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Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider nichts für mich

Glück à la carte
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Der erste Teil des Buches, das ich bei knappen 190 Seiten eher als Novelle oder Kurzgeschichte bezeichnen würde, war auch ganz nett...jawohl ganz nett, aber auch nicht mehr.
Einzig die wunderbare poetische ...

Der erste Teil des Buches, das ich bei knappen 190 Seiten eher als Novelle oder Kurzgeschichte bezeichnen würde, war auch ganz nett...jawohl ganz nett, aber auch nicht mehr.
Einzig die wunderbare poetische Sprache und das italienische Flair, das die Autorin verbreitete, welches leichtfüßig in die französische Lebensart wechselte, vermittelt hier den Roman, den ich mir eigentlich erwartet hatte.
Mirella, unsere italienische Protagonistin macht sich auf nach Paris. Sie hat ein spezielles Ziel vor Augen: ein einzigartiges Café in einer verwinkelten Seitenstraße, die Rue Thérèse. Nur hier wird ihr eine außergewöhnliche Speisekarte vorgesetzt. Aus dieser kann sie keine Speisen wählen, sondern eine einzige verpasste Gelegenheit in ihrem Leben, die sie gerne ändern möchte. Mirella hat, wie wohl jeder von uns, einige Momente, die sie verpasst hat und sich anders entwickelten, als sie es sich eigentlich gewünscht hätte. Diese verpatzen Chancen darf sie nacheinander noch einmal durchleben, allerdings muss sie sich für eine davon entscheiden. Doch Entscheidungsfreudigkeit war noch nie Mirella's Stärke... So sitzt sie am Tisch in diesem Café und der Leser durchlebt Szenen aus ihrer Vergangengeit. Er hat die Möglichkeit alle ihre verpassten Chancen noch einmal mitzuerleben.
Dabei gibt es einige, die wirklich zu Herzen gehen, wie zum Beispiel Mirellas Kindheit, die sie bei ihren Großeltern verbrachte, weil ihre reichen Eltern ihre tiefe gemeinsame Liebe mit ihrem Kind nicht teilen wollten und sie unerwünscht war. Aber auch einige für mich unverständliche, wie ihr Studium, das sie schleifen ließ, da sie es nicht nötig hatte zu arbeiten oder zu lernen und in zwei Jahren gerade einmal einen Vorlesung besucht hat.
Schwierig wurde es für mich, als sich Mirellas Einbildung und ihre Erinnerungen überschnitten. Auch die sehr skurillen Szenen im Café, die bizarren Begebenheiten und der groteske Kellner mit "einem Gesicht wie aus japanischen Holz geschnitzt", der sich immer wieder in Luft auflöste, um plötzlich wieder vor Mirella zu stehen.....tut mir leid, aber das war mit einfach zu viel an fantastischen Elementen.

Auch Mirella blieb mir die meiste Zeit der Geschichte fremd. Ich konnte nur bei zwei Szenen wirklich ihre Trauer spüren und doch fand ich zu anderen Teilen ihrer Geschichte so gar keinen Zugang. Manche Hintergründe blieben auch komplett unbeantwortet, wie zum Beispiel Mariellas Ehe.
Das Ende war mir ebenfalls etwas zu abrupt. Was aber das eigentliche "Tüpfelchen auf dem i" für meine eher schlechte Bewertung ausmacht, war der letzte Abschnitt. Mirella agiert für mich zum Schluss völlig unglaubwürdig und ich weiß nicht, was die Autorin im Endeffekt mit ihrer Geschichte eigentlich aussagen wollte. Alles was mir dazu einfällt ist: "Lebe nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart". Dies sehe ich noch als einzigen möglichen Sinnspruch, nachdem mich dieser Roman eher enttäuscht und ratlos zurückgelassen hat. Vielleicht verstehe ich auch nicht wirklich, was die Autorin mir eigentlich sagen möchte....irgendwie hatte ich nach diesem Ende das Gefühl zu dumm für die Geschichte zu sein....

Schreibstil:
Die Autorin verwendet großteils sehr kurze Sätze, die eher abgehackt klingen und trotzdem versteht sie es, die Geschichte sehr poetisch rüberzubringen. Man bemerkt auch den südländischen Flair, die italienischen Wurzeln und die Ansiedlung des Romans in Frankreich. Eigentlich liebe ich frankophone Geschichten....eigentlich.... Trotzdem konnte ich keinerlei Verbindung zur Hauptprotagonistin aufbauen und das obwohl sie in meinem Alter ist. Sie blieb mir fremd und unverständlich.

