Profilbild von tinstamp

tinstamp

Lesejury Star
offline

tinstamp ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tinstamp über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2022

Nicht schlecht, aber es gibt bessere Bücher zum Thema, die nicht so an der Oberfläche bleiben

Der schwarze Winter
0

Der Krieg ist endlich zu Ende, doch die deutsche Bevölkerung hungert. Der strenge Winter und der Mangel an Nahrung, sowie allem Lebensnotwendigen, zermürbt die Menschen. Die Schwestern Silke und Rosemarie ...

Der Krieg ist endlich zu Ende, doch die deutsche Bevölkerung hungert. Der strenge Winter und der Mangel an Nahrung, sowie allem Lebensnotwendigen, zermürbt die Menschen. Die Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf sind seit ihrer Flucht aus dem Osten als Zwangsarbeiter bei einer Bauernfamilie einquartiert. Das Ehepaar lässt die Frauen schwer arbeiten und ist mit dem Essen geizig. Als der Bauer Rosemarie an die Wäsche geht, flüchten die beiden Schwestern. Sie wollen nach Hamburg, wo sie ihre jüngste Schwester vermuten, die in ein Heim gesteckt wurde. Trotz der schlechten Versorgungslage in der ausgebrannten Hansestadt lassen sie sich nicht von ihrem Plan abbringen. Flüchtlinge werden von der britischen Besatzungsmacht nicht mehr aufgenommen und ohne Bezugsscheine gibt es keine Nahrungmittel. Die Begegnung mit dem Schwarzmarkthändler Egon Tönnes verhilft Silke und Rosemarie zu einem Schlafplatz. Ohne Essensmarken sind auch sie gezwungen am Schwarzmartk zu dealen. Durch die Hilfe von Mila bekommt Rosemarie immer mehr Einblick ins Geschäft, während Silke bei Hans Meister Hilfe erhält. Er ist einer der Größen im Schwarzmarkthandel und außerdem mit dem britischen Offizier Allan Wright befreundet. Hans verschafft Silke eine Lizenz für einen Barbetrieb, wo ausschließlich britische Soldaten Gäste sind. Silke ziert sich zuerst, da sie sich zu fein dafür hält, doch um zu Überleben nimmt sie diese Hilfe doch noch an. Als sie immer mehr Erfolg mit dem Barbetrieb haben, sind die Neider bald zur Stelle und schrecken auch vor Mordanschlägen nicht zurück...

Die Geschichte ist ein Mix aus Nachkriegskrimi und Romanze. Sie lässt sich flüssig lesen, aber bleibt schlussendlich nur eine von vielen. Der Beginn ist interessant erzählt und der Schreibstil der Autorin angenehm zu lesen. Man hofft für die Schwestern, dass sie in Hamburg eine neue Heimat finden. Die zerbombte Hansestadt und der Schwarzmarkthandel wird bildhaft dargestellt. Doch umso länger die Geschichte voranschritt, umso oberflächlicher wirkte sie auf mich.
Die Autorin hat meiner Meinung nach etwas zu viele Themen aufgegriffen, die in der Folge teilweise im Sand verlaufen. Ein Beispiel ist der Strang um die jüngste Schwester von Silke und Rosemarie, die sie im Heim finden und allerlei Missstände aufdecken. Für mich wurde die Problemlösung zu schnell bewältigt und wirkte unglaubwürdig. Auch bei einigen anderen Themen passiert ähnliches. Kaum kam Spannung auf, löste sich das Problem auch schon in Luft auf.
Den Widersacher von Hans Meister und den Schwestern enttarnte ich leider zu schnell.

Die Figuren blieben mir teilweise auch zu blass. Die Autorin hat mit Silke zwar eine etwas andere Protagonistin erschaffen, da sie früher eine Anhängerin von Hitler war, aber ihre Kehrtwende nahm ich ihr nicht wirklich ab. So wirklich angefreundet habe ich mich Silke nicht.

Rosemarie ist das komplette Gegenteil von ihrer Schwester. Sie hat ein sonniges Gemüt und ist um einiges jünger als ihre ältere Schwester. Sie liebt Musik, fällt durch ihre natürliche Schönheit (Achtung Klischee) auf und kommt bei den Mitmenschen gut an. Sie ist kämpferisch, aber auch naiv.
Die Beziehung der Schwestern ist eher konfliktbeladen, aber wenn es hart auf hart kommt, trennt die beiden niemand. Auch der sympathische britische Soldat, der laufend seine Kompetenz überschreitet und sich für Hans und Silke stark macht, bleibt eher blass. Die Romanzen sorgen zusätzlich für ein etwas verkitschtes Ende.
Ein Roman, der mir zu viele angeschnittene Themen hatte, die zu oberflächlich behandelt wurden.

Fazit:
Alles im allem ist die Geschichte nicht schlecht und wer noch nicht so viel in diesem Genre gelesen hat, dem wird sie bestimmt gefallen. Ich habe aber schon so viele bessere Bücher über die Nachkriegszeit gelesen, dass mir "Der schwarze Winter" eher nicht im Gedächtnis bleiben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.01.2022

Zum Entspannen und Träumen

Winterleuchten am Liliensee
0

Es ist schon eine Weile her, dass ich diesen Roman von Elisabeth Büchle gelesen habe, aber im Moment passt er perfekt in die Zeit. Außerdem überlege ich gerade, ob ich mir nicht auch den zweiten Band in ...

Es ist schon eine Weile her, dass ich diesen Roman von Elisabeth Büchle gelesen habe, aber im Moment passt er perfekt in die Zeit. Außerdem überlege ich gerade, ob ich mir nicht auch den zweiten Band in den nächsten Monaten kaufen soll, der "Fühlingsfunkeln am Liliensee" heißt.

Unsere Protagonistin Lisa ist ohne Mutterliebe aufgewachsen. Nach ihrem Tod wird sie von Charlotte Vogel, einer Freundin ihrer Mutter eingeladen, die mit ihrer Familie im Schwarzwald wohnt. Die junge Frau, die an Selbstzweifeln leidet, hofft auf eine schöne Zeit in den Bergen und etwas Ablenkung. Bei ihrer Ankunft sind ihr jedoch nicht alle Hausbewohner wohl gesonnen. Die drei Söhne von Charlotte sind skeptisch und Lisa gegenüber alles andere als aufgeschlossen. Dabei würde sie die junge Frau am liebsten mit einem ihrer Söhne verkuppeln, damit sie endlich unter die Haube kommen. Für Charlotte wäre ihr mittlerer Sohn Georg der geeignete Kandidat. Sie versucht alles, um Georg von Lisa zu überzeugen. Großvater Johann ist jedoch anderer Meinung: Er setzt auf seinen ältesten Enkel Robert und schießt bei Charlottes Verkupplungsversuchen gehörig dazwischen. Das kann nur zu einem heillosen Durcheinander führen. Ein gemeinsamer Ausflug in die Berge endet nicht wie geplant, denn Robert und Lisa werden von einem Schneesturm überrascht und müssen sich in eine Hütte flüchten, wo sie nun gemeinsam festsitzen…

Ähnliche Situationen hat sicher schon jeder in einem Buch gelesen - egal, ob ein Gewitter, Platzregen oder Schneesturm....ein typisches Ereignis für eine Lovestory. Ein Klischee, bei dem ich immer öfter mit den Augen rollen muss und der auch bei diesem Buch Abzüge in der Bewertung bringt.
Jedoch hat Elisabeth Büchle ihre Charaktere so wunderbar lebendig angelegt, dass man mit ihnen mitfühlt und ihnen wirklich nahe kommt. In dieser auswegslosen Situation müssen Robert und Lisa versuchen sich gegenseitig zu vertrauen und sich zu öffnen..
So erfährt auch der Leser mehr über Lisas Schicksal, die ohne Mutterliebe aufgewachsen ist. Einzig ihre Großtante Camille hat dem Kind etwas Liebe entgegengebracht, doch ein Familienleben ist Lisa unbekannt. Bei den Vogels wird ihr das einmal mehr schmerzlich bewusst. Gleichzeitig genießt sie den dort gelebten Zusammenhalt und das liebevolle Miteinander.
Robert knabbert seinerseits an einer schlechten Erfahrung und lässt seitdem keine Frau näher an sich heran. Da soll auch Lisa keine Ausnahme sein. Er ist eher griesgrämig und ein Einzelgänger. Georg hingegen ist ein offener und fröhlicher junger Mann, Charlotte eine warmherzige Frau, die nur das Beste für ihre Familie möchte. Sie kann dabei aber auch furchtbar nerven.

Die Naturbeschreibungen rund um das Forsthaus und den See sind sehr bildhaft und gelungen. Auch die Szenen in der Schutzhütte am Berg, mit Massen an Schnee, konnte ich mir zu jeder Zeit vorstellen.

Elisabeth Büchles Romane erscheinen im christlichen Gerth Medien Verlag. Ich bin nicht sehr gläubig und trotzdem lese ich Romane aus diesem Verlag (und vom Francke Verlag) sehr gerne. Dabei habe ich schon einige Schätzchen entdeckt. Der christliche Aspekt ist nicht vordergründig im Roman zu finden, taucht aber immer wieder auf. Es geht dabei aber um Fragen, über die sich jeder Mensch Gedanken machen sollte, wie zum Thema Familie oder Zusammenhalt, aber auch gegen Vorurteile Menschen gegenüber, über die wir nicht viel wissen oder über die wir wegen Äußerlichkeiten urteilen.

Neben den ernsteren Themen fand ich auch den Humor wunderbar. Vorallem, wenn Großvater Johann mit allerlei Tricks versucht Lisa und Robert zusammenzubringen und Charlottes Ideen zu manipulieren.

Fazit:
Ein warmherziger und atmosphärischer Wohlfühlroman mit einigen klischeehaften Szenen. Nicht wirklich etwas Neues, aber man weiß, was man bekommt. Zum Entspannen und Abtauchen perfekt geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2022

Ein großartiges Buch - Jahreshighlight

In Richtung Stoppelfelder
0

Wow! Was für ein Debüt! Mit "In Richtung Stoppelfelder" von Lene Jansen habe ich bereits im Januar ein Jahres-Highlight samt Vergabe des "Lieblingsbuch Status".

Dank Instagram hatte ich die Möglichkeit ...

Wow! Was für ein Debüt! Mit "In Richtung Stoppelfelder" von Lene Jansen habe ich bereits im Januar ein Jahres-Highlight samt Vergabe des "Lieblingsbuch Status".

Dank Instagram hatte ich die Möglichkeit diese wundervolle Geschichte zu lesen. Die Autorin hat mich gefragt, ob ich ihr Buch lesen möchte und nach einer Leseprobe, die sie mir netter Weise gleich mitgeschickt hat, war ich sofort von der Geschichte überzeugt.
Es ist unglaublich, dass es sich hier um ein Debüt handelt, denn der Schreibstil von Lene ist einfach großartig. Auch das Setting ist einmal etwas ganz anderes, denn die Story spielt vom ersten bis zum letzten Kapitel in der Deutschen Bahn. Lene Jansen hat sich hier etwas ganz besonderes einfallen lassen. Zusätzlich hat sie ihre Kapitelüberschriften mit den jeweiligen Stationes und der Uhrzeit (samt Verspätungen) der Reise angegeben.

Als Leseprobe durfte ich den Prolog lesen, der 1998 spielt und bei der wir Jule, ihren Freund Hannes und ihre beste Freundin Suse begleiten. Es ist Sommer und die Freunde genießen die Tage am Badesee. Man spürt einerseits die Unbeschwertheit der Jugend und andererseits die Freundschaft und Liebe zwischen den drei Hauptprotagonisten....etwas einmaliges, das nichts und niemand auseinanderbringen kann....dachte man damals zumindest.

21 Jahre später steigt Jule in München in den Zug, der sie in ihre alte Heimat bringen soll. Sie ist auf dem Weg zur Beerdigung ihrer besten Freundin Suse und trifft im reservierten Abteil auf Hannes, ihren Exfreund. Zehn Jahre waren sie ein Paar und Jule weiß bis heute nicht genau, warum Hannes sie damals verlassen hat. Seinetwegen hat sie ihr Heimatdorf bei Münster, ihre Freunde und Familie verlassen, um danach vor einem großen Trümmerhaufen zu stehen. Nach zehn Jahren Funkstille lässt die siebenstündige Reise alte Wunden aufbrechen, aber auch die Frage aufkommen, ob sie noch die sind, die sich damals verloren haben...

Wie immer bei Büchern, die ich großartig finde und die mich umgehauen haben, tu ich mir bei der Rezension umso schwerer. Seit Tagen versuche ich meine Gedanken niederzuschreiben - und zwar so, dass ich halbwegs zufrieden bin. Auch heute bin ich nicht hundertprozentig von meiner Rezension überzeugt, aber ich muss jetzt endlich meine Begeisterung für dieses Romandebüt kundtun. Zusätzlich habe ich mir so einige Textstellen markiert, die mich beeindruckt haben.
Lene Jansen schreibt aus der Perspektive von Jule und ich konnte auf jeder einzelnen Seite mit ihr mitfühlen. Die Geschichte geht mitten ins Herz. Es ist keine Liebesgeschichte, sondern einfach eine Frage, was man im Leben richtig und was falsch gemacht hat und wie uns diese Entscheidungen geprägt haben. Es geht um echte Freundschaft und der Verbundenheit zur Heimat.
Ist die Kommunikation zwischen Jule und Hannes zu Beginn noch ziemlich geladen und gerät fast außer Kontrolle, ändert sich die Richtung des Gespräches mit jedem weiteren Kilometer. In kleinen Rückblenden lässt uns die Autorin am Leben der drei ehemaligen Jugendlichen teilhaben. Selten habe ich so viele Emotionen zwischen den Zeilen empfangen und gespürt. Auf den letzten Stationen der Zugfahrt hatte ich schwer mit den Tränen zu kämpfen, was bei mir wirklich selten vorkommt. Ich bin bei Filmen schnell eine Heulsuse, aber in Büchern passiert mir das sehr selten. Hier war der Knoten im Hals schlimm und die wässrigen Augen haben mir den Blick verschleiert.

Das Ende ist nicht so, wie man es manchmal während der Zugreise erhofft - Gott sei Dank, muss ich sagen, denn es wäre unpassend gewesen. Die Autorin hat genau die richtige Wahl getroffen und mich damit (und mit dem Epilog) auch am Ende überzeugt. Sie konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern und mitnehmen.

Fazit:
Ein Debütroman, der mein erstes Lese-Highlight des Jahres geworden ist. Eine Geschichte, die mitten ins Herz trifft - ohne Kitsch und die so viel mehr beinhaltet, als man denkt. Ein tiefgründiger Roman, den man nicht so schnell vergisst. Ich empfehle dieses großartige Debüt weiter und hoffe auf weitere tolle Geschichten der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2022

Mehr historischer Krimi

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
0

In dieser neuen Saga begeben wir uns im Jahre 1870 nach Grenchen in die Schweiz. Die junge Sarah Siegwart aus Luzern möchte nach dem Unfalltod ihres Verlobten einen Neuanfang. Sie bewirbt sich auf eine ...

In dieser neuen Saga begeben wir uns im Jahre 1870 nach Grenchen in die Schweiz. Die junge Sarah Siegwart aus Luzern möchte nach dem Unfalltod ihres Verlobten einen Neuanfang. Sie bewirbt sich auf eine Stelle als Hauslehrerin bei der Familie Schneider im kleinen aufstrebenden Uhrendorf Grenchen im Kanton Solthurn.
Als das Dienstmädchen der Familie durch einem mysteriösen Unfall ums Leben kommt, wird Sarah wieder an ihr eigenes Unglück erinnert. Der Vorfall lässt sie nicht zur Ruhe kommen und gemeinsam mit dem Landjäger Gideon Ringgenberg beginnt sie nachzuforschen. Tatsächlich kommt es schon bald zu einem weiteren Todesfall....

In diesem Auftaktband der Saga spricht das Uhrenhandwerk noch eine untergeordnete Rolle, was mich betreffend Titel und Klappentext zuerst etwas verwundert hat. Ich war nicht die Einzige bei der Leserunde, die sich etwas anderes erwartet hatte, jedoch bin ich sehr positiv überrascht. Da ich gerne Krimis lese, mochte ich den historischen Krimianteil in der Story sehr. Er bringt Spannung und Leben in die Handlung, die als weiteres Thema auch die Spaltung zwischen Christkatholiken und der römisch-katholischen Kirche beinhaltet.
Ich muss zugeben, dass ich über die Religionsspaltung in der Schweiz nichts wusste. Claudia Dahinden lässt diese in ihrem Roman aufleben. Dabei konnte ich einige beängstigende Parallelen zur derzeitigen Corona Situation erkennen: die Spaltung der Gemeinschaft, sowie der Hass gegen Andersdenkende...erschreckend!

Da Grenchen zu dieser Zeit ein aufstrebendes Uhrendorf war, leben viele der Dorfbewohner vom Uhrenhandwerk. Auch Sarahs Dienstherr ist einer der leitenden Angestellten in der Fabrik der Familie Schild und durch und durch Uhrenliebhaber.
Ein bisschen Romantik kommt durch Paul, den Sohn der Schneiders, dazu. Hier bleibt aber noch viel offen und ehrlich gesagt würde mir Gideon als Love Interest besser gefallen ;)
Paul ist auch derjenige, der Sarah das Handwerk der Uhrmacherei näher bringt.

»Er gab der Uhr mit dem Daumen einen kleinen Schlag, und die Zahnräder begannen sich zu drehen − wie ein lebendiges Wesen, pragmatisch und majestätisch in einem. Wunderschön.«

Sarah ist eine sympathische junge Frau, die gerne ihre Nase in Dinge steckt, die sie eigentlich nichts angehen. Sie ist ehrgeizig und intelligent. Ihrem Beruf als Hauslehrerin kommt sie seit dem Tod ihres Verlobten nicht mehr mit völliger Hingabe nach.
Paul blieb mir noch etwas zu blass und undurchsichtig. Er wird von seinem Vater nicht richtig akzeptiert und leidet sehr darunter. Er hat sich beruflich anders orientiert, was wohl zum Zerwürfniss mit seinem Vate rgeführt hat.
Gideon ist stur und kommt in diesem ersten Band an seine Grenzen - sowohl was seine Ermittlerfähigkeiten betrifft, als auch durch familiäre Umstände.
Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird. Laut Aussage der Autorin soll das Uhrhandwerk im zweiten Teil dann mehr Raum einnehmen.

Schreibstil:
Die Autorin stammt selbst aus Grenchen und erlebte den Aufstieg vom Dorf zum Uhrenzentrum mit. Das spürt man bei jeder Zeile. Die Kapitel sind mit einer liebevollen Zeichnung einer Taschenuhr gekenntzeichnet. Claudia Dahinden schreibt detailliert und bildhaft. Sie lockt den Leser gekonnt auf falsche Fährten und überrascht am Ende mit einem Mörder, den man nicht vermutet hätte - selbst für Krimileser.

In der Klappenbroschur findet man am Beginn eine Karte von Grenchen aus dem Jahre 1873. Am Ende findet sich ein Nachwort zum historischen Hintergrund, ein Personenverzeichnis historisch belegter und fiktiver Personen, sowie ein Glossar.

Fazit:
Obwohl der Titel und der Klappentext eher irreführend sind, hat mir dieser Auftaktband sehr gut gefallen. Durch die Mordfälle wird Spannung erzeugt. Lokalcolorit und historische Begebenheiten, wie die Religionsspaltung, sind weitere interessante Themen. Ich bin schon auf den Nachfolgeband gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2022

Märchen für jedes Lesealter

Astrid Lindgrens Märchen
0

Dies ist mein erstes Märchenbuch, das ich auf meinem Blog rezensiere. Ich hatte diese wunderschöne Ausgabe bereits im November in meinen Händen, als ich kurz vor unserem Lockdown bei Thalia Weihnachtshoppen ...

Dies ist mein erstes Märchenbuch, das ich auf meinem Blog rezensiere. Ich hatte diese wunderschöne Ausgabe bereits im November in meinen Händen, als ich kurz vor unserem Lockdown bei Thalia Weihnachtshoppen war. Mir gefiel es wahnsinnig gut und als es dann bei Lovelybooks zu einer Verlosung kam, habe ich mich beworben und tatsächlich gewonnen.

Mit wunderbaren Illustrationen von Katrin Engelking ist diese gebundene Ausgabe ein wahrer Lichtblick in meinem Regal und wird auf meine Enkelkinder warten.
Die Märchensammlung enthält 15 verschiedene Geschichten. Diese sind abwechslungsreich und wie man von Astrid Lindgren gewöhnt ist, sind ihre Protagonisten Kinder. Es tummeln sich aber auch, wie in Skandinavien üblich, Trolle, Feen und auch Geister in den Märchen.
Astrid Lindgren spricht viele Themen, wie Trauer, Einsamkeit, Armut, Furcht an und erzählt diese kindgerecht. Aber auch Freundschaft und Hilfsbereitschaft werden angesprochen. Die kleinen Helden schließt man schnell ins Herz.
Die Erzählweise ist liebevoll und die Inhalte der Geschichten facettenreich und fantasievoll. Die Länge der Märchen ist perfekt und passt sehr gut zum Vorlesen. Aber natürlich sind diese für Groß und Klein geeignet und werden auch von 0-99 gelesen und geliebt.

Fazit:
Die Märchensammlung von Astrid Lindgren ist eine wunderschön illustrierte Ausgabe mit bezaubernden Geschichten, die für jedes Lesealter passt. Außerdem ist die schwedische Autorin ein Garant für wundervolle Geschichten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere