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Veröffentlicht am 18.04.2021

Wirft tatsächlich Schatten

Lange Schatten über der Côte d'Azur
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Kommissar Duval ermittelt in einem Mordfall, bei dem auf einem Gedenkgrab auf dem jüdischen Teil des Friedhofes "Le Grand Jas" in Cannes ein erschlagener junger Mann gefunden wurde. Entgegen der Überzeugung ...

Kommissar Duval ermittelt in einem Mordfall, bei dem auf einem Gedenkgrab auf dem jüdischen Teil des Friedhofes "Le Grand Jas" in Cannes ein erschlagener junger Mann gefunden wurde. Entgegen der Überzeugung seiner Vorgesetzten beginnt er seine Ermittlungen in Bezug auf einen antisemitischen Hintergrund. Dabei taucht er tief in die französische Vergangenheit ein und entdeckt im Umfeld des Toten tiefreichende Geheimnisse....

"Lange Schatten über der Cote D'Azur" ist bereits der achte Band um Kommissar Duval. Doch Christine Cazon gelingt es, daß man hier auch perfekt ohne Vorkenntnisse lesen kann. Geschickt vermittelt sie die Eigenarten der Charaktere und läßt wissenswertes aus vorherigen Bänden mit einfließen. Ich selbst kannte erst ein früheres Buch dieser Serie und hatte keinerlei Probleme. Allerdings bereue ich es nun, Duval nicht von Band 1 an begleitet zu haben, denn Duval macht süchtig! Er ist einfach sympathisch und wird sehr authentisch beschrieben. Man fühlt richtig mit ihm, wenn ihm beim Windeln wechseln übel wird oder er schlichtweg völlig übermüdet ist. Mit seiner Freundin Annie wurde ich jedoch nicht warm. Sie erschien mir leider zu fanatisch beim Thema Antisemitismus, steigert sich zu sehr in die Dinge hinein. Dazu ihr anfängliches Gezicke in Bezug auf Baby und Karriere. Sie will arbeiten, da stört das Baby, aber ein Kindermädchen kommt aus ideologischen Gründen ebenso wie andere Lösungen nicht in Frage. Gelungen ist der Autorin die Vermittlung von geschichtlichem Wissen rund um den Nationalsozialismus in Frankreich. Hier wird klar gesagt, daß auch Franzosen nicht unschuldig an den Deportationen waren. Ebenso werden die Meinungen, "man müsse sich noch immer schämen" und "es ist lange her, ich habe mit den Taten vor 80 Jahren nichts zu tun" thematisiert. Beide Standpunkte werden hier von den Charakteren vertreten. Diese Aspekte finde ich von der Autorin sehr mutig und wohltuend. Sie pauschalisiert hier nicht und läßt jede Meinung kritiklos gelten. Hier merkt man aber deutlich, daß sie intensiv recherchiert hat, denn der geschichtliche Teil ist fundiert! Was auch wieder sehr gelungen ist, sind die wundervollen Beschreibungen der Cote D'Azur. Man fühlt sich direkt wie auf einer Besichtigungstour!

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Kochbuch für jedermann

Hensslers schnelle Nummer
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Das Kochbuch "Hensslers schnelle Nummer" von Steffen Henssler macht tatsächlich Lust zum Nachkochen. Die Fotos sind sehr appetitanregend und die Gerichte sehen sehr lecker aus. Bei manchen anderen Rezepten ...

Das Kochbuch "Hensslers schnelle Nummer" von Steffen Henssler macht tatsächlich Lust zum Nachkochen. Die Fotos sind sehr appetitanregend und die Gerichte sehen sehr lecker aus. Bei manchen anderen Rezepten schrecken mich oft die ellenlangen Zutatenlisten eher ab, aber hier ist es anders. Die angenehm übersichtlichen Listen stellen keine Herausforderung dar. Alles kann man besorgen ohne hektisch durch die Geschäfte zu laufen. Vieles hat man ohnehin schon zu Hause. Es ist schon erstaunlich, was man alles mit oft ganz simplen Zutaten zaubern kann. Mir gefallen hier besonders die Pasta-Gerichte. Aber auch all die anderen tollen Rezepte sind für eine nicht so geübte Köchin gut zu bewältigen und leicht erklärt.
Die lockere Art von Steffen Henssler spiegelt sich in seinen Rezepten wieder. Es muß nicht immer eine stundenlange Arbeit in der Küche sein, um leckere Gerichte zu kochen. Steffen Henssler beweist mit seinen schnellen Nummern, daß es auch anders geht!

Veröffentlicht am 15.04.2021

Hat noch Potential nach oben

Trauma – Kein Entkommen
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Zwei Tote in München, der eine ertrunken im See, der andere erstickt im Kühlschrank. In beiden Fällen handelt es sich um einen traumatisierten Mann, dessen Todesumstand an den Grund seiner Traumatisierung ...

Zwei Tote in München, der eine ertrunken im See, der andere erstickt im Kühlschrank. In beiden Fällen handelt es sich um einen traumatisierten Mann, dessen Todesumstand an den Grund seiner Traumatisierung erinnert. Katja Sand glaubt nicht an Selbstmorde, gemeinsam mit Rudi Dorfmüller bringt sie durch ihre Ermittlungen einen Skandal bei der Bundesmarine ans Tageslicht. Doch sie bekommt zu spüren, daß ihre Ermittlungen nicht überall erwünscht sind. Letztlich wird ihr der Fall entzogen und sie muß eine folgenschwere Entscheidung treffen.

