Ein leiser Krimi
Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermittelnAls Hedy Lambert aus dem Gefängnis bei Inspector Lockyer anruft und ihn um einen Besuch bittet, erinnert er sich sofort an den Fall vor 14 Jahren. Er war als junger Beamter zu einem Toten gerufen worden. ...
Als Hedy Lambert aus dem Gefängnis bei Inspector Lockyer anruft und ihn um einen Besuch bittet, erinnert er sich sofort an den Fall vor 14 Jahren. Er war als junger Beamter zu einem Toten gerufen worden. Hedy Lambert stand neben der Leiche, hatte das Tatmesser noch in der Hand und war vollkommen verstört. Alles sprach dafür, daß sie die Mörderin war. Sie wurde verurteilt, obwohl sie immer wieder ihre Unschuld beteuerte. Doch nun bittet Hedy um seine Hilfe. Ein damals verschwundener Zeuge ist wieder aufgetaucht. Er könnte mit seiner Aussage neues Licht in den Fall bringen. Inspector Lockyer und seiner Kollegin Gemma Broad kommen bei der Durchsicht der alten Akten einige Zweifel, ob man es sich damals mit Hedys Verurteilung nicht zu einfach gemacht hat. Bei den neuen Ermittlungen decken sie alte Schuld und Versagen auf und stehen vor einer Tragödie, die alles ausgelöst hat.
"Der Tote von Wiltshire" ist ein Krimi der ganz besonderen Art. Er kommt ohne heldenhafte Ermittler und ohne blutrünstige Killer aus. Stattdessen bekommt man es mit einem Inspector zu tun, der es wagt, seine eigenen Fehler von vor 14 Jahren wieder gut zumachen. Katherine Webb beschreibt seine Gefühlslage sehr tiefgründig. Sie gibt allen Charakteren einen geheimnisvollen Hintergrund. Jeder von ihnen hat ein Schicksal und ist erst dadurch so geworden, wie er jetzt ist. Da das aber erst nach und nach herauskommt, ist die Spannung bis zum Schluß hoch. Zur Stimmung trägt auch die Beschreibung der Landschaft bei. Die kleinen Dörfer und der schlechte Zustand der Farm machen beim Lesen schon etwas melancholisch.
"Der Tote von Wiltshire" ist ein leiser Krimi. Katherine Webb zeigt, daß auch mit einfühlsamen Worten Spannung erzeugt werden kann.