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Veröffentlicht am 16.11.2023

Das Ende schockiert

Der Fluss ist eine Wunde voller Fische
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Diesen südamerikanischen Roman aus Kolumbien habe ich mir für den November aufgehoben. Der Grund: Meine Tochter ist den ganzen November in Kolumbien unterwegs. Deshalb möchte ich neben ihren Fotos, die ...

Diesen südamerikanischen Roman aus Kolumbien habe ich mir für den November aufgehoben. Der Grund: Meine Tochter ist den ganzen November in Kolumbien unterwegs. Deshalb möchte ich neben ihren Fotos, die sie mir schickt, auch literarisch ein bisschen in das Land eintauchen. (Und für die Weltenbummler Challenge fehlt mir auch noch ein südamerikanisches Land)
Mit nur 176 Seiten ist dieser Debütroman von Lorena Salazar Masso ein eher dünnes Büchlein. Trotzdem benötigt man seine Zeit dafür, denn der Inhalt fließt genauso ruhig dahin, wie der Rio Atrato - den Fluss, den eine junge namenslose weiße Frau und ein schwarzer Junge als Transportmittel nehmen. Sie sind auf dem Weg zur leiblichen Mutter des Jungen.
Dabei erfahrenwir einige Geschichten, die zurück in die Zeit führen, als die junge Frau den kleinen Jungen als Baby überreicht bekam, um ihn aufzuziehen. Die leibliche Mutter konnte ihr Kind nicht versorgen. Ebenfalls erhalten wir kleine Einblicke in die Lebensgeschichten der Passagiere, die sich auf dem Boot befinden.

Die für mich essenzielle Frage dieser Geschichte ist "Was macht eine Mutter aus?" Ist es die Frau, die dich geboren oder diejenige, die dich aufgezogen hat? Was heißt es Mutter zu sein? Die Verlustangst begleitet sie auf dem gesamten Weg. Auch die Hautfarbe spielt in der Geschichte eine Rolle. Dabei ist die Autorin aber nicht wertend, denn die junge weiße Frau war während ihrer Schulzeit eine der wenigen hellhäutigen Schüler. Die Bevölkerung im Chocó Department besteht nämlich aus 82 % Afrokolumbianern, 13 % Indigenen und 5 % Weißen besteht.

Die Autorin hat eine sehr bildhafte, blumige und poetische Sprache. Es ist eine eher literarisch anspruchsvollere Erzählung, die uns Lorena Salazar mit ihrer Geschichte bietet. Die Bootsfahrt ist nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich ereignisreich, sondern auch die Natur und Tierwelt spielt eine große Rolle. Die Atmosphäre auf und rund um das Boot, sowie den Menschen darauf, wird sehr bildhaft dargestellt. Neben dem Thema Mutterschaft sind der Dschungel und das Leben mit und am Fluss ein weiteres wichtiges Thema. Lorena Salazar möchte dem Leser ihre Heimat näher bringen.

Und dann kommt das Ende! Hier kommt es zu einer Wendung, die in die wunderbare Stille hereinbricht, wie ein Donnerschlag. Er traf mich mit voller Wucht und fühlte sich irgendwie unpassend an. Das Ende war mir zu schnell und es "überfährt" den Leser regelrecht.
So richtig hat mich die Geschichte nicht erreicht, jedoch war der Ausflug in eine völlig andere Kultur spannend und lehrreich.

Fazit:
Ein dünnes, aber intensives Buch, welches jedoch am Ende mit einer unerwarteten Wendung den Leser aus seiner trügerischen Blase reißt. Vielschichtig und trotz der Kürze gab es für mich doch auch einige Längen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Zu viele Dramen und unglaubwürdig

Wintertraum in Kanada
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Die Geschichte beginnt zu Weihnachten mit einer turbulenten Szene bei Sara's Eltern Jeannette und Richard. Sara und Paul wollen sich endlich ihren Traum erfüllen und eine Reise in ihr Traumland Kanada ...

