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Veröffentlicht am 30.06.2019

Gefährliche Ermittlungen

Die Morde von Kinloch
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„Die Morde von Kinloch“ ist schon der dritte Teil, in dem DCI Jim Daley im malerischen Schottland ermitteln darf.
Direkt auf dem Pier von Kinloch übergießt sich ein Mann mit Benzin und zündet sich an. ...

„Die Morde von Kinloch“ ist schon der dritte Teil, in dem DCI Jim Daley im malerischen Schottland ermitteln darf.
Direkt auf dem Pier von Kinloch übergießt sich ein Mann mit Benzin und zündet sich an. Da es sich um einen hochrangigen Mitarbeiter der schottischen Regierung handelt, erregt der offensichtliche Selbstmord ziemliches Aufsehen. Doch DCI Daley bleibt nicht viel Zeit zum Ermitteln, denn kurz danach werden zwei weitere äußerst brutal zugerichtete Leichen gefunden. Der schottische Küstenort scheint der Schauplatz eines blutigen Feldzuges zu werden. DCI Daley tappt noch im Dunkeln, warum sich in seinem Zuständigkeitsbereich die Leichen stapeln.
DCI Jim Daley ist eine meiner liebsten Ermittlerfiguren. Der große, pflichtbewusste Mann hat eine außerordentlich gute Intuition. Auch wenn er von seinen jüngeren Kollegen als Dinosaurier betrachtet wird, ist er absolut unverzichtbar. Sein seit dem letzten Fall angeschlagener bester Freund und Kollege DC Brian Scott ist auch wieder mit von der Partie.
Denzil Meyrick beschreibt seine Figuren mit viel Liebe zum Detail. Man merkt ihm seine Liebe zu seiner Heimat Schottland und den schottischen Einwohnern an. Gerade die Nebenfiguren sind hier die heimlichen Stars, wie der schrullige und äußerst gewitzte Hamish. Aber es kommen auch die harten alltäglichen Probleme zur Sprache, die nicht geschönt werden und auch zur Realität in Schottland gehören.
In diesem Krimi muss DCI Daley an verschiedenen Fronten kämpfen. Manchmal verliert man fast den Überblick, aber am Ende laufen die Handlungsfäden wieder zusammen. Der Schreibstil hatte mich wieder ab den ersten Seiten total gepackt, so dass ich das Buch gar nicht zur Seite legen wollte.
Die Handlung ist hochspannend, komplex und stellenweise sehr brutal. Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.
Für mich ist diese Krimireihe eine der besten, die es derzeit gibt. Von mir bekommt dieser Teil volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Witzig, romantisch und einfach gut

Herz sucht Callboy
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„Herz sucht Callboy“ von Anna Fischer ist ein witziger und sehr unterhaltsamer Liebesroman, der genau die richtige Lektüre für den Sommer ist.
Paula hat mit der Liebe abgeschlossen. Nachdem sie bei ihrer ...

