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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2023

Ein spannender Bericht über eine fast vergessene Expedition

Der Fluss der Götter
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Schon immer haben Wissenschaftler und Gelehrte versucht, die Quelle des Nils zu finden. Im Jahr 1857 machen sich auch Richard Francis Burton und John Speke auf den Weg, um den Ursprung des längsten Flusses ...

Schon immer haben Wissenschaftler und Gelehrte versucht, die Quelle des Nils zu finden. Im Jahr 1857 machen sich auch Richard Francis Burton und John Speke auf den Weg, um den Ursprung des längsten Flusses der Welt zu finden. Die Expedition fordert ihnen alles ab, denn sie müssen sich durch Urwälder schlagen und durch unwirtliche Steppen kämpfen. Es drohen ihnen unbekannte Krankheiten und wilde Ureinwohner. Ohne ihren treuen Helfer Sidi Mubarak Bombay, einem ehemaligen Sklaven, hätten sie diese Reise niemals unbeschadet überstanden. Doch zurück in England zeigt sich, daß Burton und Speke kein gutes Team waren. Speke fühlt sich von Burton herabgesetzt und begeht einen infamen Rufmord an seinem ehemaligen Gefährten. Es beginnt eine Schlammschlacht, die die Welt der Wissenschaft so noch nicht erlebt hat.

Candice Millard berichtet in ihrem Buch "Der Fluss der Götter" über eine Expedition zum Ursprung des Nils. Sie erzählt akribisch genau von den schwierigen Vorbereitungen, die ich mir so nicht vorgestellt hatte. So dauerte es eine ganze Weile, bis es endlich losging. Der mühsame Weg der Forscher und ihre Leiden werden sehr lebhaft beschrieben. Man fragt sich manchmal, was Menschen dazu treibt, sich diesen Strapazen auszusetzen und ihr Leben und ihre Gesundheit zu riskieren. Man muß wohl ein ganz besonderer Mensch sein, um so sehr nach Ruhm zu streben. Die Geschichte der beiden Forscher Burton und Speke zeigt ganz deutlich, daß sie alles für ihr Vorhaben geopfert haben. Candice Millard erzählt diese Geschichte, ohne für dein Einen oder Anderen Partei zu ergreifen. Sie verhält sich neutral und überlässt es dem Leser, sich eine Meinung zu bilden. Dieses Buch schickt die Leser auf eine abenteuerliche Reise - und zwar ganz bequem im Sessel sitzend.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Wieder sehr gelungen

Sylter Sünden
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Ein Unbekannter schießt auf einem Sylter Golfplatz auf Möwen - und verletzt dabei ein Kind. Kari Blom soll den Täter finden. Dazu arbeitet sie undercover im Restaurant des Golfclubs. Als dort eine Hochzeit ...

Ein Unbekannter schießt auf einem Sylter Golfplatz auf Möwen - und verletzt dabei ein Kind. Kari Blom soll den Täter finden. Dazu arbeitet sie undercover im Restaurant des Golfclubs. Als dort eine Hochzeit stattfindet, wird mitten in der Nacht der Bräutigam ermordet. Kari ahnt nicht, daß sie es bald darauf mit einer weiteren Leiche zu tun bekommt.

Auch der siebte Teil der Sylt-Krimis von Ben Kryst Tomasson ist wieder ein Lesegenuß. Auch in "Sylter Sünden" spielt "Die Häkelmafia" wieder mit, eine Gruppe alter Damen, die ihre Nase gern in Kriminalfälle stecken. Der Autor hat hier überhaupt sehr sympathische Charaktere geschaffen, die mir im Laufe der Serie immer mehr ans Herz gewachsen sind. Kari bei ihren Undercover- Ermittlungen zu begleiten, ist immer wieder ganz großer Spaß. Denn es wird immer wieder sehr spannend. Sie hat sowohl privat, als auch bei ihren Ermittlungen einiges zu überlegen- und das macht sie mit Hingabe und hält nicht eher Ruhe, bis sie alles gelöst hat. Die Ermittlungen gestalten sich sehr vielfältig. Polizei und selbsternannte Ermittler geben hier ihr Bestes und gemeinsam schaffen sie es, den Fall zu lösen. Dieses Zusammenspiel macht den Reiz dieser Serie aus! Auch der Schauplatz Sylt ist für mich immer wieder ein Erlebnis. Ich mag es, wenn ich während des Lesens das Gefühl habe, als ob mir eine frische Brise Seeluft um die Nase weht!

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Dicke Freundschaft und große Liebe

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Die junge Nora will sich so gar nicht in ihre Rolle als Komtess von Jagow einfügen. Deshalb wird sie in das Lübecker "Pensionat am Holstentor" geschickt. Dort sollen die Töchter der höheren Gesellschaft ...

Die junge Nora will sich so gar nicht in ihre Rolle als Komtess von Jagow einfügen. Deshalb wird sie in das Lübecker "Pensionat am Holstentor" geschickt. Dort sollen die Töchter der höheren Gesellschaft auf ihr Leben als Ehefrau und Mutter vorbereitet werden. Nora schließt schnell Freundschaft mit ihren Mitschülerinnen Fanny, Agnes und Lotte. Bald sind die vier Mädchen unzertrennlich. Die junge Lehrerin Gesche Petersen unterstützt sie in ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Bildung. Als Gesche sich in Noras Bruder Henry verliebt, merkt auch sie schnell, daß sie sich den gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen muß, denn ihre Liebe hat keine Zukunft. Der Standesunterschied ist zu groß. Auch Nora muß erkennen, daß ihre Liebe zu dem Stallburschen Karl unmöglich ist und muß von ihm Abschied nehmen. Ihr bleibt nur die tiefe Freundschaft zu Fanny, Agnes und Lotte, doch auch die ist in Gefahr.

