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Veröffentlicht am 22.12.2023

Wunderbarer Wohlfühlroman

Die Ballkönigin - Walzernächte in Wien
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Momentan stecke ich ein bisschen in einer Leseflaute, was historische Romane betrifft. Mit "Die Ballkönigin" habe ich wieder ein bisschen in das Genre hineingeschnuppert, denn der Roman ist eine Mischung ...

Momentan stecke ich ein bisschen in einer Leseflaute, was historische Romane betrifft. Mit "Die Ballkönigin" habe ich wieder ein bisschen in das Genre hineingeschnuppert, denn der Roman ist eine Mischung aus Regency und Historical und spielt in Wien 1877. Das Thema Opernball und Wien hat genügt um mich neugierig zu machen.

Die Komtessen Clea und Sophie de Conteville sollen in die Wiener Gesellschaft eingeführt und möglichst einflussreich verheiratet werden. Die österreichische Adelsgesellschaft war zu dieser Zeit von strengen Hierarchien geprägt. Während Sophie die Gegebenheiten akzeptiert, hat ihre Zwillingsschwester Clea keinerlei Lust sich zu verheiraten. Sie möchte ein eigenständiges Leben führen, was zu dieser Zeit für eine Frau kaum möglich ist. Ihr Vorbild ist die unkonventionelle Fürstin Pauline von Metternich. Diese ist zwar verheiratet, lebt aber nach ihren Vorstellungen. Deshalb versucht Clea sich durch einige Tricks aus diversen Situationen herauszumanövrieren. Bei einer Soiree, die später zum ersten Wiener Opernball wird, trifft Clea auf den charmanten Nikolaj. Da sie annimmt, dass er ein Bürgerlicher ist, tanzt sie mit ihm. Erst danach erfährt sie, dass er der begehrteste Junggeselle der Saison ist und ihre Mutter bereits die Angel auswirft. Danach versucht Clea Nikolaj aus dem Weg zu gehen, doch das gestaltet sich gar nicht so einfach....

Ich kann vorweg sagen, dass mich "Die Ballkönigin" aus meiner historischen Leseflaute geholt hat, obwohl es sich hier um keinen historischer Roman im klassischen Sinne handelt, sondern eher um eine sehr unterhaltsame Geschichte vor historischem Hintergrund. Positiv war für mich natürlich auch das Setting Wien.
Mara Andeck hat für ihre fiktive Geschichte auch einige historische Persönlichkeiten, wie die Komponisten Anton Bruckner, Eduard und Johann Strauß, den Historienmaler Hans Makart oder Fürstin Pauline von Metternich, in die Handlung miteinbezogen. Die gesellschaftlichen Zwänge dieser Zeit werden sehr deutlich aufgezeigt.

Intrigen, Geheimnisse und einige ominöse Briefe bringen Spannung in die fiktive Geschichte. Ich habe mitgerätselt, wer Clea mit diesen anonymen Zeilen zu bestimmten Plätzen locken möchte und habe ganz besonders den romantischen Winterball auf dem Eis genossen. Wir sind dabei, wenn Anton Bruckner im Goldenen Saal des Musikvereins beim Publikum eine herbe Niederlage erleidet und erleben einen Maskenball, bei dem ein Auge bei der strengen Hofetiekette zugedrückt wird.

Die Figuren sind vielschichtig und obwohl Cleas und Sophies Mutter sich ganz besonders an die Etikette hält, ist sie ein Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Sie weiß nämlich ganz genau, wie sie es drehen und wenden muss, um sich ihre Wünsche zu erfüllen und ihre Töchter nach ihren Regeln zu formen. Dabei macht Clea eine interessante Wandlung durch, die mir ebenfalls sehr gefallen hat. Einzig das Ende kommt dann ein bisschen plötzlich...

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich äußerst angenehm lesen. Es wird aus der Sicht von Clea erzählt. Man fliegt nur so durch die Seiten und hat jede Menge Spaß bei den verschiedenen Bällen und Soiréen. Die Autorin baut außerdem so einige überraschende Wendungen ein, die mich überrumpelt haben. Chapeau, Mara Andeck!

