Lebe jetzt!
Heute schon für morgen träumenEmilia ist New Yorkerin mit italienischen Wurzeln und arbeitet in der familieneigenen Bäckerei. Die 29jährige macht die besten italienischen Leckereien, während ihr Vater im Laden verkauft und Nonna Rosa ...
Emilia ist New Yorkerin mit italienischen Wurzeln und arbeitet in der familieneigenen Bäckerei. Die 29jährige macht die besten italienischen Leckereien, während ihr Vater im Laden verkauft und Nonna Rosa alles mit ihren Argusaugen überwacht. Die alte Dame bestimmt das Leben ihres Schwiegersohnes und ihrer Enkelin. Emilia lebt ein sehr zurückgezogenes Leben, das außer Arbeit und der Freundschaft zu ihrem platonischen Freund Matt keinerlei Höhepunkte oder Freude beinhaltet. Ihre ältere Schwester Daria nutzt Emilia aus und ihre Großmutter Rosa ist ein richtiger Drachen. Doch Emilia ist das normal, denn sie ist eine Zweitgeborene und diese sind laut einer Familiengeschichte verflucht. Alle Frauen aus der Familie Fontana, die als zweite Tochter geboren werden, bleiben unverheiratet und ohne Familie. Eigentlich glaubt Emilia ja nicht daran, aber steckt vielleicht nicht doch ein Körnchen Wahrheit dahinter?
Als Emilia eine Einladung von ihrer Tante Poppy erhält, die sie zu ihrem 80.Geburtstag nach Italien mitnehmen möchte, ist Emilia zuerst entzückt, doch Nonna Rosa verbietet ihr den Flug. Poppy ist das schwarze Schaf der Familie und wird von allen gemieden. Doch erstmals widersetzt sich Emilia und fliegt gemeinsam mit Poppy und ihrer Kusine Lucy, ebenfalls eine Zweitgeborene nach Italien. Poppy will den Mädchen beweisen, dass dieser Fluch nur dummer Aberglaube ist. Von Venedig bis Florenz und weiter an die wunderschöne Amalfiküste sind die drei Frauen unterwegs. Doch das Ziel ist die Kathedrale von Ravello, wo Poppy ihre große Liebe Erich wiedersehen möchte. Ein Versprechen, das sich die Beiden vor 60 Jahren gegeben haben, soll hier eingelöst werden.
Die Geschichte wird in der Gegenwart aus Emilias Sicht erzählt, während immer wieder Kapitel aus der Vergangenheit eingeblendet werden, die Poppy ihre Geschichte erzählen lassen. Diese beginnt in den späten 50iger und frühen 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts und erzählt vom Wunsch der Familie Fontana ín die USA auszuwandern und vorallem von der großen Liebe Poppys.
Emilia verhält sich absolut untypisch für eine 29jährige Frau. Ich hätte ich zu Beginn am liebsten geschüttelt und gefragt, was sie da tut bzw. nicht tut. Sie lässt sich von ihrer Großmutter behandeln wie ein unmündiges Kind. Diese bestimmt ihr Leben genauso, wie das ihres Vaters. Durch Poppys Einladung widersetzt sie sich erstmals einem Verbot ihrer herrschsüchtigen Nonna und lernt endlich das Leben kennen.
Auch die flippige Lucy, die Liebe mit Sex verwechselt und unbedingt den Fluch brechen möchte, indem sie jede Nacht einen anderen jungen Mann in ihr Bett lässt, verwandelt sich zu einer jungen Frau, die ihren Weg findet.
Poppy ist ein äußerst liebenswerter Charakter und versprüht die Energie, die eigentlich Emilia in sich tragen sollte. Sie ist voller Lebensfreude und glaubt immer an das Gute im Menschen,. Sie ist bunt, schrill, aber auch schwer krank. Ihr Ziel ist es ihre große Lebensliebe nocheinmal zu sehen und den beiden Enkelinnen zu zeigen, was das Leben alles für sie bereithalten kann, wenn sie es nur zulassen. Ihr Motto: "Deine Träume warten nicht auf morgen - dein Leben ist JETZT!"
Die Autorin wollte unbedingt diese Geschichte aus der Vergangenheit in ihrem Roman einbauen, nachdem sie einen Brief eines deutschen Renters erhalten hat, der 1965 aus der ehemaligen DDR geflüchtet ist. Sein Lebensweg ließ sie nicht los und so hat sie eine ähnliche Figur in ihrem neuen Roman erschaffen (Quelle: Amazon).
Was ich komisch finde ist, dass ich weder ein englisches Originalcover noch -titel gefunden habe. Auf der Homepage der Autorin scheinen generell nur zwei Bücher auf, wo doch im Deutschen schon vier Romane veröffentlicht wurden....hm.
Der Vergangenheitspart hat mir sehr gut gefallen und es war interessant, wie Poppy all den Hürden, die ihr in den Weg gestellt werden, den Kampf ansagt. Trotz vieler schweren Enttäuschungen und den großen Zwist mit ihrer Familie, verliert sie nie ihren Lebensmut.
Den Rest fand ich allerdings etwas kitschig, klischeehaft und vorhersehbar. Die Idee mit dem Fluch rund um alle Zweitgeborenen, fand ich etwas weit hergeholt. Auch wenn sich der Roman gut lesen lässt und die Autorin auch Spannung aufgebaut hat, so ist es im Großen und Ganzen ein Buch zum Abschalten und Zürücklehnen....eben leichte Unterhaltung.
Fazit:
Ein sehr leichter und etwas klischeehafter Roman, dessen Vergangenheitsstrang mir gut gefallen hat. Den Rest fand ich allerdings teilweise etwas unglaubwürdig und zu vorhersehbar. Trotzdem klebte ich an der Geschichte und hatte sie ziemlich schnell durch. Ein Buch zum Abschalten und Zürücklehnen mit italienischen Flair.