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Veröffentlicht am 09.06.2024

Das besondere Kochbuch

Hetero-Haxe
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In "Tunten-Toast" berichtete Uwe Krauser von seinem Leben mit seinem Mann Oliver als Hotelier in Spanien. Nun ist die Fortsetzung "Hetero Haxe" erschienen. Uwe und Oliver haben ihr Leben in Spanien hinter ...

In "Tunten-Toast" berichtete Uwe Krauser von seinem Leben mit seinem Mann Oliver als Hotelier in Spanien. Nun ist die Fortsetzung "Hetero Haxe" erschienen. Uwe und Oliver haben ihr Leben in Spanien hinter sich gelassen und suchen ein Hotel in Deutschland. Ihre Wahl fällt auf ein Haus in Bodenmais. Trotz aller Warnungen von Uwes Schwiegermutter (mit diesem Lebensstil im tiefsten Bayern, das geht schief) nehmen sie die Herausforderung an. Sie treffen auf die unterschiedlichsten Einwohner. Die einen sind dermaßen neugierig, daß sie sich auf die Baustelle einschleusen, andere stacheln einfach "nur" die Gerüchteküche mit den urigsten Vorstellungen an und wieder andere nehmen die beiden sofort in die Gemeinschaft auf. Beide (vor allem aber Uwe) stolpern von einem Fettnäpfchen ins nächste, schließlich ist man ja nicht so vertraut mit Lederhose und bayerischen Dorffesten. Den Gipfel stellt aber eine Beerdigung dar, bei der Uwe am liebsten im Boden versinken würde.... Hier trifft man auch auf einige Bekannte aus Uwes anderen Romanen, allen voran den dortigen Heldinnen Phoebe und Layla! Die Erlebnisse schildert Uwe auf seine bewährt fröhliche Art. Und genau so sind auch die Kochrezepte in diesem Buch gehalten! Denn auch hier schreibt Uwe sehr humorvoll, so daß man sogar während des Kochens eine Lachträne im Auge hat. Die Rezepte sind alle durchweg einfach nachzukochen und erfordern weder meisterhafte Leistungen am Herd, noch logistische Perfektion bei der Beschaffung der Zutaten. Hier ist wirklich nichts kompliziert oder nicht machbar oder beschaffbar. Die Rezepte sind dabei auch noch vielfältig. Man findet Spritzgebäck, Pflaumenkuchen, Obazda und Kaiserschmarrn neben Thaisosse, Flammkuchen, Auberginenröllchen und Kürbislasagne. Dazu noch Klassiker wie Semmelknödel, Schweinefilet oder Bierfleisch - da befindet man sich doch im Kochbuchhimmel! Dies ist übrigens nur ein Auszug aus den Rezepten, man findet hier noch einige mehr!

Mir hat dieses Buch sehr viel Spaß beim Lesen bereitet und das Ausprobieren der Rezepte wird mir noch sehr lange Spaß bereiten!

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Veröffentlicht am 08.06.2024

Mord in Dacklrain

KIRSCHMICHELBLUT
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Kriminalhauptkommissar Nick Hallinger bekommt es in Dacklrain wieder mit einem Mord zu tun. Im Dacklrainer Moos wird der ortsbekannte Heizungs-Fritz tot aufgefunden. Gleichzeitig kämpft im Wellness-Hotel ...

Kriminalhauptkommissar Nick Hallinger bekommt es in Dacklrain wieder mit einem Mord zu tun. Im Dacklrainer Moos wird der ortsbekannte Heizungs-Fritz tot aufgefunden. Gleichzeitig kämpft im Wellness-Hotel die Rezeptionistin Lexi Bäumer mit einem Wasserschaden. Dadurch erleben alle ein Wunder. Als ein zweiter Toter gefunden wird, ahnt Lexi, daß die Morde in Bezug zueinander stehen. Sie beginnt wieder auf eigene Faust zu ermitteln und ahnt dabei nicht, wie gefährlich es für sie wird!

