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Veröffentlicht am 11.04.2023

Tödliches friesisch

Die Toten von Friesland
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Kurz hintereinander werden in den friesischen Gemeinden Schiermonnikoog, Aurich und Sylt drei Leichen gefunden. Alle wurden mit einem Schuß zwischen die Augen getötet, anschließend wurden ihnen je ein ...

Kurz hintereinander werden in den friesischen Gemeinden Schiermonnikoog, Aurich und Sylt drei Leichen gefunden. Alle wurden mit einem Schuß zwischen die Augen getötet, anschließend wurden ihnen je ein Satz eines alten friesischen Gedichtes in die Haut geritzt. Kriminalhauptkommissar Marten Jaspari ermittelt in Deutschland, als er Unterstützung von Iska van Loon aus den Niederlanden bekommt. Zusammen kommen sie einem alten Geheimnis auf die Spur und schöpfen einen unheimlichen Verdacht. Da gibt es eine weitere Leiche und sie müssen sich beeilen, den Täter zu fassen!

"Die Toten von Friesland" ist der Auftakt einer neuen Serie von Fynn Jacob, der bereits unter seinem Realnamen Christian Kuhn die Krimireihe rund um Tobias Velten schreibt. Dieser neue Serienauftakt ist genau nach Maß für mich gewesen. Die Charaktere Marten und Iska haben mir wunderbar gefallen. Beide sind mir von Beginn an sympathisch gewesen. Ihre Handlungen waren nachvollziehbar und ergaben Sinn, gemeinsam haben sie nach einer Anlaufphase wunderbar harmoniert und sie bildeten ein gutes, verlässliches Team. Fynn Jacob hat die einzelnen Handlungsorte sehr bildhaft beschrieben, so daß man sich direkt dorthin versetzt fühlte und trotz des Falles die Schönheit der Regionen genießen konnte. Er verknüpft hier einen spannenden Fall rund um eine alte Geschichte mit wunderbaren Regionen. Dabei bedient er sich eines sehr schön lockeren Schreibstiles, der sich richtig gut lesen läßt. Geschickt schafft es der Autor, die einzelnen Handlungsstränge am Ende zusammenzuführen, so daß es eine schlüssige Auflösung gibt.

Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Spannung, Tipps und gute Laune

Um die Hecke gebracht
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Nachdem Rosa Reich sich als Lehrerin in den Vorruhestand verabschiedet hat, beginnt für sie ein Traum Wirklichkeit zu werden. Sie arbeitet nun als Gärtnerin im eigenen Betrieb. Der erste Auftrag hat es ...

Nachdem Rosa Reich sich als Lehrerin in den Vorruhestand verabschiedet hat, beginnt für sie ein Traum Wirklichkeit zu werden. Sie arbeitet nun als Gärtnerin im eigenen Betrieb. Der erste Auftrag hat es direkt in sich. Der Park eines großen Herrenhauses in der Nähe von Bonn soll neu gestaltet werden. Zusammen mit ihrem Team beginnt sie, das Gelände umzugraben. Plötzlich entdeckt sie alte Knochen, die Rosas Neugierde wecken. Als dann der Bürgermeister des Ortes ermordet wird, wittert Rosa sofort einen Zusammenhang und beginnt zu ermitteln. Das macht einige Leute nervös. Es häufen sich Unglücksfälle und bald gibt es noch eine Leiche. Zusammen mit dem Dorfpolizisten Peter Klein, der ein ehemaliger Schüler von Rosa ist, ihren Freunden und natürlich Mops Archie, will Rosa den Fall unbedingt lösen. Dabei unterschätzt sie den Mörder und es wird für sie gefährlich!

Schon der Titel "Um die Hecke gebracht" verrät, daß man einen Krimi erwarten kann, in dem es humorvoll zugeht. Kristina Hortenbach bringt darin das rheinische Gemüt der Menschen so gut zur Geltung, daß man sich beim Lesen einfach wohlfühlen muß. Obwohl es bis zur ersten Leiche etwas gedauert hat, macht die Geschichte echt Spaß. Man fühlt sich mitten im Geschehen. Dazu bekommt man noch tolle Tipps zur Gartenbepflanzung und zur Verwertung der geernteten Früchte. Da kann man merken, daß eine echte Fachfrau wie Heike Boomgaarden der Autorin zur Seite stand. Schließlich wurde die Geschichte dann noch so richtig spannend und am Ende ging es hoch her. Doch wie sagt Rosas Kollege Willy so schön: "Et hätt noch immer joht jejangen!"

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Nicht ganz so wie erwartet

Sagenhafte NORDGeschichten
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Der Historiker Tillmann Bendikowski und die Journalistin Sabine Knor haben in ihrem Buch "Sagenhafte NORDGeschichten diverse Geschichten von Harz bis Ostsee vereint. Wobei der Titel etwas in die Irre leitet ...

