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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2019

viel Spannung und Atmosphäre

Mein Herz so schwarz
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Eine Frau heiratet und stürzt sich kurz danach in den Tod. Was ist geschehen? Evie könnte nicht glücklicher sein, als sie Richard heiratet. Eine wundervoll arrangierte Feier mit Freunden und Familie, doch ...

Eine Frau heiratet und stürzt sich kurz danach in den Tod. Was ist geschehen? Evie könnte nicht glücklicher sein, als sie Richard heiratet. Eine wundervoll arrangierte Feier mit Freunden und Familie, doch kurz nach der Zeremonie beobachten zwei Wanderer, wie sich die Braut von den Klippen stürzt. Richard ist am Boden zerstört, auch Evies beste Freundin Rebecca leidet darunter, dass ihre Freundin tot ist. Richard kann nicht verstehen, wieso Evie sich umgebracht hat und beginnt nachzuforschen. Rebecca ist ihm in dieser schweren Zeit eine richtige Stütze, sie kümmert sich um ihn und hilft bei den Recherchen. Bald wird klar, dass Evie Geheimnisse hatte....

Ich fand den Thriller super spannend, was zum einen an der Story lag, zum anderen daran, dass die Protagonisten perfekt skizziert sind und glaubhaft rüberkommen. Man lernt Rebecca und Evie kennen, zwei ganz unterschiedliche Charaktere, die doch beste Freundinnen wurden. Evie, der die Sympathien nur so zuflogen, die alle Blicke auf sich zog, wenn sie einen Raum betrat. Und Rebecca, die in ihrem Schatten schwamm und damit zufrieden war. Zufrieden, an Evies Seite zu sein und etwas von ihrem Glanz abzubekommen. Meine Sympathie war von Anfang an bei Evie, die, obwohl in luxuriösen Verhältnissen aufgewachsen, stets bodenständig war. Sehr genial sind die Wechsel zwischen Gegenwart und Evies Kindheit, dadurch lernt man Evie wirklich gut kennen. Auch Rebecca ist gut beschrieben, Richard bleibt etwas blasser.

Man kann hier wunderbar rätseln, was hinter Evies Freitod steckt. Und ja, ich hatte von Anfang an den richtigen Riecher, konnte mir aber trotzdem bis zum Ende nicht sicher sein. Denn Infos gibt es nur häppchenweise und es dauert, bis die einzelnen Puzzleteile ein ganzes Bild ergeben. Die Autorin legt gekonnt falsche Fährten und es gibt immer wieder Überraschungen, so dass die Story bis zum Ende spannend bleibt. Die Atmosphäre kommt sehr gut rüber, was auch an der wirklich gelungenen Übersetzung aus dem Englischen liegt. Muss hier mal erwähnt werden, denn allzu oft wirken Übersetzungen hölzern und können die Atmosphäre nicht transportieren.

Fazit: Fesselnde Story zum miträtseln, man kommt den Protagonisten sehr nah und kann so richtig mitfiebern. Volle Punktzahl!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstl
  • Figuren
Veröffentlicht am 29.07.2019

gefährliche Mutprobe

Blauortsand
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Klappentext: "Eine Landschaft, in der Wasser und Land verschwimmen, rätselhafte Nebelformationen – Marissa hat dem Leben auf der Hallig den Rücken gekehrt und ist nach Italien ausgewandert.
Als sie erfährt, ...

Klappentext: "Eine Landschaft, in der Wasser und Land verschwimmen, rätselhafte Nebelformationen – Marissa hat dem Leben auf der Hallig den Rücken gekehrt und ist nach Italien ausgewandert.
Als sie erfährt, dass ihr Vater nur noch wenige Monate zu leben hat, kehrt sie nach dreißig Jahren in die Heimat zurück, um Abschied zu nehmen. Aber dann verschwindet ihre 12-jährige Halbschwester Mia und Marissa stößt auf eine Mauer des Schweigens.
Ihr wird klar, dass sie sich ihrem größten Trauma stellen muss: Einst haben ihre Freunde sie bei einem Initiationsritus an der Bake Blauortsand festgebunden, um eine Nacht allein bei Flut auf dem Hochsand zu überstehen.
Holt ihre Vergangenheit sie wieder ein?
Sie begreift, dass die Gefahr auch für sie längst nicht gebannt ist."

Der Schreibstil ist schön flüssig, so dass ich super in die Geschichte starten konnte. Wir lernen Marissa kennen, die auf einer Hallig aufgewachsen ist, inzwischen aber dreißig Jahre in Italien lebt. Nach einer Mutprobe, die für die damals 17jährige alles verändert hat, hat Marissa die Hallig Hals über Kopf verlassen und mir ihrer Vergangenheit gebrochen. Sogar mit ihrem Vater hatte sie nie wieder Kontakt. Doch jetzt kommt ein Brief in dem er ihr eröffnet, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist und nicht mehr lange zu leben hat.

Die Kapitel wechseln zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, so dass man hautnah miterlebt, was damals auf der Hallig passiert ist. Als Marissa auf Hullhan eintrifft stellt sie überrascht fest, dass ihr Vater wieder geheiratet hat und sie eine Halbschwester hat. Mia ist erst 12 und sieht Marissa ähnlich, wohl auch deshalb fühlt sich Marissa für sie verantwortlich. Marissa trifft auch auf ihre damaligen Freunde, doch das Wiedersehen ist unterkühlt, sehr distanziert.

Mir hat bei diesem Thriller besonders die Atmosphäre auf der Hallig gefallen, man spürt den Wind, die Wellen und die bedrohliche Wetterlage, als sich ein Sturm anbahnt. Diese Atmosphäre ist sehr gut eingefangen, ich fühlte mich mittendrin. Der Plot war fesselnd, hätte aber noch etwas mehr Spannung vertragen können. Alles in allem hat mir der Thriller gut gefallen.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Leaky Gut

Leaky Gut
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Unspezifische Darmprobleme, beim Arzt erhält man nicht selten die Diagnose Reizdarm wenn organisch keine Auffälligkeiten bestehen. Es wird etwas verschrieben, was die Symptome bekämpft, doch die Ursache ...

Unspezifische Darmprobleme, beim Arzt erhält man nicht selten die Diagnose Reizdarm wenn organisch keine Auffälligkeiten bestehen. Es wird etwas verschrieben, was die Symptome bekämpft, doch die Ursache bleibt. Und das kann ein sogenannter "Leaky Gut" sein. Autor Dirk Schweigler befasst sich in seinem Buch ausführlich mit dem Thema Leaky Gut, sowohl was auslösende Ursachen betrifft als auch Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten. Aber auch der finanzielle Aspekt wird beleuchtet, denn die Untersuchungen können teuer sein, die Krankenkassen übernehmen sie meist nicht und die Kosten summieren sich dann.

Für mich war der Ratgeber hilfreich, der Autor gibt viele nützliche Tips. Was mir besonders an dem Buch gefallen hat ist, dass es für Laien absolut verständlich geschrieben ist, und man Zusammenhänge verstehen kann. Allzu oft sind medizinische Ratgeber viel zu kompliziert, das ist hier zum Glück nicht so. Ein nützliches Buch für Menschen mit Darmproblemen, die der Sache auf den Grund gehen wollen.


Veröffentlicht am 17.07.2019

das Alpenfort

Gefangene der Festung
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Klappentext: "Der Bau des österreichischen Forts Martinella an der italienischen Grenze bringt den Bewohnern des Gebirgsdorfs Palera ungeahnten Wohlstand. Doch dann verschwindet am Vorabend des Ersten ...

Klappentext: "Der Bau des österreichischen Forts Martinella an der italienischen Grenze bringt den Bewohnern des Gebirgsdorfs Palera ungeahnten Wohlstand. Doch dann verschwindet am Vorabend des Ersten Weltkriegs einer von ihnen auf mysteriöse Weise. War er etwa ein Spion gewesen, oder ist er einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Als die aus fünf Nationen zusammengewürfelte Besatzung in das Fort einzieht, kommt erneut Abwechslung in das Dorf. Doch die Idylle hält nicht lange. Der Krieg mit Italien bringt den Dorfbewohnern großes Leid und drei der Festungssoldaten den Tod.
Die Bewohner Paleras und das Fort Martinella bleiben auch in den wechselvollen Jahrzehnten nach dem Ersten Weltkrieg in schicksalhafter Weise miteinander verbunden. Immer wieder treffen hier Menschen aufeinander, die das Verschwinden ihres Mitbürgers und der Tod der drei Soldaten nicht ruhen lässt.
Zwei Hobby-Forscher versuchen in den 1960er Jahren aus den historischen Puzzlesteinen eine der möglichen Wahrheiten über den Tod der drei Soldaten zu rekonstruieren. Sie lesen sich durch die Archive in Wien, Trient und Rom, kriechen durch die unterirdischen Gänge der Festung und führen Interviews mit Veteranen. Doch was auf den ersten Blick wie ein klassisches Soldatenschicksal erschien, führt die beiden zu überraschenden Entdeckungen."