Jedes Kapitel startet mit einem Auszug aus Cleas Tagebuch, in der sie Begriffe aus ihrer Sicht beschreibt, was oftmals zum Schmunzeln anregt. Zwischen den Kapiteln findet man ebenso persönliche Briefe und Zeitungsartikel.

Der Roman ist etwas für Einsteiger ins Genre oder Regency Leserinnen. Die Autorin hat Clea sehr modern dargestellt und auch die Sprache ist nicht wirklich der Zeit angepasst, was mich normaler Weise stört. Hier fand ich aber vorallem die ganze Geschichte sehr amüsant und konnte darüber hinwegsehen.

Fazit:
Ein wirklich amüsanter Wohlfühlroman mit einer wunderbaren Atmosphäre und dem tollen Setting Wien zur Zeit von Kaiser Franz Jospeh und Elisabeth - Walzerklänge inklusive. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für Regency und Liebesromanfans!

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Weihnachtliche Wohlfühlatmosphäre mit einem Schuss Magie

Das Weihnachtswunder von Haus 7
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Dies ist meine erste Weihnachtsgeschichte der Autorin und sie hat mir ganz zauberhafte und magische Stunden beschert.
Kurz vor Weihnachten erhalten die Bewohner des Mehrfamilienhauses Nummer 7 den finalen ...

Dies ist meine erste Weihnachtsgeschichte der Autorin und sie hat mir ganz zauberhafte und magische Stunden beschert.
Kurz vor Weihnachten erhalten die Bewohner des Mehrfamilienhauses Nummer 7 den finalen Räumungsbefehl. Besonders für die alleinerziehende junge Witwe Luise ist der Bescheid eine Katastrophe. Obwohl das baufällige Haus schwere Mängel aufweist, stecken für sie ganz viele Erinnerungen zwischen den Mauern. Ihre beiden Kinder Matti und Lilli, wie auch die beiden Nachbarn, das Elvis Double Wolle und die ehemalige Schauspielerin Oma Baumann, sind sich einig, ihr Haus Nummer 7 nicht räumen zu wollen. Doch eine leistbare Wohnung zu finden ist alles andere als einfach. Da kommt Luisa auf die Idee den griesgrämgen alten Eigentümer der Ascot Holding, die das Projekt betreuen, zu besuchen. Doch die Begegnung endet anders, als Luisa sich das vorgestellt hat....

Gleich von Beginn an findet man sehr schnell in die bezaubernde Weihnachtsgeschichte. Der Schreibstil ist locker leicht und trotz einiger schwierigen Themen hat man ein gutes Gefühl beim Lesen.
Die meisten Figuren sind sympathisch und vorallem Matti und Lilli hat man sehr schnell ins Herz geschlossen. Luisa ist eine Frau mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Sie setzt sich sehr dafür ein, dass das Haus Nummer 7 nicht abgerissen wird. Als alleinerziehende Mutter ist es für sie äußerst schwierig eine neue und vorallem bezahlbare Wohnung zu finden. Luisa hat viele Hindernisse zu überwinden, die oftmals völlig unerwartet auftreten. Wäre da nicht der geheimnisvolle Hausmeister Herr Tomte, der mehrfach als rettender Engel eingreift, würde man gemeinsam mit Luise alle Hoffnung verlieren. Doch der Zauber der Weihnacht hat auch in den kältesten Herzen Platz gefunden...oder doch nicht?

Die Geschichte lässt sich sehr gut lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Mit einigen Wendungen, die die Autorin eingebaut hat, konnte mich Anja Marschall wirklich überraschen. Das zeichnet den Roman aus, denn viele Weihnachtsgeschichten sind doch sehr vorhersehbar. Alleine die kleine Liebesgeschichte konnte mich nicht ganz erreichen. Ein Happy End darf aber trotzdem nicht fehlen.

Fazit:
Eine Geschichte mit weihnachtlicher Wohlfühlatmosphäre und einem kleinen Schuss Magie. Perfekt für die Vorweihnachtszeit!

