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Veröffentlicht am 23.05.2024

Ein Makler ermittelt

Mord unterm Reetdach
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Auf Sylt wird am Abend des Sonnenwendfeuers die Leiche des Urgesteines Hinnerk Petersen in dessen Garten aufgefunden. Petersens Haus soll nun der Immobilienmakler Kristan Dennermann verkaufen. Doch Dennermann ...

Auf Sylt wird am Abend des Sonnenwendfeuers die Leiche des Urgesteines Hinnerk Petersen in dessen Garten aufgefunden. Petersens Haus soll nun der Immobilienmakler Kristan Dennermann verkaufen. Doch Dennermann stößt auf Ungereimtheiten und Gerüchte und forscht nach. Dabei stößt er auf einen großen Kreis Verdächtiger und Dennermann gerät selbst ins Visier des Mörders.

"Mord unterm Reetdach" ist der erste Krimi des Sylter Immobilienmaklers Eric Weissmann. Er läßt hier gekonnt sein Wissen rund um den Immobilienmarkt auf Sylt mit einfließen und spickt die Handlung mit witzigen Geschehnissen und Charakteren, von denen ich denke, daß sie nicht unbedingt seiner Phantasie entsprungen sind, sondern ihm in seiner Laufbahn tatsächlich so begegnet bzw. passiert sein könnten. Dies macht das Buch auf eine ganz eigene Weise sehr unterhaltsam. Die Geschichte wird aus der Sicht von Kristan erzählt, wodurch man einen tiefen Bezug zu ihm bekommt. Seine Liebe zu seinem Corgi Prince of Wales macht ihn noch sympathischer, als er ohnehin schon ist. Der Kriminalfall erweist sich als spannend, man bekommt es mit vielen Verdächtigen zu tun und kann hier richtig gut rätseln, wer nun der Mörder ist. Doch bis zur Lösung muß man wirklich bis zum Schluß warten. Eric Weissmann kennt und liebt Sylt. Dies merkt man auf jeder Seite. Anschaulich beschreibt er die Insel und natürlich die Häuser, so daß man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein.

Mit diesem Buch erhält man einen leicht lesbaren Krimi, der durch einem sympathischen Hauptcharakter in einer traumhaften Kulisse besticht!

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Drei Thriller in einem

Survivor
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Hannah erwacht inmitten dichter Wälder in einem zerstörten Autobus. Sie und die restlichen Überlebenden sind in den Trümmern gefangen.

Meg kommt in einer Gondel hoch über verschneiten Bergen wieder zu ...

Hannah erwacht inmitten dichter Wälder in einem zerstörten Autobus. Sie und die restlichen Überlebenden sind in den Trümmern gefangen.

Meg kommt in einer Gondel hoch über verschneiten Bergen wieder zu sich. Daran, wie sie dorthin kommt, kann sie sich nicht erinnern. Ihre Begleiter sind 5 Fremde und ein Toter.

Carter hat sich mit seinen Begleitern in einem einsam gelegenen Retreat verschanzt. Ihr Generator droht im Schneesturm zusammenzubrechen. Es zieht Unheil herauf.

In jeder der drei Gruppen lauert ein Mörder....

C. J Tudor liefert mit "Survivor" einen ganz besonderen Thriller. Hier hat man drei verschiedene Hauptcharaktere, die sehr gut und bildlich dargestellt werden, jedoch nicht unbedingt die volle Sympathiepunktzahl bekommen. Sie müssen ihre jeweilige Situation meistern und kämpfen gegen Kälte und um das pure Überleben, insbesondere gegen ein tödliches Virus und einen Mörder. Und hier steckt die große Spannung, denn man weiß nie, wem man letztendlich trauen kann und wer der Mörder nun ist. Zunächst hat man das Gefühl, daß man hier tatsächlich drei verschiedene Thriller in einem liest. Man findet einfach keine Verbindung. Doch zum Schluß fügt sich alles gut zusammen und Zusammenhänge werden klar. C. J. Tudor fängt den Leser mit Raffinesse ein. Angefangen bei ihrem guten Schreibstil bis hin zur kniffligen Story unterhält das Buch perfekt.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Eine spannende Verbindung zwischen Neuzeit und Geschichte

Die Frauen von Notre Dame
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Am 15. April 2019 geht für Josie ein Traum in Erfüllung. Sie ist nach Paris gereist um die Kathedrale Notre Dame wiederzusehen. Schon als Kind war sie einmal dort, ihr Entschluss Restauratorin zu werden, ...

Am 15. April 2019 geht für Josie ein Traum in Erfüllung. Sie ist nach Paris gereist um die Kathedrale Notre Dame wiederzusehen. Schon als Kind war sie einmal dort, ihr Entschluss Restauratorin zu werden, hat viel mit der Faszination zu tun, die dieses Bauwerk auf sie ausübt. Doch bevor Josie die Kirche besuchen kann, geht diese in Flammen auf. Die Welle der Hilfsbereitschaft ist riesengroß und auch Josie stellt ihr Können als Restauratorin zur Verfügung. Bei ihrer Arbeit findet sie in einer Statue einen Brief und einen Ring. Zusammen mit dem Kunsthistoriker Antoine verfolgt sie die Spur des Briefes bis in die Zeit der französischen Revolution. Dabei erfahren sie von Lucille und Camille, einem Liebespaar aus jener Zeit. Plötzlich spielt die Madonnenfigur, die Antoine in der Brandnacht gerettet hat und die sein Leben so sehr beeinflusst hat, eine wichtige Rolle. Durch sie machen Josie und Antoine eine sensationelle Entdeckung.