„Herz sucht Callboy“ von Anna Fischer ist ein witziger und sehr unterhaltsamer Liebesroman, der genau die richtige Lektüre für den Sommer ist.
Paula hat mit der Liebe abgeschlossen. Nachdem sie bei ihrer vermeintlichen Traumhochzeit von ihrem vermeintlichen Traummann direkt vor dem Altar stehen gelassen wurde, bricht sie ihre Zelte in Berlin ab und zieht kurzerhand nach New York. Als Scheidungsanwältin legt sie innerhalb der nächsten sieben Jahre einen rasanten Aufstieg hin und steht kurz vor einer Partnerschaft in einer renommierten Anwaltskanzlei. Leider legt ihr konservativer Chef großen Wert darauf, dass nur verheiratete Anwärter auch Partner werden dürfen. Doch wie kommt Paula nun in kurzer Zeit zu einem vorzeigbaren Ehemann? Der Callboy Scott scheint da die perfekte Lösung zu sein. Die Täuschung funktioniert überraschenderweise zu Anfang auch recht gut – bis alles aus dem Ruder läuft und eine Lawine in Gang setzt, die Paula nicht mehr aufhalten kann.
Paula ist ein liebenswerter Charakter und hat sich trotz ihres Hochzeitstraumas nicht unterkriegen lassen. Sie ist stark, ehrgeizig und versucht als Anwältin, betrogenen Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen. Der chaotische Lebenskünstler Scott ist der perfekte Gegenpart für sie. Er gibt ihr die Leichtigkeit zurück, die ihr im Laufe der Zeit abhanden gekommen ist. Der wahnwitzige Plan lässt eine skurrile Szene auf die nächste folgen, so dass es neben der weiträumig geschwungenen Romantikkeule auch jede Menge zu lachen gibt. Die Charaktere sind in ihren Eigenarten immer liebevoll beschrieben, auch in den lächerlichsten Situationen.
Anna Fischer ist diese sommerleichte Liebeskomödie sehr gut gelungen. Das Buch macht beim Lesen großen Spaß und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Neubeginn in Kalifornien

Law of Attraction
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Lianna verschlägt eine unerwartete Erbschaft ins sonnige Kalifornien. Eigentlich kommt ihr Umzug in das geerbte Häuschen eher einer Flucht vor ihrer Vergangenheit gleich. Nach dem Tod ihrer Eltern, ihrem ...

Lianna verschlägt eine unerwartete Erbschaft ins sonnige Kalifornien. Eigentlich kommt ihr Umzug in das geerbte Häuschen eher einer Flucht vor ihrer Vergangenheit gleich. Nach dem Tod ihrer Eltern, ihrem abgebrochenen Jurastudium und einigen zweifelhaften Entscheidungen startet sie ihr Leben komplett neu. Dazu gehört auch der Job als Schreibkraft in einer renommierten Anwaltskanzlei. Lianna macht der Job großen Spaß, zumindest solange, bis sie als Sekretärin bei einem der Senior-Partner einspringen muss. Darren de Best hat die Aura eines Eisblocks und legt auch in etwa die gleiche Höflichkeit an den Tag. Seine Sekretärinnen überleben kaum ein paar Tage in ihrem Job. Und auch Lianna lässt keinen Fettnapf aus. Wie lange kann das gutgehen?
„Law of Attraction“ von Annie Williams zeigt die Annäherung zweier auf den ersten Blick total gegensätzlicher Charaktere. Im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass beide doch einige Gemeinsamkeiten haben. Lianna ist eine sympathische Protagonistin, die konsequent versucht, ihre Fehler aus der Vergangenheit hinter sich zu lassen und nach vorn zu blicken. Darren geht es grundsätzlich ähnlich, auch wenn er dies auf eine völlig andere Art und Weise tut.
Annie Williams hat einen angenehmen Schreib- und Erzählstil, bei dem das Lesen Freude macht. Die Story hat zwar kleine Logiklücken, aber insgesamt ist sie unterhaltsam und stellenweise richtig spannend.
Das Buch erzählt eine schöne Liebesgeschichte und zeigt, dass ein Neuanfang immer möglich ist. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Ruhiger und leiser Krimi

Nachts schweigt das Meer
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Detective Inspector Ben Kitto kehrt zurück in seine alte Heimat. Nach dem Tod seiner Partnerin braucht er Abstand zu seinem aufreibenden Job bei der Londoner Polizei. Klarheit und Ruhe sucht er deshalb ...

