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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2021

Ganz großes Kino!

Die Perlenprinzessin. Rivalen
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Hamburg im Jahre 1771. Die Seemänner Jörgen Mensing und Simon Simonsen werben gleichzeitig um Mina, die schöne Tochter des Reeders Cornelius Thadde. Simon ist wirklich verliebt in Mina, während Jörgen ...

Hamburg im Jahre 1771. Die Seemänner Jörgen Mensing und Simon Simonsen werben gleichzeitig um Mina, die schöne Tochter des Reeders Cornelius Thadde. Simon ist wirklich verliebt in Mina, während Jörgen nur in die einflussreiche Familie einheiraten will, um ein sorgenfreies Leben zu führen. Da verspricht Minas Vater aus einer Laune heraus seine Tochter mit dem Mann zu verheiraten, der von einer Schiffsreise in die Karibik mit der wertvollsten Fracht nach Hamburg zurückkehrt. Dadurch beginnt ein erbitterter Wettstreit zwischen den beiden Seeleuten, den Jörgen durch Intrigen für sich entscheiden kann. Doch Simon sinnt auf Rache und eine Feindschaft zwischen den beiden Männern beginnt, die sich bis in die nachfolgenden Generationen hält.

Der Auftakt zur Saga "Die Perlenprinzessin" von Iny Lorentz trägt den Titel "Rivalen" und ist wirklich spektakulär. Hier ist alles drin, was eine Geschichte spannend macht: viel Gefühl, fiese Intrigen, Seefahrerromantik und sogar Geschichte der Stadt Hamburg. Man erfährt viel über die Menschen in dieser Zeit und beneidet sie nicht um ihr Leben. Die Unterschiede zwischen Arm und reich sind enorm. Alles wird so detailliert beschrieben, daß man sich nicht nur als Beobachter fühlt, sondern mitten in der Handlung steckt und alles im Kopf miterlebt. Da das Autorenpaar Iny Lorentz für seine Akribie bei der Recherche zu ihren Romanen bekannt ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, daß auch diesmal eine Menge Arbeit hinter diesem Buch steckt. Das spürt man genau beim Lesen, denn die Handlung ist glaubhaft und durchdacht. Die historischen Tatsachen werden geschickt eingeflochten, so daß man beim Lesevergnügen auch noch etwas lernen kann.
Dieses Buch macht definitiv Lust auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Die bezaubernden Fellnasen sind zurück!

Phoebe & Layla
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Uwe Krauser erzählt nun bereits zum dritten Mal aus dem spannenden Leben seiner Hotelhunde Phoebe und Layla. Wie der Titel dieses Bandes schon sagt, handelt das Buch "Von Menschen, Möpsen und anderen Katastrophen". ...

Uwe Krauser erzählt nun bereits zum dritten Mal aus dem spannenden Leben seiner Hotelhunde Phoebe und Layla. Wie der Titel dieses Bandes schon sagt, handelt das Buch "Von Menschen, Möpsen und anderen Katastrophen". Und mit einer äußerst spannenden und zu Tränen rührenden Katastrophe beginnt das Buch auch schon. Hier ist man direkt gefangen und bangt um die zwei süßen Fellnasen. Doch danach kann man tief durchatmen und hat jede Menge Spaß! Denn Phoebe und Layla haben es faustdick hinter den Ohren und hecken mit ihren Freunden Hector und Angelo so manchen Streich aus. Mops Hector bekommt hier Gesellschaft, ein neuer Hund zieht bei ihm ein - was ihm natürlich gar nicht gefällt und er sehr reale Gefühle zeigt. Zum Teil hatte ich Mitleid mit ihm - doch hier zeigt sich, daß man nicht alles nur schwarz und weiß sehen darf. Mehr wird hier nicht verraten. Die Hunde und ihre Menschen sind absolut sympathisch - und haben einen festen Platz in meinem Herzen erobert. Mit ihnen hat man Spaß, verzweifelt mit ihnen, lacht, weint und zittert gemeinsam. Die Erlebnisse im Hotel sind sehr vielseitig und gespickt durch unterschiedliche Gästecharaktere. Manche sind sympathisch - anderen möchte man im wahren Leben besser nie begegnen. Uwe Krauser schreibt aus der Sicht von Phoebe. Und dies gelingt ihm sehr gut! Er schreibt auf humorvolle, beschwingte Art und sieht die Welt tatsächlich aus Hundeaugen. Dabei bleibt er aber stets "normal" und verfällt nicht in eine kitschige Art. Ganz im Gegenteil!
Mir hat es wieder sehr viel Spaß gemacht, die Bande aus Bodenmais auf ihren neuen Abenteuern zu begleiten und ich wünsche mir sehr, daß es noch weitere Abenteuer mit ihnen geben wird!

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Very british!

Lady Hardcastle und der Tote im Wald
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Im Jahre 1908 zieht Lady Emily Hardcastle zusammen mit ihrer Zofe Florence Armstrong in die Cotswolds. Sie sehnt sich nach einem ruhigen Leben auf dem Lande. Doch es soll ganz anders kommen. Während eines ...

Im Jahre 1908 zieht Lady Emily Hardcastle zusammen mit ihrer Zofe Florence Armstrong in die Cotswolds. Sie sehnt sich nach einem ruhigen Leben auf dem Lande. Doch es soll ganz anders kommen. Während eines Spazierganges entdecken die zwei Frauen einen Toten - erhängt an einem alten Baum. Was wie Selbstmord aussehen soll, ist bei näherer Betrachtung jedoch Mord. Da die Polizei offenbar überfordert ist, begibt sich Lady Hardcastle selbst auf Mördersuche!

"Lady Hardcastle und der Tote im Wald" ist der Auftakt einer Serie aus dem England um 1900. T E Kinsey läßt hier das Krimigenre a la Agatha Christie wieder hochleben. Man erhält hier einen ruhigen Krimi mit Stil und britischem Humor. Das Flair der vergangenen Zeit überträgt sich während des Lesens perfekt. Der Autor hat eine wunderbare Art, den Leser in diese Zeit zu entführen. Er schreibt der Zeit angepasst, so daß alles noch authentischer wird. Man kann sich Lady Hardcastle und Florence so wunderbar vorstellen. Man sieht sie förmlich in ihren Kleidern flanieren. Beide sind für diese Zeit schon aufgeschlossen. So sitzen sie während des Essens gemeinsam am Tisch, was wiederum bei den neuen Dienstmädchen für Verwirrung sorgt - und sie mir sehr sympathisch gemacht hat. Beide Charaktere sind einfach liebreizend. Man schließt sie sofort ins Leserherz. Die Handlung vermittelt eine ruhige, nicht reißerische Spannung. Und trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich finde es erholsam, daß es heute noch Krimis ohne Action, Schießerei und Blutvergießen gibt. Hier fährt man noch Kutsche und schafft das Leben ohne PC und Handy. Elektrisches Licht gilt hier als Komfort. Diese Art Krimi ist einfach eine Wohltat und ich freue mich schon auf mehr!

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Spannender Regionalkrimi

Bretonische Spezialitäten
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Kommissar Dupin weilt in Saint-Malo. Es könnte ein herrlicher Ausflug sein, doch leider muß er dort an einem Polizeiseminar teilnehmen. Während einer Pause schlendert er durch die Markthallen der Altstadt, ...

Kommissar Dupin weilt in Saint-Malo. Es könnte ein herrlicher Ausflug sein, doch leider muß er dort an einem Polizeiseminar teilnehmen. Während einer Pause schlendert er durch die Markthallen der Altstadt, als er Zeuge eines Mordes wird. Die Täterin kann entkommen. Opfer und Täterin sind Schwestern, beide bekannte Küchenchefinnen. Es folgen noch weitere Morde. Dupin und seine Kollegen ermitteln in Cancale, Dinard und Saint-Malo und sehen sich mit Familiengeheimnissen, Verwerfungen und unglaublichen Geschichten konfrontiert.

