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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2022

Wohlfühlroman

Der Zauber von Somerset
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Amber will in Somerset ihre schwere Zeit in London vergessen und die Ruhe genießen. Doch es kommt anders - das angemietete Cottage wurde doppelt vermietet und so steht schon am nächsten Tag der Schriftsteller ...

Amber will in Somerset ihre schwere Zeit in London vergessen und die Ruhe genießen. Doch es kommt anders - das angemietete Cottage wurde doppelt vermietet und so steht schon am nächsten Tag der Schriftsteller Finian vor der Tür. Aus Mitleid willigt Amber einer Wohngemeinschaft zu. Eigentlich wollen beide den Kontakt zum jeweils anderen vermeiden, doch bei der Pflege des alten Pferdes am Hof kommen sie sich näher. Als auch noch die ängstliche Hündin Faye ihrem Besitzer davonläuft und bei ihnen Hilfe sucht, kommen sie sich noch näher...

Pippa Watson hat mich mit "Der Zauber von Somerset" wahrhaftig verzaubert. Sie schreibt einfach wundervoll einfühlsam, dabei nicht kitschig und bringt sogar bei einem gefühlvollen Roman Spannung hinein. Ihre Charaktere Amber und Finian werden zu Vertrauten, man lernt sie durch den Perspektivwechsel sehr gut kennen und kann ihre Handlungen nachvollziehen. Man steigt richtig in ihre Gefühlswelt ein und bekommt Einblick in ihr Innerstes, leidet und freut sich mit ihnen. Beide hatten von Beginn an bei mir sämtliche Sympathiepunkte gewonnen und ich hätte sie echt gern angestubst, damit sie sich schneller näher kommen. Denn von Anfang an ist klar, daß sie sich prima ergänzen. Aber dieses Buch ist viel mehr als eine schöne romantische Geschichte. Denn es geht auch um weniger schöne Dinge wie die Rettung misshandelter Tiere. Amber und Finian tun alles für diese Tiere und dies ist einfach herzerwärmend. Pippa Watson beschreibt die Pflege der Tiere so intensiv, daß man das Gefühl hat, helfend eingreifen zu können. Aber ihr Talent alles genau zu beschreiben, beschränkt sich nicht nur darauf. Das Cottage und die Landschaft werden so lebendig, daß man richtig darin versinkt und selbst vor Ort ist.
"Der Zauber von Somerset" beinhaltet einfach alles, was das Herz sich wünscht - eine tolle romantische Geschichte mit sympathischen Charakteren und Tieren vor einer traumhaften Kulisse. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Es kommt nicht auf die Körpergröße an!

Tierische Helden
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Die Journalistin Clare Balding kann sich ein Leben ohne Tiere nicht vorstellen. Dies merkt man ihrem Buch "Tierische Helden - Wahre Geschichten von großen und kleinen Lebensrettern" deutlich an. In 65 ...

Die Journalistin Clare Balding kann sich ein Leben ohne Tiere nicht vorstellen. Dies merkt man ihrem Buch "Tierische Helden - Wahre Geschichten von großen und kleinen Lebensrettern" deutlich an. In 65 Geschichten stellt sie auf liebevolle Art tierische Helden unterschiedlichster Arten vor. Von klein bis groß, Federn oder Fell - hier bekommt jeder sein Denkmal gesetzt. Einige von ihnen wird der Tierfreund schon kennen, andere sind eher unbekannt - aber man empfindet für jeden von ihnen Bewunderung für seine Treue und Instinkte. Man reist zu den Helden unterschiedlichster Epochen und somit erlebt man eine wunderbare Zeitreise mit spannenden, humorvollen und teilweise traurigen Etappen. Clare Balding schreibt in recht kurzen Kapiteln auf besonders berührende Art über die einzelnen Helden. Sie werden lebendig, ihr Charakter wird hervorgehoben und sie sind nicht "irgendwer", sondern daß, was sie sind: Helden, denen besondere Achtung gebührt. Ihr Stil ist leicht lesbar, locker und versprüht die Liebe zu Tieren, die sie selbst empfindet. Damit spricht sie mir zu 100% aus der Seele!
Das Buch ist ein absolutes Highlight für jeden Tierfreund!

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Undercover auf Sylt

Sylter Schuld
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Als auf Sylt eine neue Wellness-Oase eröffnet, steht schnell der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Kari Blom soll wieder undercover ermitteln - sehr zur Freude der Damen von der Häkelmafia, die Kari wieder ...

Als auf Sylt eine neue Wellness-Oase eröffnet, steht schnell der Verdacht der Geldwäsche im Raum. Kari Blom soll wieder undercover ermitteln - sehr zur Freude der Damen von der Häkelmafia, die Kari wieder unterstützen wollen und in der Oase einen Achtsamkeitskurs belegen. Kurz darauf wird eine männliche Leiche am Strand angespült - sehr zum Entsetzen von Kari hat er kurz zuvor an einem Achtsamkeitskurs teilgenommen. Dies kann doch kein Zufall sein!

