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Veröffentlicht am 08.01.2023

Unwürdig des Namens "Sherlock Holmes"

Sherlock Holmes – Einbruch in der Baker Street
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Auch wenn ich den Adventskalender geschenkt bekommen habe, tut es mir einfach Leid für das rausgeschmissene Geld, denn dieser Adventskalender ist es leider nicht wert. Die Grundidee mit dem Einbruch in ...

Auch wenn ich den Adventskalender geschenkt bekommen habe, tut es mir einfach Leid für das rausgeschmissene Geld, denn dieser Adventskalender ist es leider nicht wert. Die Grundidee mit dem Einbruch in die Baker Street und dass die einzelnen Türchen querbeet angeordnet sind, so dass man zusätzlichen Suchspaß hat, hat mir sehr gefallen. Das war es dann leider auch schon.

Die Rätsel sind absolut unlogisch und ich hatte das Gefühl, die Lösung nur durch Zufall zu treffen oder eben ständig bei den Tipps und/oder Lösungen nachzuschauen. Ich habe glaube lediglich 4 oder 5 Rätsel eigenständig lösen können -- nicht, weil ich kein abstraktes Lösungsvermögen besitze, sondern weil die Rätsel einfach so abstrus zur Lösung geführt haben, dass für mich allein schon der Lösungsweg nicht erkennbar war. Keine Ahnung, wer hier an der Erstellung beteiligt war, aber da wurde wurden wohl eher Pfeile auf eine Drehscheibe geworfen statt mit normalen Menschenverstand an die Rätsel heranzugehen.

Dazu kam die ebenfalls unlogische Geschichte. Sie hatte für mich keinerlei Spannung, kam mit absolut unglaubwürdigen Wendungen daher und hatte ein dermaßen an den Haaren herbeigezogenes Ende, das den Namen "Sherlock Holmes" geradezu in den Dreck zieht. Reine Geldmacherei zu Werbezwecken ohne Zusammenhang.

Die 2/5 Sterne vergebe ich gerade noch so für die gelösten Rätsel, die mir Spaß gemacht haben, so hätte es gerne weitergehen können. Stattdessen habe ich ab der Hälfte direkt in die Lösung geschaut und war dann froh, als es vorbei war. Dieser Adventskalender lohnt sich leider nicht.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

XXL-Leseproben statt Kurzromane.

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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Was man über dieses Buch wissen muss, ist, dass es zwei Kurzromane von zwei Autorinnen beinhaltet, die beide quasi die Vorgeschichte zu neuen Reihen darstellen - "Tausend Momente" von Kelly Moran soll ...

Was man über dieses Buch wissen muss, ist, dass es zwei Kurzromane von zwei Autorinnen beinhaltet, die beide quasi die Vorgeschichte zu neuen Reihen darstellen - "Tausend Momente" von Kelly Moran soll Geschmack auf eine neue Trilogie über die "Bookish Belles" machen, und "Ein einziges Versprechen" von Kira Mohn gibt einen Ausblick auf ihre neue "Schottland"-Dilogie. Das hatte ich so nicht erwartet, da ich mich auf eine gemeinsame Geschichte der beiden Autorinnen gefreut hatte, die in sich geschlossen ist. So kommt das Ganze zwei XXL-Leseproben gleich, was ich etwas enttäuschend fand. Hätte ich das gewusst, hätte ich das Buch nicht gelesen und einfach auf die neuen Reihen gewartet...

Die Kurzgeschichten haben mir jedoch trotzdem mehr oder weniger gefallen, deswegen hier die kurzen Feedbacks dazu - können Spoiler enthalten:


"Tausend Momente"

"Unsere geliebte Bibliothek ist gefüllt mit Bänden voller Wissen und aufregenden Abenteuern, die nur darauf warten, erkundet zu werden. Ihr versteht, wie wichtig das ist und was das wirklich bedeutet."

Eine süße Liebesgeschichte über eine Lehrerin und einen Bibliothekar, verbunden durch eine Bibliothek und drei Buchbegeisterte Mädchen, die "Bookish Belles". Das Ganze war schon teilweise etwas kitschig, wenn Geister der Vergangenheit alte Tagebücher rauslegen, wenn man es sich wünscht, und drei Freundinnen ihr Leben pausieren und sich treffen, um eine Bibliothek in Schuss zu bringen. Dazu kommt, dass die Lehrerin zu Beginn natürlich durch ein Make-Over ihrer Grundschülerinnen aufgehübscht werden muss, um einen Mann zu finden. Diese Geschichte konnte mich leider nicht ganz abholen.


"Ein einziges Versprechen"

"Ich fühle ihren Herzschlag an meinem und frage mich, wieso ihr nicht auffällt, was es bei mir auslöst, wenn sie mir so nahe ist, wo sie doch sonst einfach alles bemerkt."

