Ungezwungener Blick auf ein Tabuthema
Porno75 / 100
Es gibt Themen, über die wird (vor allem in Deutschland) einfach kaum geredet. Pornos, eigentlich grundsätzlich Sexualität ist nach wie vor ein derart ungelenkes Thema in der üblichen Kommunikation, ...
75 / 100
Es gibt Themen, über die wird (vor allem in Deutschland) einfach kaum geredet. Pornos, eigentlich grundsätzlich Sexualität ist nach wie vor ein derart ungelenkes Thema in der üblichen Kommunikation, was die Frage aufwirft, wie etwas, was uns als Menschen naturgemäß betrifft, derart ausgeschwiegen bzw. unwissenschaftlich ins Negative gezogen werden kann.
Dieses Buch versucht ohne erhobenen Zeigefinger oder dem Aufstellen von Regeln näherzubringen, weshalb erotische Videos aller Art Vorteile bieten, mit welcher Vergangenheit sie derart fürchterlich betrachtet und dargestellt werden und wie sich die Komplexität in unserer Gesellschaft verzweigt. Sich von alteingesessenen Ansichten zu verabschieden und eher zu fragen, WIE und nicht OB derartige Inhalte konsumiert werden, ist für die Autorin (und auch für mich) der Angelpunkt.
Ein sehr lesenswertes Buch, bestückt mit empirischen Erhebungen und einigen Anekdoten, die Anstöße zur (durchaus generationsübergreifenden) Diskussion bieten – für Feminist:innen, die, die es werden wollen, aber auch für alle anderen Menschen. Es würde sicherlich denen guttun, die sich der Thematik ohnehin verschließen (dabei ist das unter dem Stichwort „Radikalfeminismus“ auch im Buch ein Aspekt).