Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
offline

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2025

Solider Krimi mit Längen

Sylter Rivalen
0

Eine Zirkusfamilie bietet von einem Schiff aus Erlebnisfahrten an. Während die Touristen sich auf einem Speedboot vergnügen, bedient sich jemand an ihren Brieftaschen. Der Verdacht fällt auf Jasper, der ...

Eine Zirkusfamilie bietet von einem Schiff aus Erlebnisfahrten an. Während die Touristen sich auf einem Speedboot vergnügen, bedient sich jemand an ihren Brieftaschen. Der Verdacht fällt auf Jasper, der auf dem Schiff jobbt. Ein Animateur will Aussagen zu den Diebstählen machen, wird jedoch ermordet. Wieder führt die Spur zu Jasper. Die Sylter Undercover-Ermittlerin Kari Blom muß in ihren Ermittlungen alles geben - ist Jasper doch ihr Stiefsohn.

"Sylter Rivalen" ist der 9. Syltkrimi von Ben Kryst Tomasson. Man trifft auf alte Bekannte. Kari Blom und die "Häkelmafia" sind mittlerweile aus meinem Lesejahr nicht mehr wegzudenken. Sie alle sind mir durch ihre sympathische Art sehr ans Herz gewachsen. Ein wenig gestört hat mich hier nur, daß zu viel von Karis Leben als Mutter in die Handlung einfliesst. Das sind Dinge, die mich schlichtweg nicht interessieren und auch nerven. Für die Ermittlungen sind sie ebenfalls nicht von Wert. Vielleicht ist dies auch der Grund, weswegen ich diesen Band nicht so spannend fand wie die vorherigen. Sylt wird jedoch wieder wunderschön beschrieben und man fühlt sich direkt dorthin versetzt. Auch die Idee, die diesem Krimi zugrunde liegt, ist interessant und hätte durchaus für Spannung sorgen können.

Ich hoffe sehr, daß der Autor mit dem nächsten Band wieder die Kurve hin zu einem spannenden Krimi bekommt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2025

Gute Idee, aber langatmig umgesetzt

Dorn
0

Kriminalpsychologe Simon Dorn hat den Polizeidienst aus persönlichen Gründen beendet und sich in das leerstehende Hotel "Dornwald" in Bad Gastein zurückgezogen. Dort setzt er seine Ermittlungen fort, jedes ...

Kriminalpsychologe Simon Dorn hat den Polizeidienst aus persönlichen Gründen beendet und sich in das leerstehende Hotel "Dornwald" in Bad Gastein zurückgezogen. Dort setzt er seine Ermittlungen fort, jedes Zimmer zeigt Abgründe auf. Er verlässt das Hotel nie, sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist Karla Hofbauer vom BK Wien. Sie verfolgen die Spur eines Serienkillers. Als Karla in Hamburg brutal ermordet wird, deutet alles auf diesen Täter hin. Kriminalpolizistin Lea Wagner folgt Hofbauers Spur nach Bad Gastein und bald ermitteln Dorn und Lea gemeinsam.

Von der neuen Serie "Dorn" von Jan Beck hatte ich mir sehr viel versprochen. Denn die vorherige Serie um Björk und Brand war für mich ein Highlight. Hier war ich jedoch leider enttäuscht. Zunächst hat mich auch dieses Buch gefangen genommen, jedoch war dies auch schnell wieder vorbei. Der Mord rückt zu sehr in den Hintergrund, während die Charaktere und ihre Probleme in den Vordergrund gerückt werden. Auch wenn sie sehr ausgiebig vorgestellt werden, wirkten sie auf mich blaß und unnahbar, sie blieben mir fremd und ich hatte immer das Gefühl, alles nur aus weiter Ferne zu beobachten. Letztlich haben sie mich schlichtweg kalt gelassen. Der Kriminalfall selbst wurde für mich leider auch immer nebensächlicher und erzeugte keinerlei Spannung. Dies alles ist sehr schade, denn die Idee, die dem Buch zugrunde liegt, ist durchaus interessant und hätte gut unterhalten können. Lobenswert ist auch hier der sehr gute Schreibstil von Jan Beck. Leicht lesbar und verständlich, läßt er der Handlung problemlos folgen und läßt keine Fragen offen.

Leider ist diese neue Serie kein Ersatz für Björk und Brand!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2025

Eine außergewöhnliche Geschichte

Fernwehland
0

Die "Astoria" ist das älteste Kreuzfahrtschiff der Welt. Sie wurde im Jahr 1946 auf den Namen "Stockholm" getauft und bekam im Laufe der Zeit zwölf Namen. Von 1960 bis 1985 fuhr sie unter dem Namen "Völkerfreundschaft" ...

Die "Astoria" ist das älteste Kreuzfahrtschiff der Welt. Sie wurde im Jahr 1946 auf den Namen "Stockholm" getauft und bekam im Laufe der Zeit zwölf Namen. Von 1960 bis 1985 fuhr sie unter dem Namen "Völkerfreundschaft" für die damalige DDR. Dort lernten sich die Stewardess Simone und der Matrose Henri kennen. Im Jahr 2019 erfüllen sie sich einen Traum. Sie machen mit ihrem Schiff, das heute den Namen "Astoria" trägt, noch einmal eine Reise, diesmal als Passagiere. An Bord lernen Sie die Schwedin Frida kennen, die als kleines Mädchen bei der Schiffstaufe der "Stockholm" dabei war. Auch ihr Schicksal hat dieses Schiff massiv beeinflusst. Die drei Reisenden nehmen die junge Elli unter ihre Fittiche, denn sie reist ganz allein. Die vier ungleichen Passagiere freunden sich an. Auch Elli hat ein großes Geheimnis und auch die anderen haben in all den Jahren viel erlebt, was sie noch immer nicht verarbeitet haben.

In ihrem Roman "Fernwehland" verarbeitet Kati Naumann ein Stück Geschichte der DDR. Sie beschreibt darin das Leben der Menschen in diesem Staat. Nicht nur die Entbehrungen haben den Menschen dort zu schaffen gemacht, auch ihr Drang nach Freiheit wurde manchen Leuten zum Verhängnis. Doch die Menschen jammerten nicht, sondern versuchten durch den Zusammenhalt in der Familie aus ihrem Leben das Beste zu machen. In ihrer Geschichte erzählt Kati Naumann das Leben einer Familie über Generationen hinweg. Es gelingt ihr dabei, die Personen so lebensnah zu beschreiben, daß man sie, mit einigen Ausnahmen, einfach mögen muß. Auch im zweiten Zeitstrang begegnet man Menschen, die ihre Höhen und Tiefen haben und dadurch so wirklichkeitsnah erscheinen. Dieses Buch hat mich ehrlich berührt. Die Geschichte wird sehr warmherzig erzählt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2025

Unterhaltsam und spannend

Dolce Vita mortale
0

Antonia erbt von ihrer verstorbenen Freundin eine Busreise in die Toskana. Das wahre Ausmaß dieser Reise wird ihr erst im Bus klar. Sie findet sich zwischen Senioren wieder, die über ihre Krankheiten reden, ...

Antonia erbt von ihrer verstorbenen Freundin eine Busreise in die Toskana. Das wahre Ausmaß dieser Reise wird ihr erst im Bus klar. Sie findet sich zwischen Senioren wieder, die über ihre Krankheiten reden, Profis in Sachen Busreise sind und ihre Sitzplätze mit Vehemenz verteidigen. Das Hotel kommt dann charmant und leicht baufällig herüber. Bereits am ersten Tag wird Reiseleiterin Tanja tot im Hotelpool gefunden und mehrere Wertgegenstände wurden gestohlen. Antonia beginnt mit den Senioren zu ermitteln und geht damit dem örtlichen Carabiniere Frederico gehörig auf die Nerven

Mit "Dolce Vita Mortale" von Marie Kärsting begleitet man die eher scheue Antonia auf ihrer Busreise in die Toskana. Auf herrlich humorvolle Art wird hier eine Busreise beschrieben, wie ich sie mir im wahren Leben vorstelle. Rüstige Senioren, die jeden Kniff einer Busreise kennen und mit Vehemenz für Ordnung sorgen. Hierdurch entstehen einige skurrile Szenen. Antonias Allergien und ihr Verzicht auf Fleisch machen die Lage für sie dabei auch nicht gerade besser. Dabei ist sie absolut sympathisch und ihre Entwicklung vom schüchternen Wesen zur Frau, die weiß, was sie will, ist hier hervorragend dargestellt. Bei diesem Krimi bekommt man ganz viel Urlaubsflair geboten, denn man nimmt an Ausflügen teil, findet sich in einer Pizzeria wieder und lernt Land und Leute kennen. Der Mordfall ist nicht überladen spannend, sondern punktet durch ruhige Ermittlungen.

Marie Kärsting hat hier eine Geschichte geschaffen, die einfach alles hat: Spannung, Urlaubsfeeling und auch ein wenig Liebe ist hier im Spiel!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2025

Perfekter Abschluß

Teufels Tanz
0

In Wien wird ein 80jähriger unweit des letzten Straßenstriches ermordet. Obwohl der Täter schnell gefunden wurde geht das Morden weiter. Nun hat Fina Plank es mit mehreren Morden an betagten Männern zu ...

In Wien wird ein 80jähriger unweit des letzten Straßenstriches ermordet. Obwohl der Täter schnell gefunden wurde geht das Morden weiter. Nun hat Fina Plank es mit mehreren Morden an betagten Männern zu tun. Fina ist fest davon überzeugt, daß die Männer irgendeine Gemeinsamkeit hatten. Nur welche?

"Teufels Tanz" ist der Abschluß der Trilogie rund um Fina Plank. Ursula Poznanski spart auch hier nicht mit Spannung. Sie läßt Fina in verschiedenen Richtungen ermitteln, so daß man als Leser viele Fährten verfolgt, welche sich immer wieder als falsch herausstellen. Hier hat man wirklich bis zum überraschenden Ende keine Ahnung, wer nun hinter den Morden steckt. Die Autorin streut immer wieder Hinweise ein, die die Spannung natürlich erhöhen und dabei zum stetigen Lesen veranlassen. Denn: Man kann sich diesem Buch einfach nicht entziehen. Fina als Hauptcharaktere ist einfach sympathisch. Ihr Privatleben ist turbulent und mit Problemen behaftet, was aber den Kriminalfall nicht stört. Im Gegenteil - sie wirkt dadurch realistisch und glaubwürdig. Ursula Poznanski schreibt auch hier wieder sehr lebendig und bildhaft, so daß man fast einen Film vor Augen ablaufen hat. Geschickt flicht sie immer wieder Kapitel aus der Perspektive des Mörders ein, durch die man von seinen als nächstes geplanten Taten erfährt. Dadurch steigt die Neugierde auf das weitere Geschehen. Dies ist nun der Abschluß der Trilogie, den ich ebenfalls sehr empfehlen kann. Allerdings sollte man die Bücher wirklich in Reihenfolge lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere