Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
offline

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2024

Hat mich nicht ganz begeistert

Das Echo der Gezeiten
0

Im Jahr 1633 flüchtet die junge Nes mit ihrer Mutter in das Haus der Beginen auf der Nordseeinsel Strand. Doch bald merken sie, daß die Beginen von den Inselbewohnern mit Argwohn beobachtet werden. Als ...

Im Jahr 1633 flüchtet die junge Nes mit ihrer Mutter in das Haus der Beginen auf der Nordseeinsel Strand. Doch bald merken sie, daß die Beginen von den Inselbewohnern mit Argwohn beobachtet werden. Als einige Kinder der Insel spurlos verschwinden, gibt man sofort den Frauen die Schuld. Nes will die wahren Schuldigen finden. Sie lernt den Inselbewohner Pay kennen. Der bietet Nes seine Hilfe an und sie vertraut ihm. Dann beobachtet sie, wie ein Schiff aus der Dämmerung auftaucht und anlegt. Welches Geheimnis verbirgt es?

Im Jahr 1955 wird für Tilla in St. Peter ein Traum wahr. Sie darf tauchen lernen. Sie möchte unbedingt einmal zu dem alten Schiffswrack tauchen, von dem ihre Großmutter ihr so oft erzählt hat. Dieses Vorhaben kostet sie fast das Leben, aber Tilla gibt nicht auf. Jahre später studiert sie Archäologie und führt ihren Professor mit einer Gruppe Studenten zu der Stelle, wo das Wrack noch immer auf seine Erforschung wartet. Sie ahnt nicht, welche Geheimnisse sie damit ans Licht fördern wird.

Das Buch von Rebekka Frank "Das Echo der Gezeiten" habe ich für mich in zwei Teile geteilt. Da ist zuerst die tolle Geschichte aus dem Jahr 1633. Die ist an Spannung kaum zu überbieten. Dieses karge Leben auf einer Nordseeinsel wird von Rebekka Frank sehr drastisch beschrieben. Dazu kam noch der erschreckende Aberglaube der Menschen. Dieser Teil des Romans war wirklich sehr gut. Leider hat sich dann die Autorin in der zweiten Geschichte aus dem Jahr 1955 besonders am Anfang zu sehr in technische Details übers Tauchen verzettelt. Daß sie begeisterte Taucherin ist, konnte man merken, aber diese genauen Erklärungen zogen die Geschichte oft sehr in die Länge. Erst später wurde es auch in diesem Teil interessant. Besonders Tillas Kampf um Anerkennung unter den selbstherrlichen Männern hat mich beeindruckt. Dieses Buch konnte mich zwar nicht total begeistern, aber ich habe es trotzdem mit Interesse gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2024

Mir fehlt hier der Witz

Sylt im Getriebe
0

Marina ist Mitte 50, ihre Ehe langweilig, die Kinder längst aus dem Haus und sie leidet unter Angstattacken. Mitten in dieser Krise ruft ihre Cousine an und bittet sie, für drei Monate ihren E-Bike-Verleih ...

Marina ist Mitte 50, ihre Ehe langweilig, die Kinder längst aus dem Haus und sie leidet unter Angstattacken. Mitten in dieser Krise ruft ihre Cousine an und bittet sie, für drei Monate ihren E-Bike-Verleih auf Sylt zu leiten. Trotz ihrer Panikattacken stellt sie sich dieser Aufgabe. Auf Sylt trifft sie auf eine hilfsbereite Frauengruppe, einen Schäfer, der sie verwirrt und ihr Ehemann offenbart ihr ein Geheimnis.

