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Veröffentlicht am 27.10.2021

Eine gefährliche Liebe

Die Übersetzerin
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Am Wochenende habe ich mir das Interview der Autorin Jenny Lecoat mit dem Bastei Lübbe Verlag im Rahmen der Frankfurter Buchmesse online angehört. Eine sehr sympathische Autorin, die selbst auf Jersey ...

Am Wochenende habe ich mir das Interview der Autorin Jenny Lecoat mit dem Bastei Lübbe Verlag im Rahmen der Frankfurter Buchmesse online angehört. Eine sehr sympathische Autorin, die selbst auf Jersey geboren wurde. Sie hat uns im Interview einige Hintergründe zur Geschichte verraten, die sie in Buchform gefasst hat. Jenny Lecoat erwähnt dabei auch, dass selbst in Großbritannien heute nur wenige Menschen wissen, dass die Kanalinseln – eine kleine britische Inselgruppe, die nur etwa 20 Kilometer vor der französischen Küste liegt – im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Soldaten besetzt waren.
Als Jenny Lecoat das erste Mal über das Schicksal von Hedy erfuhr, wollte sei unbedingt ihre Geschichte erzählen. Der Roman beruht also auf wahren Begebenheiten.

Als die Jüdin Hedy aus ihrer Heimat Österreich 1940 fliehen kann, landet sie auf Jersey, der größten der Kanalinseln. Doch im Laufe des Krieges werden die strategisch günstig gelegenen Kanalinseln zwischen Großbritannien und Frankreich besetzt.
Gemeinsam mit Anton, der mir ihr geflüchtet ist, versuchen sie zu überleben. Als Anton die etwas naive und unbedarfte Dorothea kennenlernt, tut sich Hedy mit ihr schwer. Doch dann macht ihr diese einen wahnwitzigen Vorschlag: Die deutschen Besatzer suchen Übersetzerinnen. Nach langer Überlegung meldet sich Hedy, obwohl sie sich als Jüdin damit in die Höhle des Löwen begibt. Der deutsche Wehrmachtssoldat, der ihr den Job vermittelt, verheimlicht ihre Herkunft. So beginnt Hedy bei den Feinden ihren Job und versucht im Kleinen gegen die Besatzer zu rebellieren. Doch dann verliebt sie sich in den deutschen Offizier Kurt und er sich in sie....

Der Roman braucht etwas bis er in Schwung kommt, aber danach wird es richtig spannend, denn Hedy fliegt natürlich auf und ist auf der Flucht. Kurt und Dorothea helfen ihr so gut sie können - immer unter großer eigener Lebensgefahr. Doch auch die Lebensmittelknappheit wird zum Problem, denn mit den deutschen Soldaten kommt der Hunger auf die Insel. Der Krieg spült immer mehr davon auf die Inseln, wo es sowieo nur einen begrenzten Vorrat gibt. Als auch noch die Nahrungsmittelversorgung per Schiff zusammenbricht, beginnen die Soldaten den Großteil der Lebensmittel von den Einheimischen zu konfiszieren, die daraufhin ums Überleben kämpfen.

Jenny Lecoat hat dieses traurige Kapitel ihrer Heimat sehr anschaulich beschrieben. Die Wut und die Not der Insulaner wird eindringlich dargestellt, jedoch nur am Rande gestreift. Im Mittelpunkt stehen eindeutig nur wenige Figuren, wie Hedy, Kurt und Dorothea. Die innere Zerissenheit von Hedy wird sehr authentisch wiedergegeben. Ich konnte mit ihr mitfühlen und ihren Zweifel gegenüber ihrer Liebe und Handlungen, aber auch ihre Angst fühlen.
Dorothea entwickelt sich vom dummen, naiven Mädchen zu einer Frau, die in großer Not zupacken kann und hinter Hedy steht. So richtig warm geworden bin ich trotzdem nicht mir ihr.
Mit Kurt zeigt die Autorin auf, dass nicht alle feindlichen Soldaten Nazis und Hitlers Schergen sind. Er ist ein sehr sympathischer Mann, der nicht hinter der Rassenidelogie steht und tiefe Gefühle für Hedy hat. Doch was macht ihre Liebe aus? Warum er sich in Hedy verliebt hat, wird mir etwas zu oberflächlich behandelt. Trotzdem steht die Liebesgeschichte zwischen den beiden im Roman im Vordergrund.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Jenny Lecoat hat sich mit viel Engagement dieser Geschichte angenommen, die von ihrer Heimat erzählt.
Würden nicht reale Begebenheiten das Grundgerüst für diesen Roman bilden, würden einige Begebenheiten etwas unrealistisch erscheinen. Man sieht hier wieder, dass das Leben die wahren Geschichten schreibt.


