Schmetterlinge im Bauch
Wenn gestern unser morgen wäreEs war mal wieder Zeit für eine lockere, aber mitreißende Liebesgeschichte. Genau das habe ich mit "Wenn gestern unser morgen wäre" auch bekommen.
Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht die Zeit zurückdrehen ...
Es war mal wieder Zeit für eine lockere, aber mitreißende Liebesgeschichte. Genau das habe ich mit "Wenn gestern unser morgen wäre" auch bekommen.
Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht die Zeit zurückdrehen zu können und die eine oder andere Entscheidung zu ändern?
Sara bekommt diese Chance. Die 5jährige Beziehung zwischen ihr und Oliver, einem erfolgreichen Anwalt, besteht nur mehr zum Schein als Sein. Die beiden bewegen sich in der Upper Class und während sich ein hippes Pärchen nach dem anderen aus ihrem Bekanntenkreis verlobt, wartet Sara noch immer auf den Heiratsantrag von Oliver. Doch ist Oliver auch der Richtige für sie?
Sara ist eine durchgeplante Karrierefrau, ehrgeizig und wirkt anfangs nicht unbedingt sympathisch. Am Tag ihrer Beförderung, der 300 Menschen den Job kostet, feiert sie mit den Kollegen und Kolleginnen bei einer After-Work-Party ihren Erfolg. Dabei schaut sie etwas zu tief ins Glas und verbringt mit Matt, dem Barkeeper, der im selben Haus wohnt, die Nacht auf der Dachterrasse. Doch am nächsten Tag holt sie die Realität ein. Für Sara ist diese Nacht ein großer Fehler gewesen und trotzdem geht ihr der lebenslustige Matt nicht aus dem Sinn...die Schmetterlinge im Bauch wollen nicht weichen...
Voller Schuldgefühle und einigen weiteren unglücklichen Entscheidungen läuft sie ohne zu schauen vor ein Auto und erwacht durch einen Zeitsprung zehn Tage früher im Krankenhaus. Keine ihrer Entscheidungen der letzten Tage ist passiert. Sara bekommt die Chance ihr Leben in diesen zehn Tagen, die sie eigentlich schon einmal gelebt hat, zu verändern....
Ich war anscheinend genau in der richtigen Stimmung für diesen Roman, denn ich bin wirklich nur so durch die Seiten gerauscht und habe mich dabei sehr gut unterhalten. Die Geschichte ist berührend, romantisch - aber nicht kitschig. Die Autorin beweist ebenso viel Einfühlungsvermögen bei etwas schwierigeren Themen wie Schwangerschaftsabbruch, Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder Demenz. Kristina Moninger versteht es dabei Wortwitz und Dramatik wunderbar zu integrieren.
Die Charaktere sind sehr lebendig und authentisch dargestellt. Sara entwickelt sich im Laufe der Geschichte von einer spießigen, angepassten Tussi, die ihr Leben genau durchgeplant hat, zu einer liebenswerten Frau, die endlich versucht aus ihrer Haut zu schlüpfen. Dies ist nicht wirklich einfach, denn ihre Mutter hat ihren Töchtern von klein auf eingeimpft, dass nur Aussehen, Erfolg und Geld zählt. Nach außen hin soll die Fassade immer aufrecht erhalten werden, Gefühle sind überbewertet. Während sich Sara und ihre Schwester Emma daran halten, sind ihr Bruder und seine Frau unangepasste Familienaußenseiter.
Mit Barkeeper Matt lernt Sara das Leben zu genießen und nicht nachzudenken, was ihre Mutter oder andere davon halten würden. Sie lernt Gefühle zu zeigen und nimmt sich Matts Lebensweisheit zu Herzen:
Leben ist gefährlich oder langweilig. Entweder lebst du mit allem Drum und Dran oder du existierst eben einfach nur.
Matt ist ein lebenslustiger Mann, Oliver der Spießer....zwei sehr typische Charaktere, die der Leser sofort kategorisiert. Natürlich weiß man schon vorher, wie es ausgehen wird, aber das WIE hat die Autorin noch mit ein paar überraschenden Wendungen spannend gestaltet.
Leider gab es auch einige Fehler zu finden, wie falsche Musikernamen: aus Haddaway wurde Headaway und Lucilectric wurde plötzlich zu Lucy Lectric. Hier hat das Lektorat ganz schön geschlampt....
Auch eine Auflösung zum Zeitsprung fand nicht statt, was ich schade finde. Diese beiden Kritikpunkte kosten der berührenden Geschichte die volle Sternenzahl bei meiner Bewertung.
Schreibstil:
Der Schreibstil von Kristina Moninger ist lebendig und flüssig und lässt sich wunderbar lesen. Die Autorin beweist viel Einfühlungsvermögen und nimmt sich auch schwierigeren Themen an. Dabei vergisst sie auch nicht eine Prise Humor beizufügen.
Sara erzählt in der Ich-Form in der Gegenwart. Die Geschichte besteht aus 27 Kapitel und dem Epilog, wobei es aber auch noch vier halbe Kapitel gibt. Über jedem steht das Datum des jeweiligen Tages.
Fazit:
Eine süße Liebesgeschichte, gewürzt mit einer Prise Humor. Es werden auch ernstere Themen mit viel Einfühlungsvermögen angesprochen. Ein Roman für schöne Lesestunden mit einer tollen Message!