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Veröffentlicht am 22.09.2021

spannender Thriller

Böse
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Hussfeld, ein kleines Dorf in dem nie etwas passiert und jeder jeden kennt, wird das neue Zuhause von Katharina und ihrer siebzehnjährigen Tochter Fenja. Nach der Scheidung braucht Katharina eine Ortsveränderung, ...

Hussfeld, ein kleines Dorf in dem nie etwas passiert und jeder jeden kennt, wird das neue Zuhause von Katharina und ihrer siebzehnjährigen Tochter Fenja. Nach der Scheidung braucht Katharina eine Ortsveränderung, was wäre besser geeignet als das idyllische und sicherste Dorf Deutschlands? Die beiden werden von den Bewohnern jedoch kritisch betrachtet, eine geschiedene, alleinstehende Frau mit ihrer hübschen Tochter, das weicht vom Weltbild der perfekten Familie ab. Und eine Störung des Dorffriedens ist nicht erwünscht.

Fenja findet schnell Anschluss, verliebt sich, doch dann kommt sie nach einem Abend im Club nicht nach Hause und der Alptraum beginnt. Während alle im Dorf davon ausgehen, dass Fenja und ihr Freund abgetaucht sind weiß Katharina, dass ihrer Tochter etwas zugestoßen sein muss. Warum nur will ihr keiner aus dem Dorf bei der Suche helfen?

Der Thriller hat mir gut gefallen, die Atmosphäre in diesem spießigen Vorzeigeort ist sehr gut eingefangen, genauso wie Katharinas Verzweiflung, als sich alles und jeder gegen sie stellt. Mutter und Tochter wirken sympathisch, so ganz anders als die Bewohner der Ortes, die allesamt unsympathisch rüberkommen.

Der Schreibstil ist locker, lässt sich toll lesen und die Spannung ist hoch. Am Ende gibt es einen super spannenden Showdown, so dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollte. Eigentlich ein 5-Sterne-Thriller. Einen Stern Abzug gibt es, weil am Ende doch noch viele Fragen offen bleiben, vor allem das Motiv.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

genialer Einstieg in eine neue Reihe

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Nach der Leseprobe war ich angeteasert und das Buch hat mich komplett fasziniert. Frau Gier schreibt mit einer Leichtigkeit, sie schreibt bildhaft, detailliert, mit Witz und Charme und vielen magischen ...

Nach der Leseprobe war ich angeteasert und das Buch hat mich komplett fasziniert. Frau Gier schreibt mit einer Leichtigkeit, sie schreibt bildhaft, detailliert, mit Witz und Charme und vielen magischen Ideen, ich bin total begeistert. Beim lesen hatte ich die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht, ich hätte nicht erwartet dass mich die Story so mitreißt.

Es geht um Quinn und Mathilda, deren Familien Nachbarn sind und die einander doch meiden, fast verfeindet sind. Für die einen sind es die "biblischen Plagen", für die anderen die Familie mit "kleiner Teufelsbraten".

Mathilda ist seit ihrer Kindheit in Quinn "kleiner Teufelsbraten" heimlich verliebt, auch wenn sie von ihm schon mal als Sternsinger mit Wasser übergossen und in eine Mülltonne gesteckt wurde. Durch einen Zufall werden sie zu Verbündeten und erleben ein magisches Abenteuer, das mich als Leser fasziniert hat.

Ich weiß nicht was mir an dieser Geschichte mehr gefallen hat: Die liebenswerten Protagonisten, die magischen Ideen oder die wunderbare Schreibweise. Für mich war die Lektüre ein Erlebnis, ich habe jede Seite genossen.

Die Figuren sind perfekt skizziert, ich hatte sie bildlich vor Augen, was auch für die Umgebung gilt. Große Teile der Handlung liefen vor meinem inneren Auge wie ein Film ab. Die originellen Ideen im Saum fand ich genial, so kommen Zeppelinwale vor, sprechende Wasserspeier und diverse andere Wesen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Quinns und Mathildas Sicht erzählt, es war zu keiner Zeit langweilig, irgendwas passierte immer und brachte mich zum schmunzeln. Am liebsten hätte ich das Buch am Stück gelesen und es gar nicht beiseite gepackt.

Fazit: Daumen hoch für diesen genialen Einstieg in eine magische Welt, ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

düster und atmosphärisch

Waldeskälte
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"Waldeskälte" ist für mich das erste Buch des Autors und mir hat es mit seinem düsteren, mystischen Setting richtig gut gefallen. Worum geht es?

Schauplatz Schweiz, ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen. ...

"Waldeskälte" ist für mich das erste Buch des Autors und mir hat es mit seinem düsteren, mystischen Setting richtig gut gefallen. Worum geht es?

Schauplatz Schweiz, ein kleines Dorf in den Schweizer Alpen. Es ist Winter, kalt, das Wetter unwirtlich. Valeria Ravelli von Interpol kehrt nach vielen Jahren wieder zurück in ihr Heimatdorf, ein ehemaliger Schulfreund hat sie um Hilfe geben. Seine Nichte Nora ist spurlos verschwunden, wie schon damals, als drei Mädchen verschwanden und nur eine überlebte. Valeria hat damalsals einzige überlebt, aber keine Erinnerung an die Ereignisse. Jetzt kommt sie zück um Nora zu finden und mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.

Mir hat der Thriller gut gefallen, vor allem das düstere Setting in einem kleinen Bergdorf, in dem die Einwohner zusammenhalten und schweigen.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft, hat Atmosphäre. Irgendwann hatte ich eine Ahnung, worum es wirklich geht, die hat sich auch bestätigt. Spannungstechnisch hätte es ruhig noch mehr sein dürfen, aber alles in allem hat mich der Thriller gut unterhalten. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Valeria Ravelli.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

zwei Schwestern

SCHWEIG!
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"Schweig" beleuchtet die toxische Beziehung der Schwestern Esther und Sue, mehr Persönlichkeitsstudie denn Thriller. Auf den ersten 200 Seiten passiert nicht viel, in abwechselnden Kapiteln der jeweiligen ...

"Schweig" beleuchtet die toxische Beziehung der Schwestern Esther und Sue, mehr Persönlichkeitsstudie denn Thriller. Auf den ersten 200 Seiten passiert nicht viel, in abwechselnden Kapiteln der jeweiligen Schwester lernt man die beiden kennen, erfährt was an diesem Tag vor Weihnachten passiert, wobei es in Rückblicken auch immer wieder in die Kindheit geht. Was an sich hätte spannend sein können, liefert auf 200 Seiten leider nicht mal den Ansatz von Spannung, die kommt erst im letzten Drittel auf. Viel zu spät und zu wenig für ein Buch, das in das Genre Thriller fällt.

Von den Schwestern, beide nicht sonderlich sympathisch, die gegensätzlicher nicht sein könnten, hatte ich ein ganz gutes Bild. Allerdings zieht sich die Handlung wie Kaugummi, weil einfach nichts passiert. Das Wort "Schnecke" habe ich gefühlt hundertmal gelesen, es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte das Buch in die Ecke geworfen. Nervfaktor hoch zehn!

Sprachlich lässt sich das Buch flüssig lesen, inhaltlich hat es mich nur enttäuscht. Ich kann das Buch, das für mich kein Thriller ist, leider nicht empfehlen.


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Veröffentlicht am 10.09.2021

Genialer Thriller mit aktuellem Thema, sehr realistisch

Dürre
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Uwe Laub greift in seinem neuesten Thriller "Dürre" wieder mal ein brandaktuelles Thema auf. Es geht um den Klimawandel, der schneller als gedacht eintritt und in Europa zu Missernten und Hungersnöten ...

Uwe Laub greift in seinem neuesten Thriller "Dürre" wieder mal ein brandaktuelles Thema auf. Es geht um den Klimawandel, der schneller als gedacht eintritt und in Europa zu Missernten und Hungersnöten führt. Durch die von der EU eingeführte App Aequitas wird der CO2-Verbrauch eines jeden Bürgers überwacht und CO2-Credits zugeteilt. Ein Privatauto können sich nur noch wenige Privilegierte leisten, viele Menschen werden obdachlos, es kommt zu Unruhen. Dass so ein System auch manipuliert und ausgenutzt werden kann, ist die andere Seite der Medaille.

Wir verfolgen die Story aus unterschiedlichen Perspektiven: Alex Baumgart und Tom Valcke entwickeln zusammen die App Aequitas.

Julian Thaler und seine Schwester Leni leben auf dem landwirtschaftlichen Hof des Vaters und versuchen zu überleben, doch dann kommen die beiden in den Fokus der Überwachungsbehörde ACON und werden von den sogenannten "Bluthunden" verfolgt.

Die Geschichte mutet dystopisch an, wirkt aber absolut real und vorstellbar, was das Erschreckende daran ist. Eine düstere Zukunft, wenn auch fiktiv, die nachdenklich macht. Auf der einen Seite haben wir die Bevölkerung, die unter den Maßnahmen leidet, Lebensmittel zugeteilt bekommt, auf der anderen die wenigen Privilegierten, denen es an nichts mangelt und die ihre Machtposition ausnutzen.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, ich fand es klasse, dass der Bösewicht diesmal eine Frau ist, Dana Kilian geht über Leichen.

Der Aufbau der Story ist gut durchdacht, sie startet mit der Erfindung der App und beginnt mit der eigentlichen Handlung einige Jahre später. Das letzte Drittel läuft in einem Countdown ab, der an Spannung nicht mehr zu überbieten ist.

Mich hat die Story von Anfang an gefesselt, vor allem das Thema Klimawandel ist brandaktuell. Wenn man das Thema in Zusammenhang mit "Sturm", einem anderen Buch des Autors betrachtet, fragt man sich, welchen Anteil Geoengineering am Klimawandel hat.

Fazit: Genialer Thriller mit aktuellem Thema, ein Lesehighlight 2021.

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