Die Geschichte beginnt zu Weihnachten mit einer turbulenten Szene bei Sara's Eltern Jeannette und Richard. Sara und Paul wollen sich endlich ihren Traum erfüllen und eine Reise in ihr Traumland Kanada antreten. Im Hinterkopf haben sie bereits den Gedanken, möglicherweise später dorthin auszuwandern. Doch bereits die Ankündigung der Reise bringt die Mutter von Sara in Rage. Sie hat ihre eigenen Pläne und fühlt sich hintergangen.
Ich konnte bereits auf den ersten Seiten nachvollziehen, dass Sara und Paul liebend gerne flüchten und die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr nicht bei Saras Eltern verbringen wollen, denn Jeannette ist extrem übergriffig. Die Reise entpuppt sich als wunderschön und Sara und Paul verbringen traumhafte Tage. Vorallem der kleine Ort Springfield hat es ihnen angetan. Die Bewohner in der Nähe des Okanagan Lakes sind freundlich und zuvorkommend. Daraufhin steht für Paul und Sara fest, dass sie genau dorthin ziehen möchten. Zurück in Deutschland finden sie einige Zeit später auf einer Immobilienseite im Internet ein Haus am Okanagan See, welches sie bei ihrer Reise gesehen haben. Sie beschließen Hals über Kopf die Immobilie zu kaufen. Nachdem sie ihre Zelte in Hamburg abgebrochen haben und ihr Traumhaus beziehen wollen, erwartet sie eine Bruchbude. Die Heizung ist defekt, aus dem Wasserhahn läuft eine braune Brühe, der Kamin ist verstopft und sobald man ein elektrisches Gerät an den Stromkreislauf anschließt, fliegt die Sicherung raus. Handwerker sind rar und auf Monate hinaus ausgebucht und dann stehen nacheinander plötzlich Überraschungsgäste vor der Tür....

Was als schöne und interessante Geschichte beginnt, die uns in die traumhafte Winterlandschaft Kanadas führt, wird leider ab der Hälfte zu einem Roman, bei dem man immer öfters den Kopf schütteln muss. Dramen und unglaubwürdige Szenen wechseln sich ab. Die Beziehung von Paul und Sara beginnt zu bröckeln und den einzelnen Handlungssträngen fehlt es immer mehr an Tiefe. Vieles wird einfach nur angerissen und die Probleme mehrten sich. Es gab laufend Streitereien und es wurde keine positive Atmosphäre vermittelt. Ich muss bei einem Weihnachtsroman keine intellektuelle Lektüre haben und drücke auch gerne ein Auge zu, aber hier war es leider dann doch zu viel...zu viel Drama und absolut keine Wohlfühlatmosphäre. Der Humor, der mir zu Beginn gefallen hat, wirkte nach einiger Zeit ebenfalls ausgelutscht. Zusätzlich gab es in der ersten Hälfte leider auch einige größere Zeitsprünge, die mich ebenfalls gestört haben.

Sehr gefallen hat mir hingegen die bildhafte Beschreibung der Landschaft. Man bemerkt, dass die Autorin eine besondere Liebe zu Kanada hegt und diese auch wunderbar vermitteln kann. Auch die Dorfbewohner sind sehr lebendig beschrieben und man fühlt ihre Verbundenheit zueinander. Der Schreibstil hat mir ebenfalls gefallen, der mich ja bereits bei der Leseprobe überzeugen konnte.

Das Ende kommt dann so abrupt, dass man verwundert die letzte Seite zuschlägt und sich fragt, ob hier noch etwas fehlt oder ob die Autorin das Buch schnell fertig schreiben musste und dafür keine Seiten mehr zur Verfügung hatte. Sehr schade!