Detective Inspector Ben Kitto kehrt zurück in seine alte Heimat. Nach dem Tod seiner Partnerin braucht er Abstand zu seinem aufreibenden Job bei der Londoner Polizei. Klarheit und Ruhe sucht er deshalb auf Bryher, einer der Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls. Ruhe findet er jedoch nicht, da kurz vor seiner Ankunft die sechzehnjährige Laura Trescothick spurlos verschwunden ist. Als ihre Leiche gefunden wird, ist Ben schnell klar, dass Laura ermordet wurde. Er bietet seine Hilfe bei den Ermittlungen an, da ihm der Mord auf seiner Insel keine Ruhe lässt. Doch der vermeintliche Vorteil, dass er alle Einwohner auf der Insel persönlich kennt, entpuppt sich bald als Alptraum. Denn nun sind auch seine Freunde und Familie plötzlich auf der Verdächtigenliste.
„Nachts schweigt das Meer“ von Kate Penrose ist ein düsterer und eher ruhiger Krimi. Erzählt wird hauptsächlich aus der Perspektive von Inspector Ben Kitto. Dadurch kommt auch dieser ruhige und nüchterne Erzählstil zustande, der seinen Charakter widerspiegelt.
Die Grundstimmung wirkt düster und fast schon deprimierend, genau wie das neblige und stürmische Wetter auf der abgelegenen Insel. Kate Penrose fängt den Mix aus Verbundenheit, Isolation und unter der Oberfläche brodelnden Geheimnissen der Bewohner perfekt ein.
Die Charaktere, angefangen bei Ben Kitto, sind nicht leicht zu durchschauen. Das sorgt beim Lesen für die meiste Spannung.
Wer einen Pageturner sucht, der wird möglicherweise etwas enttäuscht sein. Das Buch ist ein solider englischer Krimi mit einer interessanten Ermittlerfigur, die durchaus noch Potential für die Zukunft hat.
Von mir gibt es für Krimiliebhaber gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Knallharter Thriller

River of Violence
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Die junge Harley McKenna wächst in einem Umfeld der Gewalt auf. Ihre Mutter wurde getötet, als Harley gerade einmal acht Jahre alt war. Seitdem wird sie von ihrem Vater Duke, dem brutalen Drogenbaron und ...

Die junge Harley McKenna wächst in einem Umfeld der Gewalt auf. Ihre Mutter wurde getötet, als Harley gerade einmal acht Jahre alt war. Seitdem wird sie von ihrem Vater Duke, dem brutalen Drogenbaron und Familienoberhaupt des Clans der McKenna, zu seiner Nachfolgerin ausgebildet. Schon als Kind lernt sie die knallharten Regeln des Überlebens und des Tötens. Als der Mörder ihre Mutter, Carl Springfield, den fragilen Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Familien bricht, ist es für Harley Zeit, sich zu entscheiden. Will sie den tödlichen Weg ihres Vaters weiterführen und in der Spirale der Gewalt untergehen, oder ist vielleicht doch eine andere Zukunft für sie möglich?
„River of Violence“ ist sowohl in der Sprache als auch im Erzählstil knallhart und unerbittlich. Die Story wird komplett aus der Perspektive von Harley erzählt. Dadurch fühlt man intensiv mit der Figur mit und kann ihre Entscheidungen nachvollziehen. Die Handlung spielt in der Gegenwart und wird immer wieder von Rückblenden in Harleys Vergangenheit unterbrochen. Durch diese Rückblicke auf prägnante Ereignisse in ihrem Leben wird langsam aufgedeckt, warum Harley nun an diesem bestimmten Wendepunkt steht.
Man kann sich dem intensiven Erzählstil fast nicht entziehen. Es ist erschreckend, was Harley bisher durchmachen musste und wie es sie verändert hat. Ihr Charakter ist sicher kontrovers, aber hochspannend angelegt. Die Spannung ist das ganze Buch greifbar und schraubt sich bis zum Finale immer weiter hoch. Der fesselnde Schreibstil lässt den Leser kaum zum Luftholen kommen.
Mir hat der Thriller von Tess Sharpe sehr gut gefallen. Der brutale Inhalt wird vielleicht nicht für jeden Leser geeignet sein, aber für mich persönlich absolut lesenswert.