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Veröffentlicht am 19.07.2022

Wunderbarer Urlaubskrimi

Merano mortale
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Die Meraner Mordkommission hat einen neuen Chef: Ispettore Emmenegger. Kaum im Amt, bekommt er seinen ersten Mordfall auf den Tisch. Seine Nachbarin Lisa Granelli wird tot auf dem Hundeplatz aufgefunden. ...

Die Meraner Mordkommission hat einen neuen Chef: Ispettore Emmenegger. Kaum im Amt, bekommt er seinen ersten Mordfall auf den Tisch. Seine Nachbarin Lisa Granelli wird tot auf dem Hundeplatz aufgefunden. Die Leiterin der Kreditabteilung einer Bank hat schon so manchen in den Ruin getrieben, Verdächtige gibt es somit zahlreich. Zu allem Überfluss hat er nun die Verantwortung für deren Hund Hilde und fühlt sich auch noch zu seiner viel jüngeren Kollegin Eva hingezogen.

"Merano Mortale" ist der erste Krimi, den ich von Elisabeth Florin gelesen habe. Ich wurde nicht enttäuscht! Sie hat es geschafft, mich von Beginn an nach Meran zu entführen und an die Handlung zu binden. Elisabeth Florin schreibt wahrhaft bildgewaltig. Man hat sowohl die Region vor Augen, als auch die Charaktere. Diese sind so unterschiedlich wie im wahren Leben. Jeder einzelne Charakter steht für sich, hat seine liebenswerten Eigenarten und auch seine Fehler. Dies macht sie so sympathisch und authentisch. Dieser Krimi ist von Beginn an spannend bis zum Schluß, man erhält viele unterschiedliche Fährten, die man gemeinsam mit Emmenegger und Eva verfolgt. Aber dieser Krimi hat auch eine wohltuende Dosis Humor und ein wenig Liebesgeplänkel. Es ist einfach zu süß, wie Emmenegger und Eva umeinander herumtänzeln und sich keiner traut, Klartext zu reden. Sprachlich ist dieses Buch zwar etwas anders als andere Bücher geschrieben, Elisabeth Florin hat einen ganz eigenen Stil. Aber es liest sich flüssig und leicht, es gibt keinerlei Verständnisprobleme. Die Handlung ist clever aufgebaut und endet mit einem sinnvollen und nachvollziehbaren Ende.
Für mich ist diese Serie eine wunderbare Neuentdeckung, die ich gern noch weiter verfolgen werde!

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Klein, aber fein

Die Schwimmerin
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Im Jahr 1962 ist Betty am Ziel ihrer Träume. Sie lebt in Essen und heiratet Martin. Endlich hat sie eine schöne Wohnung und eine Familie. Sie hat dafür lange kämpfen müssen, denn im Zweiten Weltkrieg wurden ...

Im Jahr 1962 ist Betty am Ziel ihrer Träume. Sie lebt in Essen und heiratet Martin. Endlich hat sie eine schöne Wohnung und eine Familie. Sie hat dafür lange kämpfen müssen, denn im Zweiten Weltkrieg wurden ihre Mutter und sie in Düsseldorf ausgebombt und mußten nach Weilerbach ziehen. Dort hat Betty auch das Schwimmen gelernt. Noch heute fühlt sie sich frei und unbeschwert, wenn sie ihre Bahnen im Schwimmbad ziehen kann. Dann vergisst sie für kurze Zeit ihre Geheimnisse aus der Vergangenheit. Im Schwimmbad begegnet ihr Claudia zum ersten Mal. Betty fühlt eine unheimliche Bindung zu dem jungen Mädchen. Sie treffen immer wieder aufeinander und Betty merkt, daß Claudia sie verfolgt. Als Claudia beginnt, Betty mit ihrer Vergangenheit zu konfrontieren und Geld für ihr Schweigen zu fordern, muß sie eine Entscheidung treffen. Soll sie Martin alles erzählen und ihr glückliches Leben aufs Spiel setzen oder auf Claudias Erpressung eingehen?