Fazit:
Alles in allem war der Roman leider eher enttäuschend, auch wenn der Schreibstil gut und die Beschreibungen sehr bildhaft waren. Ich hatte mir auf jeden Fall nach der überzeugenden Leseprobe mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Absolute Leseempfehlung

Die Welt war voller Fragen
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Schon der erste Band dieser Reihe, die man auch alleinstehend lesen kann, hat mich vor zwei Jahren absolut begeistert. Nun nimmt uns Herbert Dutzler nach "Die Welt war eine Murmel" wieder mit auf eine ...

Schon der erste Band dieser Reihe, die man auch alleinstehend lesen kann, hat mich vor zwei Jahren absolut begeistert. Nun nimmt uns Herbert Dutzler nach "Die Welt war eine Murmel" wieder mit auf eine Reise in die Sechziger Jahre und diesmal gibt es volle fünf Sterne für diesen Coming-of-Age Roman, der mich in meine eigene Kindheit versetzt hat. Ich bin zwar erst Mitte der Sechziger Jahre geboren, doch viele Dinge hatten sich auch bis weit in die Siebziger Jahre nicht wirklich verändert und haben diverse Erinnerungen geweckt.

Erzählt wird die Geschichte wieder vom bereits erwachsenen Siegfried, der nach dem Tod seiner Mutter das Elternhaus ausräumt. Dabei stößt er immer wieder auf alte Fotos, bei denen Erinnerungen aufkommen und die in Rückblicken aus der Sicht des kleinen Sigi erzählt werden.
Mittlerweile hat es Sigi aufs Gymnasium geschafft, doch mit manchen Lehrern steht er auf Kriegsfuß. Seine Fragen, die oftmals seiner kindlichen Neugier entspringen, werden nicht gutiert und die schlechte Betragensnote im Zeugnis steht seiner Versetzung im Wege. Dabei spielt auch die Nazivergangenheit einiger Lehrer und die autoritäre Erziehung in der Schule und auch im Elternhaus eine große Rolle.
Sigi ist ein Ass in Deutsch und interessiert sich sehr für den Weltraum. Zuhause hilft Sigi seiner Oma gerne beim Kochen, welches dem Rollenbild seines Vaters nicht entspricht. Seine Schwester Uschi ist keine gute Schülerin, liebt aber den Blockflötenunterricht. Als Familienoberhaupt hat der Vater das Sagen, obwohl er für das Funktionieren der Familie kaum etwas beiträgt und nach einem Unfall auch kein Geld mehr nach Hause bringt.
Interessant waren wieder die Erinnerungen an bestimmte Fernsehsendungen (damals gab es ORF 1 und ORF 2 und die meisten hatten einen schwarz-weiß Fernseher), das Kopieren mit dem Blaupapier oder die damaligen Benimmregeln, die beim Weihnachtsfest mit den Großeltern mütterlicherseits eine große Rolle spielen. Besonders wichtig war Sigi die Übertragung der Mondlandung, die 1969 ein absolutes Großereignis war.

Neben der humorvollen Erzählung aus Sigis Kindermund, nimmt Herbert Dutzler wieder die gesellschaftlichen und politischen Werte dieser Zeit ins Visier. Die Nazivergangenheit wird auch zwanzig Jahre nach Kriegsende totgeschwiegen und Sigis Mutter kämpft gegen das althergebrachte Rollenbild. Sie möchte wieder arbeiten und den Führerschein machen. In den Sechziger Jahren ist dies allerdings noch immer nicht ohne die Erlaubnis des Ehemannes möglich. Dadurch entsteht jede Menge Konfliktpotential in Sigis Elternhaus.

Herbert Dutzler hat den damaligen Zeitgeist ganz wunderbar eingefangen. Man merkt sofort, dass er weiß, wovon er schreibt. Beim Lesen der Geschichte beginnt man selbst in seinen Kindheitserinnerungen zu schwelgen. Aber auch diejenigen, die viel jünger sind, können in diese wundervolle Geschichte ohne Probleme eintauchen. Die Figuren sind wieder so lebendig gestaltet und mitten aus dem Leben gegriffen. Das Lokal- und Zeitkolorit spielt ebenfalls eine große Rolle. Ich hatte beim Lesen wunderbares Kopfkino.

