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Veröffentlicht am 19.08.2021

Gelungenes Finale

Die Insel der Wünsche - Klippen des Schicksals
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Die bewegte Geschichte Helgolands geht in den 1920er Jahren weiter. Die Menschen haben sich vom großen Krieg erholt und die Insel gehört wieder zu den angesagten Erholungsorten. Auch für Tine und ihre ...

Die bewegte Geschichte Helgolands geht in den 1920er Jahren weiter. Die Menschen haben sich vom großen Krieg erholt und die Insel gehört wieder zu den angesagten Erholungsorten. Auch für Tine und ihre Freunde geht es wieder aufwärts. Tines Blumenladen läuft sehr gut und als Hebamme wird Tine immer mehr gebraucht. Auch die Bootswerft ihres Schwiegersohnes Otto hat viele Aufträge. Doch der Schein trügt. Auch auf Helgoland verändert sich die politische Richtung. Damit wird das Leben für viele Menschen sehr gefährlich. Tine und die Familie ihrer Tochter Jette geraten in große Schwierigkeiten, genau wie viele andere Bewohner dieser schönen Insel.

Der dritte und abschließende Teil der Serie "Die Insel der Wünsche" trägt den Titel "Klippen des Schicksals" und beginnt in der 1920er Jahren. Anna Jessen beschreibt darin eindrucksvoll, mit welchen Methoden die leichtgläubigen Menschen auf die andere Seite gezogen werden konnten. Man spürt zunächst deutlich die Sehnsucht nach einem besseren Leben, doch die Stimmung schlägt schnell um und dann spürt man nur noch Angst. Bei dem Schicksal der Menschen, die nicht in das herrschende Weltbild passten, empfindet wohl jeder Mitleid. Der Roman gibt einigen von ihnen Namen und Gesichter. Daß es diese schöne Insel heute noch gibt, grenzt fast an ein Wunder. In allen Teilen dieser Helgoland-Trilogie wird drastisch beschrieben, wieviel die berühmten Felsen schon aushalten mußten. Da kann man gut verstehen, daß die Bewohner stolz auf ihre Heimat sind. Dieses Buch ist, genauso wie die beiden vorherigen Teile, eine unterhaltsame Reise nach Helgoland und führt den Leser durch die dramatische Geschichte dieser Hochseeinsel.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Lorettas persönlichster Fall

Ein Männlein liegt im Walde
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Loretta und Dennis staunen nicht schlecht, als Dennis eines Tages einen Brief erhält, in dem eine gewisse Miriam behauptet, daß Ergebnis einer 20 Jahre zurückliegenden Romanze von Dennis auf Ibiza zu sein. ...

Loretta und Dennis staunen nicht schlecht, als Dennis eines Tages einen Brief erhält, in dem eine gewisse Miriam behauptet, daß Ergebnis einer 20 Jahre zurückliegenden Romanze von Dennis auf Ibiza zu sein. Dennis nimmt Kontakt auf, Miriam lädt sich, ihre Mutter, ihren Stiefvater und ihren Rapper-Freund selbst bei Dennis ein. Dieses Zusammentreffen endet mit Ärger, Dennis und Stiefvater Kevin geraten in Streit. Doch dies ist erst der Beginn von noch größerem Ärger - denn nachdem Dennis einer Frau bei einer Reifenpanne geholfen hat, findet Loretta ihn bewußtlos mit einem Messer in der Hand im Wald. Neben ihm der erstochene Kevin...

