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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2019

Gelungene Fortsetzung

Die Blutchronik
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„Die Blutchronik“ ist die Fortsetzung zum Vorgängerband „Das dunkle Herz der Welt“. In beiden Teilen geht es um die wahre Familiengeschichte des Herrschergeschlechts der Draculea. Im ersten Teil stand ...

„Die Blutchronik“ ist die Fortsetzung zum Vorgängerband „Das dunkle Herz der Welt“. In beiden Teilen geht es um die wahre Familiengeschichte des Herrschergeschlechts der Draculea. Im ersten Teil stand noch der Vater des zukünftigen walachischen Fürsten Vlad Draculea im Mittelpunkt. Nun ist Vlad zum jungen Mann herangewachsen und macht sich auf, seinen Thron von Rodislav zurückzuerobern.
Dabei steht dem heißspornigen Thronfolger sein unüberlegter Ehrgeiz oft im Weg. Doch der Pfad zur Krone und zur Herrschaft über die Walachei ist gespickt mit Intrigen und Hinterhalten. Vlad kann aber auf die Hilfe seines väterlichen Freundes Roxolan setzen, der schon seinem Vater eng die Treue gehalten hat.
Liliana Le Hingrat lässt die Handlung fast nahtlos an den ersten Teil anschließen. Die Fürstensöhne sind zu Beginn beide noch Geiseln des türkischen Sultans Murat. Der Bruch zwischen den Brüdern geht inzwischen immer tiefer und ist fast nicht mehr aufzuhalten.
Der Roman verbindet geschickt die historischen Fakten um den balkanischen Rosenkrieg und das Vorrücken der Osmanen mit den dramatischen Ereignissen um Vlad und seine Familie. Historie und Fiktion fließen stimmig ineinander und lassen eine interessante und hochspannende Geschichte entstehen. Für mich war es sehr reizvoll, mehr über die tatsächliche Familiengeschichte des berüchtigten Grafen Dracula zu erfahren. Dabei wurde ich von vielen Zusammenhängen zu dieser historischen Figur sehr überrascht.
Wie schon beim ersten Teil, bin ich auch von der Fortsetzung absolut begeistert. Die Autorin liefert wieder hohe Qualität und ich kann den Roman nur wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Job oder Liebe

Bad Boss (New York Bachelors 2)
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Remi hat nach ihrem Umzug nach New York ihre Karriereträume als Ballerina eigentlich begraben. Sie gibt Stunden in einem Studio für Ballettfitness. Dort trifft sie auf den attraktiven Wesley, der seine ...

Remi hat nach ihrem Umzug nach New York ihre Karriereträume als Ballerina eigentlich begraben. Sie gibt Stunden in einem Studio für Ballettfitness. Dort trifft sie auf den attraktiven Wesley, der seine kleine Nichte zum Unterricht begleitet.
Wesley ist sofort von Remi verzaubert. Er stammt aus einer einflussreichen New Yorker Ballettfamilie und erkennt sofort Remis Potential. Für seine eigene innovative Ballettshow am Broadway sucht er noch eine Hauptdarstellerin. Remi wäre genau die Richtige. Aber das würde heißen, dass die berufliche Beziehung über seinem privaten Interesse an Remi stehen muss.
Dies ist der zweite Teil der Reihe um die „Bad Bachelor“ App. Wesley hat mit seinen Bewertungen zwar nicht genau das gleiche Problem wie Reed im ersten Teil, aber trotzdem beeinflussen sie seine geschäftlichen Kontakte negativ. Vorkenntnisse zum ersten Teil sind nicht zwingend erforderlich, aber sie sind definitiv hilfreich.
Remi und Wesley sind sympathische Protagonisten. Die Nebenfiguren kennt man größtenteils aus dem ersten Teil. Der Schreibstil liest sich leicht und locker, wobei ich manchmal bei den sehr speziellen Ballettbegriffen etwas ins Stocken geriet. Das ist auch der Punkt, wo es von mir kleine Abstriche gibt. Balletterfahrene Leser haben hier sicher keine Probleme, aber mir ging es manchmal zu sehr ins Detail.
Insgesamt hat mir die Fortsetzung der Reihe gut gefallen. Ich fand den zweiten Teil etwas schwächer als den ersten Band, aber umso mehr freue ich mich auf die Fortsetzung, in der es dann endlich um Annie, die Verursacherin des ganzen Chaos, geht.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Wunderschöne Geschichte

Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel
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Seni Glaister ist ein wunderschöner Roman gelungen, über das Leben und die Dinge, auf die es wirklich ankommt.
Mr. Doubler ist seit über vierzig Jahren Kartoffelbauer. Doch das reicht ihm nicht. Er will ...