Fazit:
Ich fand die Idee so bezaubernd, jedoch konnte mich die Geschichte gar nicht abholen. Leider fand ich keinerlei Zugang zur Protagonistin und das Ende ließ mich etwas ratlos zurück. Die wunderbare poetische Sprache und einige berührende Szenen lassen mich gerade noch 2 1/2 Sterne vergeben. Schade!

Veröffentlicht am 14.10.2018

Herb e Enttäuschung

Ab morgen für immer
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Hätte ich dieses Buch nicht in einer Lovelybooks Leserunde gelesen, hätte ich es spätestens nach den ersten 100 Seiten abgebrochen.
Normaler Weise liebe ich Romane die ähnliche Inhalte haben wie eines ...

Hätte ich dieses Buch nicht in einer Lovelybooks Leserunde gelesen, hätte ich es spätestens nach den ersten 100 Seiten abgebrochen.
Normaler Weise liebe ich Romane die ähnliche Inhalte haben wie eines meiner absoluten Lieblingsbücher "Zwei an einem Tag" von David Nicholls", wo ein Mann und einen Frau erst nach Jahren zusammenfindet. In dieser Art hatte ich mir laut Klappentext auch diesen Roman vorgestellt. Bekommen habe ich nichts davon.

Der Roman wird aus der Perspektive von Eve und von Ben erzählt, wobei derjenige von Eve den Hauptteil der Geschichte einnimmt. Schon der Einstieg bereitete mir Schwierigkeiten. Die in der Inhaltsangabe angegebene Liebesgeschichte zwischen Eve und Ben findet erst ab cirka der Hälfte des Buches statt. Zuvor begleiten wir die junge Frau, die ihr letztes Jahr am College absolviert, durch Bars oder nehmen Teil an Parties, Drogenkonsum und One Night Stands. Dabei lernen wir ihre Freundinnen Maya und Kate kennen. Eve hat jedoch ein Auge auf Jesse geworfen, einen drogenabhängigen und egozentrischen Musiker, mit dem sie eine Beziehung eingeht. Die Beiden agieren jedoch eher selbstzerstörerisch und ziehen sich gegenseitig in den Abgrund.
Durch Rückblenden in Eves Kindheit erhält man ein genaueres Bild von ihr. Seit dem Weggang ihres Vaters, der die Familie verließ, als sie noch klein war und dem Tod der Mutter, vermeidet sie engere Beziehungen. Sie hat immense Verlustängste. Auch zu ihrer Schwester hat sie keine feste Bindung. Diese Rückblenden fand ich etwas interessanter und auch der Schreibstil, der mir oft wirr und hölzern vorkam, besserte sich bei diesen kurzen Rückblenden.
Eve empfand ich als unsympathisch, extrem und zerstörerisch. Dabei auch egoistisch und verletzend. Mit ihr wurde ich absolut nicht warm.
Ben lernen wir gleich zu Beginn bei Eve's wilden Partytreiben kennen, jedoch bleibt er eine Figur am Rande. Er ist das Gegenteil von Eve: besonnen und liebenswürdig. Für Eve ist er zu Beginn einfach nur ein Langweiler. Von der Liebe zwischen den Beiden konnte ich auch im zweiten Teil des Romans nichts spüren. Da sprühen keine Funken, da gibt es keine Gefühle und auch kein Knistern. Ich spürte absolut nichts! Einzig Ben gibt sich große Mühe Eve zu gefallen. Für eine Beziehung oder die große Lovestory, wie im Klappentext angekündigt, war es mir viel zu wenig. Dabei brauche ich keinen Kitsch, aber wenigstens glauben muss ich, dass sich die Beiden lieben....

Die Figuren bleiben insgesamt sehr an der Oberfläche und sind eindimensional. Eves Freundinnen scheinen zu Beginn und am Ende des Romans auf, aber ich kann über Maya überhaupt nichts sagen und über Kate nur, dass sie anscheinend den falschen Mann heiratet. Charaktereigenschaften oder tiefgründige Gedanken der Figuren sucht man in diesem Roman vergebens.