"Sylt im Getriebe" ist ein weiterer Roman aus der "Glücksromanserie"von Claudia Thesenfitz. Zu Beginn dümpelt die Handlung still vor sich hin und man benötigt wirklich Durchhaltevermögen. Was nicht am Schreibstil liegt, denn dieser ist gewohnt locker. Aber irgendwie nahm die Handlung mich nicht richtig für sich ein. Schade war es auch, daß hier der von der Autorin gewohnte Humor fehlte. Die Charaktere sind hingegen sehr gut beschrieben und werden vor Augen lebendig. Ebenso die Insel Sylt mit ihrer Landschaft. Hier spürt man die frische Nordseebrise! Leider konnte mich dieser Roman nicht so sehr überzeugen wie die vorherigen Bücher der Autorin!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2024

Turbulente Zeiten für die Auswanderer

Eine grenzenlose Welt – Schicksal
0

Durch einen dummen Fehler hat Maggie nicht nur ihre tiefe Freundschaft zu Rosie zerstört, auch Nando ist aus ihrem Leben verschwunden. Deshalb hat Maggie New York verlassen und lebt mit ihrem Sohn Nicky ...

Durch einen dummen Fehler hat Maggie nicht nur ihre tiefe Freundschaft zu Rosie zerstört, auch Nando ist aus ihrem Leben verschwunden. Deshalb hat Maggie New York verlassen und lebt mit ihrem Sohn Nicky in San Francisco. Da erreicht sie ein verzweifelter Hilferuf von Rosie. Ihr Mann Simon ist bei einem Überfall schwer verletzt worden. Simons Zeitung, der Morning Herald, steht nun vor dem Aus und nur Maggie kann sie retten. Für Maggie steht sofort fest, daß sie helfen muß. Das bedeutet aber auch, daß die beiden Frauen sich wieder annähern müssen. Nach einiger Zeit trifft sie auch Nando wieder und obwohl Nando verlobt ist, merken beide, daß ihre Liebe die Zeit der Trennung überdauert hat. Nando will zu Maggie und seinem Sohn zurückkehren, aber das Schicksal meint es nicht gut mit den vier jungen Auswanderern.

In dem zweiten Teil ihrer Auswanderer-Saga "Eine grenzenlose Welt" hat Sonja Roos eine ereignisreiche Zeit für die vier jungen Auswanderer beschrieben. Der Titel "Schicksal" passt deshalb perfekt. Diese Geschichte geht wirklich unter die Haut. Man kann sich diese Zeit um 1900 dank der realistischen Beschreibung von Sonja Roos sehr gut vorstellen und erlebt mit den Charakteren alle Turbulenzen hautnah mit. Dieses Streben nach Macht und Geld, das zügellose Leben und der unermessliche Reichtum einiger Leute, dagegen der Kampf der vielen anderen um ein menschenwürdiges Leben, wird dem Leser deutlich vor Augen geführt. Man kommt dabei schnell zu der Erkenntnis, daß auch in Amerika die Bäume nicht bis in den Himmel wachsen. Diese Auswanderer-Saga hat sehr viel zu bieten: Von Spannung wie in einem Krimi bis herzergreifende Liebe ist alles dabei. Wer den ersten Teil gelesen hat, sollte sich Teil zwei nicht entgehen lassen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2024

Sehr bewegend

Maurice und Maralyn
0

Maurice und Maralyn Bailey beschließen, ihren Traum wahr werden zu lassen und mit einem Segelboot von Südengland nach Neuseeland zu reisen. Sie geben alles auf, verkaufen ihr Haus, um ihr Segelboot bauen ...

Maurice und Maralyn Bailey beschließen, ihren Traum wahr werden zu lassen und mit einem Segelboot von Südengland nach Neuseeland zu reisen. Sie geben alles auf, verkaufen ihr Haus, um ihr Segelboot bauen zu können. Doch der Traum endet in einer Katastrophe. Auf dem Weg zu den Galapagosinseln rammt ein Wal das Boot. Das Boot schlägt Leck und geht unter.