"Die Schwimmerin" ist ein kleines Buch, aber die Geschichte, die Gina Mayer darin erzählt ist ganz groß. Sie zeichnet ein ungeschöntes Bild der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre der Bundesrepublik. Man bekommt beim Lesen einen Blick auf das Leben in dieser Zeit - und ganz besonders auf das Leben der Frauen. Man merkt schnell, daß die meisten Frauen sich mit ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter zufrieden geben, ja, sogar für sich erträumen. Niemand stellt alte Zöpfe in Frage und Unrecht wird einfach unter den Tisch gekehrt. Die Bequemlichkeit geht den Menschen über alles. Die unruhigen Zeiten sind vorbei und jetzt will man seine
Ruhe haben. Dieses Denken der Menschen gibt Gina Mayer ganz hervorragend wieder. Man sieht die gemütlichen Sofas und die dicken, rauchenden Zigarren aus dieser Zeit genau vor sich. Ich hatte ein paar Probleme mit den verschiedenen Dialekten in der Geschichte, glaube aber, daß ohne diese urige Sprache die Geschichte ihre Lebendigkeit verloren hätte.
Für dieses Buch paßt der Spruch: "Klein, aber fein" ganz hervorragend. Es hat viel zu erzählen.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Richtig gutes Leseerlebnis

Die Senfblütensaga - Wege des Schicksals
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m Jahr 1914 hat Emma es endlich geschafft. Sie kann trotz aller Schwierigkeiten in Straßburg ihr Studium abschließen. Nun will sie Carl beim Aufbau seiner Senffabrik tatkräftig zur Seite stehen. Doch auch ...

m Jahr 1914 hat Emma es endlich geschafft. Sie kann trotz aller Schwierigkeiten in Straßburg ihr Studium abschließen. Nun will sie Carl beim Aufbau seiner Senffabrik tatkräftig zur Seite stehen. Doch auch ihre Hochzeit mit Carl muß vorbereitet werden. Dazu hat Emma kaum Zeit. Carl unterstützt sie dabei wo er nur kann. Dann bricht plötzlich der Erste Weltkrieg aus, der Carls und Emmas Pläne zunichte macht. Statt sich um die geplante Hochzeit zu kümmern, müssen beide um den Erhalt ihrer Fabrik kämpfen. Plötzlich werden die Menschen, die jahrelang friedlich zusammen gelebt haben, zu erbitterten Feinden. Am Ende des Krieges steht Emma vor dem Nichts. Sie ist ganz allein, denn Carl hat für die Fabrik sein Leben riskiert und niemand weiß, wo er ist. Da wird die Fabrik enteignet und die Familie Seidel muß Metz überstürzt verlassen. Mit dem Mut der Verzweiflung machen sie sich auf den Weg ins Ungewisse.

"Wege des Schicksals" ist bereits der zweite Teil von Clara Langenbachs "Die Senfblütensaga". Sie wurde dabei von der Geschichte der Firma "Löwensenf" und ihrer Gründer inspiriert. Natürlich ist auch eine Menge Phantasie mit dabei, die hier die Würze der Geschichte ist. Die Verachtung, die an den Universitäten den Studentinnen entgegengebracht wurde, ist leider Realität und in der heutigen Zeit unvorstellbar. Die furchtbare Zeit des Ersten Weltkrieges wird von Clara Langenbach sehr lebensnah beschrieben. Der Kampf der Zivilbevölkerung gegen die Not und den Hunger erlebt der Leser sehr realistisch mit, obwohl es der Familie Seidel noch vergleichsweise gut ging. Es macht traurig mitzuerleben, wie einstige Freunde plötzlich auseinander gerissen und sogar zu Feinden werden, weil sie unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen angehören. Clara Langenbach packt diese Geschichten sehr flüssig und passend in eine sehr interessante und spannende Handlung.
Diese Saga ist ein richtig gutes Leseerlebnis!

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Es geht rund auf Föhr

Ein Fest im kleinen Friesencafé
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Julia hat es geschafft- ihr Friesencafe läuft gut. Doch nun geht die Saison zu Ende und sie muß sehen, wie sie über die Runden kommt. Dazu noch das Missverständnis mit Bürgermeister Finn-Ole, der ihr Herz ...