Fazit:
Ein Roman nach einer wahren Begebenheit, der die kleinen Kanalinseln zum Hauptschauplatz des Zweiten Weltkrieges macht. Interessante Lektüre, bei der mir allerdings die Liebesgeschichte zu sehr im Vordergrund stand. Trotzallem hat mir der Roman gut gefallen, der in der zweiten Hälfte sehr spannend wird und über eine Gegend erzählt, die bisher kaum in der Literatur gestreift wurde. Auf jeden Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Neue Identitäten

Das Buch der verschollenen Namen
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Der neue Roman von Kristin Harmel wird mit Kristin Hannahs "Die Nachtigall" verglichen, was meine Neugier geweckt hat. "Die Nachtigall" war für mich ein ganz besonderes Highlight und gehört zu meinen Lieblingsbüchern.
"Das ...

Der neue Roman von Kristin Harmel wird mit Kristin Hannahs "Die Nachtigall" verglichen, was meine Neugier geweckt hat. "Die Nachtigall" war für mich ein ganz besonderes Highlight und gehört zu meinen Lieblingsbüchern.
"Das Buch der verschollenen Namen" reicht jedoch nicht daran heran. Die Gemeinsamkeiten beschränken sich auf Frankreich und die Résistance, aber nicht mehr.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei jedoch die Gegenwart nur einen kleinen Teil einnimmt. Größtenteils befinden wir uns in der Vergangenheit im Jahre 1942. Die Deutschen haben Paris und den nord-westlichen Teil von Frankreich eingenommen, während der Süden unter das Vichy Regime gestellt wurde. Die Judenverfolgung wird jedoch von den Franzosen genauso unterstützt und in der französischen Hauptstadt schreiten die Deportationen fleißig voran.
Die Jüdin Eva Traube wird von einem Kommilitonen gewarnt, dass eine große Verhaftungswelle ansteht. Trotzdem spielt nur ein glücklicher Zufall mit, dass sie und ihre Mutter der SS nicht in die Hände fallen. Evas Vater wird allerdings verhaftet und deportiert. Er hat seiner Tochter jedoch genau mitgeteilt, an wen sie sich wenden soll, falls er verhaftet wird. Den beiden Frauen gelingt die Flucht in den noch unbesetzten Süden. Im kleinen Dorf Aurignon finden sie Unterstützung durch den Dorfpfarrer. Evas gefälschte Dokumente fallen auf und mit ihren künstlerischen Fähigkeiten schließt sie sich einer Gruppe von Menschen an, die jüdischen Kindern mit gefälschten Pässen zur Flucht verhelfen. Für Eva ist es jedoch wichtig, deren wahre Identität für die Zeit nach dem Krieg festzuhalten. Gemeinsam mit Rémy, einem jungen Widerstandskämpfer, fertigt sie verschlüsselte Aufzeichnungen in einem Buch der Kirchenbibliothek an. Doch eines Tages wird die Widerstandszelle verraten....

Der Roman beginnt mit der bereits über 80jährigen Eva, die auf einen Zeitungsbericht aufmerksam wird, in dem der Besitzer des "Buches der verschollenen Namen" gesucht wird. Es ist jenes Buch, das Eva und Rémy mit den Namen der jüdischen Kinder, denen sie zur Flucht verholfen haben, gefüttert wurde. Eva macht sich, trotz des Widerstandes ihres Sohnes, auf nach Deutschland, um ihr Buch "abzuholen".