"Das Pensionat am Holstentor - Frühlingstöchter" ist eine ganz bezaubernde Geschichte von großer Freundschaft und noch größerer Liebe. Anna Perbandt versetzt ihren Roman nach Lübeck und sofort hat man die großen Bilder der Buddenbrooks vor Augen. Die Geschichte zeigt den Lesern ganz klar die Situation der Frauen zum Ende des 19. Jahrhunderts. Sie hatten keine Rechte und wurden oft erbarmungslos in eine Ehe gezwungen. Deshalb ging mir die Lage von Fanny ganz besonders zu Herzen. Doch auch die anderen Mädchen taten mir unendlich leid. Ihr Schicksal ist so vorhersehbar. Noch sprühen sie vor Lebensfreude und sehen optimistisch in die Zukunft, doch daß ihnen die Flügel gestutzt werden ist einfach klar. Um ihre Geschichten weiter mitzuerleben werde ich mit Spannung den zweiten Teil erwarten, denn dieses Buch hat mein Herz berührt.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Ein sehr turbulenter zweiter Teil

Das Pensionat am Holstentor: Sturmschwestern
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Nachdem Fanny ihre Freundinnen wegen ihrer Heirat mit Jan Riklof verlassen musste, sind Lotte, Agnes und Nora allein im Pensionat am Holstentor. Ihre einzige Vertraute ist die junge Lehrerin Gesche Petersen. ...

Nachdem Fanny ihre Freundinnen wegen ihrer Heirat mit Jan Riklof verlassen musste, sind Lotte, Agnes und Nora allein im Pensionat am Holstentor. Ihre einzige Vertraute ist die junge Lehrerin Gesche Petersen. Das Noras Bruder Graf Henry von Jagow und Gesche ein Liebespaar sind, darf niemand wissen, denn das würde in der vornehmen Gesellschaft einen Skandal auslösen. Auch Nora kann Karl, den Sohn der Köchin auf Gut Rosenhagen, nicht vergessen. Der arbeitet inzwischen in Lübeck auf einer Werft und so können die zwei Verliebten sich heimlich treffen. Für Fanny wird die Ehe zur Hölle. Nur mit Hilfe ihrer Freundinnen und Gesche Petersen kann sie diese schlimme Zeit überstehen. Als sich endlich alles zum Guten wendet, kommen neue Schicksalsschläge auf Gesche und Nora zu. Sie müssen jetzt für ihre Liebe kämpfen.

Der zweite Teil von "Das Pensionat am Holstentor" ist deutlich turbulenter als Teil eins. Der Titel "Sturmschwestern" läßt das schon erahnen. Die vier jungen Mädchen müssen lernen, daß die Zeit der Träume vorbei ist und die Wirklichkeit auf sie wartet. Besonders für eine von ihnen kommt es sehr hart. Anna Perbandt zeigt auch in diesem Band sehr realistisch, wie in der Zeit um 1900 mit Frauen umgegangen wird. Der Ehemann darf sie sogar ungestraft totprügeln. Trotzdem wirkt die Geschichte nicht schwermütig. Die Autorin findet immer wieder zu einem heiteren Ton zurück. Das liegt auch an der tiefen Freundschaft der vier Mädchen und ihrer Zuversicht, daß sie zusammen alle Probleme aus dem Weg räumen können. Sie gehen stur ihren Weg und das gibt dem Leser die Hoffnung, daß sie das auch tatsächlich schaffen werden. Gerne würde ich ihr Leben weiter mitverfolgen, denn die Geschichte macht neugierig darauf, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Für jeden Fan ein Muß

Ganz große Kunst
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Otto Waalkes, der Kult-Komödiant, hat noch ein ganz anderes Talent: Er malt, wie man es von großen Künstlern kennt. In seinem Buch "Ganz große Kunst - 75 Meisterwärke" stellt er ein paar seiner Kunstwerke ...

Otto Waalkes, der Kult-Komödiant, hat noch ein ganz anderes Talent: Er malt, wie man es von großen Künstlern kennt. In seinem Buch "Ganz große Kunst - 75 Meisterwärke" stellt er ein paar seiner Kunstwerke vor. Dabei bedient er sich bekannter Bilder großer Meister, hat sie im gleichen Stil nachgemalt und mit eigenen Details verziert - in jedem Bild trifft man auf seine Kultfreunde, die Ottifanten. Diese machen hier eine wahre Zeitreise mit, denn Otto hat sein Buch chronologisch aufgebaut. Man findet hier erste Höhlenmalereien, eine ägyptische Tontafel, findet sich in der griechischen Antike wieder und reist so im Laufe der Bilder mit Dürer, Michelangelo, El Greco, Rubens und Spitzweg (um nur einige zu nennen) in die heutige Zeit zu Warhol, Haring, Banksy und Monopoly. Manche (Original)Gemälde kannte ich, einige waren mir neu, aber alle haben mich begeistert. Highlight sind natürlich die Ottifanten, die hier manchmal direkt ins Auge springen, ein anderes Mal erst gesucht werden müssen. Zu jedem Gemälde gibt es eine Beschreibung, die den Maler, sein Schaffen und natürlich die Entstehung des Gemäldes darstellt. Dies zum Teil ernst, zum Teil auf typischer Otto-Manier. Man lernt also tatsächlich noch einiges dazu! Ich gestehe, ich bin schon von Kindheit an Otto-Waalkes-Fan. Seine Comedy hat mich von jeher begeistert - sein Buch war also ein Muss für mich. Denn nun hat er mir auch seine andere Leidenschaft näher gebracht und mich auch mit seinen Bildern begeistert. Dieses Buch weckt den Wunsch, eines seiner Werke als Kunstdruck zu besitzen, denn sie sind einfach wunderschön!

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