Diese Kurzgeschichte konnte ich nur mit einem schweren Herzen lesen, weil es schon so viel Drama war, dass es fast ironisch wirkte. Jack hat einen Alkoholiker als Vater, der seinen anderen Sohn Finlay für den Tod der Mutter verantwortlich macht und ihn deshalb ignoriert, so dass sich Jack um seine Erziehung kümmert - dazu kommt die Bar des Vaters, die er nicht mehr vernünftig betreiben kann und die deshalb den Bach runtergeht - Jack muss aushelfen - und der dritte Bruder ist Drogenabhängig und kümmert sich um gar nichts mehr - ergo, Jack hat auch noch die Sorge um den großen Bruder und sämtliche Schichten an der Bar an der Backe. War mir etwas viel Drama bzw. etwas viele Schicksalsschläge. Die Freundschaft/heimliche Liebe zu seiner besten Freundin Vic macht das ganze natürlich noch schwieriger.


Wie gesagt, ich bin kein großer Fan von Leseproben, deswegen hatte das Buch einen faden Beigeschmack. Ich vergebe 3/5 Sterne für die Hoffnung in schweren Zeiten und die Bücherliebe vierer Frauen und eines Bibliothekars.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Die Liebe zur Musik.

One Last Song
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"Sie [die Musik] kann dich dort berühren, wo kein Medikament Wirkung zeigt, keine Umarmung je hingelangt. Sie ist wie ein magisches Wundermittel, das Wunden heilt und Halt gibt, wenn alles unter einem ...

"Sie [die Musik] kann dich dort berühren, wo kein Medikament Wirkung zeigt, keine Umarmung je hingelangt. Sie ist wie ein magisches Wundermittel, das Wunden heilt und Halt gibt, wenn alles unter einem wegbricht."

"One Last Song" lag lange auf meinem SuB und konnte im Rahmen der 22for22-Challenge endlich gelesen werden - es hat mir wirklich gut gefallen!

Die Musik und das Show-Business spielen eine große Rolle, sowohl im kleinen Newcomer- als auch im großen Bandtour-Rahmen. Rileys und Julians Liebe für die Musik bringt sie zwar zueinander, stellt aber auch das größte Hindernis in ihrer Beziehung dar. Fake-News, Gossip, Ausnutzung und Connections werden so realitätsnah beschrieben, dass ich als Leser noch einmal wahnsinnigen Respekt vor den Leuten bekommen habe, die sich im Musik-Business behaupten wollen und können. Das ist echt nicht ohne, und die Autorin weiß, wovon sie schreibt!

Die Chemie zwischen den Protagonisten, deren Perspektiven sich abwechseln, hat mich zwar mitgenommen, aber nicht umgerissen. Es war eine Wohlfühlliebe, in die ich mich gemütlich einkuscheln konnte, die mein Herz aber nicht aus dem Takt gebracht hat. Eigentlich gar nicht so schlecht, es braucht auch mal Entspannung.

Handlungstechnisch geht es hauptsächlich darum, dass Riley ihr Hobby Singen zum Beruf machen will, und Julian, der es bereits dahin geschafft hat, sie dabei unterstützt. Gespickt ist das Ganze mit einigen interessanten Nebencharakteren, zu denen es jeweils eigene Geschichten gibt, etwas Drama und einigen Rückschlägen, doch im Großen und Ganzen passiert nicht mehr viel. Dafür fand ich die fast 500 Seiten doch etwas viel, ein wenig Raffung hätte dem Buch stellenweise gut getan.

Die angeführten Kritikpunkte stoßen mir jedoch erst im Nachgang etwas auf und sind beim Lesen kaum ins Gewicht gefallen. Der Schreibstil war so flüssig und tragend, dass man doch immer wieder zum Weiterlesen motiviert wurde und in der Handlung gefesselt war. Durch die detaillierten Beschreibungen und nahtlose Szenenabläufe war man absolut DRIN in der Geschichte. Das hat man nur noch sehr selten in Büchern und hat mir sehr gefallen!

"One Last Song" ist zu großen Teilen ein tolles Wohlfühlbuch und erhält von mir 4/5 Sterne. Wer Musik, besonders das Singen, liebt und sich auch für selbstgeschriebene Songtexte begeistern kann, ist hier absolut richtig!

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Der Anfang vom Ende.

Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe
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"Und so harrten Leid und Scham in ihren benachbarten Räumen aus, die Tür zwischen ihnen geschlossen, und hielten sich lieber krampfhaft an ihrem Schmerz fest, als am Körper des anderen."

Nach dem grandiosen ...

"Und so harrten Leid und Scham in ihren benachbarten Räumen aus, die Tür zwischen ihnen geschlossen, und hielten sich lieber krampfhaft an ihrem Schmerz fest, als am Körper des anderen."

