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Veröffentlicht am 25.08.2023

Ungewöhnliche Idee - gefiel mir gut!

Going Back – Wo fing das Böse an?
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Wow, was für ein Klappentext! Da kann man doch gar nicht anders, als zu diesem Thriller zu greifen! Außerdem hatte ich das Buch bereits auf dem Schirm, als ich es in Reese Whitherspoons Bookclub gesehen ...

Wow, was für ein Klappentext! Da kann man doch gar nicht anders, als zu diesem Thriller zu greifen! Außerdem hatte ich das Buch bereits auf dem Schirm, als ich es in Reese Whitherspoons Bookclub gesehen habe, denn die Idee des Thrillers hat mich sofort angesprochen.
Bisher habe ich erst ein Buch gelesen, bei dem die Handlung rückwärts aufgerollt wird. Es ist "Der Funke des Lebens" von Jodie Picoult. Obwohl ich die Autorin sehr gerne lese, hat mir diese Aufrollung bei ihr nicht gefallen.
Bei "Going back - Wo fing das Böse an?" (Ich verstehe nicht, warum englische Titel in andere englische Titel "übersetzt" werden! Was hat das für einen Sinn?) mochte ich es schon.

Die bereits im Klappentext angekündigte Tat von Todd, dem Sohn von Jen und Kelly Brotherhood, erleben wir schon auf den ersten Seiten. Der Mord an einem unbekannten Mann, verübt von ihrem intelligenten Sohn, der normaler Weise keiner Fliege etwas zuleide tut, ist für Jen unbegreiflich. Umso überraschter ist sie, als sie am nächsten Morgen im Gestern aufwacht. Es ist nicht der nächste Tag, sondern der Tag davor - noch früh am Morgen und es ist noch kein Verbrechen begangen worden.
Danach gehen wir gemeinsam mit unser Hauptprotagonistin Jen auf Zeitreise. Interessanter Weise weiß sie nie, an welchem Tag oder Jahr sie am nächsten Morgen erwachen wird. Dabei geht sie anfangs tageweise zurück, doch die Zeitsprünge werden immer größer, bis sie zwanzig Jahre zurückgegangen ist und weder einen Sohn, noch einen Mann hat.
Jen wird klar, dass sie den Mord aufklären muss, damit er in Zukunft nicht begangen wird. Sie weiß, dass sie die Antwort nur im Gestern finden kann. Und damit beginnt eine spannende Reise, die einige überraschende Wendungen beinhaltet. Schicht für Schicht deckt Jen die Hintergründe auf und versucht alles, damit ihr Sohn kein Mörder wird. Dabei findet sie auch mehr über sich selbst und ihren Mann heraus und erkennt, dass sie im Leben einige Dinge anders hätte machen können/sollen. Sie begreift Dinge, denen sie zu wenig Beachtung geschenkt hat oder die sie nun in ein moralisches Dilemma führen. Wer weiß, wie viel sie in der Vergangenheit ändert kann, ohne die Zukunft zu sehr zu beeinflussen?

Als Leser:in hat man gegenüber der Hauptprotagonistin keinen Wissensvorsprung. Wir sind auf demselben Wissensstand wie Jen und dürfen miträtseln. Dabei werden uns aber einige Sachverhalte schneller klar, denn Jen ist gut dabei Dinge zu verdrängen und auch etwas naiv, wie sie an die Sache herangehen soll.

Gefallen hat mir die originelle Idee. Außerdem mag ich Zeitreisen. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich gut. Neu war für mich, dass die Protagonistin sich an ihren Mann, Freunde und Bekannte wendet und diesen erzählt, dass sie in einer Zeitschleife festhängt...auch wenn sie am nächsten Tag wieder alles neu erzählen muss. Dadurch kommt es allerdings auch zu einigen Wiederholungen, die die Spannung rausnehmen.

Das Ende ist nachvollziehbar und zufriedenstellend, obwohl ich gerne noch ein bisschen mehr über das Motiv erfahren hätte. Für mich mehr Familiendrams mit Zeitreise, als Thriller. Trotzdem habe ich "Going back - Wo fängt das Böse an?" gerne gelesen.

