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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2022

Düster und atmosphärisch

Die Vertraute
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Als Lucy 9 Jahre alt war, verschwand ihr kleiner Bruder spurlos. Lucy war der einzige Zeuge - doch sie weiß selbst nicht, ob ihre Erinnerungen wahr sind. Denn ihre Phantasie läßt sie so manches Mal von ...

Als Lucy 9 Jahre alt war, verschwand ihr kleiner Bruder spurlos. Lucy war der einzige Zeuge - doch sie weiß selbst nicht, ob ihre Erinnerungen wahr sind. Denn ihre Phantasie läßt sie so manches Mal von der Realität abschweifen.
Als Erwachsene ist Lucy eine gefeierte Bestsellerautorin und lebt mit ihrem Mann Dan in Bristol. Als Dan ein altes, imposantes Haus kauft, beginnt für Lucy ein Albtraum. Es befindet sich auf der anderen Seite genau des Waldes, in dem ihr Bruder verschwand. In Lucy erwachen Erinnerungen. Als Dan verschwindet, gerät Lucy unter Verdacht - und sie steht vor der Frage, was damals wirklich geschah.

Wer düstere Spannung mag, ist mit "Die Vertraute" von Gilly Macmillan bestens bedient. Die Autorin verschafft dem Leser eine Gänsehaut. Die Handlung ist düster und atmosphärisch, man spürt richtig einen kalten Hauch im Nacken. Die Autorin schafft es gekonnt, den Leser durch ihren Schreibstil zu fesseln. Geschickt legt sie immer neue Fährten, man folgt ihnen und weiß nie genau, ob man nun richtig liegt oder wem man noch trauen kann. Ihre Charaktere hat Gilly Macmillan undurchschaubar und geheimnisvoll geschaffen. Für weitere Spannung sorgen hier die Einschübe aus der Vergangenheit, so daß man immer den Drang verspürt wissen zu wollen, wie die jeweils andere Zeitebene weiter verläuft. Dadurch wird man zum stetigen weiterlesen schon fast gezwungen! Mit "Die Vertraute" bekommt man einen Psychothriller, der ganz ohne Action auskommt. Hier wird auf ruhige Art mit psychologischen Aspekten gearbeitet, die das Lesen zu einer Achterbahn machen!

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Perfektes Jubiläum

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Maria Hauschild, Literaturagentin, kann ihre Freundin Heike Wersch nicht erreichen. Im Haus der Vermissten entdeckt die Polizei den gefesselten dementen Vater, dehydriert und verwirrt, sowie Spuren eines ...

Maria Hauschild, Literaturagentin, kann ihre Freundin Heike Wersch nicht erreichen. Im Haus der Vermissten entdeckt die Polizei den gefesselten dementen Vater, dehydriert und verwirrt, sowie Spuren eines Blutbades. Kurz darauf wird die Leiche der Vermissten gefunden. Pia Sander und Oliver von Bodenstein stoßen bei ihren Ermittlungen auf den Verlag Winterscheid, bei dem die Vermisste Programmleiterin war und gekündigt wurde. Liegt das Mordmotiv darin, daß die Tote einen Autor wegen Plagiat ans Messer lieferte? Doch es gibt noch eine weitere Leiche - Pia und Oliver stoßen auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit, von dem jedes Opfer wußte.

Mit "In ewiger Freundschaft" feiert Nele Neuhaus das 10. Jubiläum ihrer erfolgreichen Taunus-Krimi-Serie. Mit diesem Band beweist sie, daß es ihr nicht an Ideen mangelt. Diesmal thematisiert sie den hart umkämpften Buchmarkt - was für Bücherfreunde einen besonderen Reiz ausübt. Man wird Zeuge, mit welch harten Bandagen hier gekämpft wird und sieht ein Buch dadurch wohl mit noch mehr Respekt an. Nele Neuhaus schreibt auch hier auf gewohnt flüssige und gut lesbare Art. Diesmal allerdings gibt es hier sehr viele Charaktere - da ist das Personenregister schon sehr hilfreich! Oliver und Pia sind mir im Laufe der Jahre zu guten Bekannten geworden. Sie sind einfach sympathisch, man nimmt sowohl an ihrem beruflichen, als auch ihrem privaten Leben teil. Das Buch benötigt erst einmal ein paar Seiten Anlauf, um Spannung aufzubauen. Doch dann geht die Spannungskurve rasant in die Höhe und hält das Niveau bis zum Schluß. Gerade die mit Hinweisen auf die Vergangenheit gespickten Einschübe der Tagebucheintragungen sind hier Spannungserhöhend! Dazu wird der Leser immer wieder auf falsche Fährten angesetzt - besser geht es nicht! Ich bin auf jeden Fall schon jetzt gespannt, was sich Nele Neuhaus für den nächsten Fall ausdenkt!

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Veröffentlicht am 11.02.2022

So geht Ostfrieslandkrimi

Wattführermord in Harlesiel. Ostfrieslandkrimi
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Der Wattführer Habbo Schulte ertrinkt während einer Wattführung in einem Priel. Die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig von der Kripo Wittmund stehen vor einem Rätsel, denn Habbo war erfahren und gesund. ...

Der Wattführer Habbo Schulte ertrinkt während einer Wattführung in einem Priel. Die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig von der Kripo Wittmund stehen vor einem Rätsel, denn Habbo war erfahren und gesund. Die Obduktion ergibt Tod durch eine Überdosis Insulin. Der Mordverdacht fällt auf vier Männer, die an der Wattwanderung teilnahmen und anschließend spurlos verschwanden. Bei ihren Ermittlungen stoßen Nina und Bert auf eine Kriminalakte des Toten aus dessen Jugendzeit. Hat ihn die Vergangenheit eingeholt?

Nun ist er endlich da - der 14. Fall für das Wittmunder Kripoteam. Und Rolf Uliczka hat mich wieder begeistert! Wer die Serie noch nicht kennt, kann hier getrost mit diesem Band einsteigen. Die Fälle sind alle in sich abgeschlossen. Wissenswertes, auch um das Privatleben der Ermittler, wird hier in kurzen Sequenzen erläutert, so daß keine Verständnislücken entstehen. Die Kommissare führen natürlich ein eigenes Leben, entwickeln sich weiter. Wer die Serie schon länger verfolgt, wird das Gefühl haben auf gute Freunde zu treffen. Man leidet und freut sich mit ihnen. Rolf Uliczka schafft es, den Leser mit seiner spannenden Handlung zu fesseln. Alles beginnt ganz harmlos - doch dann wird die vermeintliche Idylle zum Tatort und man rätselt bis zum Schluß mit, verfolgt Spuren und wird immer wieder überrascht. Der Spannungsbogen flacht einfach nie ab. Es gibt hier jede Menge undurchschaubare Charaktere, die allesamt als Mörder in Frage kommen. So gut wie der Autor seine Charaktere beschreibt, so gut beschreibt er die Landschaft und seine Bewohner. Man lernt hier etwas über das Watt dazu, bekommt Brauchtum vermittelt und lernt diese wunderschöne Region so zu lieben, wie Rolf Uliczka es tut. Natürlich sofern man sich nicht schon selbst durch eigene Besuche in diese Region verliebt hat. In diesem Fall hat man ein perfektes Leseerlebnis mit Urlaubsfeeling!

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Auch Teil 2 überzeugt

Lady Hardcastle und ein mörderischer Markttag
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Lady Hardcastle genießt die Ruhe auf dem Land. Doch die Spürnase der Hobbydetektivin wird aktiv, als der Viehzüchter Spencer Caradine an einem Markttag beim Mittagessen im Pub tot in seine Pastete fällt. ...

Lady Hardcastle genießt die Ruhe auf dem Land. Doch die Spürnase der Hobbydetektivin wird aktiv, als der Viehzüchter Spencer Caradine an einem Markttag beim Mittagessen im Pub tot in seine Pastete fällt. Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence wollen enträtseln, ob es ein natürlicher Tod war oder ob es sich um einen Giftmord handelt. Doch der Landwirt war verhasst, so daß die Anzahl der Verdächtigen groß ist...

"Lady Hardcastle und ein mörderischer Markttag" ist der zweite Fall aus der Feder von T E Kinsey rund um die bezaubernden beiden Damen Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence. Diese beiden Charaktere sind für das Jahr 1909 herrlich unangepasst. Sie gehen ihren eigenen Weg und stören sich nicht an gesellschaftlichen Regeln. Der Krimi selbst ist wunderbar "altmodisch" - und das meine ich im positiven Sinne! Er kommt ohne brutale Actionszenen aus, lebt von den Ermittlungen und der Tatsache, daß man hier entspannt miträtseln kann. Dadurch wird der Krimi trotz seiner Gemütlichkeit richtig spannend! Geschrieben ist das Buch in leichtem Stil, dem man gut folgen kann. Die Sprache ist der damaligen Zeit leicht angepasst, was für Authentizität sorgt. Auf herrliche Weise wird alles so gut beschrieben, daß man selbst mittendrin ist. Charaktere und Landschaft erwachen zu Leben. Ich mochte einfach alles hier.
Mir gefällt diese Serie total. Wer englische Krimis in alter Tradition mag wird genauso begeistert sein wie ich!

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Perfekt für jedermann

Flirten mit den Sternen
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Werner Gruber gibt in seinem Buch "Flirten mit den Sternen" Einblicke in die Grundlagen der Astronomie. Gerade Laien dürften von diesem Buch begeistert sein. Auf einfache und vor allem witzige Art erklärt ...

Werner Gruber gibt in seinem Buch "Flirten mit den Sternen" Einblicke in die Grundlagen der Astronomie. Gerade Laien dürften von diesem Buch begeistert sein. Auf einfache und vor allem witzige Art erklärt er die verschiedenen Themen: Was kann man am Himmel sehen? Welche Bedeutung hat Licht für die Astronomie? Warum gibt es Astronomie? Sind wir allein da draußen? Er beantwortet Fragen, die man sich schon immer gestellt hat und solche, die speziell sind. Dies alles wird informativ, aber einfach und für jedermann verständlich erklärt. Hier kann wirklich jeder folgen! Werner Gruber schreibt streckenweise so witzig, daß man sogar lachen muß. Er beweist, daß Astronomie nicht staubtrocken vermittelt werden muß und sogar Spaß machen kann.
Am Anfang und am Ende des Buches sind Sternkarten des nördlichen und südlichen Himmels abgebildet, außerdem befindet sich am Ende des Buches eine Tabelle mit Informationen zu den wichtigsten Sternen. Dies hat mir sehr gut gefallen!
Insgesamt ist das Buch perfekt geeignet für den Einstieg in die Astronomie - aber auch Leser mit Kenntnissen in diesem Gebiet werden hier auf ihre Kosten kommen!

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