Chaos in einem kleinen isländischen Hotel
Das kleine Hotel auf IslandSchon vor Monaten habe ich den vierten Band der Romantic Escape Reihe gelesen und nun endlich vor dem Jahresende soll es auch eine Rezension dazu geben.
Den ersten Band der Reihe "Das kleine Café in Kopenhagen" ...
Schon vor Monaten habe ich den vierten Band der Romantic Escape Reihe gelesen und nun endlich vor dem Jahresende soll es auch eine Rezension dazu geben.
Den ersten Band der Reihe "Das kleine Café in Kopenhagen" habe ich gelesen und für ganz nett befunden. Vorallem der Hygge-Gedanke kam hier sehr gut zu tragen. Band 2 und 3 habe ich dann ausgelassen und mich für den vierten entschieden, da er auf Island spielt. Ein Land, das ich schon immer gerne bereisen möchte.
Nun hat mich der vierte Band doch etwas skeptisch zurückgelassen. Es ist ein netter Wohlfühlroman, aber einige Aktionen sind doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Natürlich weiß man das als Leser bei Büchern dieser Art, aber etwas mehr Realismus und weniger Klischee hätte der Geschichte gut getan.
Lucy hat ihren Job und ihre Wohnung verloren und ihr Ex, dem sie ihre Kündigung zu verdanken hat, hat sie in der Hotelbranche unmöglich gemacht. Deshalb ergreift sie sofort die Chance, als sie ein spannendes Angebot auf Island erhält. Sie soll dort als Hotelmanagerin ein kleines Hotel auf Vordermann bringen. Der Haken dabei ist, dass der Job befristet ist und ihr nur zwei Monate zur Verfügung stehen. Doch Lucy ist voller Tatendrang und möchte sich beweisen. Das erweist sich allerdings schwieriger, als gedacht, denn alles, was sie angreift, geht schief. Zusätzlich glauben die Angestellten an die Macht von Feen und Kobolde und Alex, der schottische Barmann, treibt sich immer wieder dort herum, wo er eigentlich gar nicht sein sollte. Als dann auch noch eine britische Film-Crew anreist, die eine Reality-Doku im Hotel drehen will, ist Lucy knapp davor aufzugeben...
Schon dieser Text oben bringt mir wieder diese völlige Übertriebenheit aller Handlungen vor Augen, auch wenn Caplin in ihrer Reihe vorallem den "Wohlfühlaspekt" herausstreichen möchte. Die Probleme werden viel zu schnell aus dem Weg geräumt und auch die Romantik hat bei mir nicht wirklich angeschlagen. Ich fühlte weder ein Knistern, noch konnte ich mit den Beiden mitfühlen.
Welches Geheimnis hinter Lucys damalige Kündigung steckt, wird nach und nach gelüftet und hat hat mich unglaublich den Kopf schütteln lassen. Sie ist eine sympathische Protagonistin, der immer wieder Hürden in den Weg gelegt werden, die sie mehr oder wneiger erfolgreich umschifft. Allerdings ist auch ihre Figur sehr klischeehaft beladen. Welches Geheimnis hinter Alex steckt und wie es am Ende mit den beiden weitergeht, müsst ihr allerdings selbst lesen.
Toll fand ich hingegen die Beschreibungen der Landschaft und der Sehenswüridgkeiten in der Umgebung. Die Polarlichter, die heißen Quellen und Geysire möchte ich unbedingt auch einmal in natura sehen. Dazu gibt es auf der Innenseite des Covers noch eine Landkarte vom Süd-Westen der Insel mit den eingezeichneten Tourismusspots.
Eigentlich habe ich schon ein Auge auf Band 5 geworfen, der in Kroatien spielt. Heute habe ich jedoch gesehen, dass der Verlag zuerst Band 6 übersetzt hat und diesen als Band 5 im Deutschen ausgibt. Da jede Geschichte für sich abgeschlossen ist, spielt das keine Rolle, trotzdem bin ich etwas entäuscht. Der nächste auf Deutsch übersetzte Band der Reihe wird in Japan spielen und "Der kleine Teeladen in Tokyo" heißen.
Schreibstil:
Der Erzählstil von Julie Caplin ist leicht und locker, bildhaft und unterhaltsam. Die Figuren werden etwas überspitzt dargestellt. Auch in diesem Band wechseln Witz und Situationskomik mit bildhaften Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten ab. Das Thema Hygge kommt auch in dieser Geschichte vor und scheint der Autorin wichtig zu sein.
Fazit:
Bei Band Eins konnte ich noch ein Auge zudrücken, aber hier war mir vieles doch zu klischeehaft und etwas zu unrealistisch. Auch wenn es ein Wohlfühl- und Liebesroman ist, sollte ein bisschen mehr Realität vorhanden sein. Gut gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen und das Thema Hygge, das auch hier wieder aufgegriffen wird. Ganz nett zu lesen, aber wird mir kaum in Erinnerung bleiben.