Der Plot um die Fälschungen ist spannend und sehr interessant. Die Untergrundbewegung und der Zusammenhalt dieser einzelnen Menschen gegen die Besatzer ist bewundernswert. Das Netzwerk ist großartig aufgebaut und funktionierte fast lückenlos. Die Spannung ist vorallem im zweiten Teil des Romans hoch und lässt einem das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und liest sich leicht. Die Charaktere ihrer Protagonisten hat Kristin Harmel sehr lebendig eingefangen. Man fiebert mit Eva und Rémy mit. Gleichzeitig habe ich mich über Evas Mutter geärgert, die sie nicht unterstützt, sondern ihr in allen Belangen die Schuld an der Deportation des Vaters gibt. Sie sieht weder die reale Gefahr, noch den Ernst der Lage und macht Eva fortwährend nur Vorwürfe. Oftmals habe ich mich über diese sture Frau geägert, die Eva noch mehr Kummer bereitet, als sie sowieso schon hat.

Was mir allerdings nicht gefallen hat, ist das Ende. Es ist zu glatt und wirkt mit einer etwas rührseligen Geschichte ein bisschen unglaubwürdig. Zusätzlich wirkt es einfach zu überstürzt. Vermisst habe ich auch nähere Details zu Evas Flucht in die Schweiz und weitere Anhaltspunkte zu ihrem Leben in der Gegenwart. Hier gibt es nur ein paar Andeutungen, die nicht aufgelöst werden. Generell fand ich die kurzen Abschnitte aus der Gegenwart etwas lieblos und unzureichend. Dafür kann der Teil in der Vergangenheit wirklich fesseln. Was mir allerdings auch negativ aufgefallen ist, ist der Name der Hauptprotagonistin im Klappentext: Eva Abrams. Im Buch selbst heißt Eva jedoch Eva Traube. Hat der Verlag etwa vergessen diese Änderung noch nachzubessern?

Der Roman ist inspiriert von einer wahren Geschichte. Leider ist jedoch nicht bekannt, wie viel davon Wahrheit und Fiktion ist.

Cover:


Fazit:
Ein sehr berührende Geschichte, die mich im Vergangenheitsstrang überzeugen konnte, auch wenn ich gerne noch ein paar weitere Details dazu gehabt hätte. Der eher lieblose Gegenwartsstrang hat mir nicht wirklich gefallen und wertet leider das Buch etwas ab. Trotz dieser kleinen Schwächen ist es eine sehr interessnate Geschichte, die einen weiteren Einblick in die Arbeit der Résistance bringt. Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn es nicht mit der Nachtigall zu vergleichen ist.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Zu detailliert, aber sehr atmosphärisch

Des Kummers Nacht
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Berlin 1855. Die beiden Freunde Wilhelm von der Heyden und Johann Schmidt haben ihr Studium in Jura und Medizin erfolgreich abgeschlossen. Wilhelm, der von einem Gutshof im Osten nach Berlin gezogen ist, ...

Berlin 1855. Die beiden Freunde Wilhelm von der Heyden und Johann Schmidt haben ihr Studium in Jura und Medizin erfolgreich abgeschlossen. Wilhelm, der von einem Gutshof im Osten nach Berlin gezogen ist, hat sich mittlerweile in der Hauptstadt eingerichtet. Eines Tages gibt es im Nachbarhaus gegenüber eine Explosion. Dabei wird eine junge Frau aus dem Fenster geschleudert und hängt leblos am Gartenzaun. Wilhelm vermutet noch weitere Bewohner im Haus und eilt zu Hilfe. Dabei fallen ihm in der Wohnung der Toten einige Ungereimtheiten auf. Sein Verhalten macht ihn aber zuerst verdächtig, doch der Chef der Berliner Kriminalpolizei fällt Wilhelm's Kombinationsaufgabe auf und bietet ihm eine Stelle als Polizeihelfer an. Die preußische Ermittlungsbehörde sucht dringend talentierte junge Männer für den Polizeidienst. Für diesen Fall nimmt Wilhelm an, obwohl "gewöhnliche" Ermittlungsarbeit seinem Stand eigentlich nicht angemessen ist. Ihm zur Seite wird der erfahrene Kommissar Vorweg gestellt, der ihm so einige Einblicke in die Polizeiarbeit gewährt.

Der historische Roman mit Krimianteil (so würde ich ihn lieber nennen) führt uns in die Anfänge der preußischen Polizeiarbeit. Diese steckt noch in den Kinderschuhen und so ist es nicht verwunderlich, dass Wilhelm nach seinem Jurastudium mit offenen Händen aufgenommen wird bzw. als Kollege erwünscht ist. Seine Fähigkeit ein fotografisches Gedächtnis zu haben, wäre für die Polizei natürlich von großem Vorteil. Dadurch, dass die Tote eine österreichische Gräfin ist, befürchten die Ermittler eine politische Tat. Doch ist es das wirklich?
Der Fall ist komplex und die Polizei tappt lange Zeit im Dunkeln. Die Ermittlungen sind sehr preußisch. Man versucht über Beziehungen und Salonbesuche in der gehobenen Gesellschaft besser hinzuhören und eventuell wichtige Dinge aufzuschnappen, die den Ermittlungen zugute kommen könnten. Dadurch beginnt der Spannungsaufbau etwas langsam und braucht seine Zeit....

Für mich hatte deshalb die erste Hälfte leider einige Längen. Zu detailverliebt schreibt der Autor über alle möglichen Themen, die sehr ausgereizt werden. Man merkt dabei aber auch seine penible Recherche.
Immer wieder versucht man das Tatmotiv zu erkunden. Ist die Tat nun politisch motiviert? Ein Liebesdrama oder hätte der Anschlag jemand anders gegolten?

Die Sprache ist der Zeit angepasst. Der Autor fängt die Atmosphäre und das Lebensgefühl der damaligen Zeit perfekt ein. Man fühlt sich mitten im Geschehen und in der Zeit gefangen.

Beim Lesen bekommen wir detaillierte Einblicke in die gehobene Gesellschaft und in die Innenpolitik der damaligen Zeit. Dabei treffen wir auch auf Otto von Bismarck, der 1855 noch am Anfang seiner Karriere steht. Am Ende des Buches findet man einen Anhang des Autors, in dem er über Fakt und Fiktion spricht, über Preußen und Berlin im Jahre 1855, sowie über historische Persönlichkeiten und fiktive Personen aufklärt. Am Cover innen (vorne und hinten) befindet sich eine sogenannte Standes Liste.
Der Titel ist aus einer Textzeile eines Gedichtes von David Kalisch (ein Vierzeiler steht am Beginn des Buches) und betrifft die Stadt Berlin.

Etwas schade finde ich, dass ein sehr persönliches Detail von Wilhelm noch nicht aufgeklärt wurde. Ich hoffe, dass es einen weiteren Teil geben wird und dieser wichtige Umstand aufgeklärt wird. Ich werde den nächsten Teil trotzdem noch lesen, denn ich will wissen, was in Wilhelms Vergangheit passiert ist.

Fazit:
Ein historischer Roman mit Krimianteil und einem sehr sympathischen Ermittler, der eher zufällig zur Polizeiarbeit gekommen ist. Sehr detailliert erzählt und perfekt recherchiert, jedoch mit einigen Längen, die vorallem zu Beginn etwas ermüden....vorallem bei der Seitenanzahl.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Freddie lives forever

Mercury in München
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Schon seit Jahrzehnten bin ich ein großer Fan von QUEEN und ihrem charismatischen Sänger Freddie Mercury. Deshalb ist mir diese Biografie rund um Freddie's Münchner Jahre sofort ins Auge gesprungen. Dass ...

