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Veröffentlicht am 26.03.2017

Love Story

Love Story
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Den Film „Love Story“ hab ich vor vielen Jahren bereits gesehen und er blieb mir bis heute in schöner Erinnerung. Auf das Hörbuch war ich daher besonders gespannt.

Die Geschichte beginnt traurig mit ...

Den Film „Love Story“ hab ich vor vielen Jahren bereits gesehen und er blieb mir bis heute in schöner Erinnerung. Auf das Hörbuch war ich daher besonders gespannt.

Die Geschichte beginnt traurig mit dem Ende und wird aus der Sicht des tief erschütterten Oliver erzählt. Man taucht gleich ein in ihr Geplänkel. Wie Jenny und er sich kennengelernt haben. Wie Jenny ihm mit ihrer frechen aber liebevollen Art den Kopf verdreht hat. Einfach nur süß! Beide so unterschiedlich in ihrer Wesen und Herkunft. Jenny temperamentvoll, familienbezogen, aus der Amerikanischen Mittelschicht. Oliver, Sohn aus reichem Haus, will sich von seinem dominanten Vater lösen und auf eigenen Beinen stehen. Um mit seiner großen Liebe zusammen zu sein bricht er schließlich mit seinem Vater, denn dieser ist gegen die Verbindung. Oliver ist daraufhin ein mittelloser Student und Jenny muss für ihren Unterhalt aufkommen. Sie heiraten und sind glücklich und zufrieden mit dem was sie haben und meistern auch die ein oder andere Beziehungskrisen. Als Oliver beruflich Fuß fasst, schlägt das Schicksal erbarmungslos zu ….

Mark Waschke erzählt die Love Story mit sehr viel Gefühl und Einfühlungsvermögen. Was sehr gut zum Großteil der Handlung passt. Trotzdem fehlte mir etwas Temperament, gerade wenn Jenny ins Spiel kam oder Olivers Vater. Da hätte ich mir etwas mehr Einsatz vom Sprecher gewünscht. Vielleicht hatte ich aber auch zu sehr die Bilder aus dem Film vor meinen Augen um mich von dem Gehörten richtig einnehmen zu lassen.

Mein Fazit:


Eine sehr berührende Liebesgeschichte. Auch wenn mir das Hörbuch gut gefallen hat muss ich doch sagen – und sowas passiert mir eher selten -, dass mir der Film besser gefallen hat. Die Liebe der Beiden zueinander konnte ich mir zwar mir bildlich gut vorstellen, ihre Beziehung war intensiv spürbar, jedoch fehlte mir das gewisse Etwas, vielleicht die wunderschöne musikalische Untermalung wie im Film.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Kurzweilige Unterhaltung

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Bei dem Roman handelt es sich um ein Familiendrama, welches sich über zwei Zeitebenen erstreckt. Das mag ich bei solchen Tragödien immer recht gerne, bringt es doch Abwechslung in die Handlung. Die Zusammenhänge ...

Bei dem Roman handelt es sich um ein Familiendrama, welches sich über zwei Zeitebenen erstreckt. Das mag ich bei solchen Tragödien immer recht gerne, bringt es doch Abwechslung in die Handlung. Die Zusammenhänge der unterschiedlichen Zeitabschnitte sind erstmal undurchsichtig und rätselhaft. Das fand ich das Spannendste an der ganzen Geschichte. Die Handlung selber empfand ich nicht wirklich spannend. Erzählungen mit ähnlicher Struktur hatte ich vorher schon gelesen, fand diese aber weitaus spannender. Claire Winter oder Kate Morton würden mir da zum Beispiel einfallen.

Mein Fazit:

Nette kurzweilige Unterhaltung mit vorhersehbaren Abläufen.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Wie geht man mit Trauer um?

Ein fauler Gott
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So tragisch traurig die Geschichte ist, ist es doch auch schön in eine Zeit zurückversetzt zu werden, in der man selber seine Kindheit durchlebt hat. Stephan Lose schafft dies mit Leichtigkeit, in einfachen ...

So tragisch traurig die Geschichte ist, ist es doch auch schön in eine Zeit zurückversetzt zu werden, in der man selber seine Kindheit durchlebt hat. Stephan Lose schafft dies mit Leichtigkeit, in einfachen Worten, aus der Sicht eines 11-jährigen.

Der Tod reißt eine Lücke in das Leben jeden Menschen. Auch bei Ben und seiner Mutter Ruth ist es nicht anders. Während Ben auf kindlich unbeschwerte Art um den kleinen Bruder trauert, ist Ruth gefangen in einer tiefen depressiven Trauer, welche sie immer mehr und mehr hinunterzieht. Ben findet Ablenkung durch seinen Freund Christophe und erhält liebevolles Verständnis von einem großväterlichen Nachbarn. Ruth hingegen zieht sich zurück, ist allein mit ihrer Trauer, findet keinen Weg aus dieser schmerzlichen Schwärze. Bens Umgang mit seiner Trauer ist mitunter recht amüsant zu lesen, kindlich unbeschwert eben. Fernab von Handy, PC und Internet erlebt man mit ihm eine fast unbeschwerte Kindheit. Ruth täglicher Kampf mit sich ist bedrückend, sie zieht sich zurück, stellt Ben gegenüber eine Unbeschwertheit zu Tage, ganz der erwachsenen Meinung dem Kind ihre Trauer nicht zeigen zu dürfen. Die Abwertsspirale, welche sie umgibt, ist bedrückend greifbar. Ein hoch und tief der Gefühlswelt umgibt sie.

Der Titel passt gut zur Geschichte. Gott doch einfach faul gewesen sein. Für Ben steht das fest, denn wie sonst wäre es möglich, dass er Jonas in so jungen Jahren aus dem Leben gerissen hat. Für solche Gedanken muss man kein Atheist sein. Auch Menschen, die gläubig sind, und einen tragischen Todesfall durchleben wird es ähnlich in ihren Grübeleien ergehen.

Was hat das Coverbild mit dem Titel zu tun? Nun mit dem Titel direkt vielleicht nicht, doch die Rakete findet auch in der Geschichte ihren Platz.

Mein Fazit:

Ein tröstliches Buch der Trauer. Dem Autor ist der Umgang mit ihr und all den verschiedenen Facetten gut gelungen diese zu durchleuchten. Besonders Ben mit seiner kindlichen Art die Dinge zu sehen fand ich sehr tröstlich. Ben zeigt, dass man auch in der größten Trauer lachen und Freude am Leben haben darf. Ein schönes Debüt, dass man nicht in einem durchlesen kann, denn man hat immer mal wieder Momente in denen man verweilen und pausieren muss.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Recht vorhersehbar aber auch ganz witzig

Glückssterne
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Den Einstieg in das Buch fand ich etwas verwirrend. Da geht es um zwei Schwestern, die sich einen mit Blut besiegelten ewigen Schwur leisten. Dieser Prolog hat mit der eigentlichen Geschichte eigentlich ...

Den Einstieg in das Buch fand ich etwas verwirrend. Da geht es um zwei Schwestern, die sich einen mit Blut besiegelten ewigen Schwur leisten. Dieser Prolog hat mit der eigentlichen Geschichte eigentlich nichts zu tun. Die Schwestern sind zwar auch später als ältere Damen in der Handlung aktiv, doch eine rechte Rolle spielt ihre “Blutsbrüderschaft” für diese nicht. Da es sich um eine gekürzte Lesung handelt kann es aber durchaus sein, dass entscheidende Passagen in dem Hörbuch fehlen.

Die Geschichte selber ist eine klassische Liebesgeschichte. Josefine möchte Heiraten, kann dies aber nur mit dem Ring ihrer Großmutter. Denn bekommt sie diesen nicht als Ehering angesteckt, steht die Ehe mit Justus unter keinem guten Stern. Blöd nur, dass sich ihre Cousine Charlie mit dem Ring nach Schottland abgesetzt hat. Kurz entschlossen und trotz extremer Flugangst macht sich Josie auf um sich das gute Stück zurückzuholen und ihre Hochzeit zu retten. Doch die Suche nach ihrer Cousine erweist sich als gar nicht so einfach. Da sind erst mal ihre zwei Tanten, die sie in Edinburgh überraschen und natürlich auch noch Aiden, ein attraktiver Schotte, der ihr immer wieder über den Weg läuft…..