Leslie Cohen greift auch kurz das Thema 9/11 auf, ebenso wie Trennung und Untreue, aber mir kam das Ganze wie hingeworfene Teile vor, die erwähnt, aber nicht wieder aufgegriffen wurden.
Aufgefallen ist mir auch, dass sehr oft Essen weggeschmissen wurde. Eve kauft sich zum Beispiel einen Burger und als Ben oder Jesse etwas zu ihr sagt, was ihr nicht passt, vergeht ihr der Appetit und sie wirft den noch unangetasteten Burger in den Mistkübel. Auch ein Eis mit bunten Streusel muss daran glauben. Ist dies nun sehr amerikanisch (wie der Roman generell) oder einfach ein schlechter Charakterzug der Protagonistin? Ist es das Alter oder ??? Ich habe keine Ahnung!

Generell hat der Roman keinerlei Vorbildfunktion...eigentlich weiß ich nach dem Beenden nicht einmal was er mir sagen will.....traurig! Hier finden wir weder eine Liebesgeschichte, noch eine wohldurchdachte Story....sorry!

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist nüchtern und hölzern. Ich hatte große Schwierigkeiten beim Lesen. Die wirren Gedanken der Protagonistin, denen ich nicht immer folgen konnte und der plötzliche Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, machte es mir noch schwerer.
Die Charaktere sind oberflächlich. Ich hatte kein genaues Bild von den Figuren im Kopf. Manche Namen waren gleich wieder vergessen.

Fazit:
So einen schlechten Roman habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ich kann das Buch leider nicht weiter empfehlen!

Veröffentlicht am 01.05.2023

Wichtiges Thema, aber für mich momentan nichts - abgebrochen

Zwischen Welten
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Tja, selten kommt es vor, dass ich ein Buch abbreche, aber hier hatte ich nach 80 Seiten absolut keine Lust mehr weiterzulesen.
Ich muss zugeben: Das Buch spricht ein wichtiges Thema an und ist sehr am ...

Tja, selten kommt es vor, dass ich ein Buch abbreche, aber hier hatte ich nach 80 Seiten absolut keine Lust mehr weiterzulesen.
Ich muss zugeben: Das Buch spricht ein wichtiges Thema an und ist sehr am Puls der Zeit. Als ich zu lesen begann, sah ich zwei sehr unterschiedliche Charaktere vor mir, die in völlig verschiedenen Welten leben. Ich war auch wirklich schon sehr neugierig, wie ich das neue Buch der Autorin, die hier gemeinsam mit Simon Urban schreibt, finden werde.

Leider fand ich nicht in die Geschichte bzw. wollte ich mich nicht auch noch literarisch mit all diesen Themen beschäftigen. Ich bin nicht ignorant, aber wenn ich hier mit einer Gruppe Menschen irgendwo zusammensitze, wird oftmals genauso diskutiert. Immer wieder beobachte ich, wie die Menschen immer weniger die Meinung anderer akzeptieren und nur ihre eigene als richtig anerkennen. Bei unseren Protagonisten ist es genauso. Theresa ist ein typisches Landkind und hat so einige Probleme mit ihrem Hof, der kaum Gewinn abwirft. Und während Stefan in seinem gläsernen Palast in der Stadt sitzt und herumjammert, konnte ich als Dorfkind Theresa in vielen Dingen beipflichten...aber nicht in allen. Trotzdem hatte ich nach zwei Abenden keine Lust mehr, mich wieder in meinen Sessel zu setzen und über Klimagegner, politischen Ansichten, Möchtegern-Emporkömmlinge usw. zu lesen.

Ich bin nicht ignorant, aber ich möchte gerne nach einen anstrengenden Arbeitstag abschalten und nicht weiter über Themen lesen, die jeden Tag in den Nachrichten zu sehen sind oder im Dorfgasthaus diskutiert werden....sorry! Ab und zu greife ich dennoch zu Büchern dieser Art, aber im Moment habe ich keinen Kopf dafür.
Ich habe dann noch die letzten Kapitel gelesen und hatte die Bestätigung, dass es richtig war, abzubrechen.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Abgebrochen nach der Hälfte

Das Lied der Arktis
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Der erste Monat des Jahres und der erste Abbruch seit langer Zeit. Noch dazu wollte ich das Buch gemeinsam mit Nicole in einer Leserunde auf meinem Blog hier lesen. An die 100 Seiten und zwei Leseabschnitte ...

Der erste Monat des Jahres und der erste Abbruch seit langer Zeit. Noch dazu wollte ich das Buch gemeinsam mit Nicole in einer Leserunde auf meinem Blog hier lesen. An die 100 Seiten und zwei Leseabschnitte habe ich geschafft, doch danach habe ich w.o. gegeben.