Schon seit Jahrzehnten bin ich ein großer Fan von QUEEN und ihrem charismatischen Sänger Freddie Mercury. Deshalb ist mir diese Biografie rund um Freddie's Münchner Jahre sofort ins Auge gesprungen. Dass mehr als 400 Seiten starke Buch zum 75. Geburtstag von Freddie ist eine Hommage an den außergewöhnlichen Sänger und seinem Wirken. Er ist und war das Aushängeschild von Queen. Geboren als Farrokh Bulsara in Sansibar, kam er 1964 früh mit seinen Eltern und seiner Schwester nach London.

Was im Film "Bohemian Rhapsody" leider viel zu wenig beachtet wurde, waren die Jahre der Band, die sie in München verbracht haben. Insgesamt waren es sieben Jahre und viele, viele Aufnahmen in ihrem Lieblingsstudio, dem Münchner Musicland Studios im Arabella-Haus. Als fünftes Queen Mitglied wird oftmals auch Reinhold Mack genannt, der für die Studioaufnahmen zuständig war und ein weiteres Musikgenie ist. Freddie wurde nicht nur ein guter Freund von Mack, sondern auch der Patenonkel seines Sohnes.

München war für Freddie der Ort, an dem er Mensch sein konnte. Hier wurde er behandelt wie jeder andere. Zusätzlich war in den späten Siebzigern und Anfang der Achziger Jahre des letzten Jahrhunderts die Schwulen- und Lesbenszene in München sehr präsent. Das Glockenbachviertel, in dem heute eher hippe Familien wohnen, war damals DAS Szeneviertel Münchens. Eine Bar nach der anderen reiht sich damals an die Straßen und bald ist Freddie gern gesehener Gast. Er fühlt sich in der Stadt an der Isar heimelig und hatte viele Freunde. Freddie war ihnen gegenüber aber auch sehr großzügig. Winnie Kirchberger und Barbara Valentin, beide gebürtige Österreicher, wurden seine besten Freunde. Winnie führte das Sebastianeck am Sebastianplatz und wurde Freddies Lebenspartner. Doch Freddie nahm es selbst mit der Treue nicht so genau, während er von seinen Partnern absolute Treue verlangte.
Sein Perfektionismus betreffend der Musik brachte seine Kumpels bei Queen oftmals zur Verzweiflung. Während Freddie und John meistens einer Meinung waren, waren Roger und Brian oftmals anderer Ansicht. In der Zeit in München erschienen nicht nur einige der besten Songs der Band, sondern alle Mitglieder versuchten sich auch solo zu verwirklichen. Dank Freddies Bühnenpräsenz gehört Queen zu den erfolgreichtsen Live Bands aller Zeiten.

Es kommen viele Zeitzeugen zu Wort, die Anekdoten über ihr Zusammentreffen oder ihre gemeinsamen Jahre mit Freddie plaudern. Dadurch springt die Biografie in der Zeit manchmal ein bisschen hin und her. Neben den vielen persönlichen Freunden kommen auch einige Menschen zu Wort, die mit Freddie zusammen arbeiteten, wie der Kameramann und Filmproduzent Wolfgang Simon oder der Fotograf Richard Young.
Nicola Bardola hat ein sehr persönliches und intensives Werk geschaffen, das auch auf die letzten Jahre von Freddie und seine Krankheit eingeht.

Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt: Prüfung bestanden, Made in Munich, Jeden Tag ist Fasching und It's all Scheiße. Zwei Stadtkarten, auf denen Mercurys Stationen in München eingezeichnet sind, befinden sich am Anfang und am Ende des hochwertigen Hardcovers. Während die Erzählungen von schwarz-weiß Fotos abgerundet werden, befinden sich in der Mitte viele Farbfotos.

Fazit:
Ein Einblick in die Münchner Jahre der Band, die zu den ereignisreichsten von Queen gehören. Hier konnte sich Freddie nicht nur ausleben, sondern fand auch viele Freunde. Für Queen Fans ein MUSS, für alle anderen eine sehr interessante Epoche einer genialen Band, die sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Auch der elfte band wird nicht langweilig

Die Tote im Kaffeehaus
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Nun sind wir bereits beim elften Band um die Chefredakteurin Sarah Pauli, die diesmal rund um den Kaffeesiederball ermittelt.