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Wunderbarer Weihnachtsroman

Love & Lebkuchen
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Mit diesem Buch habe ich gleich einen wunderbaren stimmungsvollen Liebesroman gelesen, bei dem die Autorin jedoch so einige ernste Themen miteingebaut hat. Zu ernst wird es aber trotzdem nicht und die ...

Mit diesem Buch habe ich gleich einen wunderbaren stimmungsvollen Liebesroman gelesen, bei dem die Autorin jedoch so einige ernste Themen miteingebaut hat. Zu ernst wird es aber trotzdem nicht und die kuschelige Atmosphäre der Weihnachtszeit bleibt erhalten.

Nach dem überraschenden Tod ihrer Mutter sind Konditorin Kathi und ihre Schwester Theresa alleine für das Café im kleinen Städtchen Falkenhain verantwortlich. Mit Schrecken erkennen die Beiden, dass ihnen jede Menge Schulden hinterlassen wurden. Theresa möchte als Sparmaßnahmen Mitarbeiter kündigen, doch davon will Kathi nichts wissen. Zusätzlich belastet Kathi der böse Streit mit ihrer Mutter, den sie kurz vor ihrem Tod hatte und ihr deshalb keine Zeit mehr für eine Aussöhnung blieb.
Der jährlich Weihnachtsmarkt ist wohl eine ihrer wenigen Chancen, um einen Teil der Schulden zu tilgen. Die Lebkuchen ihrer Konditoriei sind nämlich weit über die Stadtgrenzen bekannt. Doch genau diesen Advent gibt es neue Konkurrenz. Die Münchner Bäckereikette Bergmüller stellt erstmals ihre veganen Lebuchen und kreativen Plätzchen am Weihnachstmarkt vor. Für Kathi und Theresa eine Katastrophe, denn die Konkurrenz vermindert zusätzlich ihre Einnahmen, die sie dringend benötigen. Da erfährt Kathi von einem Backwettbewerb. Die Anmeldegebühr reißt jedoch ein zusätzliches großes Loch in ihre Finanzen und Theresa spricht sich dagegen aus. Da meldet sich Kathi heimlich an, um mit dem Preisgeld die Schulden zu bezahlen. Dazu muss sie allerdings erst gewinnen....
Ihr wohl größter Konkurrent ist Simon Bergmüller. Ihn hat sie vor kurzem in einem Münchner Club kennen gelernt, ohne zu wissen, wer er ist. Zwischen den Beiden knistert es, aber als sie erfahren, dass sie Konkurrenten sind, versuchen sie einander aus dem Weg zu gehen....

Die Figuren sind sehr lebendig und bis hin zum kleinsten Nebencharakter mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Mühelos kann man sich in die Charaktere hineinversetzen. Vorallem Kathis Ehrgeiz, Wut, Verzweiflung und Trauer konnte ich sehr gut nachempfinden. Sie ist mit Leib und Seele Konditorin und liebt ihren Beruf. Das Café zu verlieren kommt für sie nicht in Frage.
Theresa ist hingegen eher kopflastig. Doch auch sie steht vor einer schweren Entscheidung. Sie hat die Chance mit ihrer Partnerin nach Hamburg zu gehen und auch einen beruflichen Neustart zu wagen. Sie hadert jedoch mit den Gedanken ihre kleine Schwester allein zurückzulassen.
Auch Simon erfährt Druck von Seiten seiner Familie. Während er versucht alles zur Zufriedenheit seiner Eltern zu erledigen, befürchtet er gleichzeitig die Leidenschaft für den Beruf zu verlieren. Denn Simon hat eigene Vorstellungen von seiner Konditorei....
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Ich bin durch die Geschichte geflogen und habe das Knistern zwischen Kathi und Simon gespürt. Obwohl der Roman eine Leichtigkeit versprüht, besitzt er auch Tiefgang. Die Autorin verarbeitet Themen wie Trauer, die Freiheit der Lebensgestaltung, sowie Freundschaft und Zusammenhalt.