Fazit:
Ein Thriller, der mehr Familiendrama ist und mit einer ungewöhnlichen Idee punktet. Obwohl sich einige Wiederholungen eingeschlichen haben, die die Spannung im Mittelteil bremsen, hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten - vorallem, da ich Zeitreisen liebe.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Mir fehlte es an durchgehender Spannung

Blutige Bucht
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Nachdem mir "Frostgrab" der Autorin sehr gut gefallen hat, habe ich mich schon wahnsinnig auf ihren neuen Thriller gefreut. Vom Snowboarden und den französischen Alpen wechseln wir diesmal nach Australien ...

Nachdem mir "Frostgrab" der Autorin sehr gut gefallen hat, habe ich mich schon wahnsinnig auf ihren neuen Thriller gefreut. Vom Snowboarden und den französischen Alpen wechseln wir diesmal nach Australien und jagen den höchsten Wellen nach.

Als Kenna erfährt, dass ihre Freundin Mikki, die von Cornwall nach Sydney gezogen ist, heiraten wird, ist Kenna entsetzt. Warum will sich ihre Freundin so schnell binden, kaum dass sie in Australien Fuß gefasst hat? Als beste Freundin kennt Kenna den Zukünftigen noch gar nicht. Sie möchte wissen, wie dieser Jack eigentlich ist und ob sie ihm trauen kann. Kurzfristig setzt sie sich ins Flugzeug, um Mikki zu überraschen. Angekommen in Sydney sind Jack und Mikki gerade auf den Sprung um Surfen zu fahren. Sie kennen eine ganz besondere und abgelegene Bucht in Ostaustralien, die nur ganz wenige Eingeweihte betreten dürfen. Nur eine Handvoll Leute verbringen dort Tage, Wochen und Monate, um auf den gewaltigen Wellen zu surfen. Allerdings darf niemand, der jemals dort war, diesen geheimen Ort verraten, der von der Zivilisation vollkommen ausgeschlossen ist.
Um die Meinung von Mikki doch noch zu ändern und sie zu überreden zurück nach Cornwell zu kommen, begleitet Kenna sie und Jack zum angeblichen Küstenparadies. Bald bemerkt Kenna, dass die Gruppendynamik der "Sippe" besonders ist und jeder etwas zu verbergen hat. Neben dem Warten auf die beste Welle werden Übungen, Rituale und Wettbewerbe veranstaltet, welche die einzelnen Mitglieder stärken und die kleine Gemeinschaft zusammenschweißen soll. Bald erkennt man, dass hier allerdings etwas nicht ganz stimmen kann.....

Erzählt wird großteils aus Kennas Sicht. Wir erhalten aber auch Einblicke in die Gedanken anderer Gruppenmitglieder, die sich an diesem geheimen Strand tummeln. Außerdem gibt es kleine Rückblicke in die Vergangenheit und man erfährt, wie sich Kenna und Mikki kennengelernt und zu Freundinnen geworden sind. Dabei erfahren wir etwas mehr über die beiden doch verschiedenen Charaktere, die vorallem ihr Lieblingssport zusammenhält.

Die Figuren sind gut beschrieben und facettenreich. Man hat immer wieder das Gefühl, dass die jungen Menschen schwer zu durchschauen sind. Dadurch verdächtigt man eigentlich jeden, denn jedes Mitglied der "Sippe" hat einen Grund, warum sie sich an der verborgenen Bucht aufhält - und dass ist nicht wegen den außergewöhnlichen Wellen der Fall. Wirkliche Sympathieträger sind keine der Figuren. Auch Kenna nervt manchmal etwas zu viel, wenn sie ihre sehr direkten Fragen stellt. Und so versucht man laufend herauszufinden, was sich hinter dieser "Sippe" verbirgt. Als nach und nach einige Mitglieder verschwinden, wird es beunruhigend...

Die unterschwellige bedrohliche Stimmung empfindet man eigentlich von Beginn an. Besonders die auf dem Weg gepflasterten Plakate vermisster ausländischer Backpacker, erzeugen vom Start weg Gänsehaut. Trotzdem beginnt der Thriller gemächtlich und es dauert leider viel zu lange, bis er wirklich richtig Spannung aufnimmt. Der Plot hätte deshalb etwas mehr davon vertragen können.
Der Sog der Gruppe, der auch auf Kenna trifft, ist hingegen gut eingefangen. Auch das Setting ist großartig und sehr bildhaft beschrieben. Die Kapitel sind kurz und knackig und verleuiten zum "immer weiterlesen".