Da ich bisher noch keinen historischen Roman aus dieser Region und Zeit gelesen hatte, war ich besonders gespannt. Der eingängige und bildhafte Schreibstil lässt beim lesen Bilder entstehen, man verfolgt durch die Augen Silvanos und einiger andere Protagonisten, wie das Alpenfort entsteht, wie sich das Leben der Bewohner ändert. Viele Bewohner von Palera profitieren vom Bau des Forts, zumindest die, die die Chance erkennen und nutzen. Ein lukrativer Transportdienst wird gegründet, andere Bewohner arbeiten auf der Baustelle so wie Silvano und sein Vater, wieder andere Bewohner vermieten Zimmer und haben dadurch ein gutes Auskommen.

Der Autor schildert die Vorgänge anschaulich, ich fühlte mich beim lesen zurückversetzt in diese längst vergangene Zeit. Man lernt ganz nebenbei einiges über den Aufbau des Forts und auch die Zeit nach dem ersten Weltkrieg kommt authentisch rüber. Kaum ist der erste Krieg vorbei, bahnt sich der nächste an. Silvano ist die Figur, die sich durchweg durch die Geschichte zieht, aber auch die Schicksale einiger andere Protagonisten werden beleuchtet. Die Figuren sind toll charakterisiert, sie wirken lebendig. Besonders gelungen fand ich die Zeittafel und das Personenregister sowie die Landkarte, durch welche man eine viel bessere Vorstellung der Umgebung erhält. "Gefangene der Festung" ist ein fesselnder Roman, der Zeitgeschichte vermittelt.

Veröffentlicht am 07.07.2019

nichts ist, wie es scheint

Wenn ich tot bin
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Vor zehn Jahren verschwindet die 9-jährige Madelin spurlos. Ihre Mutter Susan hat die Hoffnung, ihre Tochter wiederzufinden, zwar nie aufgegeben, aber inzwischen ein neues Leben begonnen mit neuem Partner ...

Vor zehn Jahren verschwindet die 9-jährige Madelin spurlos. Ihre Mutter Susan hat die Hoffnung, ihre Tochter wiederzufinden, zwar nie aufgegeben, aber inzwischen ein neues Leben begonnen mit neuem Partner und einer kleinen Tochter, Harper.

Als Madelin dann plötzlich vor ihrer Tür steht, ist die Freude unermesslich. Madelin wurde all die Jahre gefangen gehalten, endlich gelang ihr die Flucht. Susan lässt Madelin in der Obhut einer Psychologin, als sie zurück kommt, ist Madelin verschwunden, ihr Mann Stuart niedergestochen und schwer verletzt. Was ist geschehen? Hat ihr Peiniger Madelin erneut entführt? Die kleine Harper hat einen Schock, sie ist die einzige die Licht ins Dunkel bringen könnte, doch sie ist verstummt....Detective Sergeant Kate Fincher ermittelt in dem Fall, der Rätsel aufgibt.

In dieser Story ist nichts, wie es scheint. Der Thriller rollt sich aus verschiedenen Perspektiven auf, so dass alleine dadurch ein gewisser Drive entsteht und man als Leser über mehr Wissen verfügt, als die Ermittler. Der Autorin gelingt es, ihre Leser mit falschen Fährten abzulenken und immer wieder für Überraschungen zu sorgen, die sprachlos machen. Wobei die Story absolut authentisch und glaubhaft rüberkommt, genauso wie die Protagonisten. Diese sind fein gezeichnet und facettenreich, lebendige Persönlichkeiten wie man sie im real life findet. Kate war mit sehr sympathisch, sie ist mutig und verbeißt sich in den Fall, geht ihren eigenen Weg, um ihn aufzuklären.

Für mich war war der Thriller ein echter Pageturner, den ich am liebsten am Stück gelesen hätte. Ein Verwirrspiel vom Feinsten mit viel Spannung und Nervenkitzel. Besonders toll ist die landschaftlich wunderschöne Kulisse Schottlands und eingeflochtene Sagengestalten, die für Atmosphäre sorgen und das Lokalkolorit rüberbringen.

Fazit: Ein Thriller der es in sich hat, für mich ein Lesehighlight 2019 das ich wärmstens empfehlen kann. Ich hoffe auf viele weitere spannende Fälle für Kate.