"Kirschmichelblut" ist der dritte Fall für Nick Hallinger im kleinen Ort Dacklrain. Auch diesmal ist seine Frau wenig bis gar nicht begeistert davon, daß es wieder eine Leiche gibt, die ihrer Erholung im Weg steht. Diese Diskussionen zwischen Nick und ihr, sowie ihre Rache und Nicks Gegenwehr, sind wieder einmal Humor der feinsten Art. Auch Lexis Umgehung des Ermittlungsverbotes sorgen für Heiterkeit. Ich mag ihre und-jetzt-erst-recht-Art unheimlich. Sie läßt sich nichts vorschreiben und bleibt ganz sie selbst. Der Fall beginnt spannend, geht dann ruhig weiter und endet in absoluter Spannung mit einer überraschenden und außergewöhnlichen Auflösung. Man kann dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen, denn es ist einfach zu schön geschrieben. Leichter Stil, der Spaß bereitet und fesselt, Charaktere, die absolut sympathisch sind und bereits durch die ersten zwei Bände ans Herz gewachsen sind und dies alles vor einer wunderschönen Kulisse - was will man mehr! Ich bin schon sehr gespannt darauf, was Kate Delore sich beim nächsten Mal ausdenkt!

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Ein bunter Strauß an Themen

Ihr wollt es dunkler
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Mit "Ihr wollt es dunkler" legt Stephen King eine neue Sammlung Kurzgeschichten vor. Kurzgeschichten fallen ihm nach eigener Aussage schwer - und das merkt man hier auch. Nicht an der Qualität, denn die ...

Mit "Ihr wollt es dunkler" legt Stephen King eine neue Sammlung Kurzgeschichten vor. Kurzgeschichten fallen ihm nach eigener Aussage schwer - und das merkt man hier auch. Nicht an der Qualität, denn die ist hier sehr hoch. Nein, man merkt es an der Länge mancher Geschichten. Denn die sind alles andere als kurz und könnten durchaus jede für sich ein eigenes, normalformatiges Buch füllen. Andere wenige jedoch sind tatsächlich kurz. Thematisch geht es hier rundum. Man erlebt einen alkoholabhängigen Mann, der bei den Anonymen Alkoholikern ist und nun den fünften Schritt machen soll. Dazu soll er seine Fehler vor einem fremden Menschen eingestehen - das Ende wäre überraschend, wenn es nicht von King stammen würde. In einer weiteren Geschichte trifft man auf Victor Trenton, den man bereits aus dem früheren Werk (und für mich eines der besten Romane von King) "Cujo" kennt. Weiterhin geht es um einen Traum, der den Träumer für die Polizei zum Mörder abstempelt oder um Außerirdische. Dies sind nur Beispiele, die aufzeigen sollen, daß hier keine Geschichte wie die andere ist. Das Besondere an diesem Buch ist die Übersetzung. Denn diesmal lag es nicht in einer Hand, sondern jede Geschichte hatte einen anderen Übersetzer. Jeder für sich hat den King-Stil verinnerlicht, so daß man keinerlei Unterschiede bemerkt. Selbstverständlich wird hier nicht jeder jede Geschichte gleich gut finden - aber es ist garantiert für jeden etwas dabei!

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Richtig gut

Tod im Chiemgau
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Bergführer Toni Hauser kehrt nach einem tragischen Unglück vor 10 Jahren in seinen Heimatort Reit im Winkl zurück. Damals verunglückte sein bester Freund Hans bei einem Sturz in eine Schlucht tödlich. ...

Bergführer Toni Hauser kehrt nach einem tragischen Unglück vor 10 Jahren in seinen Heimatort Reit im Winkl zurück. Damals verunglückte sein bester Freund Hans bei einem Sturz in eine Schlucht tödlich. Doch jemand trachtet nun Toni nach dem Leben, er überlebt einen Mordanschlag nur knapp. Gemeinsam mit Kommissarin Roxana Mayrhofer versucht Toni nun Licht ins Dunkel zu bringen und die Frage zu klären, ob nicht eigentlich er damals hätte sterben sollen...