An "Frostgrab" kommt "Blutige Bucht" leider nicht heran. Hier muss man eindeutig zu lange darauf warten, dass endlich etwas Spannung in die Handlung kommt. Erst im letzten Viertel wird es dann dramatisch und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Auch diesmal erkennt man die Liebe zum Sport der Autorin. Ich bin gespannt, welche Sportart uns die Allie Reynolds das nächste Mal vorstellen wird und in welches Land sie uns dann "entführt".


Fazit:
An ihr Debüt kommt der neue Thriller von Allie Reynolds leider nicht heran. Die wirklich Spannung kommt erst im letzten Viertel auf. Setting und Figuren sind allerdings gelungen und ich bin gespannt, was uns die Autorin als nächstes Buch bieten wird.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Wieder ein absolutes High-Light!

Die Schwester
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Nachdem ich von Petra Johanns letztem Thriller/Krimi/Spannungsroman "Der Buchhändler" wirklich sehr, sehr begeistert war, stand natürlich "Die Schwester" sofort auf meiner Wunschliste. Und ich muss sagen, ...

Nachdem ich von Petra Johanns letztem Thriller/Krimi/Spannungsroman "Der Buchhändler" wirklich sehr, sehr begeistert war, stand natürlich "Die Schwester" sofort auf meiner Wunschliste. Und ich muss sagen, dass mich auch ihr neues Buch wieder richtig überzeugt hat. Ich liebe diese psychologischen Spielchen in Büchern und ich finde, dass die Bezeichnung "Kriminalroman" hier definitiv nicht passt! Für mich ist es eine Mischung aus Familiendrama, Spannungsroman und Psychothriller.

Lisa ist erfolgreiche Ärztin, Mutter zweier Kinder und lebt in einer glücklichen Ehe. Sie ist gut aussehend un beliebt. Ihre Schwester Mara ist etwas unkonventionell, ist Single und lebt von Gelegenheitsjobs. Sie ist diejenige, die immer im Schatten ihrer Schwester stand und ihrer Mutter nie etwas Recht machen konnte. Und trotzdem ist die Beziehung zwischen den beiden ungleichen Schwestern eng und Mara ist ihrer Nichte und ihrem Neffen eine liebevolle Tante. Als Lisa von einer beruflichen Fortbildung eines Tages nicht zurückkehrt und spurlos verschwunden bleibt, ist es Mara, die alle Hebel in Bewegung setzt, um sie zu finden. Die Polizei ist eher zögerlich und Lisas Mann Tim versinkt in seinem Kummer.

Als Leser erfahren wir hauptsächlich aus der Sicht von Mara und Tim, wie Lisa wahrgenommen wurde: beruflich erfolgreich, glücklich verheiratet, organisiert, strukturiert und ehrgeizig. Doch umso länger Mara nachforscht, umso mehr Ungereimtheiten über ihr Verschwinden kommen ans Tageslicht. Hatte Lisa etwas zu verbergen? Und dann wird eine Leiche gefunden....

Petra Johann punktet auch in "Die Schwester" wieder mit psychologischer Spannung. Trotz der anfänglich längeren Einführung in die Figuren, entwickelte sich für mich sehr schnell eine Art Sog, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Man rätselt die ganze Zeit, was passiert sein könnte und kaum hat man einen Verdacht, kann man diesen auch schon wieder ad acta legen.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und vorallem die unkonventionelle Mara schließt man schnell ins Herz. Die Atmosphäre rund um die Familie, den Nachbarn, Freunden und Kolleg:innen, wie auch die verzweifelte Suche nach Lisa, konnte man durch die Seiten spüren. Mit der Zeit hat man allerdings das Gefühl, keine der Figuren wirklich zu kennen.......genauso wie unsere verschwundene Hauptprotagonistin, die doch so einige Geheimnisse gehabt haben dürfte. Mit überraschenden Wendungen und immer wieder neuen Hinweisen bleibt die Spannung auf hohem Niveau. Mehr kann ich euch nicht verraten, denn dann würde ich zu sehr spoilern.

Das Ende überrascht und hat es in sich! Wow! Das Thema, welches die Autorin hier gewählt hat, ist wirklich nicht ohne und herausfordernd. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann greift zum Buch! Ein weiteres Lese-Highlight von Petra Johann, die ich ab jetzt in die Sparte "Lieblingsautorin" einreihen darf.