Mit Jessica Schwarz als Sprecherin tat ich mir erst mal gar nicht leicht. Die Geschichte fühlte sich so vorgelesen an, nicht interpretiert. Doch das legte sich dann nach den ersten Kapiteln.

Punkten konnte die Story durch ihre lebensechten Charakter. Besonders die älteren Tanten brachten mich so manches mal zum Lachen. Ihre liebenswürdige schrullige Art passe zu der mit viel Klischees durchzogenen Story. Witzige humorvolle Geschehnisse tummeln sich geradezu in der Geschichte. Recht absehbar zwar, aber doch unterhaltsam.

Mein Fazit:

Die Handlungsabläufe sind recht vorhersehbar und stereotyp. Die Geschichte bietet aber eine nette und kurzweilige Unterhaltung, Ideal für zwischendurch wenn man mal auf eine leichte unterhaltsame Posse Lust hat.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Immer wieder schockierend

Der letzte Überlebende
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Von den Grausamkeiten der Nazis weiß in der heutigen Zeit jeder Erwachsenen. Trotzdem ist es immer wieder schockierend darüber zu lesen. Erzählt von realen Personen, die diesen Schrecken am eigenen Leib ...

Von den Grausamkeiten der Nazis weiß in der heutigen Zeit jeder Erwachsenen. Trotzdem ist es immer wieder schockierend darüber zu lesen. Erzählt von realen Personen, die diesen Schrecken am eigenen Leib erleben mussten. Unschuldige Menschen, die nur wegen ihrer Herkunft bzw. wegen ihres Glaubens dem Tod geweiht waren. Immer wieder schrecklich und schockierend und nicht verständlich, wie Menschen zu solchen Grausamkeiten gegenüber anderen fähig waren.

Sam Pivnik erzählt seine Geschichte mit all ihren schockierenden Tatsachen. Sie beginnt ganz harmlos mit seiner Kindheit. Eine Kindheit wie ich sie auch hatte. Mit Freunden, spielen im Freien, herumtollen, Unsinn treiben. Doch mit 13 ist diese Kindheit vorbei, von einem auf den anderen Tag. Die Nazis besetzten Polen und für die jüdische Bevölkerung ist nichts mehr wie es war. Plötzlich werden sie gemieden, ihre Freunde verachten sie, ihre Nachbarn schneiden sie. Die erste Aussortierung findet in einem Sportstadion statt. Als Leserin verspürte ich hier schon einige Male ein beklemmendes Gefühl, bin vorbereitet auf das was kommt und kann es doch nie fassen. Es folgt eine scheinbar sichere, aber harte Zeit im Ghetto, gefolgt vom grässlichen Zug nach Auschwitz. Sam überlebt diese schreckliche Zeit nur knapp. Er beschreibt diese Monate mit all ihrer schonungslosen Brutalität. Hat er das eine entsetzliche Lager überlebt, folgt sogleich das nächste. Wieviel Leid kann ein Mensch ertragen? Wieviel Leben steckt in einem? Sam Pivnik kann viel ertragen und in ihm stecken viele Leben. So manches mal ist er schon an der Kippe, doch er kämpft sich mit eisernem Willen immer wieder zurück. Kurz vor der Befreiung durch die Alliierten wird das Lager geräumt, es beginnt eine weitere Odyssee. Trauriger Höhepunkt ist der Angriff auf die Cap Arcona. Auch diese Unfassbarkeit überlebt Pivnik.

Mein Fazit:

Schockierend, dass sind meine Gefühle am Ende dieser Lektüre. Auch wenn mir die Vorkommnisse bekannt waren, es zu lesen mit all den unbeschönigten Worten bestürzt mich immer wieder. Es ist gut, das Sam Privnik seine Erlebnisse veröffentlicht hat, denn diese Geschehnisse dürfen nicht in Vergessenheit geraten!