Vom Bösen, der schon immer böse war.
Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und SchlangeWie es der Zufall wollte, kam der neue Tribute von Panem-Teil kurz vor meinem Geburtstag heraus und ich habe ihn mir direkt schenken lassen - denn seien wir mal ehrlich, 26 Euro sind schon etwas heftig. ...
Wie es der Zufall wollte, kam der neue Tribute von Panem-Teil kurz vor meinem Geburtstag heraus und ich habe ihn mir direkt schenken lassen - denn seien wir mal ehrlich, 26 Euro sind schon etwas heftig.
Meine Erwartungen waren ziemlich hoch, wo die Panem-Reihe doch zu meinem unangefochtenen Lieblingen gehört und ich sowohl die Bücher als auch die Filme unzählige Male verschlungen habe. Im Großen und Ganzen ist "Das Lied von Vogel und Schlange" diesen Erwartungen gerecht geworden. Der Anfang war etwas schleppend, man muss erst einmal mit Snow's Sicht klarkommen. Naiv wie ich war, habe ich zuerst tatsächlich geglaubt, dass Snow doch ein sehr freundlicher Charakter ist, dem wohl etwas Schlimmes zugestoßen sein muss, dass er zu dem Snow, Herrscher Panems, geworden ist, den wir alle zu hassen gelernt haben. Doch ich hatte mich geirrt. Je mehr die Geschichte voranschritt, desto mehr wurde mir klar, dass jeder von Snows Schritten durchdacht ist. Kalkulierte Freundlichkeit mit dem Ziel, maximale Erfolge zu erzielen. Fast hätte ich gedacht, Lucy sei die Einzige, die an ihn herankommt, doch lasst euch da mal überraschen... Am Ende ist mir auf jeden Fall klargeworden, dass Snow kein fehlgeleiteter Charakter unter schlechten Umstände ist, sondern sein Wesen schon immer so war. Und das fand ich gerade gut an Collins Erzählung. Sie versucht nicht, ihn anders darzustellen als er ist, sondern seine Geschichte passt. Passt zum späteren Snow. Alles andere wäre reine Verzerrtheit gewesen. Dafür bin ich der Autorin sehr dankbar!
Weiterhin war es unglaublich spannend, auf Namen, Symbole, Orte und Ereignisse zu stoßen, die auch in der originalen Erzählung über 50 Jahre später wieder auftauchen und die so markant für Panem sind. Sei es das Lied vom Henkersbaum oder Tigris oder die Spotttölpel. Auch der Titel des Buches ist wunderbar passend gewählt, wenn man die Geschichte kennt.
Alles in allem ist dieser neue Band eher ein Extra für Panem-Fans, kein Muss. Er füllt Lücken auf und es gibt diesen "Aha"-Effekt. Teilweise zieht sich die Geschichte jedoch sehr und ich habe mich gefragt, ob 100-200 Seiten weniger es nicht auch getan hätten. Aber der stattliche Preis muss ja gerechtfertigt sein ^^ Mir persönlich hat das Buch sonst sehr gut gefallen, kommt aber nicht an die originale Geschichte heran.