Herbert Dutzler hat seine gegenwärtigen Gedanken zur damaligen Zeit wieder in kursiver Schrift dargestellt. Dabei stellt er die Vergangenheit dem Heute gegenüber und hebt Vor- und Nachteile hervor. Ein nostaligisch-kritischer Rückblick, der mit viel Herz und Humor erzählt wird.
Ich würde mich sehr freuen, wenn es noch einen weiteren Teil geben würde.

Fazit:
Ein wunderbares Stück Zeitgeschichte, das mir noch besser als die erste Geschichte um Sigi gefallen hat. Fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Faszinierende Lebensgeschichte

Der Buchladen am Ende der Welt
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An diesem Buch hat mich nicht nur das Thema Buchhandlung und Bücher, sondern vorallem auch Neuseeland gereizt. Von einem Besuch in Neuseeland träume ich bereits Jahrzehnte. Mit Ruth Shaw bin ich nun literarisch ...

An diesem Buch hat mich nicht nur das Thema Buchhandlung und Bücher, sondern vorallem auch Neuseeland gereizt. Von einem Besuch in Neuseeland träume ich bereits Jahrzehnte. Mit Ruth Shaw bin ich nun literarisch in Te Aoroa, den Land der langen weißen Wolke, unterwegs gewesen. Trotzdem ist diese Geschichte ganz anders, als ich sie eigentlich erwartet hatte.

Ruth Shaw erzählt in "Der Buchladen am Ende der Welt" hauptsächlich aus ihrem sehr ereignisreichen Leben. Wir sind nur kurze Zeit im kleinsten Buchladen des Landes und zwar immer wieder zwischen den einzelnen Kapiteln ihrer Lebensreise. Diese kurzen Anekdoten, die die Autorin "Geschichten aus dem Buchladen" nennt, sind meisten nur drei Seiten lang und erzählen über Menschen, die bei Ruth vorbeikommen und eine bestimmte Geschichte suchen.

Wir begleiten eine Frau, die bisher ein sehr ungewöhnliches Leben gelebt hat. Ruth war sehr lange Zeit eine Getriebene, die nach sich selbst und einem Platz im Leben gesucht hat. Dabei hat sie viele Höhen und Tiefen erlebt. Manche ihrer Erlebnisse haben mich erschüttert und schockiert zurückgelassen, wie der Verlust ihres Sohnes. Viele sind sehr traurig und doch spürt man den Lebenswillen und die Hoffnungt immer wieder durch die Zeilen.

Ruth Shaw hat unter anderem als Pfarrköchin, als Streetworkerin oder als Nachtschwester gearbeitet, sie war bei der Marine und züchtete Schweine. Ihre große Liebe aber war die See...und Lance.
Mit dem Segeln und dem Meer kenne ich mich als Einwohnerin eines Binnenlandes nicht wirklich aus. Trotzdem spürt man die Liebe zur See in jeder Zeile. Abenteuerliche Begebenheiten, wie ein Piratenüberfall oder ein lebensbedrohendes Sturmtief, haben mich immer wieder unglaublich den Kopf schütteln lassen.

In der Buchmitte findet man einige persönliche Fotos, die uns Ruth noch näher bringen. Es ist unglaublich, was sie in ihrem Leben alles erlebt hat.

Erst mit siebzig Jahren entschließt sie sich gemeinsam mit ihrem Mann in Manapōuri am südlichsten Zipfel Neuseelands einen kleinen Buchladen zu eröffnen. Der "Wee Bookshop" ist der kleinste Buchladen des Landes und besteht aus drei kleinen Häuschen.


