Für Cineasten und Romantiker
Glück schmeckt nach PopcornIn "Glück schmeckt nach Popcorn" geht es neben der gewohnten Liebesgeschichte um Kino und Filme. Ich liebe Kinofilme und war selbst in einem Verein tätig, der unser kleines Programmkino, das ausgesuchte ...
In "Glück schmeckt nach Popcorn" geht es neben der gewohnten Liebesgeschichte um Kino und Filme. Ich liebe Kinofilme und war selbst in einem Verein tätig, der unser kleines Programmkino, das ausgesuchte Filme spielt, unterstützt hat.
Auch im Lichtspielhaus, dem heimeligen Kino unserer Hauptprotagonistin Martha, steht kein Popcornkino auf dem Programm. Nach der Trennung von ihrem Freund und dem Verlust des gemeinsamen Baby's gibt es bei ihr keine Filme mit Happy Ends. Auf dem Spielplan stehen ausgesuchte Klassiker und ältere Filmschmankerl. Im Gegensatz zu den großen Kinokomplexen setzt Martha auch auf Wohlfühlambiente. Ihr Leben dreht sich einzig und allein um das Lichtspielhaus. Freunde oder Freizeit hat sie kaum. Als ihre Mitarbeiterin und beste Freundin Susanne schwanger ist und zu ihrem Freund nach Hamburg zieht, sucht sie Ersatz und trifft auf den Filmstudenten Erik, der sich als Regisseur versucht. Mit seiner fröhlichen Art versucht er Martha aus ihrer selbstgewählten Isolierung herauszulocken....
Die Geschichte kommt nicht nur leichtfüßig daher, sondern ist auch etwas melancholisch. Das beginnt bei Marthas Filmauswahl, ihrer Weigerung für Happy Ends und ihre eher pessimistische Einstellung zum Leben und vorallem zur Liebe. Das machte es nicht immer leicht sie zu mögen. Ganz klargekommen bin ich mit ihr leider nicht, obwohl wir die Liebe zu ausgewählten Filme teilten. Ihr Pessimismus und ihre Verbitterung fing mich nach einiger Zeit an zu nerven. Auch ihr Verhalten war für mich manchmal nicht nachvollziehbar.
Bei Erik war es genau umgekehrt. War er mir anfangs zu unbeschwert und von sich überzeugt, mochte ich später seine positive Ausstrahlung, seine romantische Ader und sein Selbstvertrauen. Vorallem wie er sich um Martha bemühte, öffnete ihm gegenüber mein Herz. Trotzdem fehlte mir der Funken und die Glaubwürdigkeit seiner plötzlichen Verliebtheit gegenüber Martha. Sein Konkurrent Stefan, ein Filmkritiker, überzeugte mich anfangs mehr, wurde mir aber von Seite zu Seite immer unsympathischer, was die Geschichte sehr vorhersehbar macht. Die Emotionen kamen trotz des ziemlich kitschigen Endes leider nicht ganz bei mir an.
Überzeugen konnte mich aber das atmosphärische Ambiente des Schauplatzes, das Lichtspielhaus. Das alte Programmkino hatte sofort mein Herz gestohlen und die Beschreibungen haben mir richtig gut gefallen. Die im Roman erwähnten Schauspieler und Filmtitel haben mich in Erinnerungen schwelgen lassen und genau das Gefühl hervorgerufen, das ich mir bei dieser Lektüre erhofft hatte.
Der Wohlfühlroman ist etwas vorhersehbar, wie sehr oft bei Liebesromanen, was mich aber nicht wirklich störte. Die Geschichte ist trotz meiner Kritik unterhaltsam, gibt Mut nach vorne zu schauen und seine Träume zu verwirklichen....
Schreibstil:
Marie Adams hat einen leichten und einnehmenden Schreibstil, der sich gut lesen lässt.
Etwas gestört hat mich auch, dass es keine Kapitel im Roman gibt. Ich denke mir oft: "Noch schnell dieses eine Kapitel und dann ab ins Bett"...hier hatte ich immer das Gefühl irgendwo mittendrin festzustecken.
Fazit:
Ein etwas melancholischer Wohlfühlroman, der mich nicht ganz packen konnte. Die Gefühle kamen bei mir nicht wirklich an und die Geschichte plätschert manchmal etwa zu viel dahin. Hingegen konnte mich das bezaubernde Ambiente und die Affinität zum Kinofilm überzeugen.Trotz der Kritikpunkte hat mich der Roman aber gut unterhalten.