Tanz auf Eis
Dating on IceLetztes Jahr im August habe ich mein erstes Buch von Jennifer Iacopelli gelesen. In "Goldmädchen" ging es ebenfalls um Sport und zwar um Kunstturnen. Im neuem Roman erkennt man bereits am Cover und am ...
Letztes Jahr im August habe ich mein erstes Buch von Jennifer Iacopelli gelesen. In "Goldmädchen" ging es ebenfalls um Sport und zwar um Kunstturnen. Im neuem Roman erkennt man bereits am Cover und am Titel, dass sich diesmal die Geschichte ums Eislaufen bzw. Eistanzen dreht. Ich liebe es Eisläufern zuzusehen - leider wird bei uns in Österreich kaum ein Wettbewerb übertragen (auch nicht auf diversen Sportkanälen) oder zur sehr später Stunde, was ich sehr schade finde. Obwohl ich nicht zur Zielgruppe der Geschichte gehöre, habe ich mich sehr gefreut ein weiteres Buch der Autorin lesen zu dürfen.
Die 16-jährige Adriana Russo kommt aus einer Eiskunstläufer-Familie. Die Russo's besitzen eine eigene Eisbahn, auf der nicht nur Adriana, ihre ältere Schwester Elisa und ihr jüngere Schwester Maria trainieren, sondern auch weitere talentierte Eisläufer, die von der Olympiade träumen.
Adriana ist eine der vielversprechendsten Eistänzerinnen aus dem amerikanischen Team. Sie soll demnächst bei der Junioren-Weltmeisterschaft Gold gewinnen. Daran hängt nicht nur die Familienehre, sondern leider auch die Eisbahn der Familie, die stark verschuldet ist.
Ihr Vater fördert jedoch vorallem ihre ältere Schwester Elisa, die vor ihrem erstem Olympiaauftritt steht. Vom Eistanzen hält Adrianas Vater weniger, was er seiner mittleren Tochter auch spüren lässt. Dabei besitzt Adriana das größte Talent der drei Schwestern. Vor einigen Jahren musste sie sich jedoch von ihrem damaligen Eistanz-Partner und besten Freund Freddie trennen, um auf der Karriereleiter voranzukommen. Seitdem tanzt sie mit Brayden übers Eis. Um mehr Sponsoren auf sich aufmerksam zu machen und einige der hohen Schulden zu tilgen, lässt sich Adriana auf einen Deal ein. Brayden und sie sollen vortäuschen ein Liebespaar zu sein. Die Probleme beginnen jedoch, als ihr ehemaliger Tanzpartner und große Liebe Freddie wieder in ihr Leben tritt und Elisa alles versucht Brayden für sich zu gewinnen..
Ich hatte mir von diesem Roman ähnliches erwartet, wie bei "Goldmädchen", dass sich viel mit dem Leistungssport und Missbrauch befasst hat. Jennifer Iacopelli hat mir Kunstturnen in ihrem Romman näher gebracht. Bei "Dating on Ice" erhoffte ich mir ähnliches... Leider wurden Themen wie Leistungsdruck oder familiäre Probleme sehr oberflächlich behandelt und zu schnell gelöst.
Im Vordergrund steht die Dreiecks-Liebesgeschichte, die eigentlich nicht wirklich eine ist. Auch der Klappentext führt etwas in die Irre. Manche Leser:innen in der Leserunde hatten sich von der Geschichte etwas anderes erwartet und waren enttäuscht. Ich hatte mich nicht wirklich auf die Liebesgeschichte fokussiert, sondern erwartete mehr Einblicke in den Lesitungssport - und wurde ebenfalls enttäuscht. Aus der Geschichte hätte man eindeutig mehr herausholen können.
Der Roman wird aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Adriana erzählt. Ich habe sie schnell ins Herz geschlossen, denn sie denkt in erster Linie an andere und nicht an sich selbst. Jedoch ist dass in ihrem Beruf nicht immer von Vorteil. Zusätzlich wird sie von ihrer Familie schamlos ausgenutzt und unter Druck gesetzt.
Einige der Nebenfiguren blieben für mich etwas blass und ich weiß, dass einige Leser:innen mit der Art und Weise, wie sich das Liebesdreieck entwickelt hat, nicht so ganz zufrieden sind.
Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen. Der Roman lässt sich flüssig lesen, man erlebt die Gefühlswelt der Hauptprotagonistin auf allen Ebenen. Die Entwicklung von Adriana hat mir ebenfalls gut gefallen.
Fazit:
Eine nette Geschichte, die jedoch zu sehr an der Oberfläche kratzt. Vielleicht bin ich aber schon zu alt für diesen Roman, der jetzt an den kommenden Wintertagen sicherlich eine unterhaltsame Lektüre für junge Leser:innen sein kann.