Fazit:
Das Leben einer ungaublichen Frau, die erst spät ihren Platz im Leben gefunden hat. Eine faszinierende Lebensgeschichte, die ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Vielschichtiger Regionalkrimi

Wasserfallsturz
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Die österreichische Autorin Jennifer B.Wind kenne ich bereits von ihren wirklich spannenden Thrillern. Nun hat sie sich an einen Regionalkrimi gewagt, der uns in die Steiermark führt.

Chefinspektorin ...

Die österreichische Autorin Jennifer B.Wind kenne ich bereits von ihren wirklich spannenden Thrillern. Nun hat sie sich an einen Regionalkrimi gewagt, der uns in die Steiermark führt.

Chefinspektorin Franziska Fürst kehrt nach ihrer Scheidung mit den beiden Kindern zurück in ihre steirische Heimat. Auf dem Hof ihrer Eltern wird sie nicht gerade euphorisch begrüßt und ihr patriarchischer Vater erwartet von Franzi, dass sie ihm den Haushalt führt, statt sich den polizeilichen Ermittlungen zu widmen. Natürlich hat Franziska keinerlei Interesse ihrem Vater und Bruder den Haushalt zu führen und widmet sich dem ominösen Sturz ihrer ehemaligen Lehrerin beim Günster Wasserfall. Nicht nur sie, sondern auch ehemalige Schüler:innen erinnern sich daran, dass diese an Höhenangst litt und nie und nimmer den Weg rauf zum Wasserfall genommen hat. Gemeinsam mit ihrer ehemaligen Jugendliebe Max, der bei der hiesigen Polizei arbeitet, nimmt sie die Ermittlungen auf. Ihr Ex-Mann Nick lässt sich ebenfalls versetzten und arbeitet in der steirischen Landeshauptstadt Graz, um den Kindern näher zu sein.
Obwohl hier auch einiges Privates mitspielt, steht der Kriminalfall im Vordergrund. Weitere ominöse Vorfälle bestätigen Franzi, dass in Schöder so einiges nicht stimmt.

Schon der Prolog hat mir Gänsehaut beschert. Eine Frau liegt im Wachkoma und erkennt ziemlich schnell, dass sie weiterhin in Gefahr schwebt. Ein Alptraum! Diese Einblicke erhalten wir immer wieder, was eine starke Beklemmung hervorruft.
In einem weiteren Handlungsstrang befinden wir uns zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und begleiten die beiden Freundinnen Esther und Sophie.

Der Fall ist vielschichtig und bietet einige Überraschungen, die zurück in die Vergangenheit führen. Die Kombination der drei Handlungsstränge ist ungewöhnlich und doch passen sie zusammen. Neid, Missgunst, Rache sind die drei Ausgangspunkte des Kriminalfalles.
Der Regionalkrimi lässt sich sehr gut lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Ich kenne bisher zwar nur die Thriller der Autorin, doch auch auf diesem Gebiet zeigt sie ihr schriftstellerisches Können.
Die steirische Landschaft und die Eigenheiten der ländlichen Bevölkerung werden bildhaft dargestellt. Die Spannung baut sich nach und nach auf und als Leser:in kann man sehr gut miträtseln. Die Kapitel sind kurz gehalten und man lässt sich gerne "noch schnell" auf eine weiteres Kapitel ein.
Über jedes von ihnen kann man eine Illustration eines Wasserfalles sehen, was mir sehr gut gefällt. Die Gestaltung des Buches ist generell sehr ansprechend. Auf der Innenseite der Klappbroschur befindet sich eine Skizze von Schöder und der unmittelbaren Umgebung.

Die Auflösung hat mich hingegen etwas zwiespältig zurückgelassen. Ich fand das Motiv etwas weit hergeholt, wobei mich der dazugehörige Ansatz trotzdem nachdenklich gemacht hat.

Fazit:
Jennifer B. Wind hat mit ihrem vielschichtigen Regionalkrimi bewiesen, dass sie auch in diesem Genre überzeugen kann. Mir hat "Wasserfallsturz" sehr gut gefallen, bevorzuge aber weiterhin ihre spannenden Thriller.

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