Seni Glaister ist ein wunderschöner Roman gelungen, über das Leben und die Dinge, auf die es wirklich ankommt.
Mr. Doubler ist seit über vierzig Jahren Kartoffelbauer. Doch das reicht ihm nicht. Er will der beste Kartoffelbauer werden und mit seinem Wissen über die Kartoffel in die Geschichte eingehen. Sein jahrelanger Erfahrungsschatz hat ihm eine Züchtung eingebracht, für die er sich die entsprechenden wissenschaftlichen Anerkennungen erhofft.
Privat läuft es für ihn weniger gut. Seit dem Verlust seiner Frau und dem Auszug seiner Kinder hat er sich komplett auf seinen Hof zurückgezogen. Sein einziger persönlicher Kontakt ist seine Putzfrau Mrs. Millwood, die ihn täglich besucht und mit ihm zu Mittag ist. Er fühlt sich wohl in seiner Abgeschiedenheit und ist zufrieden mit seinem Leben.
Erst als Mrs. Millwood wegen einer schweren Krankheit das Krankenhaus nicht mehr verlassen darf, muss sich Mr. Doubler aus seiner Komfortzone herauswagen.
Mr. Doubler ist trotz seiner Eigenbrötlerei ein absolut liebenswerter Charakter, den man sofort ins Herz schließt. Man kann seinen Schmerz und seine Unsicherheit spüren und freut sich, über jeden kleinen Schritt, der ihn wieder näher ans Leben bringt.
Die Figuren sind skurril und meist typisch englisch. Die Autorin Seni Glaister schafft es bei jedem Charakter sensibel hinter die äußerliche Fassade zu blicken.
Das Erzähltempo ist ruhig und gemächlich und passt zu Mr. Doubler. Trotzdem fesselt die Geschichte den Leser und zeigt die Freude über die kleinen Dinge, die meist übersehen werden und doch so wichtig sind.
Der Roman regt zum Nachdenken an und hat teilweise schon philosophische Züge. Mir persönlich wird Mr. Doubler noch lange im Gedächtnis bleiben und ich kann das Buch nur jedem weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Grausiges Geheimnis

Blutritual
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Kommissar Gustaf Ohlsen vermisst seine Tochter. Das letzte Handysignal der jungen Journalistin kam aus dem kleinen norddeutschen Ort Greiderheide. Dort war sie offenbar einer heißen Story auf der Spur. ...

Kommissar Gustaf Ohlsen vermisst seine Tochter. Das letzte Handysignal der jungen Journalistin kam aus dem kleinen norddeutschen Ort Greiderheide. Dort war sie offenbar einer heißen Story auf der Spur. Der krankgeschriebene Ermittler miete sich im Ort ein, um auf eigene Faust nach seiner Tochter zu suchen. Gleichzeitig mit ihr gilt eine weitere junge Frau aus dem Ort als vermisst. Mit Hilfe von Anika Bartelsen vom LKA recherchiert Ohlsen, ob es einen Zusammenhang gibt. Noch während er vor Ort ist, gibt es weitere mysteriöse Unfälle und Todesopfer. Auch ihm wird unmissverständlich klar gemacht, dass er aus Greiderheide verschwinden und seine Nachforschungen bleiben lassen soll.
Ab der ersten Zeile beherrscht eine unterschwellige Spannung die Story. Alte Aberglauben und Mythen treffen auf reale Bedrohungen. Man kann sich das düstere Greiderheide und seine Bewohner bildlich vorstellen. Der Schreibstil liest sich gut und die Geschichte fesselt den Leser von Anfang an. Gänsehaut ist an einigen Stellen garantiert. Man wird ein paar Mal in die Irre geführt und dann von einer Wendung überrascht. So bleibt der Spannungsbogen bis zum Ende oben.
Mir hat der düstere Krimi gut gefallen und ich empfehle ihn gern weiter.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Amüsante Intrige

Skandal in Mayfair
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Der Skandal in Mayfair beginnt zunächst nur im kleinen Rahmen. Ausgelöst wird er durch die junge Debütantin Honor Cabot. Aus einer Laune heraus gerät sie in ein Vergnügungsetablissement für Herren, wo ...

Der Skandal in Mayfair beginnt zunächst nur im kleinen Rahmen. Ausgelöst wird er durch die junge Debütantin Honor Cabot. Aus einer Laune heraus gerät sie in ein Vergnügungsetablissement für Herren, wo sie dem berüchtigten Frauenhelden George Easton beim Kartenspiel 100 Pfund abnimmt.
Als ihr Stiefbruder August heiraten will, gerät Honor in Panik. Ihre kranke Mutter, sie und ihre drei Schwestern sind auf den im Sterben liegenden Stiefvater angewiesen. Wenn sein Nachfolger und Erbe heiratet, steht den Cabot Frauen die Abschiebung ins einsame Landleben bevor. Honor will die Heirat unbedingt verzögern und hält es für eine gute Idee, George Easton dafür einzuspannen, der Verlobten ihres Stiefbruders schöne Augen zu machen, damit sie sich die Sache nochmal überlegt. Doch statt ihrer zukünftigen Schwägerin, findet Honor immer mehr Gefallen an dem attraktiven Geschäftsmann ohne Vermögen und adligen Stand.
Die Protagonistin ist einerseits eine taffe junge Frau, die gern ihren eigenen selbstbestimmten Weg gehen will. Andererseits scheint sie manchmal doch noch eine naive und selbstbezogene Debütantin zu sein. Ihre Lebenslust und ihre Beharrlichkeit, um ihr Glück auch gegen die üblichen Konventionen zu finden, sind aber beeindruckend.
George Easton ist ein sympathischer Charakter, der gegen die Naturgewalt Honor aber keine Chance hat. Beide balancieren auf dem schmalen Grad der gesellschaftlichen Akzeptanz.
Die Reise in die Vergangenheit mit Julia London konnte mich auf jeden Fall mitreißen. Der Schreibstil liest sich locker und flüssig. Die Protagonisten sind unterhaltsam, und es macht Spaß, ihre Annäherung mitzuverfolgen. Die Chemie des augenscheinlich ungleichen Paares passt genau.
Fazit: „Skandal in Mayfair“ ist ein durchaus gelungener historischer Liebesroman, der amüsante Lesestunden bietet.