Hufspur in den Dünen
Hufspur in den DünenJulie Sommer isr Rechtsanwältin in einer Kanzlei in München. Einst war ihr Vater Teilhaber, musste aber aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. Julie möchte den Namen Sommer wieder einbringen und die ...
Julie Sommer isr Rechtsanwältin in einer Kanzlei in München. Einst war ihr Vater Teilhaber, musste aber aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. Julie möchte den Namen Sommer wieder einbringen und die Chancen stehen gut, denn soeben hat sie im hohen Norden eine Firmenübernahme unter Dach und Fach gebracht. Doch bei der Rückfahrt fährt sie mit dem Auto ihres Chefs in ein Schlagloch. Nichts geht mehr! Der Wagen wird abgeschleppt und Julie wird in einem Reiterhof in der Nähe untergebracht. Der kostspielige Wagen benötigt ein Ersatzteil aus England und so sitzt Julie erstmal fest. Bald entdeckt sie, dass der Hof genau das Anwesen ist, welches ihr Chef für einen Kunden kaufen möchte. Doch der Besitzer weigert sich hartnäckig den Familienbetrieb zu verkaufen. Julie sieht ihre Chance gekommen sich zu profilieren und bleibt erst mal dort, um die Lage zu sondieren. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr die Herzen der Bewohner zufliegen und auch sie sich ausgesprochen wohl am Schröder-Hof fühlt. Dieser versprüht einen einzigartigen Charme. Sie spürt die Liebe der Besitzer zum Hof und zu den Pferden, die sie an die Gäste weitergeben. Bald ist Julie verzaubert...
Schon nach den ersten Seiten ist man mitten im Geschehen und lernt Julie kennen, die eine toughe Geschäftsfrau ist und das Herz am rechten Fleck hat. Mit dem Landleben tut sich allerdings anfangs etwas schwer. Aber schon bald hat sie auch die Angst vor den Pferden abgelegt, wie auch ihr Businesskostüm und die High Heels. Bald ist es für Julie schwierig Berufliches und Privates zu trennen, vorallem weil sie sich geschworen hat, für ihren Vater den Namen Sommer wieder in die Kanzlei als Teilhaberin einzubringen. Der Gewissenskonflikt, in dem Julie bereits nach einiger Zeit steckt, wird authentisch beschrieben. Man fühlt, dass sie beginnt an ihrem früheren Leben zu zweifeln, aber vorallem auch an ihrem Beruf. Auf der anderen Seite fühlt sie sich ihrem Vater und der Kanzlei verpflichtet.
Die Charaktere sind bis in die Nebenfiguren wirklich liebevoll ausgearbeitet. Besonders die fünfjährige Emily schließt man sofort ins Herz. Die kleine Pferdeflüsterin hat nicht nur ein Gespür für Pferde, sondern auch für Menschen. Sie freundet sich mit der am Asperger Syndrom leidenden Fiona an und bringt ihr das Reiten näher.
Aber auch Helga, Davids Mutter, Patricia, seine Schwester und Mutter von Emily, wie auch der alte Stallbursche Björn, ein richtiges Unikat, sind Figuren, die man sehr bald ins Herz schließt. Sie alle leben für den Schröder-Hof und die Pferde. Besonders David liebt seinen Besitz und kann sich nicht vorstellen woanders zu leben. Vorallem aber trägt er auch Sorge um seine Familie. Doch die Geldsorgen werden immer mehr und der Besitzer des größten Reiterhofes im Ort versucht alles, um den Schröder-Hof zu schaden....
Man ahnt zwar schon zu Beginn, wo die Geschichte hingehen wird, wie jedoch die Autorin die Geschichte erzählt, lässt einem sofort im Roman versinken. Die liebevollen Charaktere tun ihr übriges. Die Liebesgeschichte ist genau richtig dosiert. Die Autorin hat einige überraschende Wendungen eingebaut, die dem Roman mehr Pepp geben. Somit sticht sie von den üblichen Geschichten dieses Genres heraus. Auch das Ende und die Lösung zur Rettung des Schröder-Hofes ist gelungen und logisch aufgebaut.
Schreibstil:
Julia K. Rodeits Schreibstil gefällt mir unheimlich gut. Schon ihr letzter Roman hat mich verzaubert und auch "Hufspur in den Dünen" mochte ich sehr. Die Landschaftsbilder an der Ostsee sind bildhaft beschrieben und man bekommt Sehnsucht nach dem Meer. Der norddeutsche Dialekt bringt etwas Lokalkolorit in die Geschichte.
Am Kapitelanfang gibt es wieder eine süße Grafik, wie schon im letzten Buch. Diesmal sind es Dünengräser.
Am Ende des Buches gibt es noch ein paar Rezepte, die in der Geschichte eine Rolle spielen.
Fazit:
Ein absoluter Wohlfühlroman, passend für den Sommer, der einem träumen lässt und trotzdem auch einige ernstere Themen anspricht. Gerne habe ich eine Weile auf dem Schröder-Hof verbracht und empfehle den Roman an alljene, die sich gerne an die Ostsee träumen wollen....