Am Ende gibt es noch einige leckere Rezepte, die das Ganze wunderbar abrunden.

Fazit:
Für mich der Weihnachtsroman, der mir bisher am besten gefallen hat. Ich mochte die Atmosphäre, die Charaktere und das Setting. Gerne empfehle ich diesen Weihnachts-Wohlfühlroman weiter!

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Ruhig und atmosphärisch - gelungener Roman

Im letzten Licht des Herbstes
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"Im letzten Licht des Herbstes" ist ein ruhiger, aber sehr stimmungvoller Roman. Wir befinden uns im idyllischen Kleinstädtchen Solace in Kanada. Für die erst siebenjährige Clara steht die Welt Kopf. Ihre ...

"Im letzten Licht des Herbstes" ist ein ruhiger, aber sehr stimmungvoller Roman. Wir befinden uns im idyllischen Kleinstädtchen Solace in Kanada. Für die erst siebenjährige Clara steht die Welt Kopf. Ihre ältere Schwester Rose ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Clara hängt an ihrer Schwester und steht jeden Tag am Fenster, um ihre Rückkehr nicht zu verpassen. Das Verschwinden von Rose wird zu einer großen Belastungsprobe für die ganze Familie. Die Mutter fällt in eine Depression und der Vater versucht irgendwie die Familie aufrecht zu halten. Als auch noch im Haus von Mrs. Orchard gegenüber, plötzlich ein Fremder einzieht, ist Clara verzweifelt. Sie soll doch Moses, den Kater der Nachbarin versorgen, seit diese im Krankenhaus liegt. Und warum wohnt in ihrem Haus plötzlich jemand Fremder?

Die Geschichte spielt in den 1970-iger Jahren und wird aus der Ich-Perspektive von Clara, Elizabeth (Mrs. Orchard) und Liam erzählt. Besonders berührt hat mich die Sichtweise der erst siebenjährigen Clara. Die Autorin versteht es ganz wunderbar, den drei Charakteren eine unterschiedliche Stimme zu geben und vorallem bei Clara den richtigen Ton zu treffen. Oftmals haben Autor:innen Probleme die Sichtweise von Kindern gekonnt darzustellen. Mary Lawson ist dies jedoch großartig gelungen. Ihre Sprache und ihr Verhalten wirken lebensecht und stimmig. Man spürt Claras Verzweiflung, ihr Pflichtbewusstsein und die Frage, wo Rose und Mrs. Orchard verblieben sind.
Letzere liegt im Krankenhaus und erkennt, dass sie nicht mehr viel Zeit hat. Sie lässt ihr Leben Revue passieren und denkt an die 1940-iger Jahre zurück, als sie glücklich verheiratet war. Doch ihr Glück ist nicht vollständig und ein schlimmer Vorfall verändert ihr Leben für immer. Dabei erfahren wir in Rückblicken, was damals passiert ist und warum Liam ein wichtiger Teil ihres Lebens war.

Liam ist ein eher phlegmatischer Typ. Nach der Trennung von seiner Frau, verlässt er Toronto und steht vor einem Neuanfang. Was ihn in die kanadische Kleinstadt führt, erfahren wir vorallem aus den Erinnerungen von Elizabeth. Wie sich der Stadtmensch in Solace, wo jeder jeden kennt fühlt, wird mit einem kleinen Augenzwinkern erzählt....

Besonders der Schreibstil und die Poesie, die Mary Lawson in ihrer Geschichte verpackt hat, konnte mich überzeugen und hielt mich in der Handlung gefangen.
Obwohl der Roman ruhig erzählt wird, gibt es jede Menge Spannung, die meine Neugierde durchgehend geweckt hat. Was ist mit Rose passiert? Welches Drama gab es um Elizabeth? Kann sich Liam an seine Vergangenheit erinnern? Wie wird seine Zukunft aussehen? Jede Menge Fragen, die alle beantwortet werden. Ein Roman, der mich wunderbar unterhalten hat und den ich in einem Rutsch durchgelesen habe.