Uqsuralik, die Frau aus Stein mit dem Wesen eines Bären und dem Namen eines Hermelins führt uns Leser durch ihre Geschichte. Der bereits im Klappentext angegebene Vorfall, dass sie als junges Mädchen von ihren Eltern und Geschwistern getrennt wird, weil das Eis bricht, ereignet sich bereits auf den ersten Seiten.
Die Autorin erzählt hingegen in einem sehr emotionslosen Schreibstil, wie Uqsuralik nun versucht sich am Leben zu halten. Ich weiß, dass es für die Inuit lebensnotwendig ist, Tiere zu schlachten, um sich mit Nahrung und Bekleidung einzudecken. Trotzdem störten mich diese Beschreibungen schon im ersten Leseabschnitt. Ich bin bei diesem Thema sehr, sehr zimperlich und das alleine ist schon ein Grund für mich abzubrechen. Natürlich war mir klar, dass man in diesen Breiten darauf angewiesen ist und habe weiter gelesen. Für uns Europäer ist dieses Leben fremd. Der Roman liefert ein umfassendes Bild über die Tage im ewigen Eis, wird aber eher informativ erzählt.
Dies ist auch der nächste Punkt, der mich störte: der sehr nüchterne Schreibstil. Im Gegensatz dazu erfahren wir mehr über die Geisterwelt, die Uqsuralik immer umgibt. Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder Lieder,/Gedichte, die für mich keinerlei Bezug zur Geschichte hatten.

Zusätzlich konnte ich keinerlei emotionale Bindung zu Hauptprotagonistin aufbauen und nach etwas der Hälfte der Lektüre habe ich beschlossen das Buch abzubrechen. Mich konnte weder Schreibstil, noch Protagonistin fesseln, ich griff nur ungern zu diesem Werk und da noch jede Menge Lesestoff hier auf mich wartet, der mich mehr anspricht, war es klar, dass ich es nicht beeden werde.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Habe abgebrochen

Als die Sehnsucht uns Flügel verlieh
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Dies ist der zweite Teil der Heimat-Saga.

Nun habe ich aber den zweiten Teil bei Seite 256 abgebrochen. Es kommt selten genug vor, aber da es kein Rezensionsexemplar ist und ich das Buch aus der Bücherei ...

Dies ist der zweite Teil der Heimat-Saga.

Nun habe ich aber den zweiten Teil bei Seite 256 abgebrochen. Es kommt selten genug vor, aber da es kein Rezensionsexemplar ist und ich das Buch aus der Bücherei geliehen hatte, habe ich mich dazu durchgerungen. Ich habe mich gestern einfach nur mehr durch die Seiten gequält...und das soll es nicht sein.
Die Story setzt dort an, wo Teil Eins endet und führt uns nach Russland. Über den Ortswechsel habe ich mich sehr gefreut. Die begabte Kathi und ihre besondere Schwester Franzi werden nach Moskau gebracht. Kathi wird allerdings nicht an die Uni gebracht, sondern wie eine Kriegsgefangene behandelt.

Danach wird es immer unglaubwürdiger, mystischer und langatmiger. Ich habe begonnen querzulesen, aber es half alles nichts. Plötzlich befinden sich alle Teile der Familie in Russland. Die Mutter ist eine ehemalige russische Spionin, der Vater ist im Kriegsgefangenenlager und plötzlich haben alle russischen militärischen Befehlshaber Interesse an Laurenz Sadler und den Mädchen. Spione, Doppelspione und jede Menge verwirrende russische Namen machen es nicht wirklich leichter. Zusätzlich bleiben die Figuren sehr an der Oberfläche. Immer wieder tauchen wir viel zu oft in Franzis Welt von Zwergen, Rübezahl, Bienen und geflügelten Autos ein....wozu diese an den Haaren herbeigezogenen Elemente. Ich habe auch so verstdanen, dass Franzi anders ist, aber müssen wir die Story aus ihrer Sicht lesen? Alles klingt einfach nur noch obskur und ich fragte mich, ob ich hier eine Fantasystory oder einen historischen Roman lese.
Ich habe bei Seite 256 abgebrochen - tut mir leid! Ich wollte es wirklich mögen! Macht euch aber bitte selbst ein Bild, wenn ihr das Buch lesen möchtet.

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