Fazit:
Nachdem für mich bereits "Der Buchhändler" ein richtiges Highlight war, konnte mich auch das neue Buch der Autorin richtig abholen und von Beginn an fesseln. Ein Krimi, der eher an einen Thriller einnert, mit unterschwelliger Spannung und einem sensiblen Thema! Ein absolutes Lese-Highlight!

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Veröffentlicht am 19.08.2023

Blick in die Zukunft?

Oracle
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In "Orcale" lernen wir Julian kennen, der seit seiner Kindheit unter merkwürdigen Erscheinungen leidet. Er sieht manche Menschen nur teilweise, da Trugbilder Teile des Körpers oder des Kopfes verdecken. ...

In "Orcale" lernen wir Julian kennen, der seit seiner Kindheit unter merkwürdigen Erscheinungen leidet. Er sieht manche Menschen nur teilweise, da Trugbilder Teile des Körpers oder des Kopfes verdecken. Manchen Menschen wabbert auch Nebel aus den Augen, was Julian natürlich richtig verstört. In der Schule wird er wegen seines komischen Verhaltens gemobbt und ist deswegen seit einigen Jahre in psychologischer Behandlung. Durch die Einnahme von Tabletten sind die Trugbilder tatsächlich verschwunden. Aus diesem Grund erlauben ihm seine Eltern etwas selbstständiger zu werden. Zum Studium zieht er in ein Studentenwohnheim und erlebt erstmals richtige Freundschaften. Doch das Klassentreffen mit seinen ehemaligen Mitschülern wirft ihn wieder zurück. Er erfährt, dass zwei seiner Schulkameraden Unfälle hatten und sie genau dort verletzt wurden, wo er die Trugbilder gesehen hat. Kann Julian etwas Ereignisse aus der Zukunft voraussehen? Um dies herauszufinden, trifft er eine folgenschwere Entscheidung....

Schon nach wenigen Seiten war ich mitten in der Geschichte. Ursula Poznanski ist bekannt für ihre coolen Ideen mit mystischen Einschlägen und besondere Rätsel, die sie gekonnt in ihrer Handlung einbaut. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich schnell, auch wenn es in der Mitte einige kleinen Längen hat.

Oftmals sind mir bei Poznanskis Jugendbücher die Figuren zu blass. Bei "Oracle" hatte ich allerdings mit Julian einen Protagonisten, den ich mir gut vorstellen und mit dem ich mitfühlen konnte. Seine Sorgen und Ängste gingen mir nahe, denn die Visionen beeinträchtigen Julians Leben stark. Leider trifft er aber auch oftmals sehr leichtsinnige Entscheidungen und wirkt etwas naiv für sein Alter. Ich habe es mir so erklärt, dass er sich deswegen so verhält, weil er kaum Freunde hatte und in seinem Leben mit den Trugbildern festgesteckt ist. Julian hatte ein sehr einsames Leben, bis er in das Studenten-Wohnheim gezogen ist.
Robin, Julians Freund, ist sehr gut dargestellt und hat etwas Farbe in die Geschichte gebracht, genauso wie Pia und ihr Hund Kinski. Die Nebenfiguren bleiben hingegen ein bisschen blass. Weil es aber wirklich jede Menge sind, fand ich die Charakterzeichnung im Allgemeinen gut gewählt. Einzig zu Armin hätte ich gerne noch ein bisschen mehr erfahren.

Für einen Thriller war mir die Spannung zu wenig, aber es ist ja ein Jugendbuch/Jugendthriller. Ich muss aber sagen, dass ich mich trotzallem sehr gut unterhalten habe und zu keiner Zeit gelangweilt war - im Gegenteil: Ich wollte unbedingt weiterlesen und war gespannt, wie Ursula Poznanski alles auflösen wird. Gott sei Dank gab es keine fragwürdige Wendung, wie bei Shelter. Diesmal war ich mit dem Ende einverstanden und fand es logisch und nachvollziehbar.

Fazit:
Ursula Poznanskis neuer Jugendthriller hat wieder eine geniale Grundidee und liest sich flüssig und unterhaltsam. Richtige Spannung kommt erst am Ende auf, welches für mich diesmal logisch und gut aufgelöst wurde. "Oracle" hat mir auf jeden Fall um einiges besser als "Shelter" gefallen und kann es weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Tolles Thema, aber einige Kritikpunkte

Der Skandal
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Dieser Near-Future-Thriller der Brüder Tom und Stephan Orgel befasst sich mit dem Thema Laborfleisch und Tierschutz, Umweltschäden und Veganismus. Ein Thema, welches momentan in aller Munde ist und für ...

