Vielschichtiger Krimi aus der Schweiz
Solothurn blickt in den AbgrundBereits zum fünften Mal ermittelt Dominik Dornach und sein Team in und um Solothurn.
Ein Brandanschlag auf das Büro einer Frauenrechtsorganisation in Olten rüttelt die Polizei auf. Dabei wird eine Mitarbeiterin ...
Bereits zum fünften Mal ermittelt Dominik Dornach und sein Team in und um Solothurn.
Ein Brandanschlag auf das Büro einer Frauenrechtsorganisation in Olten rüttelt die Polizei auf. Dabei wird eine Mitarbeiterin schwer verletzt. Staatsanwältin Angela Casagrande und Polizeihauptmann Dominik Dornach ermitteln zuerst im rechtsradikalen Umfeld, nachdem es vor kurzem ebenfalls Anschläge auf grüne Politikerinnen und Frauenrechtlerinnen gegeben hat. Doch je tiefer sie graben, umso mehr zeigt Richtung in eine andere.
Christof Gasser hat in seinem fünften Fall wieder viele aktuelle Themen aufgegriffen. Angefangen von Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Missbrauch von Menschrechten bis hin zu Pharmakonzernen, die über Leichen gehen. Der Spannungsbogen ist hoch und der Plot komplex. Für Einsteiger in die Reihe ist es diesmal nicht wirklich einfach. Deshalb empfehle ich besonders bei dieser Reihe von beginn an zu lesen.
Diesmal ist auch Dornachs Tochter Pia involviert, die mit der entführten Syrerin Rana Amidi befreundet ist. Pia versucht ihre Freundin auf eigene Faust zu finden. Die Mutter eines zweijährigen Sohnes gefährdet dabei aber nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Vater. Angela hingegen schleppt ein brisantes Geheimnis mit sich herum, welches auch Pia und Dominik betrifft und sie nicht weitererzählen darf.
Obwohl die privaten Situationen immer wieder Teil der Krimihandlung sind, nehmen sie nicht überhand. Trotzdem sind sie in diesem Teil etwas intensiver, weil alle irgendwie in die Fälle involviert sind.
Die Geschichte wechselt ständig zwischen den einzelnen Schauplätzen. Der Spannungsbogen ist von Anfang an hoch, der Krimi temporeich. Aber auch der trockene Humor des Autors blitzt trotz Mord und Totschlag immer wieder durch.
Obwohl kein Schweizer Dialekt verwendet wird, hatte ich immer das Gefühl in unserem westlichen Nachbarland zu sein. Ein Glossar mit den verwendeten Schweizer Begriffen befindet sich am Ende des Buches (welches man als Österreicher:in aber nicht wirklich benötigt)
Das Ende ist diesmal etwas unkonventionell und regt zum Nachdenken an.
Fazit:
Ein komplexer und vielschichtiger Krimi, der etwas andere Einblicke in die Schweiz gibt. Spannend und mit einem sehr aktuellen Thema. Ein Krimi, der fast zum Polit- und Wirtschaftsthriller wird und den man kaum aus der Hand legen kann. Ich empfehle die ganze Reihe gerne weiter!