Herzerwärmend weihnachtlich
Leichte, herzerwärmende und romantische Romane gehören für mich genauso zur Weihnachtszeit wie Kekse, Kerzen und ein Weihnachtsbaum. Leider wurde ich in den letzten Jahren von meiner Auswahl ein klein ...
Leichte, herzerwärmende und romantische Romane gehören für mich genauso zur Weihnachtszeit wie Kekse, Kerzen und ein Weihnachtsbaum. Leider wurde ich in den letzten Jahren von meiner Auswahl ein klein wenig enttäuscht. Mal fehlte die Romantik, mal das Weihnachtsgefühl und manchmal auch einfach alles. Mit diesem Buch wurden endlich wieder einmal alle meine Erwartungen erfüllt.
Eingebettet in die wunderschöne Kulisse des winterlichen Sylts erschafft Autorin Julia Rogasch eine zauberhafte Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann gezogen hat. Man kann vielleicht als kleinen Kritikpunkt anmerken, dass die Liebesgeschichte vorhersehbar ist und an vielen Stellen es sich die beiden Protagonisten unnötig schwer machen. Beides gehört aber irgendwie zu diesem Genre dazu. Kaum eine Liebesgeschichte, egal ob geschrieben oder verfilmt, kommt ohne eine gehörige Portion Komplexität aus. Im Vergleich zu anderen Büchern konnte ich die Beweggründe der Hauptpersonen aber besser nachvollziehen und es war nicht das klassische "sie hätten nur miteinander reden müssen" Dilemma.
Auch wenn die Liebe ein zentrales und wichtiges Element der Geschichte ist, rückt sie doch an vielen Stellen eher in den Hintergrund und andere Themen werden wichtiger. Gerade die detaillierten Beschreibungen der Teestube und der damit verbundenen Sorgen Luises habe ich äußerst interessant und spannend gefunden.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Luise und Moritz erzählt. Ein mittlerweile gängiges Stilmittel und gerade in Liebesromanen äußerst beliebt. An manchen Stellen war ich ein wenig verwirrt, aus welcher Sicht die Geschichte gerade erzählt wird, da sich die Gedanken der beiden sehr ähnlich waren.
Julia Rogasch hat es sehr gut geschafft vor allem die innere Zerrissenheit von Moritz darzustellen und zu vermitteln. Auch mit Luises grantiger Großmutter Inga hat sie einen entzückenden Charakter erschaffen. Nicht alle Personen sind einem auf Anhieb sympathisch, muss auch meiner Meinung nach nicht sein, aber man merkt bei allen Personen eine Entwicklung. Gerade diese Charakterentwicklung hebt das Buch von anderen ab und gibt den Protagonisten eine besondere Tiefe.
Für mich war es das perfekte Buch für die Adventzeit. Es hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht und mich auf herzerwärmende Weise auf die Weihnachtszeit eingestimmt.