Dieser Near-Future-Thriller der Brüder Tom und Stephan Orgel befasst sich mit dem Thema Laborfleisch und Tierschutz, Umweltschäden und Veganismus. Ein Thema, welches momentan in aller Munde ist und für einen Thriller wahrlich spannend! Außerdem ist es ein Plot, den ich bisher noch bei keinem Buch in diesem Genre gefunden habe und mein Interesse sofort geweckt wurde.

Light Foods ist das führende Unternehmen, welches Laborfleisch produziert und dabei äußerst erfolgreich ist. Daniel Lichter, der Gründer der Firma, ist ein charismatischer Chef, der sich gut verkaufen kann und mit seinen fleischlosen Produkten, die optisch und geschmacklich nicht von echtem Fleisch zu unterscheiden sind, punktet. Als TASE, eine weltweite Krankheit (ähnlich BSE) ausbricht, die unheilbar zu sein scheint und sich rasend schnell verbreitet, kommt es zu Gerüchten, dass Light Foods der Urheber sein könnte.
Dieser Meinung ist auch Peter Heigen, der im Unternehmen arbeitet und auf einige Ungereimtheiten gestoßen ist. Gemeinsam mit einigen Bekannten und seiner Freundin Lisa versucht er schon länger Light Foods als den Urheber der Krankheit zu überführen. Bei seiner Recherche findet er Daten, die dies bestätigen.
Als er diese seiner Freundin Lisa zeigen möchte, wird er auf dem Weg zu ihr angefahren. Der Fahrer begeht Fahrerflucht. Peter ist schwer verletzt und liegt im Koma. Daraufhin kontaktiert Lisa Peters Schwester Anna, um sie davon zu überzeugen, dass es kein Unfall war, sondern ein Mordversuch. Lisa und ihre Umweltgruppe arbeiten nämlich schon länger gemeinsam an der Aufdeckung des Skandals und wollen die Schuld von Light Foods beweisen.

Tom und Stephan Orgel haben sich diesmal an einem Bio-Thriller versucht und es ist ihnen teilweise auch gut gelungen. Das Thema ist mehr als interessant und es gibt jede Menge Hintergrundwissen, die die Autoren mit ihren Leser:innen teilen. Das Thema Nahrungsmittel der Zukunft wird uns noch einige Male über den Weg laufen.
Bis alle Figuren eingeführt sind und kommt es leider in der ersten Hälfte auch zu einigen Längen und es dauert etwas, bis die Handlung wieder in Schwung kommt. Trotzdem konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen, denn es gibt immer wieder überraschende Wendungen und interessante Hintergrundinformationen, die mich immer wieder googeln ließen.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, wobei den Hauptteil davon Anna und Dan Lichter bestreiten. Keine der beiden ist mir wirklich sympathisch und auch der Rest der Nebencharaktere ist nicht gerade einnehmend. Manche davon sind etwas stereotyp dargestellt und viele wirken eher blass.
Daniel Lichter ist ein arroganter Mensch, der sich als Mittelpunkt des Universums sieht. Hingegen ist die neugierige Nachbarin Frau Nowak mit ihrem Dackel Herr Petracek ein Lichtblick. Anfangs nervt sie zwar zusehends, aber im Laufe der Zeit schließt man sie ins Herz. Auch der Humor kommt nicht zu kurz - besonders bei Szenen mit besagter Person.

Leider wird es im letzten Drittel etwas zu unrealistisch und unlogisch und erinnert eher an einen Action-Film. Außerdem sind mir die Worte "Tesler" und Elon Musk" zu oft vorgekommen. Die Auflösung fand ich hingegen logisch und gelungen.

Fazit:
Die Thematik um die Nahrungsmittel der Zukunft ist wirklich sehr interessant, aber so richtig hat mich der Bio-Thriller nicht abholen können. Die erste Hälfte war etwas zu ruhig und dahinplätschernd und ab der zweiten Hälfte wurde es mir zu actionslastig und unrealistisch. Trotzallem ist "Der Skandal" ein Buch, von dem man einige Stunden gut und spannend unterhalten wird.

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