Jean-Luc Bannalec läßt Kommissar Dupin in "Bretonische Spezialitäten" zum neunten Mal ermitteln. Und auch hier hat man sofort wieder das typische Dupin-Feeling, welches sich durch das Gefühl, selbst in der Bretagne zu sein, auszeichnet. Hier bekommt man automatisch Urlaubsgefühle. Man sieht die Region mit all ihrer Natur, Kultur, Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Spezialitäten direkt vor sich. Man lernt diese, für die Serie neue Region, zusammen mit Dupin neu kennen. Hier beweist der Autor wieder einmal, wie sehr er die Region schätzt. Aber der Krimi lebt nicht nur von diesen Beschreibungen. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz und so beginnt das Buch mit einem sehr interessanten Mord, der den Leser mitnimmt in eine spannende Ermittlungsarbeit. Immer wieder bekommt man eine Fährte vorgesetzt, wird in die Irre geleitet und muß sich neu orientieren. Hier rätselt man mit und kommt nicht mehr vom Buch los. Natürlich hat Dupin schon lange einen Platz in meinem Leserherz. Er ist einfach sympathisch und hat Charakter. Er ist einfach er und nicht austauschbar. Halt eine richtige Persönlichkeit!

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Zu viele Themen

Der Tintenfischer
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Commissario Morello und seine Kollegin Anna werden Zeuge, als ein nigerianischer Flüchtling in den Canale Grande springt. Anna gelingt es, ihn zu retten. Sie bekommen heraus, daß die Freundin des Mannes ...

Commissario Morello und seine Kollegin Anna werden Zeuge, als ein nigerianischer Flüchtling in den Canale Grande springt. Anna gelingt es, ihn zu retten. Sie bekommen heraus, daß die Freundin des Mannes in Sizilien von der nigerianischen Mafia zur Prostitution gezwungen wird. Morello und Anna machen sich mit einem Segelboot auf den Weg nach Sizilien, nehmen unterwegs noch schiffbrüchige Flüchtlinge auf. Als sie in Sizilien anlegen, erwarten sie statt der angeforderten Krankenwagen die Verhaftung von Morello.

"Der Tintenfischer" ist bereits Band 2 der Reihe um Morello aus der Feder von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo. Beide Bände sind durchaus einzeln lesbar. Zum besseren Verständnis gibt es am Anfang des Buches ein sehr hilfreiches Personenverzeichnis. Ebenso hilfreich ist das Glossar italienischer Begriffe am Ende des Buches, ohne das ich öfters aufgeschmissen gewesen wäre. Wer mag, kann dann auch die Rezepte am Buchende nachkochen. Soviel zu den Extras des Buches, welches leicht und locker geschrieben ist und trotz der Thematik auch über etwas Humor verfügt. Das Buch ist nicht durchweg spannend, sondern lebt durch ein beständiges auf und ab des Spannungsbogens. Mal hält man die Luft an, im nächsten Moment kommt alles eher beschaulich daher. Man benötigt auch etwas Geduld, bis überhaupt Spannung entsteht. Das Autorenduo bedient hier sehr viele Themen. Es geht um Corona, Flüchtlinge, Mafia, Korruption, Menschenhandel. Meiner Meinung nach wurde hier zu viel ins Buch gepackt, zumal ich manche Themen einfach nicht in einem Buch lesen mag, da man ihnen im realen Leben schon nicht entkommt. Die Charaktere Morello und Anna sind hingegen absolut sympathisch und ihre Entwicklung ist beeindruckend zu verfolgen. Das Ende ist übrigens ziemlich gemein und läßt auf den dritten Band warten.

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