Der Roman "Die Frauen von Notre Dame" von Eva-Maria Bast ist eine spannende Reise in die Zeit der französischen Revolution. Die Geschichte verbindet die Neuzeit mit dem furchtbaren Brand in der Kathedrale Notre Dame mit dem dramatischen Geschehen während der Revolution. Die Mischung der historischen Personen aus dieser Zeit mit einer teilweise erdachten Handlung wird sehr glaubhaft dargestellt. Man erfährt unglaublich viel über die Hintergründe, die zur Revolution mit ihren Gräueltaten geführt haben. Auch der Brand im Jahr 2019 wird ausführlich geschildert. Eva-Maria Bast stellt die Leistung der Feuerwehrleute in den Vordergrund und würdigt damit ihre Arbeit. Das finde ich sehr sympathisch. Der Roman ist sehr interessant. Ich könnte gar nicht sagen, ob der Teil über den Wiederaufbau der Kathedrale in der Neuzeit der spannendere ist, oder ob die Handlung aus der Vergangenheit mich mehr gepackt hat. Alles zusammen ergibt eine mehr als tolle Geschichte.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Zwei Morde für Jan und Tamme

Wattenmeerblut
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Tamme Hansen findet die alte Meike Lorenzen aufgespießt auf einer Ackerschleppergabel in ihrem Schuppen auf. Bevor sie stirbt, drückt sie Tamme einen Schlüssel und einen Zettel in die Hand. Mit Hilfe des ...

Tamme Hansen findet die alte Meike Lorenzen aufgespießt auf einer Ackerschleppergabel in ihrem Schuppen auf. Bevor sie stirbt, drückt sie Tamme einen Schlüssel und einen Zettel in die Hand. Mit Hilfe des Schlüssels findet Inselpolizist Jan Benden ein Wrackteil eines im Zweiten Weltkrieges abgeschossenen englischen Flugzeuges. Kurz darauf wird die Leiche eines englischen Jagdfliegers gefunden. Jan und Tamme wird schnell klar, daß die Mordfälle in einem Zusammenhang stehen. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, denn auch Jans Frau Laura bekommt keine Informationen durch die Inselbewohner.

Mit "Wattenmeerblut" schicken Katja Lund und Markus Stephan ihre Inselermittler Jan, Tamme und Laura zum vierten Mal auf Mörderjagd. Diese Serie besitzt einen ganz eigenen Charme. Denn dieses Ermittlerteam ist einfach sympathisch und vor allem außergewöhnlich. Inselpolizist Jan und seine Frau Laura, die selbst Polizistin war, werden auch hier tatkräftig von Tamme Hansen, dem selbsternannten Helfer mit Faible für Krimis unterstützt. Was natürlich bei anderen Dienststellen nicht gern gesehen wird. Gerade Tamme mit seiner unkomplizierten norddeutschen Art mag ich sehr. Der Fall selbst ist sehr spannend und bleibt bis zum überraschenden Ende undurchsichtig. Selbst wenn der Fall eigentlich gelöst scheint, dreht sich alles noch einmal komplett um und man muß gehörig umdenken. Das Autorenduo schreibt leicht und locker, so daß es richtig Spaß macht, die Ermittlungen zu begleiten. Man taucht tief in die Handlung ein und kommt einfach nicht mehr davon los.

Dieser Krimi beinhaltet alles, was einen guten Regionalkrimi ausmacht: sympathische Charaktere, eine spannende Handlung, eine lockere Art und eine wunderschöne Kulisse.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Ein toller Abschluss

Flaschenpost aus der Vergangenheit - Die Sommerschwestern
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Zwischen den Sommerschwestern Doro, Yella, Helen und Amelie herrscht seit ihrem letzten Treffen Eiszeit. Schuld daran ist nicht zuletzt Mutter Henriette, die eisern zum Tode des Vaters schweigt und die ...

Zwischen den Sommerschwestern Doro, Yella, Helen und Amelie herrscht seit ihrem letzten Treffen Eiszeit. Schuld daran ist nicht zuletzt Mutter Henriette, die eisern zum Tode des Vaters schweigt und die Schwestern gegeneinander aufsetzt. Da schlägt Amelie vor, ihren Geburtstag zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Helen in Holland zu feiern und Doro und Yella einzuladen. Zuerst kommen nur Absagen, aber weil Yellas Beziehung mit David in einer Krise steckt, flüchtet sie kurzerhand doch nach Holland. Auch die erfolgreiche Doro erscheint schließlich, muß aber bald feststellen, daß ihr Leben aus den Fugen gerät. Dann steht plötzlich Mutter Henriette am Strand und der alte Streit beginnt wieder. Eine alte Flaschenpost bringt die Schwestern auf eine Spur, die die Wahrheit über den Tod ihres Vaters ans Licht bringt. So schockierend die Tatsachen auch sind, jetzt können sie endlich damit abschließen. Doch können sie auch verzeihen?

Monika Peetz beendet mit ihrem Roman "Flaschenpost aus der Vergangenheit" die "Sommerschwestern - Trilogie". Die Handlung hat es in sich. Es ist schon eine Kunst, eine Geschichte so konfliktgeladen und trotzdem so unterhaltsam zu schreiben. Man hat nie das Gefühl, von ihr herunter gezogen zu werden. Selbst in den wirklich bedrückenden Momenten der Trauer um den Vater gibt es Zuversicht, seinen Tod aufzuklären. Die Rolle der Mutter beschreibt Monika Peetz sehr glaubhaft. Der Leser bekommt schnell ein Bild von ihr und stellt fest, daß sie nie erwachsen wurde. Sie weigert sich einfach, Verantwortung zu übernehmen. In diesem Buch prallen so viele unterschiedliche Charaktere aufeinander, daß man glauben könnte, daraus wird nie eine gute Geschichte. Monika Peetz hat es aber geschafft, daß der Leser von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt wird. Ein wirklich toller Abschluss dieser Trilogie!

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