Der Teufel steckt in uns allen
Jigsaw Man - Der tote PriesterRichtig gespannt war ich auf den zweiten Teil der "Jigsaw Man Reihe" von Nadine Matheson, der statt 2021 erst dieses Jahr erschienen ist. Umso neugieriger war ich auf den Nachfolge-Thriller der Autorin. ...
Richtig gespannt war ich auf den zweiten Teil der "Jigsaw Man Reihe" von Nadine Matheson, der statt 2021 erst dieses Jahr erschienen ist. Umso neugieriger war ich auf den Nachfolge-Thriller der Autorin. Obwohl es sich hier um einen Folgeband handelt, kann man "Der tote Priester" auch alleinstehend lesen.
DI Anjelica Henley und ihr Team von der "Serial Crimes Unit" in London werden zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen. In einer Kirche liegt ein toter Priester, der mit unzähligen Messerstichen hingerichtet wurde. Bei der Durchsuchung des Tatorts entdeckt Anjelica eine versteckte Kammer. Darin liegt ein schlimm zugerichteter Mann, an Armen und Beinen gefesselt und mehr tot als lebendig ist.
Anjelica und ihr Team machen sich auf die Suche nach dem Mörder des Priesters, doch viel mehr fragt sie sich, wer hinter den schweren Misshandlungen an dem jungen Mann in der Kammer steckt. Sie kann nicht ausschließen, dass auch der ermordete Priester seine Finger im Spiel hatte. Als eine ähnlich zugerichtete Tote gefunden wird, ist sich Anjelica sicher, dass es noch weitere Opfer geben wird.
Auch in "Der tote Priester" wird man direkt in die Geschichte geworfen. Der Spannungsbogen ist anfangs sehr hoch und flacht dann etwas ab. In der zweiten Hälfte zieht die Spannung wieder an. Der Plot ist ziemlich komplex, denn einerseits wird nach dem Priestermörder gefahndet, andererseits nach dem oder den Täter(n), die den jungen Mann schwerst misshandelt haben. Der Verdacht, dass es sich dabei um Teufelsaustreibungen handelt, verdichtet sich immer mehr...
Die Details betreffend der Morde sind grausam und ekelig beschrieben und nichts für zartbesaitete Leser.
Wir begleiten die Ermittler bei ihren Nachforschungen, wobei größtenteils aus der Sicht von Anjelica berichtet wird. Zusätzliche Passagen aus der Sicht der Opfer erhöhen die Spannung. Neben dem eigentlichen Fall spielt auch das Privatleben der Ermittler eine größerer Rolle. Blieben mir im ersten Band die Figuren noch ein bisschen fremd, so sind sie in diesem Teil greifbarer geworden. Vorallem Salim Ramouter, Anjelicas Kollege finde ich sehr sympathisch und hat das Zeug zum Liebling der Reihe (?) zu werden. Neben Henley und Ramouter gehören noch Stanford und Pellacia zum Team. Beide bleiben aber im Vergleich zu den anderen Beiden noch etwas oberflächlich.
Die Autorin spricht in ihrem Thriller auch das Thema Rassismus in Verknüpfung mit Polizeibeamten an. Henley ist eine farbige DI und ihr Kollege Ramouter hat indische Wurzeln und beide kämpfen innerhalb ihres Jobs mit einigen Ressentiments.
Die Kapitel sind kurz und die vielen Dialoge erhöhen das Tempo und die Spannung. Der Twist am Ende ist gelungen und logisch. Das lässt nach weiteren guten Thrillern der Autorin hoffen!
Fazit:
Ein gelungener und rasanter zweiter Teil, der mir um einiges besser gefallen hat als der Vorgänger. Die Beschreibungen der Opfer sind auch diesmal nichts für zartbesaitete Leser. Trotz noch kleiner Kritikpunkte empfehle ich diesen Thriller sehr gerne weiter!