Sophie Elmhirst schreibt in ihrem Buch "Maurice und Maralyn" die bewegende Geschichte von Maurice und Maralyn Bailey nieder, die 118 Tage mit einem Schlauchboot und der daran festgezurrten Rettungsinsel auf dem Pazifik verbracht haben. Daß diese Geschichte der Wahrheit entspricht, ist fast unglaublich. Vier Monate allein auf dem Ozean, umgeben nur von Wasser, gequält von Hunger, Durst, Hitze und Verzweiflung, bedroht durch Krankheiten und Stürme - man mag sich das gar nicht vorstellen. Und doch haben die Baileys ihren Glauben an Rettung nie verloren, auch wenn einige Schiffe sie nicht gesehen haben und die Rettungsfackeln einfach nicht brennen wollten. Die Autorin beschreibt den Kampf um Nahrung und Wasser sehr eindringlich. Man spürt die anfängliche Überwindung beim töten von Meeresschildkröten, Vögeln und Haien und dem Verzehr von deren rohem Fleisch. Sophie Elmhirst bringt dem Leser die Baileys zu Beginn näher, indem sie ihre Vorgeschichte beschreibt. Dadurch bekommt man das Gefühl, beide gut zu kennen und liest nicht als unbeteiligter Dritter. Auch läßt sie das Buch nicht mit der Rettung enden, sondern beschreibt das weitere Leben bis zum Tod von Maralyn und letztlich auch Maurice. Dieses Buch hat mich sehr bewegt und mitgenommen - ich kann es nur empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.06.2024

Das besondere Buch

Der Untergang der "Wager"
0

Im Januar 1742 strandet ein Segelboot mit 30 Mann Besatzung an der Küste Brasiliens. Die Seeleute sind die einzig Überlebenden des Eroberungsschiffes "The Wager", das in einem Sturm zerschellt ist Drei ...

Im Januar 1742 strandet ein Segelboot mit 30 Mann Besatzung an der Küste Brasiliens. Die Seeleute sind die einzig Überlebenden des Eroberungsschiffes "The Wager", das in einem Sturm zerschellt ist Drei Schiffbrüchige werden sechs Monate später in Chile an Land gespült und sagen aus, daß die 30 Seeleute Meuterer wären, die skrupellos gemordet hätten. Ein britisches Kriegsgericht soll die Wahrheit ans Licht bringen.

David Grann hat mit "Der Untergang der Wager - Eine wahre Geschichte um Schiffbruch, Mord und Meuterei" ein ganz besonderes Buch geschaffen. Aus Archivmaterial dieses historischen Kriminalfalles hat er einen spannenden Roman geschrieben. Wobei man dieses Buch zwar als Roman lesen kann, man aber in Wirklichkeit ein Sachbuch vor sich hat. Atmosphärisch dicht wird hier der Frage nachgegangen, wer die Schuld am Untergang der Wager trägt. Doch heute wie damals wird dies nicht geklärt. Selbst die Zuhilfenahme der Aussagen von Zeitzeugen bringt hier kein Licht ins Dunkel. Denn man kann hier nicht einfach in schwarz und weiß, gut oder böse einteilen. Die Situationen waren für die Beteiligten hart und extrem, jeder kämpfte um sein Überleben und sie mußten dafür alles geben und auch ihre Prinzipien aufgeben. Man erlebt hier das Leben an Bord jenseits der romantischen Verfilmungen in all seiner Härte. Stürme, Gefechte und Krankheiten bedrohen die Besatzung und fordern viele Todesopfer. David Grann beschreibt dies alles so eindringlich, daß man mit jedem Opfer leidet. Der Autor arbeitet hier auch Geschichte auf. Politisches Geplänkel zwischen England und Spanien wird hier verständlich gemacht und man lernt, wie brutal der Kampf um die Seeherrschaft war. Dieses Buch ist extrem spannend und trotz der speziellen Thematik leicht verständlich zu lesen. Im Mittelteil befindet sich ein Bildteil voller wunderbarer Farbbilder, die das Buch zusätzlich aufwerten. Ich kann dieses Buch jedem sehr ans Herz legen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere