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Veröffentlicht am 23.12.2021

Ein neuer Anfang

Nordlichtträume am Fjord
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Oftmals ist es wichtig in welcher Lesestimmung man sich gerade befindet, wie man eine Geschichte schlussendlich bewertet. Bei "Nordlichtträume am Ford" war der Zeitpunkt für mich perfekt, denn meine Tochter ...

Oftmals ist es wichtig in welcher Lesestimmung man sich gerade befindet, wie man eine Geschichte schlussendlich bewertet. Bei "Nordlichtträume am Ford" war der Zeitpunkt für mich perfekt, denn meine Tochter befand sich zur selben Zeit, als ich die Geschichte las, in Lappland. Der Roman beginnt zwar im Sommer und geht erst später auf Weihnachten zu, aber bringt das winterliche Gefühle in der zweiten Hälfte sehr gut rüber. Während ich also von Nordlichtern las, bekam ich zeitgleich wunderschöne Fotos auf meine Handy, die mir meine Tochter aus dem schwedischen und norwegeischen Lappland schickte. So gefiel mir die Lektüre gleich viel mehr.

Unsere Hauptprotagonistin Annabelle lebt in Hamburg, ist schwanger von einem One-Night-Stand und antwortet nach der Trennung von ihrem Freund und dem Verlust ihres Jobs auf eine Internetanzeige. In einem abgelegenen Hof in Elvasund, Norwegen, wird eine Hilfe gesucht. Die Marketingexpertin wünscht sich erstmal Ruhe und eine Auszeit. Der ziemlich kühle Empfang in Norwegen verunsichert sie allerdings sehr, denn die Besitzerin des Hofes weiß von keiner Anzeige und möchte keine Hilfe. Trotzdem bleibt Annabell nach der langen Autofahrt ertsmals auf dem Hof bei Berit und hilft aus. Besonders angetan hat es ihr die alte Spinnerei der Familie, die jedoch stillgelegt ist. Berits Mann wollte sie restaurieren und als Museum für die Allgemeinheit öffnen. Auch der pensionierte Tierarzt Thorbjörn, der mit Berit befreundet ist, versucht sie schon seit einiger Zeit zu überreden, der Genossenschaft beizutreten und die Spinnerei für Touristen zu öffnen. Für Annabell genau das Richtige... außerdem ist da noch Schäfer Bjarne, der ihr nicht aus dem Kopf geht. Doch sie trägt das Kind eines anderen unter ihrem Herzen....
Zusätzlich kann sich Annabell nicht mit ihrer Zukunft als Mutter identifizieren.Schon als Kind war sie die meiste Zeit auf sich alleine gestellt und nun befürchtet sie, dass sie ihrem Kind keine Mutterliebe entgegenbringen kann, da sie diese selbst nie kennengelernt hat. Bei Annabelle brauchte ich ein bisschen länger um mit ihr warm zu werden....

Auch Bjarne hat seit seiner Kindheit Probleme wegen seiner Stotterei. Von den Mitschülern verspottet und vom eigenen Vater nicht akzeptiert, hat er auch noch heute Schwierigkeiten mit der Sprache. Trotz seines Sprachfehlers ist er ein herzensguter und aufrichtiger junger Mann. Er hat mir besonders gut gefallen und die größte Entwicklung durchgemacht.

Julie Larsen hat ihren Figuren Leben eingehaucht. Neben den beiden Hauptprotagonisten, die beide ihr Päckchen zu tragen haben, sind auch die Nebenfiguren gut gezeichnet. Birte, die mürrische Hofbesitzerin, die das Herz am rechten Fleck hat, ihre Tochter Camilla und deren Kinder Linnea und Liam, sowie der lebenslustige Tierarzt Thorbjörn und Bjarnes Freund Ole.

Die Geschichte mit Annabelle und Bjarne beginnt langsam und plätschert leider an manchen Stellen vor sich hin. Es fehlte mir etwas an Spannung. Bemängeln muss ich auch noch, dass Annabelle in zwei Wochen super norwegisch spricht und es dann vor Ort perfektionieren möchte. Ich kenne niemanden, der in zwei Wochen eine Sprache spricht, die er vor Ort anwenden kann und nur mehr perfektionieren muss...

Die Landschaftsbeschreibungen der Naturschönheiten wurden von der Autorin sehr bildgewaltig beschrieben. Zusätzlich mit den Fotos meiner Tochter bekam ich großes Fernweh. Auch Sitten und Bräuche wurden immer wieder miteinbezogen und besonders süß sind die Szenen mit dem Lämmchen Loki.

Fazit:
Alles in allem eine nette Lektüre, die an manchen Stellen etwas zu sehr vor sich hin plätschert. Hingegen konnten mich die wunderschön dargestellten Landschaftsbeschreibungen und das norwegische Flair vollkommen überzeugen. Ein lockerer Roman, der vorallem Reiselust weckt, aber keine Weihnachtsgeschichte, wie das Cover vielleicht vermuten lässt.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Rache oder Gerechtigkeit?

NATRIUM CHLORID
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Der neuerste Fall des Sonderdezernates Q stellt Carl und sein Team vor neue Herausforderungen. Der Selbstmord einer Frau an ihrem 60. Geburtstags führt zu einem ungelösten Fall aus dem Jahre 1988, der ...

Der neuerste Fall des Sonderdezernates Q stellt Carl und sein Team vor neue Herausforderungen. Der Selbstmord einer Frau an ihrem 60. Geburtstags führt zu einem ungelösten Fall aus dem Jahre 1988, der weite Kreise zieht. Damals hat Carl's Vorgesetzter Marcus Jacobsen ermittel und bis heute hat er die Folgen des Anschlages auf eine Autowerkstatt, die das Leben eines kleinen Jungen gekostet hat, nicht vergessen. Der Fall wurde nie gelöst.

Es ist Ende 2020 und das Sonderdezernat Q sitzt nicht mehr im Keller, sondern ist aufgestiegen. Die Ermittlungen gestalten sich deswegen aber genauso schwierig, denn durch Corona und den harten Lockdown am Ende des Jahres wird viel im home-office gearbeitet, was die Arbeit immens erschwert. Noch wissen Carl & Co. nicht, dass sie einem Serienmörder auf der Spur sind, der bereits seit 30 Jahren unentdeckt mordet. Die Todesfälle sehen auf den ersten Blick wie Unfälle oder Selbstmord aus und sind perfekt getarnt. Doch schon bald erkennen Assad, Rosie, Carl und Gordon, dass es zum alten Fall, den sie bearbeiten, auch aktuelle Spuren bis in die Gegenwart gibt. Auf einigen Tatortfotos entdecken sie eine Gemeinsamkeit: ein Häufchen Kochsalz.

Der Fall ist komplex, denn Rosie und Gordon finden eine ganze Menge Fälle, die eine Ähnlichkeit zum Cold Case von damals aufweisen. Doch Motiv und Zusammenhänge sind sehr lange unklar. Bei ihrer Suche stoßen sie auf einen selbst ernannten Racheengel und eine ganze Serie fast perfekt getarnter Ritualmorde.

Jussi Adler-Olsen legt viel Wert auf die genaue Schilderung der Ermittlerarbeit. Dadurch ist das Tempo zu Beginn wieder etwas gebremst und der Spannungsbogen baut sich erst langsam auf. Doch schon bald kann man den Thriller kaum mehr aus der Hand legen. Wie schon in seinen letzten Büchern greift der Autor auch diesmal wieder aktuelle politische und soziale Themen auf, die nicht nur in Dänemark präsent sind. Recht und Gerechtigkeit, wie auch die Legitimität von Selbstjustiz werden angesprochen. Auch Corona ist ein Thema und wird in seinem neuen Fall mit eingebaut, was identischer wirkt.

Als Leser lernt man den Serienmörder bereits auf den letzten Seiten, cirka 200 Seiten vor dem Ende, kennen, was jedoch nicht die Spannung nimmt.
Neben dem Showdown zum Schluss wird es auch für Carl eng. Er wird von einem alten Fall eingeholt, der ihm seinen Job kosten könnte. Der Cliffhanger am Ende ist wie immer so angelegt, dass man als Leser am liebsten sofort weiterlesen möchte. Und ich bin schon sehr gespannt, was sich der Autor für Carl einfallen lässt...


Fazit:
Ein sehr komplexer, aber spannender und absolut lesenwerter Thriller, der vorallem Adler-Olsen's Fans wieder begeistern wird. Ich empfehle die Bücher der Reihe nach zu lesen!
Mit dem Cliffhanger am Ende erweckt der Autor bereits die Neugierde für den kommenden Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Eingeschneit in den Rocky Mountains

Die Schneeblütenprinzessin von Cold Creek Valley
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Und noch ein Winter-/Weihnachtsroman, der mich in der Adventzeit begleitet hat. Diesmal sind wir in Kanada in den Rocky Mountains, wo noch richtige Winter herrschen.
Chiara di Pasqua ist die Tochter des ...

Und noch ein Winter-/Weihnachtsroman, der mich in der Adventzeit begleitet hat. Diesmal sind wir in Kanada in den Rocky Mountains, wo noch richtige Winter herrschen.
Chiara di Pasqua ist die Tochter des Familienunternehmens Pasticcheria di Pasqua in Hamburg, die besonders für ihre Hochzeitstorten und kleine Leckereien berühmt sind. Bei ihrer Nonna in Italien hat sie mit Begeisterung ihre Ferien verbracht und von ihr einige ganz besondere Rezepte kennen gelernt. Bis heute hat sie nicht verraten, dass sie im Besitz eines Hochzeitstortenrezeptes ist, dass sonst niemand aus der Familie kennt. Als dann ihre eigenen Hochzeit platzt und sie den Job in der Firma verliert, wo ihr Verlobter arbeitete, nimmt sie nach einiger Überredungskunst ihrer Schwester den Tipp an, die Hochzeitsreise alleine anzutreten. Ziel ist Colorado, wo ihr Bruder Giovanni wohnt. Dieser ist vor einigen Jahren von Hamburg nach Amerika ausgewandert, wo er seit einiger Zeit das Landleben mit Freundin Charlotte, Hund Massimo und einigen Schafen genießt.
Schon im Flugzeug fällt ihr der attraktive Gabriel auf, dessen Koffer sie irrtümlich mitnimmt. Bis Gabriel herausfindet, wer seinen Koffer geschnappt hat und wem der Koffer gehört, den er mitgenommen hat, dauert es nicht allzu lange. Gabriels Familie wohnt nämlich nicht weit von Chiaras Bruder entfernt Zwischen den beiden sprühen schon bald die Funken, doch Gabriel ist verlobt...

Das Thema Job und Verlobter verloren, ist nicht wirklich neu. Einige Romane habe ich bereits dazu gelesen und diese haben bei mir unterschiedliche Gefühle hinterlassen. In "Die Schneeblütenprinzessin von Cold Creek Valley" stehen diese beiden Themen nur am Anfang im Vordergrund, während Chiara sich bei ihrem Bruder schnell einlebt und einige Abenteuer erlebt.

Was mir nicht so gut gefallen hat war, dass sich sich Chiara meiner Meinung nach, viel zu schnell in den einen oder anderen Mann verschaut, obwohl sie sich erst von ihrem Verlobten getrennt hat. Wenn man bedenkt, dass sie kurz vor der Hochzeit stand, konnte ich ihre sprunghaften Gefühle längere Zeit nicht wirklich ernst nehmen. Der attraktive Nachbar und Cowboy Dave, der nichts anbrennen lässt und Gabriel, der charmante Arzt aus Hamburg, lassen beide ihr Herz schneller schlagen. Abgesehen davon ist Chiara aber eine sehr liebenswerte und sympathische junge Frau, die gerne bäckt und auch im Stall zupacken kann. Sie schreckt vor keiner neuen Herausforderung zurück und lässt sich auch nicht von ihren Zukunftsplänen abbringen, die nicht wirklich etwas mit dem Familienunternehmen zu tun hat. Chiara möchte ihre eigene Konditorei eröffnen und entspricht somit nicht dem Wunsch ihrere Familie. Und außerdem hat sie ja auch noch das geheime Rezept ihrer Nonna....
Gabriel ist ein richtiger Familienmensch und mit seiner Verlobten Juliane hat er alles andere als einen guten Fang gemacht.
Wir lernen aber auch einige andere Figuren kennen, die mir schnell ans Herz gewachsen sind..allen voran Charlotte, Giovannis Freundin und die Oma von Gabriel.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig, locker und hat mich von Beginn an gepackt. Mir hat das Lesen dieses Debütromans sehr viel Spaß gemacht. Auf den 320 Seiten passiert sehr viel und es gibt einige humorvolle Szenen. Die wunderschöne Landschaft und das Leben in den Rocky Mountains wird sehr bildhaft dargestellt und ich hätte am liebsten sofort den Koffer gepackt. Chiaras Backkünste lassen den Leser zusätzlich das Wasser im Mund zusammen laufen...
Einzig den Titel für diesen süßen Wohlfühlroman finde ich nicht wirklich gut gewählt...

Fazit:
Ein Debütroman, der mir sehr gut gefallen hat. Er verbreitet nicht nur weihnachtliches Feeling, sondern ist zusätzlich unterhaltsam und brachte mir die wunderschöne Landschaft Colorados näher. Ich empfehle diesen Wohlfühlroman für Weihnachten (oder auch danach) gerne weiter!

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Sylter Weihnachtszauber

Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer
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Passend zur Vorweihnachtszeit gibt es heute eine Rezension zu einem Weihnachtsroman. Das herrlich winterliche Cover verspricht kuschelige und herzerwärmende Lesestunden, die von Julia Rogasch auch erfüllt ...

Passend zur Vorweihnachtszeit gibt es heute eine Rezension zu einem Weihnachtsroman. Das herrlich winterliche Cover verspricht kuschelige und herzerwärmende Lesestunden, die von Julia Rogasch auch erfüllt werden.
Wir begeben uns auf die Insel Sylt und lernen Louise kennen, die ein paar Wochen vor Weihnachten ihren Eltern in der familiengeführten Teestube aushilft. Normaler Weise lebt sie in Hamburg und ist als Tourismus-Expertin oftmals in der großen weiten Welt unterwegs. Nun brauchen ihre Eltern eine Auszeit, denn sie sind gesundheitlich angeschlagen. Außerdem steht der kleine Teeladen finanziell nicht mehr wirklich gut da, seit eines der größeren Hotels eine ähnliche Idee für ihr Café aufgegriffen hat. Die störrische Großmutter verweigert alle Veränderungen, die ihr vorgeschlagen werden, um die Gäste wieder mehr ins Kliffstübchen zu locken und so sieht es nicht wirklich gut aus für die traditionelle Teestube. Auch Louise hat kein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Großmutter, die immer ihre verstorbene Schwester Marie vorgezogen hat. Doch nach einem Sturz der Oma und einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus, nähern sich die beiden etwas an. Wird die Großmutter endlich einlenken? Und können Louise und ihre Eltern das Kliffstübchen retten?

Julia Rogasch hat die idyllische Atmosphäre der Vorweihnachtszeit auf Keitum perfekt eingefangen. Der Lichterglanz und der Weihnachtsmarkt vermitteln innerliche Wärme, während draußen die kalten Winterstürme um die Insel brausen. Und dann wird es sogar winterlich auf Sylt...