Sarah möchte für eine Sonderausgabe des Wiener Boten die Grande Dame der Kaffehausdynastie ...

Nun sind wir bereits beim elften Band um die Chefredakteurin Sarah Pauli, die diesmal rund um den Kaffeesiederball ermittelt.

Sarah möchte für eine Sonderausgabe des Wiener Boten die Grande Dame der Kaffehausdynastie Böhm interviewen, um auf dieses Großereignis einzustimmen. Doch mitten im Gespräch sackt die Interviewpartnerin leblos zusammen. Kurz zuvor hat ihr Marianne Böhm noch eine rätselhafte Botschaft anvertraut. Handelt es sich hier wirklich um einen natürlichen Tod oder hat jemand nachgeholfen?

Die Wiener Kaffeehäuser sind eine Institution, die genauso zu Wien gehören, wie das Wiener Schnitzel und die Sachertorte. Nicht umsonst gibt es auch sehr viele verschiedene Kaffeesorten, die man nur in Wien finden kann. Als Coffeeholic liebe ich diese Vielfalt, auch wenn ich trotzdem meistens einen "Verlängerten" oder eine "Melange" trinke.
Sarah Pauli beginnt nach dem Tod der bekannten alten Dame zu recherchieren. Dabei findet sie doch so einige Dinge über das Umfeld der Familie Böhm heraus, die ihre Neugierde wecken. Der Verdacht verhärtet sich immer mehr, dass die Inhaberin des renommierten Kaffeehauses keines natürlichen Todes gestorben ist. Die 80jährige Grand Dame hatte ihre Café noch fest in der Hand und verweigerte dem Sohn jegliche Modernisierungen und Verantwortungen. Dann gibt es noch den Günstling der alten Dame, den sie sogar adoptieren wollte, weil der Enkel die Familientradition nicht fortzusetzen gedenkt. Auch sonst ist sie eher eine streitbare Frau, die sich nichts gefallen lässt und schon mal schnell aneckt. Dies macht es für Sarah Pauli nicht einfach, denn Verdächtige gibt es genug. Als eines der Kaffeehäuser der Kette, bei dem die Geschäfte nicht so gut laufen, in Flammen aufgeht, liegt Versicherungsbetrug nahe. Kurze Zeit später stirbt auch noch ihr guter Freund Doktor Sedlacek, der Marianne Böhm jeden Tag im Café besuchte. Bei Sarah Pauli läuten daraufhin alle Alarmglocken.

Das private Umfeld um Sarah tritt diesmal etwas mehr in den Hintergrund. Auch das Thema Aberglaube ist nicht so präsent, wie oftmals bei anderen Teilen der Reihe, auch wenn Marianne Böhm täglich aus ihrem Kaffeesud liest und sich bedroht fühlt.

Der Kreis der Verdächtigen ist groß und die Autorin führt den Leser doch einige Male gekonnt in die Irre. Obwohl es sich um einen eher ruhigeren Krimi handelt, habe ich wieder gerne mitgeraten. Beate Maxian hat wieder den Charme von Wien und den Flair der typischen Wiener Cafés gekonnt eingefangen. Mit ihr macht es besonders viel Spaß durch die Wiener Straßen zu flanieren und auch das eine oder andere Unbekannte zu entdecken.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Beate Maxian ist gewohnt flüssig und kurzweilig. Die bildhaften Beschreibungen vermitteln wieder viel Wiener Flair und Lokalkolorit. Die Charaktere sind authentisch und haben Ecken und Kanten. Die Kapitel sind kurz gehalten und datiert.

Fazit:
Ich mag die Krimis rund um Sarah Pauli und das ganz spezielle Flair von Wien, das Beate Maxian immer großartig einfängt. Eine unterhaltsame Reihe mit viel Lokalkolorit, die ich auch nach dem elften Band noch immer gerne lese.

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