"Sylter Schuld" von Ben Kryst Tomasson ist bereits der 6. Fall für Kari Blom. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man aber sehr gut auch mit diesem Fall beginnen. Der Autor schafft es perfekt, alles Wissenswerte über seine Charaktere so zu vermitteln, daß man keine Probleme hat, ihren Handlungen zu folgen. Er schreibt wunderbar flüssig und leicht verständlich, man kann der Handlung sehr gut folgen und auch wenn manches doch etwas konstruiert wirkt (da gibt es halt zu große Zufälle), glaubt man ihm einfach und möchte, daß es genau so ist, wie es ist. Denn dafür sind die Charaktere einfach zu sympathisch. Hier muß einfach alles gut verlaufen, denn genau das wünscht man sich für sie. Die Handlung verfügt durchaus über Spannung - auch wenn man hier vergeblich auf actionreiche Szenen und brutales Blutvergießen wartet. Ich mag diese Art von Spannung, die man hier bekommt, viel mehr. Für mich lebt dieser Krimi einfach durch seine Charaktere und die wunderschöne Umgebung. Sylt wird hier so bildhaft beschrieben, man meint wirklich mit vor Ort zu sein und hat das Gefühl von windzersaustem Haar und Sand zwischen den Zehen. Dieser Krimi macht schlichtweg Spaß und läßt träumen!

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Gelungener Auftakt

Der Friesenhof
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Die Schwestern Gesa und Hanna müssen nach dem Tod ihres Vaters hart dafür kämpfen, daß ihr Bauernhof nicht verkauft wird. Im Jahr 1949 ist es in Ostfriesland nämlich nicht üblich, daß Frauen allein einen ...

Die Schwestern Gesa und Hanna müssen nach dem Tod ihres Vaters hart dafür kämpfen, daß ihr Bauernhof nicht verkauft wird. Im Jahr 1949 ist es in Ostfriesland nämlich nicht üblich, daß Frauen allein einen Hof führen. Deshalb müssen die Schwestern sich gegen viele Vorurteile durchsetzen. Hanna übernimmt das Regiment auf dem Hof und Gesa versucht als Packerin in einem Teehandel Geld zu verdienen. Bald ist sie begeistert von der Welt des Tees und auch vom Juniorchef. Keno ist Kriegsheimkehrer und muß sich erst einmal zu Hause zurechtfinden. Gesa und Keno kommen sich näher, aber Keno ist verheiratet und Gesa wartet noch immer auf ihren Verlobten, der in Russland vermisst wird. Auch für Hanna wird es schwierig. Sie verliebt sich in den polnischen Landarbeiter Tomek. Das wird ihr von der Dorfgemeinschaft sehr übel genommen. Da hat Gesa eine tollkühne Idee. Sie will eine eigene Teefirma gründen. Doch dazu benötigt sie die Hilfe ihrer Familie.

Mit ihrer neuen Saga "Der Friesenhof" schickt Fenja Lüders den Leser mit dem ersten Band "Auf neuen Wegen" in das Ostfriesland des Jahres 1949. Die Menschen haben den Krieg noch im Kopf und nicht wenige von ihnen leiden noch immer unter ihren Erinnerungen. Es gibt aber auch einige, die an den alten Zeiten gern festhalten würden. Diese Situation beschreibt Fenja Lüders sehr lebensnah. Man spürt die Wut der Menschen auf die, die auch nach dem Krieg ihre Fahne in den Wind gestellt haben und damit durchkommen. Besonders für die Frauen sind die Zeiten wieder hart. Während sie im Krieg ihre Männer bei der Arbeit ersetzen mussten, sollen sie jetzt wieder in die Unmündigkeit verbannt werden. Diese Ungerechtigkeit wird ganz deutlich dargestellt. Da braucht eine Frau schon besonders viel Mut, um dagegen anzukämpfen. Deshalb bin ich wirklich sehr gespannt, wie diese tolle Geschichte weitergeht.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Gelungener Abschluss

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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In Berlin geht es im Jahre 1966 turbulent zu. Die Stadt ist geteilt und im Westen wollen die jungen Leute mehr Freiheit. Das zeigt sich auch in der Mode. Die Röcke werden enorm kurz und die Farben immer ...

In Berlin geht es im Jahre 1966 turbulent zu. Die Stadt ist geteilt und im Westen wollen die jungen Leute mehr Freiheit. Das zeigt sich auch in der Mode. Die Röcke werden enorm kurz und die Farben immer knalliger. Auch die Musik verändert sich. Nicht alle kommen damit klar. Auch Friedrich Thalheim, der Senior des Kaufhauses Thalheim, muß erst überzeugt werden, daß man mit der Zeit gehen muß, um im Geschäft zu bleiben. Das ist eine schwere Aufgabe für Miriam, die diese Mode entwirft. Auch privat hat sie einiges zu überstehen. Als sie mit vierzig schwanger wird plagen sie große Zweifel, ob das Kind gesund sein wird. Und wie wird Adoptivtochter Jenny reagieren? Doch dann trifft Miriam einen Mann, der ihr in den Kriegswirren sehr geholfen hat. Alte Erinnerungen kommen wieder hoch und bringen Miriams Gefühle aus dem Gleichgewicht.

In dem Teil "Ein neuer Morgen" aus der Serie "Die Schwestern vom Ku'damm" geht es hauptsächlich um Miriam. Durch die Geschichten um ihr Leben können wir Zeuge werden, wie rasant sich in den 1960er Jahren alles verändert. Die Menschen wollen Freiheit und dafür rebelliert die Jugend. Brigitte Riebe beschreibt diese Zeit ganz hervorragend. Man spürt beim Lesen des Buches, daß die Veränderungen an keinem vorbei gehen. Dabei fällt es einigen besonders schwer, damit klar zu kommen. Trotzdem sind die Erinnerungen an die Kriegszeiten immer noch präsent. Für manche Menschen ist es ein Hin und Her zwischen glücklichen Momenten und traurigen Erinnerungen. Man kann merken, daß Brigitte Riebe sich mit der Nachkriegszeit in Deutschland sehr intensiv beschäftigt hat. Ihre Bücher sind wahre Zeitzeugen, auch weil reale Personen ihren Auftritt haben. Ich empfehle, alle Teile der Serie von Anfang an zu lesen.

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