"Trauma - Kein Entkommen" ist der Auftakt einer Trilogie des Schauspielers und Drehbuchautores Christoph Wortberg. Das Buch ist in drei Teile eingeteilt, von denen jedes mit einem Rückblick beginnt, der es in sich hat. Es geht hierbei um einen kleinen Jungen, dessen Schicksal fesselt. Hier wird eine Spannung erzeugt, die sich durch die Unterbrechungen fast durch das ganze Buch zieht. Dadurch stört es auch nicht, daß man eigentlich relativ früh den Täter kennt. Was die Spannung zwischendurch leider immer wieder etwas drückt ist die Tatsache, daß das Privatleben von Katia sehr viel Platz einnimmt. Bis zu einem gewissen Grad gefällt es mir, Einblick in die Leben der Charaktere zu nehmen. Hier jedoch war es mir etwas zu viel. Ich hatte das Gefühl, aus der Handlung herausgerissen zu werden. Das Thema Traumatisierung hat der Autor sehr gut aufgegriffen, man merkt deutlich, daß er sich damit auseinandergesetzt hat und man lernt hier noch einiges über dieses interessante Thema. Christoph Wortberg verfügt über einen wunderschön leichten Schreibstil. Man kann ihm folgen, stolpert nicht über unverständliche Passagen und liest seinen Text gern und flüssig.

Als Auftakt ist dieser Band durchaus gelungen - ich denke, Christoph Wortberg wird sich mit Band 2 noch steigern (und vielleicht etwas weniger Privatleben thematisieren).

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Ein Charterskipper und sein hartes Leben mit den Touristen

Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?
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Johannes und Cati Erdmann haben sich einen Traum erfüllt. Ihr Beruf: Charterskipper. Ihr Revier: die Bahamas. Doch wer jetzt denkt, daß dies ein reiner Spaßberuf ist, der irrt. Als Charterskipper ist man ...

Johannes und Cati Erdmann haben sich einen Traum erfüllt. Ihr Beruf: Charterskipper. Ihr Revier: die Bahamas. Doch wer jetzt denkt, daß dies ein reiner Spaßberuf ist, der irrt. Als Charterskipper ist man verantwortlich für den Erfolg des Urlaubes fremder Leute, man fungiert als Animateur, Kummerkasten und Beschwerdestelle. Mit ihrem Buch "Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen" lassen sie den Leser an ihren Charterfahrten teilhaben. Man merkt schnell, daß Johannes und Cati ihren Beruf mit Herzblut ausüben. Sonst würden sie so manche Begebenheit nicht so humorvoll nehmen können. Denn unkompliziert sind ihre Chartergäste nicht immer. Die skurrilsten Begebenheiten sind jeweils in einem eigenen Kapitel verewigt, dessen Überschrift stets mit den Worten "Wir hatten mal einen Gast...." beginnt. Schon die Überschriften machen neugierig und sorgen für Lachtränen, die dann im Kapitel selbst in einem Lachtränenfluß enden. Manche Gäste sind einfach nur witzig, andere so verschroben in ihren Vorstellungen, daß man erahnen kann, wieviel Diplomatie die Skipper hier aufbringen mußten. Der Geduldsfaden mußte hier sehr dehnbar gewesen sein... Johannes Erdmann schreibt so wunderbar bildhaft, da geht das Kopfkino direkt los. Ich hatte das Gefühl mit an Bord zu sein, die Wellen schaukelten... Es war herrlich. Man sieht hier die Bahamas und hat Urlaubsstimmung. Ein richtig tolles Buch für alle Wasserbegeisterten!

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Rundum gelungen

Nordlicht - Die Tote im Küstenfeuer
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Die Leiche einer deutschen Gastschülerin verbrennt in Egernsund im Sankt-Hans-Feuer. Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg von der deutsch-dänischen Sondereinheit GZ Padborg tauchen in den Fall ein, stoßen aber ...

Die Leiche einer deutschen Gastschülerin verbrennt in Egernsund im Sankt-Hans-Feuer. Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg von der deutsch-dänischen Sondereinheit GZ Padborg tauchen in den Fall ein, stoßen aber bei der Familie der Toten auf Schweigen. Und auch bei den Bewohnern des beschaulichen Küstenortes stoßen sie auf Schwierigkeiten, denn diese sind sich sicher: Der Täter kann niemand von ihnen sein. Doch plötzlich ändert sich die Stimmung...

"Die Tote im Küstenfeuer" ist bereits der dritte Teil der Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs. Und ich kann sagen, er steht den ersten Bänden in nichts nach. Auch hier herrscht wieder unbändige Spannung vor, das Thema, auf das die Geschichte baut, ist sehr aktuell und voller Konflikte. Mehr mag ich dazu nicht verraten, sonst könnte es die Spannung nehmen. Die Charaktere Vibeke und Rasmus sind mittlerweile zu vertrauten Personen geworden, so daß man auch hier ihre Entwicklung mit Vergnügen verfolgt. Ihr Privatleben wird natürlich thematisiert, jedoch empfinde ich dies nicht als störend. Das Gegenteil ist der Fall. Denn dadurch werden die Charaktere dem Leser noch näher gebracht, man lebt mit ihnen und nimmt Teil an ihren Problemen. Man überlegt hier mit Rasmus fast gemeinsam, ob er nun eine Entscheidung pro Familie oder pro Beruf fällen soll. Dies gehört für mich einfach dazu. Vom Stil her hat Anette Hinrichs mich wieder sehr gut unterhalten. Die nordische Atmosphäre der Flensburger Förde hat sie perfekt eingefangen. Hier fühlt man sich an den Strand versetzt und sieht bei geschlossenen Augen alles genau vor sich, ja, man hat das Gefühl vor Ort zu sein.

Diese Serie kann ich nur empfehlen. Hier stimmt einfach alles: Spannung von Beginn bis Ende, ein gutes Thema, sympathische Charaktere vor einer Traumkulisse. Mit anderen Worten: Perfekte Unterhaltung.

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