Lotte Minck läßt Loretta zusammen mit ihren Freunden nun zum 14. mal ermitteln. Und brilliert auch hier wieder! "Ein Männlein liegt im Walde" ist diesmal für Loretta sehr persönlich, so daß es hier noch mehr menschelt als sonst ohnehin schon. Es geht diesmal um ihren Lebensgefährten Dennis. Man kann sich so gut in sie hinein versetzen, versteht ihre Verzweiflung und ihr zunächst nicht Loretta-typisches, durchdachtes Handeln. Aber was wäre Loretta ohne ihre Freunde? Und genau die stehen ihr wieder zur Seite und helfen ihr durch die schwere Zeit. Sogar Diana und Okko sind ihr von der Nordsee aus zur Seite geeilt. Über die Beiden habe ich mich sehr gefreut, in den Bänden vorher hatte ich sie etwas vermißt. Aber auch Erwin und Frank sind wieder voll im Einsatz. Diese wunderbaren Freunde sind mittlerweile auch zu meinen Freunden geworden. Sie sind so absolut liebenswert, einer steht für den anderen ein - sie gehören einfach zusammen und funktionieren auch nur gemeinsam. Das Zusammenspiel paßt einfach perfekt. Sprachlich ist das Buch leicht zu lesen, paßt in die Region, ohne jedoch zu sehr auf Dialekt aus zu sein. Für mich sehr angenehm - nichts ist schlimmer, als übertriebener angeblicher Ruhrgebietsslang, den man im wahren Leben dann gar nicht wiederfindet. Auch wenn dies eine Krimödie ist, steht nicht nur Humor im Mittelpunkt. Hier halten sich Spannung und Humor die Waage. Einmal kann man herzhaft lachen, kurz danach packt einen wieder die Spannung. Der Spagat ist sehr gelungen!
Was soll ich noch groß schreiben außer: Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Nichts für schwache Nerven

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Jan Grall und Rabea Wyler sind vom Dienst beim LKA suspendiert. Nun haben sie sich gemeinsam selbständig gemacht. Jans ehemalige Kollegin Anita bekommt es mit einem äußerst brutalen Fall zu tun. Ein Mann ...

Jan Grall und Rabea Wyler sind vom Dienst beim LKA suspendiert. Nun haben sie sich gemeinsam selbständig gemacht. Jans ehemalige Kollegin Anita bekommt es mit einem äußerst brutalen Fall zu tun. Ein Mann wurde tot in einem Gewächshaus auf Sylt aufgefunden - festgebunden und bei lebendigem Leib von schnellwachsendem, angespitzten Bambus durchbohrt. Als auch Anita spurlos verschwindet, geraten Jan und Rabea unter Zeitdruck - und geraten selbst in große Gefahr.

"Rache, auf ewig" von Lars Schütz ist der dritte Fall für Jan und Rabea. Und genauso brutal wie seine Vorgänger! Zartbesaitete Leser seien gewarnt, es geht hier äußerst brutal zu. Schon allein die Mordmethoden gehen buchstäblich unter die Haut, sind äußerst ungewöhnlich und sehr detailreich beschrieben. Diese Bildhaftigkeit läßt schaudern und erzeugt dazu noch einen immensen Spannungsbogen, so daß man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Angespornt durch wechselnde Erzählperspektiven und kurze Kapitel ist es wirklich leicht, dieses Buch zügig zu lesen. Dabei verfügt Lars Schütz noch über einen sehr leicht und flüssig zu lesenden Schreibstil, der einfach Spaß macht Auch wenn dies der dritte Band ist, kann man ihn auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, da jeder Band für sich steht und der Autor die Fälle klar abgrenzt. Auch für seine Charaktere benötigen man hier kein Hintergrundwissen, sie werden gut vorgestellt. Natürlich entwickeln sie sich im Laufe der Zeit weiter, jedoch sind die Vorgeschichten für den aktuellen Fall nicht immens wichtig.
Mich begeistert diese Serie mit jedem Buch mehr und ich kann auch diesen Fall für alle hartgesottenen Thrillerfans empfehlen!

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Gelungener Auftakt

Die Verlorenen
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Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Als vor zehn Jahren sein Sohn Theo spurlos verschwand, brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Doch nun ...

Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Als vor zehn Jahren sein Sohn Theo spurlos verschwand, brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Doch nun bittet Gavin Jonah um ein Treffen. Als Jonah an dem verlassenen Lagerhaus eintrifft, findet er nur die Leiche von Gavin - und drei weitere Tote. Fest eingewickelt in Plastikplanen sehen sie aus wie Kokons. Doch eines der Opfer lebt noch - und für Jonah beginnt ein Albtraum.

Simon Beckett gehört nicht umsonst zur Spitze der Krimiautoren. Dies beweist er auch mit dem Auftakt seiner neuen Serie, "Die Verlorenen", auf ein Neues. Schon von Beginn an fesselt er den Leser an die Handlung. Der Spannungsbogen ist von Beginn an sehr hoch und hält bis zum Ende sein Niveau. Dies gelingt schon allein dadurch, daß man hinter das Geheimnis kommen möchte, welches Vergangenheit und Gegenwart verknüpft. Der Charakter Jonah birgt Geheimnisse, ist aber sehr sympathisch beschrieben. Somit fiebert man der Auflösung, was er aus der Vergangenheit mit sich herumschleppt, sehr entgegen. Da dies zu dem Fall gehört, wirkt es nicht störend wie bei manchen anderen Krimis. Simon Beckett gelingt es, den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu leiten und immer neue Verdachtsmomente aufkommen zu lassen. Dabei schickt er Jonah immer wieder in gefährliche Situationen und macht ihn selbst zum Verdächtigen. Simon Beckett bleibt auch hier seinem Stil treu. Er schreibt wunderbar flüssig, bleibt dabei authentisch und fesselt an einen spannenden Fall. Für mich ist dieser Auftakt sehr gelungen und erwarte schon mit Spannung den nächsten Fall!

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Krimi mit toskanischem Flair

Trattoria Mortale - Die tote Diva
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In der Trattoria von Angelo Panda ist das aktuelle Gesprächsthema die berühmte Schauspielerin Stella Aurora, die in Volterra ein Gastspiel gibt. Doch dazu soll es nicht kommen - noch vor der Premiere wird ...

In der Trattoria von Angelo Panda ist das aktuelle Gesprächsthema die berühmte Schauspielerin Stella Aurora, die in Volterra ein Gastspiel gibt. Doch dazu soll es nicht kommen - noch vor der Premiere wird sie tot vor der Bühne des antiken Römischen Theaters gefunden. Schnell steht Angelo unter Verdacht, schließlich hatte er früher eine, wenn auch kurze, Affäre mit Stella. Zum Glück ist Angelos Sohn Sergio bei der örtlichen Polizei und sucht den wahren Mörder, während er sich gleichzeitig noch um die Trattoria kümmern muß.

"Trattoria Mortale - Die tote Diva" ist der erste Fall für Sergio Panda. Damit hat Luca Fontanella genau meinen Geschmack getroffen. Der Autor schreibt einfach in einem herrlichen sommerlichen Stil, der durch die wunderschönen Beschreibungen direkt in die Toskana versetzt. Hier ist Urlaubsfeeling Programm! Dabei bekommt man noch einen Fall, der nicht reißerisch spannend gemacht wurde, sondern eher gemütlich daher kommt und trotzdem von Beginn bis Ende fesselt. Dabei bleibt die Handlung glaubhaft, wird nicht übertrieben dargestellt oder es fliegt Sergio einfach alles zu. Hier wird schon ein langer Weg gegangen, bis der Mörder überführt ist. Luca Fontanella hat sein Buch mit absolut sympathischen Charakteren bereichert. Sie leben nicht aneinander vorbei, sondern bilden eine Gemeinschaft, wie man sich das in einem Dorf vorstellt. Sie wirken regional dazugehörig, dieser Eindruck entsteht schon allein durch ihre Sprache, die immer wieder mit italienischen Begriffen gespickt ist. Diese stören aber nicht den Lesefluß, denn die Bedeutung ergibt sich von ganz allein.

Wer einen flüssig zu lesenden Regionalkrimi mit Urlaubsflair sucht ist hier sehr gut bedient!

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