Nach dem grandiosen Einstieg in diese Reihe war ich von diesem Buch durchaus enttäuscht, vor allem, wenn man bedenkt, dass beide Bücher im Original eigentlich eins sind.

Angekommen in Weep, an dem Ort, um den sich alle Geheimnisse ranken und dessen eigentlicher Stadtname vor vielen Jahren plötzlich aus dem Gedächtnis aller Menschen gelöscht wurde, fokussiert sich die Handlung nun um die Eroberung der schwebenden Zitadelle. Der Weltenaufbau kam damit schlitternd zum fast-Stillstand, denn von der sagenumwobenen Stadt zu hören und sie sich vorzustellen ist doch deutlich etwas anderes, als dort anzukommen.

"Ein Traum von Liebe" macht seinem Namen alle Ehre, denn es geht vor allem um die Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Charaktere und den Beginn der Liebesgeschichte zwischen Lazlo und Sarai - die in der Wirklichkeit völlig unmöglich erscheint. Die beiden sind ein schönes Paar, das will ich nicht abstreiten, und es gefiel mir auch, andere Aspekte ihres Charakters zu sehen, die sie erst selber miteinander entdecken, doch die Spannung kam mir einfach zu kurz. Natürlich wird die Liebesgeschichte zwischen den beiden der fundamentale Wendepunkt sein, und die muss sich ja erstmal entwickeln, aber gebt mir doch bitte ein paar Plottwists zwischendrin, mehr Geheimnisse zu Weep, mehr bildgewaltige Beschreibungen. Dieser Umschwung war mir zu heftig.

Doch dann, das Ende. Da hat Taylor wieder tief in ihre Wortkiste gegriffen, um die langatmigen Teile davor wieder auszugleichen. Und wie ihr das gelungen ist! Es ging Knall auf Fall, große Plottwists, noch größere Enthüllungen, und mittendrin der Bogenschlag zum Prolog des ersten Bandes. Absolut genial! Das Ende hat mich aus meiner lethargieähnlichen Verfassung geholt, so dass ich nun wieder absolut hyped für den dritten Band bin!

"Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe" konnte beim ersten Band leider um Längen nicht mithalten und hat diese Längen stattdessen an der Spannung ausgelassen. Das Ende jedoch konnte das fast wieder komplett wettmachen, so dass ich dem Buch 3,5/5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Der Traum sucht sich den Träumer aus.

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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"Das war sein Traum, kühn und großartig: dorthin [nach Weep] zu reisen, einmal um die halbe Welt, und die Mysterien selbst zu lösen. Natürlich war es unmöglich. Aber seit wann hielt das einen Träumer vom ...

"Das war sein Traum, kühn und großartig: dorthin [nach Weep] zu reisen, einmal um die halbe Welt, und die Mysterien selbst zu lösen. Natürlich war es unmöglich. Aber seit wann hielt das einen Träumer vom Träumen ab?"

Von Laini Taylor habe ich bereits die "Zwischen den Welten"-Trilogie kennen und lieben gelernt und war nun bereit, mich ihrem epischen Schreibstil zu "Strange the Dreamer" hinzugeben. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht!

Allein der Prolog hat mich sofort packen können, und je weiter die Geschichte fortfuhr, desto mehr habe ich mich in dieser Welt verloren. Neben Anspielungen auf die Seraphim aus ihrer "Zwischen den Welten" Trilogie, wo mein Fandom-Herz ja sofort ausgerastet ist, ist Taylors Art zu schreiben einfach einmalig und unbeschreiblich. Es mit "poetisch", "fantasievoll", "bildgewaltig" oder "raw" zu versuchen, trifft es nicht einmal annähernd. Nur mit Lazlo in der Bibliothek zu sein und seine Liebe zu Geschichten nachempfinden zu können, hat schon gereicht, um mich in das Buch zu verlieben, doch die Reise nach Weep und seine Geheimnisse haben das noch verstärkt. Dazu die zweite Sicht von Sarai, eines Götterkindes? Premium.

Zwar fühlt sich dieser erste Bann mehr wie der Vorspann zur Hauptstory in Weep an, doch dieser Vorgeschmack ist es so wert! Ich will hier gar nicht spoilern, es bleiben für den Leser eh noch genug offene Handlungsstränge nach diesem ersten Band offen, aber wer Lust auf vergessene Stadtnamen, schwebende Zitadellen, Götterkinder mit magischen Fähigkeiten und die grausame/tragische Vergangenheit der Stadtbewohner, gepaart mit dutzenden Geheimnissen, hat, der sollte dieses Buch unbedingt lesen! Das kleine i-Tüpfelchen hat mir noch gefehlt, doch ich bin sehr optimistisch für den zweiten Teil!

"Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte", erhält von mir 4,5/5 Sterne für diesen unglaublich starken Reihenauftakt!

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