Cover:
von links nach rechts:
drei englischsprachige Titel, das litauische Cover, das italienische und das französische Cover. Meiner Meinung nach kann keines der Cover mit dem wunderschönen deutschsprachigen mithalten.

Fazit:
Dieser wunderbare Roman hat mich auf ganzer Linie positiv überrascht. Daher spreche ich gerne eine Lesempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Spannend und atmosphärisch

Felix Blom. Der Schatten von Berlin
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Was habe ich dem zweiten Teil von Felix Blom entgegen gefiebert! Ich hatte das Buch sogar noch vor Veröffentlichung in der Hand, doch an der Kasse wurde es mir wieder abgenommen. Sie hatten den Krimi irrtümlicher ...

Was habe ich dem zweiten Teil von Felix Blom entgegen gefiebert! Ich hatte das Buch sogar noch vor Veröffentlichung in der Hand, doch an der Kasse wurde es mir wieder abgenommen. Sie hatten den Krimi irrtümlicher Weise zu früh aufgelegt und durften das Buch nicht verkaufen.....:(
So habe ich mir "Der Schatten von Berlin" dann bestellt, denn zum Datum der Veröffentlichung war ich nicht mehr mobil, um ihn im Buchladen kaufen zu können.

Felix Blom und Mathilde Voss haben zwar ihre Detektei gegründet, doch nachdem sie ihren ersten Fall erfolgreich gelöst haben, bleiben die zahlungsfähigen Kunden mit der Zeit doch wieder aus. Der Winter ist hart und die Menschen frieren und hungern. Die Nachricht, dass der Krögel abgerissen werden soll, erschreckt nicht nur die Bewohner des Viertels, sondern auch auch Felix und Mathilde, die ebenfalls ihre Bleibe verlieren würden. Da kommt ihnen doch noch ein Auftrag zu Hilfe. In der Gruft eines kürzlich verstorbenen Archäologie-Professors wurde eingebrochen und in Folge dessen Sarg aufgebrochen. Komischer Weise wurde aber nichts gestohlen. Blom ist jedoch misstrauisch geworden und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei führen einige Spuren zu seinem Ziehvater Arthur Lugowski. Als eine grauenhaft verstümmelte Leiche gefunden wird, die aus den Reihen des Gangsterbosses stammt, kommt der Verdacht auf, dass jemand Lugowski auf die Zehen steigen will. Doch da wird eine weitere Leiche gefunden, die zur rivalisierenden Gang gehört...

Alex Beer hat sich wieder von einer tatsächlichen Meldung in der Berliner Gerichtszeitung anno 1879 inspirieren lassen. Basierend auf diesen Bericht hat sie ihre fiktive Geschichte rund um Felix Blom und Mathilde Voss aufgebaut. Die beiden sind ein richtig cooles Ermittler-Pärchen, welches mir immer mehr ans Herz wächst. Die Figuren sind, bis zum letzten Nebencharakter, sehr lebendig gezeichnet. Der Blick in die Bandenkriminalität dieser Zeit hat wieder sehr viel Spaß gemacht und hat mir spannende Stunden beschert. Das Tempo ist hoch und man fliegt nur so durch die Seiten.
Was ich aber besonders an den fesselnden historischen Krimis der Autorin liebe, ist die tolle Atmosphäre. Diese wird von der Autorin wieder absolut authentisch dargestellt. Man hat das Gefühl, dass man gemeinsam mit ihren Protagonisten im 19. Jahrhundert wandelt und die spannnenden Abenteuer direkt miterlebt.

Alex Beer hat mich wieder richtig an der Nase herumgeführt und immer wieder falsche Fährten gestreut. Zum Ende hin wird es extrem spannend. Felix hat sich einen ganz besonderen Clou ausgedacht, der meine Nerven gewaltig strapaziert hat.
Die Wartezeit auf den nächsten Band fällt wieder sehr, sehr schwer.....

Fazit:
Auch der zweite Band rund um den ehemaligen Meisterdieb Felix Blom und Mathilde Voss konnte mich wieder richtig überzeugen. Spannend, atmosphärisch und wieder absolut gelungen!

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