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Veröffentlicht am 27.05.2024

Verschwörungsmaschinerie auf Hochtouren

Glotze fatal
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– / 100
Bis dato das erste und einzige Buch, dessen Lektüre ich abgebrochen habe. Eigentlich interessiere ich mich sehr für das Fernsehen, insbesondere der 2000er Jahre. Trotz gewisser Zweifel habe ich ...

– / 100
Bis dato das erste und einzige Buch, dessen Lektüre ich abgebrochen habe. Eigentlich interessiere ich mich sehr für das Fernsehen, insbesondere der 2000er Jahre. Trotz gewisser Zweifel habe ich mir diesen Schund doch vorgenommen und will zur Erklärung nur kurz zusammenfassen: In der Sendung „Wer wird Millionär?“ gibt es bei Fragen – vor allem im unteren (!!) Bereich – nahezu durchgehend Sexualbezüge und die Moderationsübergaben von Gerhard Delling an Monica Lierhaus strotzen nur so vor Anzüglichkeiten.

Dem Autor ist eine gewisse Objektivität durchaus absprechbar (schaut man mal auf seine Homepage und andere seiner Wortbeiträge im Internet); für verklärte, verzerrende und alles in allem sinnentstellende Blicke auf das Medium Fernsehen (und die Welt im Allgemeinen) habe ich weder Lust noch Zeit. Traurig, aber nach rund fünfzig Seiten wahr: Hier werde ich den Papierkreislauf wieder schließen.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Das unendliche Leiden der Natascha K.

3096 Tage
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77 / 100
Das Schicksal von Natascha Kampusch dürfte bekannt sein. Bis heute ekelt mich das Lechzen und der geifernde Qual-Voyeurismus an, mit dem das Buch antizipiert wurde. Es gab herbe Enttäuschungen ...

77 / 100
Das Schicksal von Natascha Kampusch dürfte bekannt sein. Bis heute ekelt mich das Lechzen und der geifernde Qual-Voyeurismus an, mit dem das Buch antizipiert wurde. Es gab herbe Enttäuschungen (die auch hier in den Rezensionen nachlesbar sind und Kopfschütteln bei mir auslösen): Wo ist die tiefgreifende Zersplitterung der Seele, wo die bis ins kleinste Detail ausgeführte Demütigung, wo die Beschreibung von Schmerzen bis in die letzte Hautschicht?

Die Autorin erzählt aus meiner Sicht sehr intim und in ungeschönter Direktheit von ausgewählten Episoden aus ihrer Gefangenschaft (die sie hauptsächlich anhand von Notizen während der Zeit im Verlies rekapituliert). Dass sie die Öffentlichkeit überhaupt an ihrem Schicksal teilhaben lässt, wird nicht unwesentlich auf den Druck der sensationsgeilen Gesellschaft zurückzuführen sein – und trotz dass sie sich größte Mühe gibt, ihr letztes Stück Anstand und Respekt aus und über diese finstere Zeit durch das Buch zu bewahren und zu erhalten: Abgestraft wurde (und wird) sie, sie würde sich und ihre Geschichte für das größtmöglichen Ruhm und Reichtum verkaufen.

Ich habe beim Lesen eine zerbrochene Person vor Augen, die versucht, das Geschehene zu verarbeiten und Anstöße zu geben, wie sie die Pein überstanden hat. Viele Stimmen nehmen zum Anlass, dass ihr Entführer nicht durchgehend in einem schlechten Licht dargestellt wird. Nun ist der Text kein Roman und Menschen für gewöhnlich nicht so eindimensional, wie man es uns fiktive Werke aller Art bewusstmachen wollen. Nicht zuletzt auch dieses Spagats wegen ein äußerst lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Das (sehr) kleine Buch der Medienreflektion

Medien: Macht & Verantwortung
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65 / 100
Ulrich Wickert, bekannt als „Mr. Tagesthemen“ und Essayist, versucht sich daran, die Leserschaft und die Medien gleichermaßen an die Pflichten und Mächte der letzteren zu erinnern. Es wäre diskutabel, ...

65 / 100
Ulrich Wickert, bekannt als „Mr. Tagesthemen“ und Essayist, versucht sich daran, die Leserschaft und die Medien gleichermaßen an die Pflichten und Mächte der letzteren zu erinnern. Es wäre diskutabel, inwieweit die immer temporeichere Entwicklung und Pluralisierung der Medienlandschaft im Buch zum Thema wird – der größere Teil beschränkt sich auf vermeintliche Kritik am Stil, an der Qualität und an der Wichtung der Relevanz. Zwar nicht direkt ein Meckerbuch, aber ich sehe eine latente Festgefahrenheit im Sinne der damaligen Art der Berichterstattung, die sich gemäß des Buchs im Laufe der Zeit bis heute eher verschlechtert hat. Sicher ist das alles subjektiv und hinzunehmen, jedoch bleibt der Autor nicht so ganz am Thema: Fast deplatziert wirkt gegen Buchende die Erklärung, wie es zum legendären Verabschiedungssatz („...und eine geruhsame Nacht.“) kam – und das bei einem ohnehin nicht sehr umfangreichen Büchlein.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Ausriss aus dem einen und dem anderen Leben

Abgeschminkt
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71 / 100
Es ist nicht einfach, mehrere Jahrzehnte so herunterzubrechen, dass Außenstehende trotzdem mitgenommen werden – Ilka Bessin ist das gut gelungen. Klar, es liegt in ihrer Macht, welchen Lebensabschnitten ...

71 / 100
Es ist nicht einfach, mehrere Jahrzehnte so herunterzubrechen, dass Außenstehende trotzdem mitgenommen werden – Ilka Bessin ist das gut gelungen. Klar, es liegt in ihrer Macht, welchen Lebensabschnitten sie wie viel Text einräumt, da bleiben ein paar Figuren (und ihr Schicksal) ungewiss – vielleicht auch, um die Menschen im echten Leben zu schützen.

Schonungslos, aber in sich geschlossen kann man Anteil am wilden Leben der Figur Cindy aus Marzahn nehmen... und an der Person dahinter. Ilka Bessin schönt und romantisiert nichts, auch wenn ich sicher bin, dass es ihrem Leben an mancher Station gut getan hätte.

Zugegeben, das Buch ist mittlerweile überholt, Cindy aus Marzahn ist wieder als Bühnenfigur zu sehen, aber der Weg dorthin ist wohlfühlig und spritzig in diesem Buch wiedergegeben.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Zeitgeist ohne Tiefgang

Power Bottom
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56 / 100
abstrakten Ausführungen zu daueraktuellen Themen ihrer Zeit zu folgen, ist besonders für mich sehr schwer – geradezu verkauderwelscht werden die paar netten Ansätze und dann ist die Substanz auch ...

56 / 100
abstrakten Ausführungen zu daueraktuellen Themen ihrer Zeit zu folgen, ist besonders für mich sehr schwer – geradezu verkauderwelscht werden die paar netten Ansätze und dann ist die Substanz auch schon aufgebraucht – warum fehlen bei interessanten Themen so häufig Umfang und passende Vokabeln?

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