Der Historiker Tillmann Bendikowski und die Journalistin Sabine Knor haben in ihrem Buch "Sagenhafte NORDGeschichten diverse Geschichten von Harz bis Ostsee vereint. Wobei der Titel etwas in die Irre leitet - es geht hier nicht um Sagen, sondern um historische Ereignisse. So reist man nach Kloster Wienhusen, wo die älteste Brille der Welt gefunden wurde und erfährt sehr viel über diese Nietbrillen, wird anhand von Peter Faust, der mit einem Kajak aus der DDR flüchtete, über die Fluchtversuche aus der DDR aufgeklärt. Weiter lernt man Deutschlands erstes Frauenzentrum in Hamburg kennen, erfährt warum 1943 vier Priester in Lübeck hingerichtet wurden und vieles mehr. Natürlich kann in solch einer Geschichtensammlung nicht jedem alles gefallen. Meine Favoriten hier waren die Kapitel über die Moorleiche Bernie, der Einsturz der Seebrücke auf Binz, wie die Strelitzie zu ihrem Namen kam, die Geschichte rund um Schloss Ahrensburg und die Untoten im Kloster Harsefeld. Diese kamen meinen Erwartungen und Interessen am nahesten, denn ich hatte tatsächlich ein Buch über alte Sagen, Klöster und Herrenhäuser erwartet. Die Geschichten sind durchweg sehr verständlich geschrieben. Je nach Interessensgebiet wird man die entsprechenden Kapitel und die darin enthaltenen Informationen förmlich in sich aufsaugen. Abdrucke alter Fotos und Gemälde runden das Buch ab und machen den Text noch anschaulicher. Am Ende jedes Kapitels findet man Informationen zu weiterführender Literatur und Ausflugstips.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Schwarzer Humor trifft Spannung

Tod im Stroh
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Mia startet einen Neuanfang - mitten im Schwarzwald im Haus ihrer Großmutter. Direkt in der ersten Nacht stiehlt sie mit Freundin Chrissi einen verwahrlosten Esel und stolpert in ihrer Scheune über eine ...

Mia startet einen Neuanfang - mitten im Schwarzwald im Haus ihrer Großmutter. Direkt in der ersten Nacht stiehlt sie mit Freundin Chrissi einen verwahrlosten Esel und stolpert in ihrer Scheune über eine Leiche. Was nun? Die Polizei kann sie mit dem gestohlenen Esel nicht rufen. Es bleibt nur eines: Mia und Chrissi müssen selbst ermitteln!

Mit "Tod im Stroh" hat Susanne Oswald mich richtig gut unterhalten! Ihr schwarzer Humor ist hier einfach genial. Hier hat man wirklich Lachtränen in den Augen. Dabei kommt die Spannung aber nicht zu kurz - denn hier gilt es ja, dem Geheimnis der Leiche auf die Spur zu kommen. Und dies nimmt den Leser komplett für das Buch ein, da sich die Lösung ganz langsam aufbaut - so, wie man ein Puzzle Stein für Stein zusammensetzt Man mag gar keine Lesepause einlegen. Die Charaktere Mia und Chrissi sind einfach liebenswert und sympathisch dargestellt. Gerade Mia hat mich mit ihrer Tierliebe begeistert und ich konnte mich dabei gut in sie hineinversetzen. Ihr habe ich ständig gewünscht, daß alles gut endet. Susanne Oswald beschreibt das Landleben auf bezaubernde Art. Man fühlt sich hier richtig wohl.

Am Ende des Buches findet man noch verschiedene Rezepte und Strickanleitungen - sowie eine Anleitung für Kuhfitting!

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Ein vielversprechender Auftakt

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Im Jahr 1959 macht Sabine in Gelsenkirchen ihren Abschluß an der Frauenfachschule. Danach möchte sie mit ihrer Freundin Urlaub am Gardasee machen. Doch dann erreicht die Familie ein Hilferuf der Tante ...

Im Jahr 1959 macht Sabine in Gelsenkirchen ihren Abschluß an der Frauenfachschule. Danach möchte sie mit ihrer Freundin Urlaub am Gardasee machen. Doch dann erreicht die Familie ein Hilferuf der Tante aus St. Peter-Ording. Sie braucht Hilfe in ihrer kleinen Pension. Also fährt Sabine sofort los und bekommt statt Gardasee Nordseewellen. Schnell fühlt sie sich wohl in Nordfriesland. Sie hilft nicht nur ihrer Tante in der Pension, auch im Strandcafe ist sie der Familie Jessen eine große Hilfe. Als sie den Musiker Tom kennenlernt, möchte sie gar nicht mehr weg. Doch die schöne Zeit ist schnell vorbei und Sabine muß zurück nach Gelsenkirchen. Dort wartet Ihre Familie, die ihre Zukunft schon verplant hat. Sabine muß sich entscheiden, ob sie die Erwartungen der Eltern erfüllen will, oder ob sie ihren Traum leben will.

"Wo der Seewind flüstert" ist der Auftakt einer dreiteiligen Saga aus St. Peter-Ording. Tanja Janz gelingt hiermit ein eleganter Spagat zwischen dem Leben im Ruhrgebiet und dem Leben im beschaulichen St Peter-Ording. Sie beginnt mit ihrer Erzählung im Jahr 1959. Der Unterschied ist da schon sehr groß, denn an der Nordseeküste träumen die Leute noch von fließendem Wasser in ihren Häusern, während das in Gelsenkirchen schon lange normal ist. Trotzdem beginnt man beim Lesen die Menschen an der Küste zu beneiden. Ihr Leben ist ruhiger und ihr Zusammenhalt ist größer als in der Stadt. Ich konnte mich sofort in Sabine hineinversetzen. Sie tat mir leid, weil sie sich immer wieder unterordnen mußte. Tanja Janz beschreibt dies sehr lebensnah. Man spürt sofort den Zeitgeist der 1950er und 1960er Jahre. Dieses Buch hat mich ganz schnell in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Deshalb warte ich mit Spannung auf die Fortsetzung!

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