"Tod im Chiemgau" hat mich von der ersten Seite an begeistert. Matthias Lehmann schafft es auf ganz tolle Art, den Leser sofort abzuholen. Er streut immer wieder Rüclblicke ein, die dem Leser das Geschehen vor dem Unglück näherbringen. So erhält man einen guten Einblick darin, wie fest die Freundschaft war und versteht umso besser, welche Gefühle Toni bis heute plagen. Dadurch erlebt der Spannungsbogen, der ohnehin durch weitere Tote, Anschläge und viele Verdächtige immens hoch ist, noch einen weiteren Push. Auch Roxana wird hier sehr bildhaft dargestellt. Sie muß sich neben den Ermittlungen noch gegen einen Kollegen behaupten, der es kaum erwarten kann, daß sie endlich wieder geht. Trotzdem behält sie den Überblick und wird nicht verbittert, sondern bleibt sympathisch. Was mir sehr gut gefallen hat, sind die wunderbaren Beschreibungen der Region. Landschaft, Bewohner und ihre Sitten und Gebräuche werden hier gut in die Handlung integriert und man bekommt ein Bild dieser Gegend vor Augen, das Lust darauf macht, einmal selbst dorthin zu reisen. Matthias Lehmann läßt diese Beschreibungen aber nicht überhand nehmen, so daß der Schwerpunkt der Kriminalfall bleibt. Dieser Krimi ist ein Highlight und ich hoffe, daß es noch weitere Fälle aus der Krimischmiede von Matthias Lehmann geben wird!

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Spannung, Spaß und gute Laune

Knäckegrab
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Ina hat sich auf dem Tingsmalahof in Schweden gut eingelebt. Mit Svante verbindet sie mehr als Freundschaft. Als Ina in der Werkzeugkiste des Verstorbenen Viggo eine alte Wanderkarte mit einer Markierung ...

Ina hat sich auf dem Tingsmalahof in Schweden gut eingelebt. Mit Svante verbindet sie mehr als Freundschaft. Als Ina in der Werkzeugkiste des Verstorbenen Viggo eine alte Wanderkarte mit einer Markierung findet, kommt ihr der Verdacht, daß dies der Fundort des uralten Schwertes sein könnte. Mit Svante geht sie der Spur nach und findet nicht nur ein Rittergrab, sondern auch eine frische Leiche, die dort so gar nicht hingehört. Da der sonst so eifrige Polizist Lars durch Inas Tochter Paula, die zu Besuch angereist ist, abgelenkt wird, beginnt Ina alleine zu ermitteln. Doch Paula wäre nicht Inas Tochter, wenn sie nicht auch durch ihre Neugier in Schwierigkeiten geraten würde. Das weckt Inas Mutterinstinkt und sie kämpft wie eine Löwin für ihre Tochter.

"Knäckegrab" ist der Nachfolger des Krimis "Knäcketod". Ich finde, man sollte dieses erste Buch unbedingt gelesen haben, um mit dem zweiten glücklich zu werden. Der Autor Björn Berenz hat die beiden Bücher so miteinander verwoben, daß sie zusammen gelesen erst ihren besonderen Charme ausüben können. Dieses Buch ist nämlich wieder ein außergewöhnlicher Schwedenkrimi. Er verbreitet trotz Mord und Verrat gute Laune, denn feiern können die Menschen auf dem Tingsmalahof. Sie wissen, wie man das Leben genießt. Das macht schon ein wenig neidisch und weckt Sehnsucht nach so einem Ort mit freundlichen Menschen. Daß aber nicht alle dort so freundlich sind, wie sie vorgeben, sorgt mal wieder für Spannung und bringt Überraschungen ans Licht. "Kmäckegrab" ist ein toller Krimi mit einer Prise Schweden-Romantik. Perfekt für den Sommer!

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