Julia hat es geschafft- ihr Friesencafe läuft gut. Doch nun geht die Saison zu Ende und sie muß sehen, wie sie über die Runden kommt. Dazu noch das Missverständnis mit Bürgermeister Finn-Ole, der ihr Herz höher schlagen läßt und jetzt auch noch nach Amrum versetzt wird..
Auch Oma Anita und Kapitän Hark haben gerade Schwierigkeiten. Sie besuchen einen Tanzkurs. Da der Tanzlehrer Anita schöne Augen macht, will Hark unbedingt tänzerisch glänzen und nimmt bei seiner Jugendfreundin Nachhilfe. Als er dort böse umknickt, wird Anita eifersüchtig. Und Hark von nun an noch eifersüchtiger auf den Tanzlehrer, der nun bei Anita freie Bahn hat. Ob das geplante Fest im kleinen Friesencafe die Herzen wieder zusammenführt?

Mit Janne Mommsen nach Föhr zu reisen ist immer wieder ein Highlight. Diesmal nimmt er den Leser mit auf "Ein Fest im kleinen Friesencafe". Und dieses Fest ist wahrlich eine Achterbahn der Gefühle. Janne Mommsen bringt dem Leser seine Charaktere nämlich so nah, daß die Sympathie schon übersprudelt und man ihre Gefühle hautnah miterlebt. Man lacht und weint mit ihnen, spürt ihre Freude und Traurigkeit. Ich kann gar nicht sagen, wer hier mein Favorit ist. Egal ob Julia, Anita, Hark, Finn-Ole oder die restlichen Insulaner - ich mag sie alle genau so, wie sie sind. Mit authentischen Gefühlen und manch unüberlegter Handlung. Janne Mommsen beschreibt aber nicht nur seine Charaktere so wunderbar bildlich- nein, auch die Insel Föhr mit ihrer Landschaft und dem Wattenmeer wird hier lebendig. So schreibt man nur über etwas, das man selbst sehr mag und zu schätzen weiß! Die Handlung ist einfach wunderschön und so richtig zum entspannen. Natürlich weiß man einfach, wie es ausgeht, aber genau dafür liebe ich diese Bücher. Sie lenken ab, lassen mich in eine andere Welt träumen und vermitteln das Gefühl "Egal was passiert, am Ende wird alles gut". Auch dieses Buch von Janne Mommsen liest sich sehr leicht und locker und ist somit der ideale Begleiter für Zwischendurch. Ich kann es ohne Einschränkungen empfehlen!

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Ein etwas anderer Jennerwein

Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel
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Als die Leiche des Industriellen Jakob Drittenbass gefunden wird, stellt sich die Frage, ob er beim Wandern einen Herzinfarkt erlitten hat oder es sich um Mord handelt. Kommissar Jennerwein findet schnell ...

Als die Leiche des Industriellen Jakob Drittenbass gefunden wird, stellt sich die Frage, ob er beim Wandern einen Herzinfarkt erlitten hat oder es sich um Mord handelt. Kommissar Jennerwein findet schnell die Spur zum Täter. Doch er gerät selbst in Schwierigkeiten. Denn er wacht auf einer Bank mitten in der Natur auf, trägt fremde Kleidung und hat geschoren Haare. Erinnern kann er sich an nichts. Er gerät selbst unter Mordverdacht.

Mit "Bei Föhn brummt selbst dem Tod der Schädel" hat Jörg Maurer einen ziemlich gewagten Mix geschaffen. Alpenkrimi mit Fantasy - ich mußte mich erst daran gewöhnen, denn darauf war ich so gar nicht vorbereitet. Alles wirkte zunächst zusammengewürfelt und unglaubwürdig. Doch einmal auf den Geschmack gekommen, konnte ich diese außergewöhnliche Geschichte genießen. Die Spannung baut sich erst mit der Zeit auf, so daß ich auch hier nur raten kann durchzuhalten. Natürlich lebt auch dieser Krimi vom typischen Jennerwein-Humor. Immer wieder hat man das Gefühl, er würde einem aus dem Buch verschmitzt zuzwinkern. Jörg Maurer schreibt auch diesen Alpenkrimi auf seine wunderbar gefällige Art. Man liest sich flüssig und ohne holpern durch die Seiten und kann einfach nur genießen. Man muß sich nur auf die Geschichte einlassen können! Die beiden Handlungsstränge, bei denen man sich zu Beginn fragt, wo da der Zusammenhang ist, finden im Laufe des Buches zusammen - und dann paßt tatsächlich alles zusammen wie die Zähne eines Zahnrades.
Dieser 14. Band der Serie ist gut, wenn man sich darauf einlassen kann. Trotzdem mag ich Jennerwein im typischen Alpenkrimi ohne Genremix lieber!

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