LKW Krabben für "Königs Krabbenhus" von Cuxhafen nach Marokko zum Pulen. Doch diesmal macht er in Marokko eine schreckliche Entdeckung: im Kühlanhänger liegen nicht nur Krabben sondern auch die Leiche seines Chefs Alexander König. Er wurde ermordet. Um nicht in Marokko festgenommen zu werden, transportiert er die Leiche wieder mit zurück nach Cuxhafen. In seiner Heimat ist in der Zwischenzeit eine Vermißtenmeldung für Alexander König eingegangen. Jedoch nicht von seiner Frau oder seinem Vater sondern vom Geschäftsführer des "Krabbenhus". Als die Leiche wieder in Cuxhafen auftaucht, schmieden Ehefrau Daniela und Königs Vater eine Plan, wie die Leiche verschwinden soll. Doch die Kommissare Konrad Röverkamp und Marie Janssen kommen dem Plan auf die Schliche. Während ihrer weiteren Ermittlungen stoßen sie auf ein düsteres Geheimnis aus dem Silvesterabend 1995..... Was hat das mit Alexander König zu tun?

Auch mit "Krabbenkönig" hat Wolf S. Dietrich wieder einen wunderbar spannenden regionalen Krimi geschrieben. Durch die gelungene Darstellung und Beschreibung der einzelnen Charaktere kann man diesen Krimi auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Man bekommt hier ein sehr schönes Bild der Darsteller und hat, auch durch die Erklärungen der vorherigen Fälle, nie das Gefühl, hier irgendwo eine Wissenslücke zu haben. Die einzelnen Personen fangen vor den Augen des Lesers direkt an zu leben, man zittert und fühlt mit ihnen. Der Autor schafft es von Anfang an eine hohe Spannung zu erzeugen, die sich bis zur letzten Seite hält und sich durch die kurzen Kapitel und wechsel der Handlungsstränge sogar noch steigert. Durch den sehr schön flüssigen und leichte Schreibstil liest sich dieses Buch wirklich sehr gut. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Der Autor schafft es, die einzelnen Handlungen und Begebenheiten so gut zu beschreiben, daß man als Leser wirklich mittendrin im Geschehen ist. Auch Cuxhaven selbst ist wundervoll beschrieben. Man hat den Ort reell vor Augen und hört förmlich das Wasser plätschern.

Ich kann dies Buch wirklich jedem Liebhaber von guten Regionalkrimis empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch für Schleswig-Holstein-Fans

Tide, Tat und Tod
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Franz Stegmayer, ein bayrischer Autor mit momentaner Schreibblockade, soll auf den Zug "Regionalkrimi" aufspringen, denn dieses Genre boomt gerade. Dazu wird er nach Friedrichskoog ins Haus seines Verlegers ...

Franz Stegmayer, ein bayrischer Autor mit momentaner Schreibblockade, soll auf den Zug "Regionalkrimi" aufspringen, denn dieses Genre boomt gerade. Dazu wird er nach Friedrichskoog ins Haus seines Verlegers geschickt, um dort Eindrücke zu sammeln. Doch der grantlige Bayer findet Schleswig-Holstein so gar nicht aufregend, im Gegenteil. Und so ganz nebenbei tappt er in jedes erdenkliche Fettnäpfchen... In seinem Frust schreibt er seinem Verleger einen brandheißen Frustbrief...

Der Charakter Franz Stegmayer ist ein richtig bayrisches Urgestein, mit überragendem Dialekt, grantlig, nichts geht über seine Heimat, alles andere ist blöd. Und dies hat Bernd Mannhardt hier wirklich gut rübergebracht. Stegmayer ist ein richtiger Charakter, den man mag oder nicht. Ein Zwischending gibt es nicht. Ich selbst fand ihn klasse und konnte herzlich über ihn Lachen. Und an so mancher Stelle konnte ich sein Heimweh sogar verstehen. Wenn man so gar nichts mit dem hohen Norden zu tun haben will, ist es für einen Bayer auch bestimmt wirklich schwierig. Der Schreibstil ist einfach herrlich. Die Form der Geschichte als Brief ist mal etwas ganz ausgefallenes, man muß sich erst dran gewöhnen, aber dann liest es sich ganz geschwind so weg. Die Fußnoten des Verlegers, die diesem Buch noch einen weiteren außergewöhnlichen Touch verleihen, sind ein weiteres humoristisches Highlight und bereiten schon alleine sehr viel Spaß. Die unterschiedlichen Auffassungen zwischen Verleger und Stegmayer sind schon bemerkenswert!

Ein Buch, das Schleswig-Holstein-Fans (so wie mich) herzlich auflachen läßt. Man darf sich nur nicht viel Krimihandlung versprechen!