Zeitlich passte diese Lektüre für mich perfekt, denn genau zum Wochenende, als ich das Buch begann, gab es bei uns einen Wintereinbruch, der die Welt draußen verzauberte. Ich liebe Schnee und diese Stille und habe es mir in meinem Lesesessel bei einem heißen Kakao und Lebkuchen gemütlich gemacht. So lassen sich Wohlfühlromane wie dieser, am besten inhalieren. Auch wenn die Handlung nicht wirkliche Überraschungen bereithält und man ahnen kann, wie es endet, habe ich mich in der Geschichte sehr wohlgefühlt. In dieser Zeit des Jahres brauche ich einfach öfters herzerwärmende Lektüre, wie diese.

Der Schreibstil lässt sich gut lesen und ist sehr bilhaft. Ich habe die Vorweihnachtszeit sehr gerne auf Sylt mit Louise und Moritz verbracht und ihre zarte Annäherung gemocht.
Was ich zu Beginn etwas bemängeln musste war, dass die beiden Sichtweisen der Protagonisten, die abwechselnd erzählen, sich zu sehr ähnelten. Als der erste Abschnitt mit Moritz begann, bekam ich zuerst gar nicht mit, dass hier nicht mehr Louise erzählt, sondern ihr männlicher Gegenpart. Mit der Zeit hat sich das aber gegeben und ich hatte keine Probleme mehr.
Sowohl Louise, als auch Moritz, sind sympathische Protagonisten, die sich sehr ähneln. Sie leben für ihre Ideen und Berufe und sind von ihren Eltern beruflich in eine Richtung gedrängt worden, die sie nicht einschlagen wollten. Beide sind ausgebrochen und kommen in ihre alte Heimat, der Insel Sylt, zurück. Louise, weil sie im Kliffstübchen aushilft und Moritz, der sich über seine weitere Zukunft klar werden will. Seine Eltern drängen ihn in die Geschäftsführung des Hotels, doch Moritz hat andere Pläne. Louise knabbert aber auch noch immer am Tod ihrer Schwester, der die ganze Familie überrascht und komplett aus der Fassung gebracht hat. Auch ein Jahr danach hat Louise diesen noch immer nicht überwunden.
Die verschiedenen Charaktere sind bis hin zur kleinsten Nebenfigur sehr gut beschrieben, wie die neugierige Nachbarin des Kliffstübchens, der nichts entgeht.

Fazit:
Ein herzerwärmender Wohlfühlroman, der hervorragend in die Vorweihnachtszeit passt und auch ein paar tiefgründigere Themen, wie Trauer und Verlust, anspricht. Dazu eine heiße Tasse Tee oder Kakao und ein Teller Lebkuchen - ein perfekter Leseabend!

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Das geheimnisvolle Collier

Das Collier der Königin
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Beate Maxians neuer Roman spielt auf zwei Zeitebenen und in zwei Ländern: Österreich und Frankreich. In der Gegenwart lernen wir Leah kennen, die in Wien lebt und in ihrem Beruf als Versicherungsangstellte ...

Beate Maxians neuer Roman spielt auf zwei Zeitebenen und in zwei Ländern: Österreich und Frankreich. In der Gegenwart lernen wir Leah kennen, die in Wien lebt und in ihrem Beruf als Versicherungsangstellte nicht wirklich glücklich ist. Eines Tages erhält sie von ihrer kinderlosen Tante Gloria, die die Familie nach einem Familienstreit als junges Mädchen verlassen hat, ein vorgezogenes Erbstück: ein Diamantcollier. Elias, Historiker und Patensohn von Gloria, überbringt das kostbare Schmuckstück, welches immer an die Erstgeborenen der Familie weitergegeben wird. Das Collier soll einst Marie Antoinette gehört haben und ist seit über zweihundert Jahren im Besitz von Leas Familie. Lea möchte gerne mehr über die Herkunft der Haslkette wissen. Elias und Lea beginnen mit den Nachforschungen, die in das Jahr 1794 nach Paris führen, wo das Collier damals gefertigt wurde.

Im Vergangenheitsstrang sind wir in der französischen Metropole und begleiten Isabelle Blanc, die Tochter jenes Goldschmiedes, der das Collier für Marie Antoinette anfertigte. Es ist die Zeit der Französischen Revolution und Isabelle verliert innerhalb kurzer Zeit ihren Vater und ihr Elternhaus. Voller Furcht versteckt sie sich bei ihren hilfsbereiten Nachbarn vor den Schergen Robespierres, als ihr eines Nachts ein Soldat ein Neugeborenes in die Hand drückt und sie bittet auf das Kind aufzupassen. Doch Isabelle muss mit dem fremden Kind Paris verlassen und versucht in bitterer Armut sich und das Kind retten....

Beide Stränge haben mir gut gefallen, obwohl ich auch diesmal den Vergangenheitsstrang vorgezogen habe. Mit Isabelle erleben wir die Gefahren während der Französischen Revolution. Die historischen Fakten fließen mit ihrer fiktiven Lebensgeschichte ineinander und erzeugen eine spannende Geschichte. Auch die Nebenfiguren rund um Isabelle werden von der Autorin sehr lebendig dargestellt, egal ob gut oder böse. Sehr interessant fand ich die Erzählungen rund um die Tochter von Marie Antoinette, Marie Theres Charlotte de Bourbon, auch Madame Royale genannt. Leider ist über die einzige Überlebende der Königsfamilie zur Zeit der Französischen Revolutionviel zu wenig bekannt.

Die Geschichte in der Gegenwart ist etwas vorhersehbar, jedoch mochte ich den Wien-Bezug und auch die Annäherung der beiden Schwestern, die seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr hatten.
Im steten Wechsel der beiden Zeiten verweben sich die beiden Handlungsstränge perfekt ineinander. Beate Maxian gelingt es die Geschichte um das Schmuckstück von der Entstehung bis hin zur Reise nach Österreich spannend zu erzählen. Trotzdem klafft am Ende in der Ahnenreihe eine etliche Generationen umfassende Lücke und hinterlässt bei mir den Wunsch auch diese noch zu füllen.
Durch den bildhaften Schreibstil hatte ich die französische Hauptstadt zur Zeit des späten 18. Jahrhunderts klar vor Augen. Die historich verbrieften Personen dieser Zeit sind in einem Personenverzeichnis zu Beginn des Buches aufgeführt. Aber auch das Paris der Gegenwart wurde sehr lebendig beschrieben und ich bekam Lust durch die Gassen rund um Isabelles ehemaliges Elternhaus zu flanieren.
In der Gegenwart fühlte ich mich in Wien natürlich wie zu Hause. Auch wenn ich keine Wienerin bin, so kenne ich natürlich unsere Bundeshauptstadt und einige der genannten Plätze und Straßen. Auch kulinarisch hat uns die Autorin wieder so einige Köstlichkeiten geboten und mir lief bei den erwähnten Zimtschnecken, dem Guglhupf und dem Apfelstrudel das Wasser im Mund zusammen. Die langsam aufgebaute Liebesgechichte, die sich zwischen Lea und Elias entwickelt, war mir hingegen etwas zu vorhersehbar und konnte mich nicht gänzlich überzeugen.

Fazit:
Ein interessanter Roman auf zwei Zeitebenen, der mich nach Wien in der Gegenwart und nach Paris zur Zeit der Französischen Revolutin geführt hat. Bildhaft erzählt und fabelhaft recherchiert, aber im Gegenwartsstrang plätschert mir die Geschichte manchmal ein bisschen zu viel vor sich hin.

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