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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2022

Sammlung feiner Kurzgeschichten

Eifersucht
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Eines vorweg: Bei "Eifersucht" von Jo Nesbo handelt es sich um eine Sammlung von 7 Kurzgeschichten rund um das Thema Eifersucht und nicht um einen zusammenhängenden Roman. Die Geschichten haben, so wie ...

Eines vorweg: Bei "Eifersucht" von Jo Nesbo handelt es sich um eine Sammlung von 7 Kurzgeschichten rund um das Thema Eifersucht und nicht um einen zusammenhängenden Roman. Die Geschichten haben, so wie es sich für Kurzgeschichten gehört, eine sehr angenehme Länge, die dazu verleitet immer mal zwischendurch zum Buch zu greifen. Dadurch hat man es leider auch sehr schnell beendet. Dazu sind diese Geschichten absolut vielfältig. Mal extrem überraschend, die nächste voller Probleme der Gesellschaft. Daß nicht jedem jede Geschichte gefallen wird, ist klar. Jedoch wird hier jeder seine Lieblingsgeschichte finden. Der Schreibstil ist halt typisch Nesbo. Spannend, so daß man an die Geschichten gebunden wird, mit Charakteren, die so vielfältig wie das Leben selbst sind. So macht lesen Spaß. Aufgepeppt wird dieses Buch mit einem Lesebändchen - von denen ich ein großer Fan bin!

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Hat mich leider nicht voll überzeugt

Das Geheimnis des Sturmhauses
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1971: Nach einem Brand in ihrem Londoner Stadthaus zieht die Familie Harrington mit ihrem Kindermädchen Rita in ihr etwas heruntergekommenes Landhaus im Forest of Dean. Für die Familie ist der Brand schon ...

1971: Nach einem Brand in ihrem Londoner Stadthaus zieht die Familie Harrington mit ihrem Kindermädchen Rita in ihr etwas heruntergekommenes Landhaus im Forest of Dean. Für die Familie ist der Brand schon der zweite Schicksalsschlag innerhalb kurzer Zeit, denn kurz zuvor starb ihr Baby direkt nach der Geburt. Jeder versucht ganz unterschiedlich damit klar zu kommen, aber Jeannie, die Mutter, trifft der Verlust besonders hart. Doch dann finden Sie im Wald ein ausgesetztes Baby und beschließen, dieses Kind als ihr eigenes aufzuziehen. Sie hoffen, dadurch besser über den Verlust ihres Babys hinwegzukommen. Kurze Zeit später wird in der Nähe des Hauses ein Toter gefunden.
Heute: Nach ihrer Scheidung versucht Sylvie ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Da hat ihre Mutter einen schweren Unfall. Sylvie muß nach Foxcote Manor um ihrer Mutter beizustehen. Dort kommen längst vergessen geglaubte Erinnerungen wieder zurück und Sylvie will die Geheimnisse lüften.

Von "Das Geheimnis des Sturmhauses" bin ich ziemlich enttäuscht. Man wird in eine Handlung katapultiert, die bis zum Schluß rätselhaft ist. Die Charaktere blieben mir bis zum Ende des Buches fremd. Ich konnte zu keinem von ihnen eine Bindung aufbauen. Das liegt wohl auch am Schreibstil von Eve Chase. Ihre Romanfiguren sollen unbedingt geheimnisvoll bleiben. Deshalb gibt sie zu wenig von ihnen preis. Leider wird die Geschichte dadurch steril und leblos. Dabei glaube ich, daß die Story durchaus spannend sein könnte. Das Thema gibt bestimmt eine Menge her. Daß sich zum Ende hin alles zusammenfügt, hat mich etwas versöhnt. Aber so richtig überzeugt hat mich die gesamte Geschichte leider nicht.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Ermitteln mit der Queen

Die unhöfliche Tote
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Erst der Brexit und nun auch noch das: Am Pool des Buckingham Palace liegt die Leiche einer langjährigen Haushälterin. Gerüchte kreisen, daß die Tote unbeliebt war. Die Queen und ihre Privatsekretärin ...

Erst der Brexit und nun auch noch das: Am Pool des Buckingham Palace liegt die Leiche einer langjährigen Haushälterin. Gerüchte kreisen, daß die Tote unbeliebt war. Die Queen und ihre Privatsekretärin Rozie ermitteln auch diesmal wieder ganz diskret im Hintergrund der Polizei!

Mit "Die unhöfliche Tote" hat S J Bennett sich zu Band 1 der Serie um die ermittelnde Queen massiv gesteigert! Im Gegensatz zum Vorgängerband hat man hier auch richtige Spannung und typisch britischen Humor. Trotzdem ist das Buch eher ruhig - aber eben auf angenehme Weise und nicht langatmig. Die Kapitel werden jeweils aus wechselnden Perspektiven erzählt. Mal befindet man sich an der Seite der Queen, mal bei Rozie oder weiteren Protagonisten. Dadurch erhält man immer wieder ein Puzzleteil und kann nach und nach die Lösung zusammensetzen. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und sympathisch. Wobei mein absoluter Liebling natürlich die Queen ist. Pflichtbewusst und rührend um die Familie, Angestellten und natürlich ihre Hunde besorgt, dabei zielstrebig und verschmitzt - genau so stelle ich mir die reale Queen auch vor. Aber auch die anderen Charaktere sind so gestaltet, daß sie eine bunte Vielfalt ergeben und aus dem Leben gegriffen wirken. S J Bennett hat diesen neuen Fall deutlich interessanter gestaltet, als es ihr im Vorgängerband gelungen ist. Insgesamt ist einfach mehr Spannung enthalten, als Leser erfährt man mehr Hintergründe und der Aufbau bis hin zur Lösung ist deutlich besser zu verfolgen und schlüssiger. Der Schreibstil ist richtig schön britisch. Ruhig, mit britischem Humor und typischem Flair. Für Liebhaber dieses Stils ein Muß - und ich kann es wirklich empfehlen!

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Kein Vergleich zu Renate Bergmann

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Günter Habicht, 63jähriger ehemaliger Busfahrer, nutzt sein Rentnerleben, um in der Nachbarschaft für Ordnung zu sorgen. Er kontrolliert die Mülltrennung, wo E-Roller geparkt werden und ist bestens über ...

Günter Habicht, 63jähriger ehemaliger Busfahrer, nutzt sein Rentnerleben, um in der Nachbarschaft für Ordnung zu sorgen. Er kontrolliert die Mülltrennung, wo E-Roller geparkt werden und ist bestens über die Nachbarschaft informiert. Er unterstützt Ehefrau Brigitte im Haushalt - und nervt damit auch sie. Daß nun alle von ihm genervt sind, kann sich ein Günter Habicht aber so gar nicht vorstellen. Und somit treibt er es immer weiter auf die Spitze!

Torsten Rohde läßt in "Wo kommen wir denn da hin" seine bisherige Nebenfigur Günter Habicht aus den Renate-Bergmann-Romanen zu Wort kommen. Vom Schreibstil her wird man nicht enttäuscht. Auf gewohnt locker-leichte Art wird aus Sicht von Günter Habicht geschrieben - mit der entsprechenden "Schnauze". Und genau die gefiel mir hier nicht so gut. Er schwadroniert ohne Unterbrechung und läßt an kaum jemandem ein gutes Haar. Seine Art über seine Frau zu reden, ist haarsträubend. Am meisten hat mich jedoch gestört, wie abwertend er über Renate Bergmann und ihre Freunde redet. Dies war schon sehr beleidigend und als Renate-Fan konnte ich darüber leider gar nicht lachen. Wie ich überhaupt sehr wenig über ihn lachen konnte. Er kommt einfach zu selbstherrlich herüber und seine Redensarten nerven einfach nur. Dazu springt er ohne Zusammenhang zwischen den Themen hin und her, so daß kein Zusammenhang zu erkennen ist und die Story eher vor sich hin dümpelt.
Ich persönlich bleibe lieber Renate Bergmann treu!

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Bedrohlich

Der Gräber
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Lektorin Annika Granlund findet vor der Tür ihres Verlages ein Manuskript vor, das brisant ist - und den Verlag vor dem Ruin retten könnte. Es handelt von dem "Gräber", der sich seit Jahren stets am 6. ...

Lektorin Annika Granlund findet vor der Tür ihres Verlages ein Manuskript vor, das brisant ist - und den Verlag vor dem Ruin retten könnte. Es handelt von dem "Gräber", der sich seit Jahren stets am 6. November durch die Erde in die Keller seines nächsten Opfers gräbt und dieses mit sich hinab in die Tiefe zieht. Geschrieben wurde das Manuskript als Autobiographie. Hat es der Täter selbst geschrieben? Annika entscheidet sich dazu, den Text zu veröffentlichen - sie ahnt nicht, welch Geheimnisse dadurch ans Tageslicht kommen und in welche Gefahr sie sich damit bringt. Denn alles in dem Manuskript entspricht der Wahrheit - und der Gräber hat sie nun ins Visier genommen.

"Der Gräber" von Fredrik P. Winter macht atemlos. Der Autor schreibt so bildhaft, daß der Atem stockt, man das Scharren an der Wand fast selbst hört und der Handlung gebannt folgt. Dieses Buch spielt mit den Ängsten und hinterlässt eine Gänsehaut. Der Gräber selbst ist durch seine Taten absoluter Horror, gleichzeitig wird der Aberglaube der Bauarbeiter vor in der Erde lebenden Lebewesen thematisiert. Gleichzeitig nimmt man intensiv am Verlagsgeschehen und dem Privatleben von Annika und ihrem Mann Martin teil. Beide sind sympathisch ,auch wenn mir Annika sehr übereifrig erscheint. Allerdings hat sie dadurch den Verlag gerettet, was diesen Charakterzug wettmacht. Ihre Ängste sind jedoch sehr gut durch ihr Erlebnis in der Kindheit zu verstehen und nachvollziehbar dargelegt. Die Kapitel sind in angenehmer Länge geschrieben und beginnen jeweils mit einem Auszug aus dem Manuskript um den Gräber. Dies erhöht die Spannung, die sehr hoch angesetzt ist - obwohl mir sehr schnell klar war, um wen es sich bei dem "Gräber" handelt. Für mich wird der Leser hier zu deutlich mit der Nase auf die Identität gestoßen. Dies ist jedoch der einzige Kritikpunkt an diesem sehr gut zu lesenden Buch!

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